Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon pentium » 9. Januar 2016, 16:37

Neuauflage von Adolf Hitler: Historiker stellen kommentierte Ausgabe von "Mein Kampf" vor

Sieben Jahrzehnte nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft stellen Münchner Historiker heute eine kommentierte Gesamtausgabe von Adolf Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf" vor.

In mehr als 3.500 Anmerkungen will das Forscherteam des Instituts für Zeitgeschichte die historischen Fakten einordnen, die Entstehung des Buches erklären sowie Hitlers Behauptungen mit den Ergebnissen der modernen Forschung kontrastieren.

Die Veröffentlichung des Buches wurde möglich, weil die 70-jährige Schutzfrist Ende 2015 ausgelaufen ist; es unterliegt nun keinem Urheberschutz mehr. Nach Hitlers Tod 1945 waren die Urheberrechte an den Freistaat Bayern übergegangen, der die Zustimmung zu einem Neudruck stets verweigert hatte. Bis 1945 war Hitlers Schrift mehr als zwölf Millionen Mal gedruckt worden.

"Mein Kampf" auf der Bestsellerliste? Eine verstörende Vorstellung. Sie könnte jedoch bald Realität werden. Am 31. Dezember 2015 läuft das Urheberrecht des Bayerischen Staates an Adolf Hitlers Hetzschrift aus. Zum ersten Mal nach 70 Jahren wird dann das Buch wieder in Deutschland erscheinen – in einer kommentierten Ausgabe. Das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) hat sich der schwierigen Aufgabe angenommen.

Ein Besuch vor Ort in München.

Objektiv zu sein, trotz der verbrecherischen Grundlagen - dies sei bei der Gestaltung der kommentierten Ausgabe wichtig für die Glaubwürdigkeit, betont Thomas Vordermayer, Historiker am Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München. Jede Behauptung in "Mein Kampf" wurde kritisch geprüft und mithilfe moderner Forschung untersucht. Woher stammt Hitlers Ideologie? Was sind seine Motive und der zeitliche Hintergrund? "Wir wollten Hitler beim Wort nehmen", erläutert Vordermayer die wissenschaftliche Maßgabe.

Adolf Hitler und wie er die Welt sah

Teile seiner zwei Bände umfassenden Schrift verfasste Hitler während seiner Haft in Landsberg am Lech. Der Putschversuch von München 1923 war gescheitert, nun suchte er eine neue Strategie für seine inzwischen verbotene Partei NSDAP. Mit propagandistischen Mitteln legt er seine Überzeugungen dar - und seine politischen Pläne.

Auch wenn er nicht explizit von Judenvernichtung spricht, so offenbart er schon früh seinen radikalen Antisemitismus. "Er hat die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Verwerfungen auf die Juden projiziert", sagt Vordermayer. Ihnen gibt er die Schuld sowohl am Ausbruch des Ersten Weltkriegs als auch an der deutschen Niederlage.

Seine Autobiografie im ersten Band tränkt Hitler tief im Pathos. Seine Selbstherrlichkeit brachte ihm schon damals den Vorwurf der "Primadonneneitelkeit" ein. Seine Rolle in der NSDAP übertrieb er, attestiert das IfZ heute. Bei Auseinandersetzungen innerhalb der Partei war Hitler nicht der triumphale Sieger, wie er vorgab. "Es war reizvoll für uns, in den Polizeiprotokollen nachzulesen und zu sehen, was genau passiert ist", berichtet Vordermayer. Auf Versammlungen der Rechtsnationalen sei sogar die "Internationale", das berühmte Kampflief der sozialistischen Arbeiterbewegung, gesungen worden.

"Mein Kampf" machte seinen Autor reich

Vieles in "Mein Kampf" ist aus heutiger Sicht kaum mehr verständlich. Personen, Begriffe und Anspielungen, dem Publikum der 1920er-Jahre noch geläufig, sind heute vergessen. Aber nicht nur deswegen gilt die Schrift als schwer lesbar.

