Tag der Befreiung

Re: Tag der Befreiung

Beitragvon karnak » 26. April 2025, 13:15

Bernd hat geschrieben:Er nun wieder. Lach.....

[grin] Na was denn, willst Du diesen grundsätzlichen Zusammenhang bestreiten? Bei den Juden würde das wenigstens unter Leugnung des Holocaust, also schweren Antisemitismus laufen. [hallo]
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 13:17

Edelknabe hat geschrieben:Bernd mit dem hier:

"Wer hat sich denn in der DDR schon darüber Gedanken gemacht was die Eltern und Großeltern von 33 bis 45 getrieben haben , wenn sie nicht gerade verfolge Kommuni" und ente

Also was warst du denn für Einer? Hast du deine Alten nicht mal gefragt was die früher so getrieben hatten? Oder warst du zu jung und dumm dazu....ohne hier gleich wieder den "Sensiblen" beleidigen zu wollen.

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Hätte ich meine Opas fragen müssen.
Der eine Opa wurde samt Oma von russischen Tieffliegern auf dem Treck aus Polen erwischt und der andere Opa war in Norditalien Wehrmachtssoldat nach der Uniform nach auf Fotos bei der Luftwaffe und bei seinem Habitus als nicht hinterfragbare Respektperson bist nicht einmal auf die Idee gekommen so was zu fragen.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 13:18

karnak hat geschrieben:
Bernd hat geschrieben:Er nun wieder. Lach.....

[grin] Na was denn, willst Du diesen grundsätzlichen Zusammenhang bestreiten? Bei den Juden würde das wenigstens unter Leugnung des Holocaust, also schweren Antisemitismus laufen. [hallo]


Ich will gar nix bestreiten , amüsier mich nur über den schon pawlowschen Reflex von Leuten wie Dir bei so Themen.
Weil in Frage gestellt hat das ja keiner.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon pentium » 26. April 2025, 13:30

Bernd hat geschrieben:
pentium hat geschrieben: Andererseits waren es ja z. B. meine eigenen Großeltern, die auf deutscher Seite gekämpft haben. Damit muß man als Kind in der Schule erst mal klar kommen.


War ja eigentlich eine zu tiefst verlogene staatlich organisierte Kiste.
Wer hat sich denn in der DDR schon darüber Gedanken gemacht was die Eltern und Großeltern von 33 bis 45 getrieben haben , wenn sie nicht gerade verfolge Kommunisten waren und zu Edelbürgern der DDR aufstiegen.



Na so ungewöhnlich war das nicht, da das Bild vom Klassenfeind der Faschismus darstellte. Somit DDR sozialistisch, der Feind, die BRD faschistisch, somit war natürlich auch alles negativ im Zusammenhang mit dem Faschismus, sonst passt ja dieses Weltbild nicht zusammen.

Aber soweit ich informiert bin, wurden nicht nur keine Denkmäler für Gefallene Deutschen Soldaten des 2. WK errichtet, sondern auch solche, die noch an Gefallene Soldaten bis zurück zum 1870/71ger Krieg zurück reichen nicht gerne gesehen. (abgebaut?)
Die DDR stellte einen neuen deutschen Staat dar, der nichts mehr mit der revanchistischen Vergangenheit zu tun haben wollte. Somit sollte auch nicht daran erinnern, schon gar nicht ein Personenkult. Dieser war jetzt für die neuen Helden reserviert.
Einzig die Art und weise einer Diktatur zu führen und die Bevölkerung zu unterdrücken, sowie der preußische Drill im Militär wurden übernommen.

Was für ein Widerspruch eigentlich...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon karnak » 26. April 2025, 13:31

pentium hat geschrieben:Eigenartig war auch, daß in der DDR der Zweite Weltkrieg immer von der Sichtweise der UdSSR dargestellt wurde, während die Deutschen ja die "Faschisten" waren, die "heimtückisch das friedliebende Volk der SU" überfielen. Andererseits waren es ja z. B. meine eigenen Großeltern, die auf deutscher Seite gekämpft haben. Damit muß man als Kind in der Schule erst mal klar kommen.

