Zwangsarbeit in DDR-Haftanstalten

Wie entwickelte sich die Wirtschaft der DDR, wie die der Bundesrepublik während der Teilung Deutschlands. Welche Anzeichen gab es für die Entwicklung? Was waren die Ursachen?
Hier der Bereich für alle wirtschaftlichen Themen.

Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon Edelknabe » 18. Januar 2014, 18:05

Das hast du schön umschrieben Andreas...hast dich nicht getraut was, mal so bissel zu sagen "Na klar,das konnte ja damals von der Logik her gar nicht anders sein, denn zu Zeiten des Kalten Krieges und danach, da ging einfach nichts ohne politische Wegbereiter im Vorfeld der doch recht Profit behafteten Geschäfte."

"Steckte die BRD-Führung durch ihr Wissen und ihre wissentliche Duldung drin? (Ich weiß es leider nicht.)"

Du Andreas, du musst dich auch mal was trauen, nicht immer so zaghaft DDR-Exlehrer, denn uns Sudelwilfrie Interessierter wird das schon verkraften wenn hier Einer Contra gibt.

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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon Nov65 » 19. Januar 2014, 13:43

Edelknabe hat geschrieben:Das hast du schön umschrieben Andreas...hast dich nicht getraut was, mal so bissel zu sagen "Na klar,das konnte ja damals von der Logik her gar nicht anders sein, denn zu Zeiten des Kalten Krieges und danach, da ging einfach nichts ohne politische Wegbereiter im Vorfeld der doch recht Profit behafteten Geschäfte."

"Steckte die BRD-Führung durch ihr Wissen und ihre wissentliche Duldung drin? (Ich weiß es leider nicht.)"

Du Andreas, du musst dich auch mal was trauen, nicht immer so zaghaft DDR-Exlehrer, denn uns Sudelwilfrie Interessierter wird das schon verkraften wenn hier Einer Contra gibt.

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Ach Rainerle, ich habe mindestens nach '89 viel Mumm beweisen müssen. Was ich aber wirklich nicht weiß, also nur vermuten kann, darf ich auch nicht als Wissen verkaufen. Deshalb gebe ich doch eine Beantwortung in die geschätzte Runde.
Der Grundsatz aber stimmt: Wenn es einen Ausbeuter gibt, gibt es auch den Ausgebeuteten, und jeder weiß um seine Rolle. Hab' ich nicht gewusst, geht also nicht.
Die alte Bundesrepublik lebte auch auf Kosten der DDR(gab nach '89 aber viel zurück). Heute leben wir sicher auch auf Kosten anderer EU-Länder und ganz sicher auf Kosten von Drittländern. Und jeder weiß es!
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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon vs1400 » 19. Januar 2014, 14:46

Nov65 hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Das hast du schön umschrieben Andreas...hast dich nicht getraut was, mal so bissel zu sagen "Na klar,das konnte ja damals von der Logik her gar nicht anders sein, denn zu Zeiten des Kalten Krieges und danach, da ging einfach nichts ohne politische Wegbereiter im Vorfeld der doch recht Profit behafteten Geschäfte."

"Steckte die BRD-Führung durch ihr Wissen und ihre wissentliche Duldung drin? (Ich weiß es leider nicht.)"

Du Andreas, du musst dich auch mal was trauen, nicht immer so zaghaft DDR-Exlehrer, denn uns Sudelwilfrie Interessierter wird das schon verkraften wenn hier Einer Contra gibt.

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Ach Rainerle, ich habe mindestens nach '89 viel Mumm beweisen müssen. Was ich aber wirklich nicht weiß, also nur vermuten kann, darf ich auch nicht als Wissen verkaufen. Deshalb gebe ich doch eine Beantwortung in die geschätzte Runde.
Der Grundsatz aber stimmt: Wenn es einen Ausbeuter gibt, gibt es auch den Ausgebeuteten, und jeder weiß um seine Rolle. Hab' ich nicht gewusst, geht also nicht.
Die alte Bundesrepublik lebte auch auf Kosten der DDR(gab nach '89 aber viel zurück). Heute leben wir sicher auch auf Kosten anderer EU-Länder und ganz sicher auf Kosten von Drittländern. Und jeder weiß es!
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das soll doch nun bitte rechtfertigen Andreas,
nur den einen nicht mehr existierenden staat dafür verantwortlich zu machen und heute noch existierende firmen dafür nicht zu belangen.