Einen "ermüdenden und unverdaulichen Wortschwall" attestierte "The Daily Telegraph" dem Hitler'schen Werk in einer zeitgenössischen Rezension. Als "Kanzlistenschwulst" beschrieb es der Hitler-Biograf Joachim Fest später. "Gegen eine 'Wiederbelebung' Hitler'schen Geistes gibt es kein besseres Mittel als Hitlers 'Mein Kampf'", glaubte deshalb der Historiker Georg Maser.

Trotzdem wurde das Buch ein Verkaufserfolg. Auch im Ausland erschienen Übersetzungen des Buches. Eine "Geldmaschine" nennt es der IfZ-Wissenschaftler Vordermayer. Bis 1933 wurden von "Mein Kampf" immerhin 200.000 Exemplare verkauft. Nach der Machtergreifung erreichte die Propagandaschrift eine Gesamtauflage von 12,5 Millionen Exemplaren und machte seinen Autor reich. Auf "Empfehlung" der Nationalsozialisten sollte das Buch des "Führers" Paaren zur Hochzeit geschenkt werden. Da die Gemeinden die Kosten dafür selbst übernehmen mussten, machten zwar nicht alle mit, erklärt Vordermayer. Doch das tat dem Erfolg offenbar keinen Abbruch.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam der Freistaat Bayern die Urheberrechte an "Mein Kampf" zugesprochen. So war es juristisch möglich, einen Nachdruck zu verbieten – das Buch selbst aber nicht. Wer es unbedingt lesen will, findet es auch – auf Flohmärkten, in Antiquariaten oder im Internet.

Trotzdem war die Aufregung groß, je näher das Ablaufdatum der Urheberrechte heranrückte. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sicherte dem IfZ mal Geld und Unterstützung für die kritische Edition zu, mal wandte er sich von dem Projekt ab. Die Angst vor Hitler und seiner Propagandawirkung ist noch immer groß. Wohl auch deshalb bleibt der Nachdruck der unkommentierten Version weiterhin verboten.

"Hitler war eine Figur seiner Zeit"

Auch Überlebende des Holocausts zeigen sich besorgt. Das IfZ versucht mit Transparenz und Aufklärung, die Ängste zu nehmen. Bei der Kommentierung legen sie Wert darauf, Klischees über Juden und Verunglimpfung von Minderheiten zu entkräften. Die von Hitler behauptete "jüdische Drückebergerei" im ersten Weltkrieg widerlegt Vordermayer mit schlichten Zahlen. "Der Anteil der jüdischen Kriegsteilnehmer, Frontkämpfer und Gefallenen entsprach ziemlich genau ihrem Anteil in der deutschen Bevölkerung", erklärt er.

"Mein Kampf" ist zum Mythos geworden, das Tabu darum mag dazu beigetragen haben. Dabei war die Hitler-Schrift nur eines von vielen völkischen Pamphleten in jener dieser Zeit, stellt Vordermayer klar. Selbst in der Neonazi-Szene gebe es wenig Interesse an Hitlers Schrift. "Die haben mittlerweile ihre eigenen Schriften und Themen", meint der Historiker.

Hitlers Ideen waren schon zu seiner Zeit alles andere als neu. "Man muss Hitler als Figur seiner Zeit verstehen, der wie viele andere sehr stark vom Ersten Weltkrieg geprägt war", fasst Vordermayer zusammen.
Thomas Vordermayer ist promovierter Historiker und seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München. Er gehört zu den Autoren der kritischen Edition von Hitlers "Mein Kampf" die im Januar 2016 erscheint.