Der eine sagt so, der andere so. [grin] Und es gibt nur" die Sichtweise der UdSSR" wenn man die Sache sachlich bewerten will. Die " eigenen Großeltern die auf deutscher Seite gekämpft haben" wurden BESTENFALLS von einem verbrecherischen Regime missbraucht. Nicht weniger aber OFTMALS mehr. Die Versuche der" anderen Sicht auf die Dinge" sind in Wahrheit nichts anderes als etwas was man zu anderen Themen Verharmlosung nennt. Es ist die Verharmlosung der unrühmlichen Rolle der ach so ehrbaren und edlen Großdeutschen Wehrmacht in ihrer angeblich eigenständigen Rolle innerhalb des 3. Reiches und edlem Kampf der weißen Ritter für unser Deutschland losgelöst von Politik und Ideologie.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon pentium » 26. April 2025, 13:38

karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Eigenartig war auch, daß in der DDR der Zweite Weltkrieg immer von der Sichtweise der UdSSR dargestellt wurde, während die Deutschen ja die "Faschisten" waren, die "heimtückisch das friedliebende Volk der SU" überfielen. Andererseits waren es ja z. B. meine eigenen Großeltern, die auf deutscher Seite gekämpft haben. Damit muß man als Kind in der Schule erst mal klar kommen.

Der eine sagt so, der andere so. [grin] Und es gibt nur" die Sichtweise der UdSSR" wenn man die Sache sachlich bewerten will. Die " eigenen Großeltern die auf deutscher Seite gekämpft haben" wurden BESTENFALLS von einem verbrecherischen Regime missbraucht. Nicht weniger aber OFTMALS mehr. Die Versuche der" anderen Sicht auf die Dinge" sind in Wahrheit nichts anderes als etwas was man zu anderen Themen Verharmlosung nennt. Es ist die Verharmlosung der unrühmlichen Rolle der ach so ehrbaren und edlen Großdeutschen Wehrmacht in ihrer angeblich eigenständigen Rolle innerhalb des 3. Reiches und edlem Kampf der weißen Ritter für unser Deutschland losgelöst von Politik und Ideologie.


Mein Güte wieder die Abteilung agitprop. Dieses Paradoxon lag im Antifaschismus der DDR begründet. Als erster antifaschistischer Staat auf deutschem Boden war man ja das "bessere Deutschland" und hatte mit dem Krieg nichts zu tun.
Im Widerspruch hierzu stellte sich ja die NVA ganz bewusst in die deutsche Militärtradition, im Gegensatz zur BW. Ist schon verwirrend.
Einer meiner männlichen Verwandten konnte mir als Kind auch nie klar machen, warum er sein Leben lang in der NVA war, aber im Krieg bei der Wehrmacht.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 13:45

karnak hat geschrieben:Der eine sagt so, der andere so. [grin] Und es gibt nur" die Sichtweise der UdSSR" wenn man die Sache sachlich bewerten will. Die " eigenen Großeltern die auf deutscher Seite gekämpft haben" wurden BESTENFALLS von einem verbrecherischen Regime missbraucht. Nicht weniger aber OFTMALS mehr. Die Versuche der" anderen Sicht auf die Dinge" sind in Wahrheit nichts anderes als etwas was man zu anderen Themen Verharmlosung nennt. Es ist die Verharmlosung der unrühmlichen Rolle der ach so ehrbaren und edlen Großdeutschen Wehrmacht in ihrer angeblich eigenständigen Rolle innerhalb des 3. Reiches und edlem Kampf der weißen Ritter für unser Deutschland losgelöst von Politik und Ideologie.


Was den Vernichtungsfeldzug der Deutschen in der SU betrifft liegst richtig.
Was das Verhältnis der beiden Terrordiktaturen angeht eben nicht.
Das die nämlich ganz einvernehmlich jahrelang einträglich zusammen arbeiteten und später die Beute aufteilten.
Aber darum geht es nicht. Es geht eigentlich um die Frage wie ein Volk im ganz kleinen dazu gebracht werden kann diese ganze Gräuel mit zu tragen und sich tatkräftig zu beteiligen.
Das da vorher eine Demokratie demontiert werden musste , Meinungsfreiheit beseitig uund so weiter und so weiter hat man unter den Tisch fallen lassen.
Das hätte nämlich die neue Diktatur in Frage gestellt welche sich mit ähnlichen Methoden
an die Macht drängelte
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Edelknabe » 26. April 2025, 13:47

Entschuldige aber du kommst schon aus einer komischen deutschen Familie Bernd. Siehe eben dieses "nicht hinterfragbare Respektsperson." Kein Wunder das ihr zu Sozialismus Zeiten irgend wie nicht zurecht gekommen seit. Zumal, was sollte ich denn da sagen? Mutter Volksdeutsche aus nahe Kattowitz und mit jungen 16 Jahren im Juli 45 von die Polen "innerhalb einer halben Stunde"(ich habe das mal hervorgehoben) in einen Güterwaggon verfrachtet worden, samt Eltern und Schwestern, gelandet dann in Halle im ehemaligen Stalaglager und dort starb mein Opa mit gerade mal 56 Jahren an Bauchthypus? Und ab gings ins Massengrab.