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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon augenzeuge » 19. Januar 2014, 15:01

Nov65 hat geschrieben: Die alte Bundesrepublik lebte auch auf Kosten der DDR.....


Einspruch, sehe ich nicht so. Die DDR hätte gar nicht so lange existiert, wenn absolut keine DM aus der BRD gekommen wäre.
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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon Interessierter » 19. Januar 2014, 16:20

Weltweit geschah und geschieht in der Politik fast nichts ohne Berücksichtigung des eigenen Nutzens und eigener Interessen. Das geschieht gleichlautend auch in der Wirtschaft. Partner dabei sind immer mindestens zwei Parteien, die solche Dinge miteinander vereinbaren.

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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon Nov65 » 19. Januar 2014, 16:25

augenzeuge hat geschrieben:
Nov65 hat geschrieben: Die alte Bundesrepublik lebte auch auf Kosten der DDR.....


Einspruch, sehe ich nicht so. Die DDR hätte gar nicht so lange existiert, wenn absolut keine DM aus der BRD gekommen wäre.
AZ


Das habe ich auch nicht behauptet, Jörg. Wäre kein Strauss-Kredit gekommen= Schluss mit Lustig. Aber wenn der Abgabepreis für ein Oberhemd 1 DM war und zu normalen Preisen im Handel der BRD verkauft wurde, stimmt meine Aussage doch. Das Spiel könnten wir mit Enten(Geflügel) usw. weiterspielen. Auch mit dem Müll-Transfer.
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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon augenzeuge » 19. Januar 2014, 16:34

Ok, Andreas, man hat gegenseitig von gewissen Dingen profitiert. Ich dachte auch an den Kredit. Die DDR hätte ihn ganz sicher gern von jemand anderen angenommen...als von Strauss. [wink]
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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon Nov65 » 19. Januar 2014, 18:20

augenzeuge hat geschrieben:Ok, Andreas, man hat gegenseitig von gewissen Dingen profitiert. Ich dachte auch an den Kredit. Die DDR hätte ihn ganz sicher gern von jemand anderen angenommen...als von Strauss. [wink]
AZ


Stimmt ebenfalls Jörg. Selbst von den schärfsten Feinden hat man das Geld genommen.
Heute wäre vielleicht China ein Geldgeber, aber zu spät, zu spät.

Aber: Keine der beiden Regierungen, Staatsrat und Bundesregierung, waren ahnungslose Zuschauer der wirtschaftlichen Beziehungen mit all ihren dunklen Seiten.
Grüße von Andreas
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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon Spartacus » 20. Januar 2014, 18:22

vs1400 hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Ja, ja erforschen lassen. [wut]

Es lebe die DDR - Aufarbeitungsindustrie, denn die gibt es mittlerweile auch. Einige tausend Leutchen sind
da bestens - finanziell - versorgt und das, obwohl sie in der Regel entweder nichts mit der DDR zu tun hatten,
oder selber nie politisch inhaftiert waren.


So was nervt mich langsam, denn solche Aktionen kosten zig Millionen, die besser in die ehem. Häftlinge
investiert werden sollten, denn die haben das Geld dringend nötig.

LG

Sparta


ich finde deine aussage hier sehr gewagt Spartacus,
könntest du bitte etwas genauer werden?

für mich steht fest,
dass damalige profiteure sich heute sehr galant aus der verantwortung ziehen und man wohl eher verhindert als willens ist offen und klar darzustellen.

gruß vom Torsten [hallo]


Wieso gewagt, Torsten?