Quelle: gmx
"Mein Kampf" kommt in die Läden
http://www.gmx.net/magazine/politik/hit ... l-30692884

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon augenzeuge » 9. Januar 2016, 18:05

Ja, wir brauchen noch mehr Hetzschriften von Irren. Wir müssen uns dann nicht mehr drüber wundern, wenn bestimmten Dingen nachgeeifert wird und die Gewaltbereitschaft steigt. [bloed]
AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Januar 2016, 19:42

augenzeuge hat geschrieben:Ja, wir brauchen noch mehr Hetzschriften von Irren. Wir müssen uns dann nicht mehr drüber wundern, wenn bestimmten Dingen nachgeeifert wird und die Gewaltbereitschaft steigt. [bloed]
AZ


Allen Ernstes soll dieses Buch hier in die Lehrpläne des nächsten Schuljahres einfließen...
Nun weiß der Letzte, warum das Bundesland, wo hinein ich geboren wurde, mit S-A abgekürzt wird. [sick]

Gruß Volker
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Spartacus » 10. Januar 2016, 14:44

Als Vertreter der absoluten Meinungsfreiheit freue ich mich natürlich darüber, denn in einer echten Demokratie gibt es keine Verbote,
verbotene Bücher schon gleich gar nicht.

Daher ein richtiger Schritt. [hallo]

Sparta


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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon augenzeuge » 10. Januar 2016, 15:00

Spartacus hat geschrieben:Als Vertreter der absoluten Meinungsfreiheit freue ich mich natürlich darüber, denn in einer echten Demokratie gibt es keine Verbote,
verbotene Bücher schon gleich gar nicht.

Daher ein richtiger Schritt. [hallo]

Sparta


Dich begreift man wirklich manchmal nicht. Sorry, das hat mit den geschilderten Werten absolut nix zu tun. Und morgen wunderst du dich über die dummen Idioten, die neue Gewaltexzesse damit gelernt haben...

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Spartacus » 10. Januar 2016, 15:42

augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Als Vertreter der absoluten Meinungsfreiheit freue ich mich natürlich darüber, denn in einer echten Demokratie gibt es keine Verbote,
verbotene Bücher schon gleich gar nicht.

Daher ein richtiger Schritt. [hallo]

Sparta


Dich begreift man wirklich manchmal nicht. Sorry, das hat mit den geschilderten Werten absolut nix zu tun. Und morgen wunderst du dich über die dummen Idioten, die neue Gewaltexzesse damit gelernt haben...

AZ


Ja du verstehst mich oft nicht, oder falsch, aber das hat wohl mit meinem persönlichen Werdegang zu tun.

Am besten wäre es nämlich gewesen, wenn man das Buch nie verboten hätte, denn dann hätten wir die Diskussion die uns jetzt bevorsteht, schon lange hinter uns.

Schon mal so rum gedacht?

LG

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon augenzeuge » 10. Januar 2016, 15:47

Mir ist ein Werdegang egal, das Buch braucht kein normaler Mensch. Mit dieser Meinung steh ich auch nicht einsam, wie man hier lesen kann.
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon pentium » 10. Januar 2016, 15:51

Spartacus hat geschrieben:
Am besten wäre es nämlich gewesen, wenn man das Buch nie verboten hätte, denn dann hätten wir die Diskussion die uns jetzt bevorsteht, schon lange hinter uns.

Schon mal so rum gedacht?

LG

Sparta


Das Buch war in Deutschland nie verboten!
Hier mal einige ältere Ausführungen dazu:
...Derzeit liegen die Urheberrechte für »Mein Kampf« beim Freistaat Bayern, der alle Neuauflagen des Buches unterbindet. Wohlgemerkt: auf rein urheberrechtlicher Basis! Denn auch wenn es immer wieder und von den verschiedensten Leuten behauptet wird, ist Hitlers »Mein Kampf« in Deutschland nicht verboten. Man darf das Buch selbstverständlich besitzen, man darf es auch verkaufen (so lange es sich dabei um eine antiquarische Ausgabe und nicht um einen Raubdruck handelt)...
http://www.damaschke.de/notizen/index.p ... ein-kampf/

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Januar 2016, 16:00

Dein Wissen Pentium gibt aber nicht die DDR wieder. Hier war es sehr wohl verboten. Da hätte es sich auch niemand in das Bücherbord gestellt.
Ich stelle mir gerade den OiBE in meinem Haus vor, der meine Bücher durchschnüffelte. Der hätte sich bestimmt gleich selbst enttarnt, wenn da "Mein Kampf" gestanden hätte....