Mein Vater seit 1942 im Südabschnitt der Ostfront. Der konnte Geschichten erzählen, da wurde Sonntags das Mittagessen kalt. Und belohnt wurde der junge Kerl dann nicht nur mit "dem kleinen Glück" überhaupt überlebt zu haben sondern vom August 1944 bis Sept.49 mit sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Noch Fragen? Besser nicht, sonst werde ich noch zum Kommunisten. Aber nur einem mit viel Humor.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 14:06

Wieder brilliant im Quatsch verbreiten.
Mein Großvater war Jahrgang 1905 und streng gläubiger Calvinist.
Wirst nicht mal wissen was das ist und bedeutet.
Das war kein Opa bei dem die Enkel auf dem Schoß saßen und gehätschelt wurden.
Der hat kein Wort über seine Zeit im Krieg gesprochen und was das nun wieder damit zu tun hat im Sozialismus nicht zurecht zu kommen erschließt sich ausschließlich nur Deinem Hirn und so viel Glück wie deine Volksdeutsche Mutter hatten nicht alle vergleichsweise komfortabel per Bahn ins Reich verfrachtet zu werden.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Edelknabe » 26. April 2025, 14:29

Calvinismus was? Dazu ne schöne Geschichte Bernd, nur für dich. Einer meiner Cousins, die wohnten in einem Miethaus im Leipziger Osten über dem privaten Vermieter. Dem, dem das Mehrfamilienhaus gehörte. Das müssen solche gewesen sein wie dein beschriebener Opa, die hassten sinngemäß Kinder. Wir zu Besuch dauerte es keine fünf Minuten und Vermieter klingelte. "Deren Lampen würden wackeln." Stell dir das vor, und das zu DDR-Zeiten? Nicht zu fassen solches bürgerlichen Mittelalter.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 14:38

Kein Wunder , daß sich Deine Kinder nicht mal auf Besuch benehmen konnten wenn der Opa schon kein Benehmen hatte und zu Tisch seine Kriegserlebnisse zum besten gab bis das Essen kalt war.
So etwas hatte mein Großvater einmal nicht nötig und zweitens verbot es ihm seine Erziehung. Zu Tisch wurde nicht ausschweifend gequatscht und von Krieg und solchen Dingen schon gar nicht.
Meine Großeltern hatten übrigens 4 Kinder.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon pentium » 26. April 2025, 14:43

Edelknabe hat geschrieben:Calvinismus was? Dazu ne schöne Geschichte Bernd, nur für dich. Einer meiner Cousins, die wohnten in einem Miethaus im Leipziger Osten über dem privaten Vermieter. Dem, dem das Mehrfamilienhaus gehörte. Das müssen solche gewesen sein wie dein beschriebener Opa, die hassten sinngemäß Kinder. Wir zu Besuch dauerte es keine fünf Minuten und Vermieter klingelte. "Deren Lampen würden wackeln." Stell dir das vor, und das zu DDR-Zeiten? Nicht zu fassen solches bürgerlichen Mittelalter.

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Was hat deine seltsame Geschichte mit Calvinismus zu tun und was mit DDR Zeiten?
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 15:00

Beim Kollegen Edelknabe schlägt nach über 30 Jahren immer noch diese DDR spezifische Respektlosigkeit durch ......jetzt hammse sich ma nich so........
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Gerd Böhmer » 26. April 2025, 15:23

pentium hat geschrieben:Wisst ihr, inwieweit in der DDR auch den gefallenen Soldaten der Wehrmacht gedacht wurde? Dazu hab ich bis jetzt wenig gefunden.