Beispiele gibt es da zu hauf, zum Beispiel die VOS: http://www.mein-suedhessen.de/darmstadt ... 18149.html

Die Verantwortlich lügen, betrügen, wirtschaften in die eigene Tasche und weigern sich zum Beispiel so etwas
selbstverständliches, wie eine Unbedenklichkeitserklärung beizubringen.

LG

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon vs1400 » 21. Januar 2014, 01:51

Spartacus hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Ja, ja erforschen lassen. [wut]

Es lebe die DDR - Aufarbeitungsindustrie, denn die gibt es mittlerweile auch. Einige tausend Leutchen sind
da bestens - finanziell - versorgt und das, obwohl sie in der Regel entweder nichts mit der DDR zu tun hatten,
oder selber nie politisch inhaftiert waren.


So was nervt mich langsam, denn solche Aktionen kosten zig Millionen, die besser in die ehem. Häftlinge
investiert werden sollten, denn die haben das Geld dringend nötig.

LG

Sparta


ich finde deine aussage hier sehr gewagt Spartacus,
könntest du bitte etwas genauer werden?

für mich steht fest,
dass damalige profiteure sich heute sehr galant aus der verantwortung ziehen und man wohl eher verhindert als willens ist offen und klar darzustellen.

gruß vom Torsten [hallo]


Wieso gewagt, Torsten?

Beispiele gibt es da zu hauf, zum Beispiel die VOS: http://www.mein-suedhessen.de/darmstadt ... 18149.html

Die Verantwortlich lügen, betrügen, wirtschaften in die eigene Tasche und weigern sich zum Beispiel so etwas
selbstverständliches, wie eine Unbedenklichkeitserklärung beizubringen.

LG

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weil es so etwas nichts gibt Spartacus,
es wird auch nichts herausgezögert, du irrst und es ist verständlich das sich zb. ehemalige vertragspartner heute nicht mehr erinnern können.
man sollte dafür mehr verständnis zeigen. [wink]

gruß vom Torsten [hallo]

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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon Spartacus » 21. Januar 2014, 19:14

Reden wir gerade aneinander vorbei Torsten?

Hier gibt es mehr zum Thema: http://www.sed.stasiopferinfo.com/phpBB ... .php?t=134

LG

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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon vs1400 » 22. Januar 2014, 11:34

Spartacus hat geschrieben:Reden wir gerade aneinander vorbei Torsten?

Hier gibt es mehr zum Thema: http://www.sed.stasiopferinfo.com/phpBB ... .php?t=134

LG

Sparta


richtig Spartacus,
mir wird da immer a weng mulmig in der magengegend, wenn man nur eine sorte täter sehen möchte und ehemalige mfs- mitarbeiter wegen ihrer vergangenheit auf lebenszeit bestraft werden sollen.

gruß vom Torsten [hallo]
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Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon Volker Zottmann » 22. Januar 2014, 12:01

mir wird da immer a weng mulmig in der magengegend, wenn man nur eine sorte täter sehen möchte und ehemalige mfs- mitarbeiter wegen ihrer vergangenheit auf lebenszeit bestraft werden sollen.

gruß vom Torsten


Das ist keineswegs so!
Niemand verdammt generell alle MfS-Mitarbeiter. Gerade hier im Forum erlebe ich deutlich, dass sich die Spreu vom Weizen trennt.
Alte Hardliner und Denkende kann wohl jeder deutlich unterscheiden.
Torsten, Du wirst nicht erleben, dass beispielsweise einem @Karnak, der heute auch Fehler des alten Systems erkennt und mit analysiert, jemand Gram ist.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Blutkapitalismus im Sozialismus

Beitragvon Interessierter » 22. Januar 2014, 12:35

Volker, wie Du in dem Thread mit dem erschossenen GV in der Spree doch schon lesen konntest, werden solche Pauschalisierungen immer dann vorgenommen, wenn denjenigen die Argumente zu einem ganz bestimmten Einzelfall ausgehen. Dann wird wie dort sinngemäß und wahrheitswidrig erklärt, es wäre behauptet worden, alle AGT wären schießwütig gewesen-

Oder wenn man sich negativ über das DDR - Regime äußert, versucht man zu suggerieren man hätte negatives über die Menschen in der DDR ausgesagt.