Gruß Volker
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Spartacus » 10. Januar 2016, 16:06

AZ, ich habe auch das Manifest des sogenannten Unabombers Theodore Kaczynski gelesen. Nicht das ich gut fand, was er getan hat, sondern um rauszubekommen,
was diesen hochintelligenten Mann zu seiner Tat getrieben hat. Das Ergebnis war für mich erschreckend, hat mich aber auch so einiges gelehrt.

Zitat Kaczynski:

Es handelt sich dabei nicht um eine POLITISCHE Revolution. Das Ziel wird nicht darin bestehen, Regierungen zu stürzen, sondern die wirtschaftliche
und technologische Basis der gegenwärtigen Gesellschaft zu zerstören


Kurz, als gebildeter Mensch muss man so etwas lesen ( wenn man sich dafür interessiert) , um die tieferen Zusammenhänge zu begreifen und sich ein eigenes
Urteil bilden zu können.

Verstehst du mich jetzt? [hallo]

LG

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon pentium » 10. Januar 2016, 16:08

Volker Zottmann hat geschrieben:Dein Wissen Pentium gibt aber nicht die DDR wieder. Hier war es sehr wohl verboten. Da hätte es sich auch niemand in das Bücherbord gestellt.
Ich stelle mir gerade den OiBE in meinem Haus vor, der meine Bücher durchschnüffelte. Der hätte sich bestimmt gleich selbst enttarnt, wenn da "Mein Kampf" gestanden hätte....

Gruß Volker


Von der DDR war auch nicht die Rede. Wobei, wo steht bzw. stand es geschrieben, das dieses Buch in der DDR verboten war?

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Spartacus » 10. Januar 2016, 16:09

pentium hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Am besten wäre es nämlich gewesen, wenn man das Buch nie verboten hätte, denn dann hätten wir die Diskussion die uns jetzt bevorsteht, schon lange hinter uns.

Schon mal so rum gedacht?

LG

Sparta


Das Buch war in Deutschland nie verboten!
Hier mal einige ältere Ausführungen dazu:
...Derzeit liegen die Urheberrechte für »Mein Kampf« beim Freistaat Bayern, der alle Neuauflagen des Buches unterbindet. Wohlgemerkt: auf rein urheberrechtlicher Basis! Denn auch wenn es immer wieder und von den verschiedensten Leuten behauptet wird, ist Hitlers »Mein Kampf« in Deutschland nicht verboten. Man darf das Buch selbstverständlich besitzen, man darf es auch verkaufen (so lange es sich dabei um eine antiquarische Ausgabe und nicht um einen Raubdruck handelt)...
http://www.damaschke.de/notizen/index.p ... ein-kampf/

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Ja ich weiß, hatte ich falsch geschrieben. [hallo]

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon SkinnyTrucky » 10. Januar 2016, 16:44

Ich hatte in der DDR ein Buch in Form eines Nachschlagewerkes oder Enzyklopädie über das Nazi-Reich, es wurde in diesem auch gedruckt....mir half es gewaltig den Nationalsozialismus zu verabscheuen....entsetzt war ich zum Beispiel auf der Seite, wo der Wert in Reichsmark für ein Baby erwähnt wurde....

....naja, als Kind hab ich beim Durchlesen schon verstanden, wie die Nazis ticken....es hielf mir auch den DDR-Sozialismus zu verstehen....teils konnte man beide gut gegenüber stellen um Erkenntnisse zu erlangen....