An ein offizielles Gedenken kann ich mich auch nicht erinnern, aber es wurde in kleinen Kreisen im Sinne der damaligen Verhältnisse durchaus angesprochen.
Eigenartig war auch, daß in der DDR der Zweite Weltkrieg immer von der Sichtweise der UdSSR dargestellt wurde, während die Deutschen ja die "Faschisten" waren, die "heimtückisch das friedliebende Volk der SU" überfielen. Andererseits waren es ja z. B. meine eigenen Großeltern, die auf deutscher Seite gekämpft haben. Damit muß man als Kind in der Schule erst mal klar kommen.

Also ich hatte mit dem Leben meiner Grosseltern und Eltern vor 1945 nie ein Problem. In meiner Schulzeit wurde es nicht explizit angesprochen, das klärte sich erst in den 1980-er Jahren auf, als auch in der DDR die Geschichte unter dem Einfluss des Weltgeschehens neu bewertet wurde.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 15:39

Also viel schlauer wird man mit dem Herumgeeier auch nicht.
Ich weiß nur ,ein Uronkel war Ortsgruppenleiter , die Amis hatten ihn laufen lassen und als die Russen kamen verschwand der auf nimmer wiedersehen.
Wurde allerdings erst 89/90 drüber gesprochen.
Fotos von Gefallenen Familienangehörigen in Uniform hat sich in der DDR auch keiner in die Wohnung gehängt.
Einer aus der Verwandtschaft war Pilot , der hat seine Fotoalben erst 1990 aus dem Versteck auf dem Dachboden geholt.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon augenzeuge » 26. April 2025, 16:28

pentium hat geschrieben:Andererseits waren es ja z. B. meine eigenen Großeltern, die auf deutscher Seite gekämpft haben. Damit muß man als Kind in der Schule erst mal klar kommen.


Bei mir war das ganz einfach. Ein Opa war bei der Wehrmacht, zwangsweise. In Holland, kam gleich lange in US Gefangenschaft, überlebte dadurch.
Der Andere war Lehrer seit 1917. Er blieb das bis zur 1963. Ohne je in der NSDAP oder SED gewesen zu sein.
Später erfuhr ich, dass er sogar die Olympiade 1936 tatkräftig unterstützt hatte. Dafür gabs ein offizielles Abzeichen.
Ich hatte mich mit ihnen so um 1976 rum, als mich das interessierte, über die Zeit unterhalten. Beide wussten angeblich vom Holocaust nichts. Es gab nichts, womit ich bezüglich ihrer Tätigkeit nicht klar kam.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 16:34

augenzeuge hat geschrieben: Beide wussten angeblich vom Holocaust nichts. Es gab nichts, womit ich bezüglich ihrer Tätigkeit nicht klar kam.

AZ


Besser kann es doch fürs Gewissen nicht laufen.
Nichts gewußt und immer anständig gewesen. Wunderbar........
Frag mich grad , was hat man denn als anständiger Deutscher so gedacht wenn auf diesen Auktionen die Hausstände der Juden verhökert wurden wo die bestohlenen Besitzer da hin sind.
Zuletzt geändert von Bernd am 26. April 2025, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon augenzeuge » 26. April 2025, 16:37

Bernd hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben: Beide wussten angeblich vom Holocaust nichts. Es gab nichts, womit ich bezüglich ihrer Tätigkeit nicht klar kam.

AZ


Besser kann es doch fürs Gewissen nicht laufen.
Nichts gewußt und immer anständig gewesen. Wunderbar........


Beide wurde von den Russen überprüft. Vor allem der Lehrer. Aber es gab nix.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon karnak » 26. April 2025, 16:40

Gerd Böhmer hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Wisst ihr, inwieweit in der DDR auch den gefallenen Soldaten der Wehrmacht gedacht wurde? Dazu hab ich bis jetzt wenig gefunden.

An ein offizielles Gedenken kann ich mich auch nicht erinnern, aber es wurde in kleinen Kreisen im Sinne der damaligen Verhältnisse durchaus angesprochen.
Eigenartig war auch, daß in der DDR der Zweite Weltkrieg immer von der Sichtweise der UdSSR dargestellt wurde, während die Deutschen ja die "Faschisten" waren, die "heimtückisch das friedliebende Volk der SU" überfielen. Andererseits waren es ja z. B. meine eigenen Großeltern, die auf deutscher Seite gekämpft haben. Damit muß man als Kind in der Schule erst mal klar kommen.

Also ich hatte mit dem Leben meiner Grosseltern und Eltern vor 1945 nie ein Problem. In meiner Schulzeit wurde es nicht explizit angesprochen, das klärte sich erst in den 1980-er Jahren auf, als auch in der DDR die Geschichte unter dem Einfluss des Weltgeschehens neu bewertet wurde.