Das wiederholt sich doch konstant und ist auch nicht nur an einem User festzumachen.

" Der Interessierte "
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon augenzeuge » 29. Januar 2014, 22:28

Neun hat geschrieben:Häftlingsarbeit... http://www.bild.de/geld/wirtschaft/gefa ... .bild.html


Ja und- soll man das mit der DDR jetzt vergleichen?

Mal abgesehen davon, dass ich anhand der Maschinen schon erkenne, dass das keine Schlosserei ist, so überrascht bin ich über den extrem sauberen Zustand, man sehe sich nur die Böden an.....klasse. Besser gehts kaum.

Bild
Die Schlosserei der JVA Oldenburg
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon Habicht-3 » 30. Januar 2014, 09:00

Naja...die Böden, das ist eigentlich nicht wirklich ein Erklennungsmerkmal für gut.

Nun, alle Firmen haben genommen, was angeboten wurde. Wie heute auch Leiharbeiter oder Arbeitsleistungen in Indien, China und Sonstwo.
Das muss man auch, solange es das gibt. Sonst ist man als Firma schnell vom Markt.

Hier muss die Politik einen Rahmen schaffen, das sowas nicht angeboten wird.
Nur, die Politiker lassen ja Arbeitspolitik von Leuten machen, die es besser können, nämlich von den Arbeitgebern und dessen Verbänden, während sich die Regierung eigentlich nur um ihre Bezüge kümmern.
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon augenzeuge » 30. Januar 2014, 09:32

Habicht-3 hat geschrieben:Naja...die Böden, das ist eigentlich nicht wirklich ein Erkennungsmerkmal für gut.


Allein nicht, stimmt. Aber ich sehe auch die Wände, Beleuchtung, die sauberen Maschinen, keine Späne, kaum Hinweise auf KSS, extrem saubere Ablagen und Regale, fehlende Gummimatten vor den CNC, fehlende Absaugungen....geringe Mengen von Kleinteilen......

All das zeigt mir, hier wird nicht viel, schon gar nicht auf Rekord gearbeitet. Und der Stuhl vor der Mikron zeigt, dass es auch bequemer als in der Wirtschaft zugeht.

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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon Harsberg » 30. Januar 2014, 09:44

Mehr westdeutsche Firmen als bisher bekannt haben von der Zwangsarbeit politischer Häftlinge in der DDR profitiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU), über die das ARD-Magazin Report Mainz berichtet.


Nur lässt sich nicht beweisen, dass die angesprochenen Westfirmen bekannt war, dass in den Firmen in denen Waren für den Westmarkt produziert wurden , Häftlinge eingesetzt waren.

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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon Habicht-3 » 30. Januar 2014, 09:47

@ Augenzeuge: Letzter Satz stimmt :-)

Aber: wenn eine Firma oder eine Werkhalle neu eingerichtet ist, siehts immer schön aus. Und bei manchen Dingen gibts natürlich die Vorzeige-Objekte.
Nicht nur im Knast. Bei einem großen deutschen Automobilbauer, um ein Beispiel zu nennen, sahen die neuen Hallen auch richtig schön und sauber aus (Gebaut noch von und für AWE/Wartburg). Heute, nach einigen Jahren sieht das anders aus. Bis auf ein paar Bereiche, wo die Gefahr besteht, das Besucher dort langlaufen könnten. Eben mehr Schein als sein....
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon augenzeuge » 30. Januar 2014, 09:49

Harsberg hat geschrieben: Nur lässt sich nicht beweisen, dass die angesprochenen Westfirmen bekannt war, dass in den Firmen in denen Waren für den Westmarkt produziert wurden , Häftlinge eingesetzt waren.