....lesen bildet und jeder vernünftig denkenden Mensch kann Naziliteratur prima deuten und es springt einem förmlich die Abartigkeit in's Auge....

groetjes

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon augenzeuge » 10. Januar 2016, 16:48

Spartacus hat geschrieben:Kurz, als gebildeter Mensch muss man so etwas lesen ( wenn man sich dafür interessiert) , um die tieferen Zusammenhänge zu begreifen und sich ein eigenes
Urteil bilden zu können.

Verstehst du mich jetzt? [hallo]

LG

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Nur wenig. Weil das schon immer möglich war. Da das Buch nicht verboten war, es sogar in Bibliotheken Israels zu lesen ist, hat es den einfachen Bürger nicht interessiert.
Wenn man nun die Werberolle dreht, befürchte ich schon, auch weil das Buch sehr schwer lesbar ist (ich weiß es u.a. persönlich, du kommst über die Hälfte nicht hinaus), das man hier das Nichtverstandene nach Gutdünken instrumentalisiert und dies von diversen Rechtsverdrehern ala Bachmann und Gauland zu unserem Schaden genutzt werden wird.

Wir wissen was Hitler getan hat, wir können das auch so beurteilen. Es ist wichtiger die Berichte von Hitlers Opfern zu lesen, als zu denken, dass Wissenslücken mit dem Buch gestopft werden könnten.
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Nostalgiker » 10. Januar 2016, 18:02

SkinnyTrucky hat geschrieben:Ich hatte in der DDR ein Buch in Form eines Nachschlagewerkes oder Enzyklopädie über das Nazi-Reich, es wurde in diesem auch gedruckt....mir half es gewaltig den Nationalsozialismus zu verabscheuen....entsetzt war ich zum Beispiel auf der Seite, wo der Wert in Reichsmark für ein Baby erwähnt wurde....

....naja, als Kind hab ich beim Durchlesen schon verstanden, wie die Nazis ticken....es hielf mir auch den DDR-Sozialismus zu verstehen....teils konnte man beide gut gegenüber stellen um Erkenntnisse zu erlangen....

....lesen bildet und jeder vernünftig denkenden Mensch kann Naziliteratur prima deuten und es springt einem förmlich die Abartigkeit in's Auge....

groetjes

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Wenn du dich so gut erinnern kannst wirst du bestimmt auch noch wissen wie dieses "Nachschlagwerk" oder "Enzyklopädie" genau betitelt war und in welchem Jahr und welchem Verlag der DDR sie erschienen ist.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Spartacus » 10. Januar 2016, 18:36

Das ist ne gute Frage Thot.

Ich kann mich noch erinnern, dass ich zu DDR - Zeiten " SS im Einsatz" gelesen habe. So was gab es also schon. [hallo]

Sparta


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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon SkinnyTrucky » 10. Januar 2016, 18:58

Thoth, ich weiss es nicht....und ich hab auch nicht geschrieben, das dieses Buch in der DDR gedruckt wurde....ich fand es bei den Grosseltern auf dem Dachboden in dem Schrank, wo auch die alten Uniformen vom nie kennengelernten Großvater hingen....ich weiss noch, das dort alle Fahnen und militärischen Ränge erklärt wurden und so....war wohl ein Buch, was man Soldaten gab zur Ausbildung....


groetjes

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Januar 2016, 19:15

pentium hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Dein Wissen Pentium gibt aber nicht die DDR wieder. Hier war es sehr wohl verboten. Da hätte es sich auch niemand in das Bücherbord gestellt.
Ich stelle mir gerade den OiBE in meinem Haus vor, der meine Bücher durchschnüffelte. Der hätte sich bestimmt gleich selbst enttarnt, wenn da "Mein Kampf" gestanden hätte....

Gruß Volker


Von der DDR war auch nicht die Rede. Wobei, wo steht bzw. stand es geschrieben, das dieses Buch in der DDR verboten war?