[grin] So wie man an vielen Stellen und Orten der" Neuen Bundesländer "nach 1990 systematisch Denkmäler für die Gefallenen sowjetischen Soldaten geschleift hat,und zwar lange vor Putin. Unmittelbar vor der Kontrollstelle Dreilinden hat man es fertiggebracht einen T 34 vom Sockel zu holen und dafür die ungarische Schneebeseitungsmaschine der Güst Drewitz getarnt als " Kunstwerk" draufzusetzen. Von irgendeinen schrulligen " Künstler" wohl in einem Schuppen aufgefunden,nicht gewusst was das eigentlich ist,rosa angestrichen und einfach geschmacklos auf den Sockel gestellt. [flash] Alles zu einem einzigen Zweck, und zwar Land auf Land ab,damit eigene Schuld zu relativieren und vergessen zu machen, war doch nur ein Vogelschiss in der deutschen Geschichte, also habt Euch mal nicht so, und die mongolischen Horden von damals und heutigen" Klassengegner" wenigstens mit sowas nochmal demütigen zu können. Einer der vielen kleinen Mosaiksteine die dann am Ende über den Vasallen des Westens Jelzin zu einem Putin geführt haben. Aber so machen das nun mal Sieger die immer Feinde geblieben sind und das in Wahrheit auch immer bleiben wollten. [hallo]
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 16:45

Sag ich doch , von allem nichts gewusst und sauber wie ein frisch gewaschener Babypoppo.
Ich war mal zu einem Vortrag von Inge Deutschkron.
Die sagte frei heraus , es waren alle Nazis und alle haben es gewußt.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 16:48

karnak hat geschrieben:Unmittelbar vor der Kontrollstelle Dreilinden hat man es fertiggebracht einen T 34 vom Sockel zu holen und dafür die ungarische Schneebeseitungsmaschine der Güst Drewitz getarnt als " Kunstwerk" draufzusetzen.


Auch wenns Dir als ''Kommunist'' nicht schmeckt , ein Panzer ist kein Mahnmal für Gefallenen , sondern ein Symbol für unbezwingbare militärische Stärke und das sollte das Ding in Dreilinden auch aussagen.
Ich sags ja pawlowscher Reflex wehe man kratzt am Ruhm der Sowjets.
Zuletzt geändert von Bernd am 26. April 2025, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon augenzeuge » 26. April 2025, 16:52

Bernd hat geschrieben:Ich war mal zu einem Vortrag von Inge Deutschkron.
Die sagte frei heraus , es waren alle Nazis und alle haben es gewußt.


Wer das sagt, und wer das heute auch noch glaubt, hat die damaligen Umstände nicht verstanden und kann nicht differenzieren. Klare Ablehnung!

Ebensowenig waren alle Kommunisten, die die DDR unterstützten.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Gerd Böhmer » 26. April 2025, 16:54

@ von karnak » 26. April 2025, 17:40 Uhr,
Deine Antwort auf meinen Beitrag von Heute, verfasst um 16:23 Uhr war jetzt aber auch nicht in meinem Sinne [peinlich]
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 16:54

augenzeuge hat geschrieben:
Bernd hat geschrieben:Ich war mal zu einem Vortrag von Inge Deutschkron.
Die sagte frei heraus , es waren alle Nazis und alle haben es gewußt.


Wer das sagt, und wer das heute auch noch glaubt, hat die damaligen Umstände nicht verstanden und kann nicht differenzieren. Klare Ablehnung!

Ebensowenig waren alle Kommunisten, die die DDR unterstützten.

AZ


Dann muss ich Dir leider weitestgehendes Unwissen attestieren wie Nazideutschland im Inneren funktionierte.
Die Nazis hatten im Inneren nie ein Loyalitätsproblem in der Bevölkerung.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon augenzeuge » 26. April 2025, 16:59

Bernd hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Bernd hat geschrieben:Ich war mal zu einem Vortrag von Inge Deutschkron.
Die sagte frei heraus , es waren alle Nazis und alle haben es gewußt.


Wer das sagt, und wer das heute auch noch glaubt, hat die damaligen Umstände nicht verstanden und kann nicht differenzieren. Klare Ablehnung!

Ebensowenig waren alle Kommunisten, die die DDR unterstützten.