Völlig richtig, und wer die Umstände etwas kennt, weiß, dass es ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht bekannt sein konnte.....

Die DDR ist aus gutem Grund mit ihrem wirtschaftlich nutzbaren Häftlingspotential nicht im Westen hausieren gegangen, geschweige, dass sich diese Produktionsstätten westl. Firmen angesehen haben.....

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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon karnak » 30. Januar 2014, 10:00

augenzeuge hat geschrieben:Mehr westdeutsche Firmen als bisher bekannt haben von der Zwangsarbeit politischer Häftlinge in der DDR profitiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU), über die das ARD-Magazin Report Mainz berichtet.

http://www.zeit.de/wissen/geschichte/20 ... lagen-ikea

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Mein Gott und das soll jetzt eine Überraschung sein,wir leben in einem Wirtschaftssystem das man immer noch Kapitalismus nennen kann,wenn man auch alle möglichen Pseudowörter dafür erfindet weil einem das Wort Kapitalismus peinlich zu sein scheint. Und da geht es ums Geldverdienen, um Maximalprofit,um Dividende.Wer dieses Spiel nicht bereit ist mitzuspielen wird der Verlierer sein,im ungünstigsten Fall wird er untergehen.
Die Fußbälle von Adidas,mit denen unsere Helden des Rasens ihre Toren schießen, werden irgendwo in Bangladesh in Handarbeit genäht,sonst genügen sie wohl nicht den gehobenen Ansprüchen unserer Helden, oft durch Kinderarbeit und für erbärmliche Löhne,Unsere Jeans und T-Shirts,die früher Nickis hießen [flash],auch Markenklamotten, werden in China unter katastrophalen Umweltschutzbedingungen für einen Apel und ein Ei produziert und hier teuer verkauft,mit einer sagenhaften Gewinnspanne.Unendliche viele Kleinteile der besten Autos der Welt,die aus Deutschland kommen,werden irgendwo in Asien in irgendwelchen Hinterhoffabriken produziert.Und NATÜRLICH weiß keiner von den Abnehmern wie und unter welchen Umständen das alles produziert wird,außer wenn er dabei mal erwischt wird und für uns,die Konsumenten zählt nur eines"Geiz ist geil"von ein paar holen Phrasen bei irgendwelchen Sonntagsreden mal abgesehen.Also hören wir doch auf zu heucheln,damals wie heute ist bei der Geschichte der Eine 10 Pfennig wert und der Andere einen Groschen.
Genauso wie es heuten den meisten westlichen Firmen sch.. egal ist ob die Produkte durch Kinderarbeit oder andere unfaire Bedingungen produziert werden,war es ihnen damals sch.. egal das politische Gefangenen in die Produktion involviert waren,es hat überhaupt nicht interessiert,da hat man gar nicht nachgefragt,was ich nicht weiß macht mich nicht heiß,hauptsache billig und ob denn das überhaupt mit rechen Dingen zugehen kann mit dem Preis,wurstegal,AUßER es wird öffentlich,das schadet natürlich dem Image der guten deutschen Firma.Aber da kann und konnte man ziemlich sicher sein,Asien ist ziemlich weit weg und um die DDR war eine Mauer drumherum und die Stasi hatte immer die Hand auf dem Deckel,da drang nicht so viel nach außen.
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon Habicht-3 » 30. Januar 2014, 10:10

Harsberg hat geschrieben:
Mehr westdeutsche Firmen als bisher bekannt haben von der Zwangsarbeit politischer Häftlinge in der DDR profitiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU), über die das ARD-Magazin Report Mainz berichtet.


Nur lässt sich nicht beweisen, dass die angesprochenen Westfirmen bekannt war, dass in den Firmen in denen Waren für den Westmarkt produziert wurden , Häftlinge eingesetzt waren.

Man soll doch mal die Kirche im Dorf lassen, vor allem mal die Medien!