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Du hast von Deutschland geschrieben pentium. Für mich war die DDR auch ein Teil Deutschlands, für Dich etwa nicht? [ich auch]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Nostalgiker » 10. Januar 2016, 23:05

Volker Zottmann hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Dein Wissen Pentium gibt aber nicht die DDR wieder. Hier war es sehr wohl verboten. Da hätte es sich auch niemand in das Bücherbord gestellt.
Ich stelle mir gerade den OiBE in meinem Haus vor, der meine Bücher durchschnüffelte. Der hätte sich bestimmt gleich selbst enttarnt, wenn da "Mein Kampf" gestanden hätte....

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Du hast von Deutschland geschrieben pentium. Für mich war die DDR auch ein Teil Deutschlands, für Dich etwa nicht? [ich auch]

Gruß Volker


Eine ganz schwache Ausrede ist das mal wieder. Windest dich wie ein Aal, statt mal dein Nichtwissen zum Thema zuzugeben.
Auch in der BRD war es nie "Verboten", es durfte nur nicht gedruckt und vertrieben werden. Der Besitz in einem Privathaushalt wurde nicht bestraft.
Wenn du natürlich Leseabende aus dem Buch mit fremden Menschen in deiner Wohnung veranstaltet hättest sähe das ein wenig anders aus ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Januar 2016, 23:29

Von Schwäche würde ich nun nicht reden Thoth! Schwäche stelle ich eher bei Dir fest, Leseschwäche! Ich schrieb von der DDR. [flash]

Ich war fest der Meinung, dass diese Hitlerschwarte in der DDR auf dem Index stand. Wenn ich nun aber googele, gehen die Meinungen zu einem Verbot in der DDR auseinander. Du magst durchaus recht haben, dass es privat geduldet worden wäre. Ich kenne aber keinen, der es sich hingestellt hätte, wohl auch wissend, wie der Staat einem daraus Fallstricke geknüpft hätte...

In dem Sinne lies was schönes zum Einschlafen... Volker [grins]
Volker Zottmann
 

Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon augenzeuge » 11. Januar 2016, 08:06

Schon seltsam, mind. einige Erich Loest Bücher waren in der DDR verboten, aber "Mein Kampf" nicht....scheinbar hatte man vor dem Ex-Vertrauten mehr Angst. [grins]
AZ
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Nostalgiker » 11. Januar 2016, 08:13

augenzeuge hat geschrieben:Schon seltsam, mind. einige Erich Loest Bücher waren in der DDR verboten, aber "Mein Kampf" nicht....scheinbar hatte man vor dem Ex-Vertrauten mehr Angst. [grins]
AZ


Ach und welche?
Diejenigen welche er zu seiner Zeit in der DDR geschrieben hatte sind auch in der DDR erschienen. Diejenigen die er nach seiner ausreise schrieb; warum sollten in der DDR zwingend Bücher von nicht im Lande lebenden Schriftstellern gedruckt werden? Nenn' mir einen einleuchtenden Grund.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Nonkonform » 11. Januar 2016, 08:32

Den Reiz diese "Pamphlet" machte nur das Verbot aus.Jetzt wo dieses Verbot gefallen ist,wird es dorthin wandern wo es schon immer hingehörte....
Nonkonform
 

Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Edelknabe » 11. Januar 2016, 08:44

Siehe der Link....aus dem Link vom Pentium aus dem Eingangstext:

"Trotzdem wurde das Buch ein Verkaufserfolg. Auch im Ausland erschienen Übersetzungen des Buches. Eine "Geldmaschine" nennt es der IfZ-Wissenschaftler Vordermayer. Bis 1933 wurden von "Mein Kampf" immerhin 200.000 Exemplare verkauft. Nach der Machtergreifung erreichte die Propagandaschrift eine Gesamtauflage von 12,5 Millionen Exemplaren und machte seinen Autor reich. Auf "Empfehlung" der Nationalsozialisten sollte das Buch des "Führers" Paaren zur Hochzeit geschenkt werden. Da die Gemeinden die Kosten dafür selbst übernehmen mussten, machten zwar nicht alle mit, erklärt Vordermayer. Doch das tat dem Erfolg offenbar keinen Abbruch."
Textauszug ende

Wie reich wurde der Autor denn mit seinem Werk, das interessiert mich einmal? Könnte das bitte mal Einer konkret in Reichsmark beziffern?