AZ


Dann muss ich Dir leider weitestgehendes Unwissen attestieren wie Nazideutschland im Inneren funktionierte.


Das hat damit nichts zu tun, mein Lieber. Auch die DDR funktionierte weitestgehend ohne Kommunisten. Es geht um deinen Vorwurf, dass z.B. ein eingezogener einfacher Soldat, oder ein Lehrer, Nazi gewesen sein muss.

Und ich attestiere dir, klares Nichtwissen der Definition "Nazi". [hallo] Obwohl es eher bewusste Falschinterpretation ist, nicht wahr?

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon karnak » 26. April 2025, 17:01

[grin] Na sicher doch, man hat das Ding runtergeholt weil man den Anblick von Kriegsgerät nicht ertragen konnte, einschließlich der Tafel zum Hintergrund des Ganzen am Sockel, dafür eine rosa gestrichene Schneeräummaschine auf den Sockel. Wirst mir schon was erzählen. Und es gab diverse andere Formen von Schleiferei dieser Art. In abgewandelter Form,dass Nichteinladen russischer Vertreter nach Torgau und dort das klare Trennen von Gedenken zur Vergangenheit und aktuellen Aktivitäten eines russischen Systems von heute,mit der Begründung das wäre nicht möglich. NICHT DAS GERINGSTE haben die beiden Dinge miteinander zu tun, man nutzt es lediglich als Möglichkeit zur Demütigung. Das Gleiche trifft auf Ausgrenzung russischer Sportler von internationalen Wettkämpfen zu, obwohl doch sonst Politik und Sport immer getrennt werden soll. In Wahrheit gilt aber das Prinzip " Bei uns sind alle gleich, nur ein paar sind etwas gleicher". [flash]
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 17:03

Ich sags mal so . stelle ich mich in den Dienst einer Sache, selbst wenn ich diese nicht vertrete werde ich zum Akteur und Unterstützer dieser Sache.
Ob nun gezwungenermaßen oder freiwillig.
Das muss sich das deutsche Volk im Angesicht der monströsen Verbrechen schon anhören.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Bernd » 26. April 2025, 17:06

karnak hat geschrieben:[grin] Na sicher doch, man hat das Ding runtergeholt weil man den Anblick von Kriegsgerät nicht ertragen konnte, einschließlich der Tafel zum Hintergrund des Ganzen am Sockel, dafür eine rosa gestrichene Schneeräummaschine auf den Sockel.


Das Ding hat man herunter geholt weil es ein Russenpanzer war. Der gleiche Typ Panzer mit dem die Russen 53 durch die Straßen fegten um die Leute auseinander zu treiben und das in sämtlichen Ostblockstaaten in denen sich demokratische Gedanken formierten.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon pentium » 26. April 2025, 17:08

Bernd hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:[grin] Na sicher doch, man hat das Ding runtergeholt weil man den Anblick von Kriegsgerät nicht ertragen konnte, einschließlich der Tafel zum Hintergrund des Ganzen am Sockel, dafür eine rosa gestrichene Schneeräummaschine auf den Sockel.


Das Ding hat man herunter geholt weil es ein Russenpanzer war. Der gleiche Typ Panzer mit dem die Russen 53 durch die Straßen fegten um die Leute auseinander zu treiben und das in sämtlichen Ostblockstaaten in denen sich demokratische Gedanken formierten.


Sehr "beliebt" waren ja diese Panzermonumente in unzähligen Städten und sogar Dörfern. Einige haben 1989/90 überlebt.

Dazu ein besonderes Highlight: am 9. März 1980 wurde das sowjetische Panzermonument in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) aus Protest gegen den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan Opfer eines Sprengstoffanschlags.

Zitat Kneifel:

Der reale Sozialismus hat es geschafft, einen Bücherwurm zum Terroristen zu machen.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon karnak » 26. April 2025, 17:12

Bernd hat geschrieben:
Auch wenns Dir als ''Kommunist'' nicht schmeckt , ein Panzer ist kein Mahnmal für Gefallenen , sondern ein Symbol für unbezwingbare militärische Stärke und das sollte das Ding in Dreilinden auch aussagen.
Ich sags ja pawlowscher Reflex wehe man kratzt am Ruhm der Sowjets.

[grin] Und was soll es aussagen wenn man den Panzer runterholt und dafür eine rosa gestrichene Schneeräummaschine raufsetzt? [flash]
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