Marine Le Pen verabschiedet sich von ihrem wichtigsten Wahlversprechen - der Abkehr vom Euro. Die Front-National-Chefin hofft wohl, so EU-Freund und Konkurrent Emmanuel Macron in der Stichwahl abzufangen.
"Frankreich seine Souveränität zurückgeben - bei Geldpolitik, Gesetzgebung, territorialer und wirtschaftlicher Verantwortung": Der Rückzug auf die Nation gehört zum Credo von Marine Le Pen und ziert als Punkt Nummer eins ihre 144 Wahlversprechen für ein "freies Frankreich."
Die Abkehr von der Gemeinschaft, der Bruch mit dem Euro - es waren bislang zentrale Kernaussagen im Programm der rechtspopulistischen Präsidentschaftskandidatin des Front National (FN). Brüssel und die "Herrschaft der Technokraten" waren die Urheber aller Übel der Nation; der Euro ein Symbol der ökonomischen "Unterwerfung" unter den Dirigismus von Angela Merkel.
"In sechs Monaten ist Europa tot", versprach die Chefin des Front National den Armen, Arbeitslosen und Globalisierungsverlierern. Die gemeinsame Währung sei "eine Bürde, größtenteils verantwortlich für die Arbeitslosigkeit", wiederholte sie in einem am Freitag geführten Interview mit dem "Parisien" und konstatiert: "Ich denke, der Euro ist tot."
Spektakuläre Kehrtwende
Oder doch nicht? Nicht einmal 24 Stunden später verabschiedete sich Marine Le Pen von ihrer gebetsmühlenartig wiederholten Überzeugung. Statt des Requiems auf den Euro und des "Frexit" - der französischen Variante des britischen "Brexit" - vollzog die FN-Kandidatin eine spektakuläre inhaltliche Spitzkehre.
Anstelle der Liquidation des Euro schlägt Le Pen nun eine Art "weichen Ausstieg" vor - erst einmal mehrmonatige Gespräche "mit unseren europäischen Partnern", gefolgt von einer Volksbefragung: "Am Ende der Verhandlungen werde ich den Franzosen die Entscheidung anvertrauen."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/m ... 45548.html
So sind sie nun einmal diese verlogenen Rechtspopulisten, für die Macht verkaufen sie ihre Seele..
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