Rainer-Maria

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon pentium » 11. Januar 2016, 09:32

Edelknabe hat geschrieben:Siehe der Link....aus dem Link vom Pentium aus dem Eingangstext:

"Trotzdem wurde das Buch ein Verkaufserfolg. Auch im Ausland erschienen Übersetzungen des Buches. Eine "Geldmaschine" nennt es der IfZ-Wissenschaftler Vordermayer. Bis 1933 wurden von "Mein Kampf" immerhin 200.000 Exemplare verkauft. Nach der Machtergreifung erreichte die Propagandaschrift eine Gesamtauflage von 12,5 Millionen Exemplaren und machte seinen Autor reich. Auf "Empfehlung" der Nationalsozialisten sollte das Buch des "Führers" Paaren zur Hochzeit geschenkt werden. Da die Gemeinden die Kosten dafür selbst übernehmen mussten, machten zwar nicht alle mit, erklärt Vordermayer. Doch das tat dem Erfolg offenbar keinen Abbruch."
Textauszug ende

Wie reich wurde der Autor denn mit seinem Werk, das interessiert mich einmal? Könnte das bitte mal Einer konkret in Reichsmark beziffern?

Rainer-Maria

Und einen guten Tag allen ins Forum


Wenn es dich interessiert, dann kannst du ja mal hier nachlesen:
...Wie viel Geld Adolf Hitler insgesamt mit "Mein Kampf" verdiente, ist nicht nur grob zu schätzen. Es dürften deutlich mehr als zwölf Millionen Reichsmark gewesen sein. 1944 verzeichnete sein Autorenkonto beim Eher-Verlag trotz früherer Auszahlungen und Abhebungen angeblich ein Guthaben von 5,5 Millionen Reichsmark; ein Jahr später, als die US-Militärregierung das Konto beschlagnahmte, sollen es sogar fast sieben Millionen Reichsmark gewesen sein.

Eine enorme Summe, gewiss, aber für den Reichskanzler dennoch ein Betrag, der kaum ins Gewicht fiel. Weitaus mehr Geld, wohl mindestens 50 Millionen Reichsmark, bezog er für den Abdruck seines Konterfeis auf deutschen Briefmarken – für die Nutzung der Persönlichkeitsrechte am eigenen Bild...

http://www.welt.de/geschichte/zweiter-w ... rfrei.html

Und wenn du es noch genauer wissen willst, Rainer-Maria, hier noch ein kleiner Literatur-Tipp:
'Mein Kampf' - Die Karriere eines deutschen Buches von Sven Felix Kellerhoff

Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 2 (13. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3608948953
ISBN-13: 978-3608948950

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Januar 2016, 10:39

Nonkonform hat geschrieben:Den Reiz diese "Pamphlet" machte nur das Verbot aus.Jetzt wo dieses Verbot gefallen ist,wird es dorthin wandern wo es schon immer hingehörte....


[super] [super]
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon pentium » 11. Januar 2016, 10:41

Nonkonform hat geschrieben:Den Reiz diese "Pamphlet" machte nur das Verbot aus.Jetzt wo dieses Verbot gefallen ist,wird es dorthin wandern wo es schon immer hingehörte....


Noch einmal, es gab nie ein Verbot!

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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon augenzeuge » 11. Januar 2016, 17:56

Thoth hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Schon seltsam, mind. einige Erich Loest Bücher waren in der DDR verboten, aber "Mein Kampf" nicht....scheinbar hatte man vor dem Ex-Vertrauten mehr Angst. [grins]
AZ


Ach und welche?
Diejenigen welche er zu seiner Zeit in der DDR geschrieben hatte sind auch in der DDR erschienen. Diejenigen die er nach seiner ausreise schrieb; warum sollten in der DDR zwingend Bücher von nicht im Lande lebenden Schriftstellern gedruckt werden? Nenn' mir einen einleuchtenden Grund.


Thoth, jeder Ex DDR Bürger kennt diese Gründe! [flash] Schon mal was von "Hetz- und Schundliteratur" gehört? Besorg dir mal folgendes Buch:
http://www.deutschlandradiokultur.de/ve ... _id=136675

Und was Loest betrifft, ein Auszug aus http://www.lyrikwelt.de/:

Über den Kommandoweg Kurt Hager, dem Chefideologen im ZK, und "Zensurminister" Klaus Höpcke verhängte die SED-Bezirksleitung Halle Parteistrafen gegen Verleger und Lektor. Heiduczeks Tod am Meer und Loests Es geht seinen Gang - beide im Buchhandel bereits verkauft - kamen auf den Index. Loest wandte sich an Hermann Kant. Neu im Amt des Schriftsteller-Präsidenten, setzte der sich, auf Anerkennung seiner Kollegen bedacht, tatsächlich ein, drohte im Gespräch mit Honecker sogar mit Rücktritt. Sein eigennütziges Argument: Wenn dieses Buch keine Nachauflage bekäme, stünde er in späteren Auseinandersetzungen "wie ein Messer ohne Klinge da". Doch Honecker machte ihm klar, primär sei er Parteifunktionär mit Parteiauftrag. In seiner Rücktrittserklärung sehe er Fahnenflucht. Danach wich Kant nicht mehr von der Linie. Zur Wahrung von Kants Ansehen wies Honecker an, einmalig weitere 10 000 Exemplare von Es geht seinen Gang zu drucken. Erich Loest erhielt die Rechte zurück und gab sie, womit die Literaturlenker nicht rechneten, an einen westdeutschen Verlag. "Ich habe das Höpcke gesagt, und er: Sie machen sich strafbar. Ich sagte: Das weiß ich, Herr Höpcke, aber ich nehme an, Ihnen ist es lieber, wenn Sie mich nicht einsperren müssen. Also lassen Sie mich in die Bundesrepublik. So ist es 1981 ja auch gekommen."


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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon Nostalgiker » 11. Januar 2016, 18:53

Augenzeuge, wie meist verfällst du mir gegenüber in eine Art Kommandoton wenn dir etwas nicht passt und dir ein Gegenargument fehlt. Jedenfalls ein einleuchtendes, welches auch ich akzeptieren könnte.

Zu dem Buch welches du mir empfiehlst, erstens habe ich es sehr aufmerksam gelesen nachdem es erschien und zweitens habe ich es nach dem lesen in meinem Bücherregal verstaut .....
Zu dem Buch von Erich Loest, "Es geht seinen Gang" kann ich nur sagen das in ebendiesen erwähnten Bücherregal dieses Buch zweimal steht, also beide in der DDR erschienen Auflagen. Ein Buch davon ist mit einer persönlichen Widmung von Erich Loest .....

Erzähl mir also bitte nicht in deinem schulmeisterlichen und besserwisserischen Ton wie das so war im Leseland DDR.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Neuauflage "Mein Kampf" erschienen...

Beitragvon augenzeuge » 11. Januar 2016, 19:01

Thoth hat geschrieben:Erzähl mir also bitte nicht in deinem schulmeisterlichen und besserwisserischen Ton wie das so war im Leseland DDR.


Entschuldige, ich habe doch glatt vergessen, wer hier der Schulmeister ist. [flash]

Und trotzdem kann ich nur darüber lachen, wenn man heute argumentiert, dass es keine Literaturverbote, bzw. eine Zensur in der DDR gab bzw. das ausgereiste Schriftsteller ihre Werke selbstverständlich in der DDR verlegen konnten...während bei anderen nicht mal die Briefe den Empfänger erreichten.

Das alles hat natürlich mit deinem Bücherregal nichts zu tun. Und mit dem Thema schon gar nicht. Schon klar. [hallo]

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