Genau. Man fragt ja bei der Eisverkäufrin auch nicht nach den Arbeitsbedingungen. Und die sind meist schlecht :-)
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon augenzeuge » 30. Januar 2014, 10:13

karnak hat geschrieben: Mein Gott und das soll jetzt eine Überraschung sein,wir leben in einem Wirtschaftssystem das man immer noch Kapitalismus nennen kann....


Darf man es auch anders sehen? War es nicht so, dass der Sozialismus versprach, "seine Menschen" vor dem Kapitalismus zu schützen? Und da ist es schon eine kleine Überraschung, dass das für die sozialistischen Häftlinge nicht mehr galt und sich der Sozialismus im Knast als Kapitalismus entpuppte, oder? [wink]

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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon karnak » 30. Januar 2014, 10:17

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben: Mein Gott und das soll jetzt eine Überraschung sein,wir leben in einem Wirtschaftssystem das man immer noch Kapitalismus nennen kann....


Darf man es auch anders sehen? War es nicht so, dass der Sozialismus versprach, "seine Menschen" vor dem Kapitalismus zu schützen? Und da ist es schon eine kleine Überraschung, dass das für die sozialistischen Häftlinge nicht mehr galt und sich der Sozialismus im Knast als Kapitalismus entpuppte, oder? [wink]

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Kein Widerspruch,natürlich war das Heuchelei bis zur K..Grenze,dass ändert aber nichts an der Geschichte mit den 10 Pfennig und dem Groschen.
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon SkinnyTrucky » 30. Januar 2014, 10:35

karnak hat geschrieben:dass ändert aber nichts an der Geschichte mit den 10 Pfennig und dem Groschen.


Ostgroschen oder Westgroschen.... [ich auch]

Ja-nee, is klar....du hast vollkommen recht, Kristian....


groetjes

Mara
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon Habicht-3 » 30. Januar 2014, 10:40

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben: Mein Gott und das soll jetzt eine Überraschung sein,wir leben in einem Wirtschaftssystem das man immer noch Kapitalismus nennen kann....


Darf man es auch anders sehen? War es nicht so, dass der Sozialismus versprach, "seine Menschen" vor dem Kapitalismus zu schützen? Und da ist es schon eine kleine Überraschung, dass das für die sozialistischen Häftlinge nicht mehr galt und sich der Sozialismus im Knast als Kapitalismus entpuppte, oder? [wink]

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Nunja, sie arbeiteten ja in der DDR. Insofern bestand in dieser Hinsicht keine Gefahr.
In dem ich Geschäfte mache, ist das ja unerheblich von der politischen Ausrichtung.
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon vs1400 » 30. Januar 2014, 10:59

ich bin ja gespannt wer der forderung Jahns folge leistet und seine archive öffnet.

gruß vs [hallo]
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon Interessierter » 30. Januar 2014, 17:57

Gerade im WWW einen öffentlichen Brief an Roland Jahn gefunden:

Ich habe selbst etwa fünf Monate in der Strafvollzugseinrichtung Unterwellenborn verbracht und im Stahlwerk Maxhütte gearbeitet. Meine Befürchtung, dass die Komponente „Arbeit“ des DDR-Knastalltags in Vergessenheit gerät und irgendwann – weil nicht mehr beweisbar – gar bestritten wird, ist nun zwar gegenstandslos. Im Folgenden drängt es mich aber, zu erklären, wieso mir das Buch trotz seines unbestrittenen Wertes nahezu unerträglich ist (woran allerdings weder der Autor noch die Behörde eine Schuld trägt).

Titel und Stoßrichtung des Buches offenbaren nämlich, dass die Ausplünderung der Häftlinge in den Strafvollzugseinrichtungen der DDR und die allgegenwärtige Bedrohung ihrer Gesundheit keine Zeile wert wäre, wenn die Knastarbeit allein für den DDR-Bedarf verrichtet worden wäre. Deshalb erfuhr sie auch über zwanzig Jahre lang kaum eine Erwähnung. Erst seit klar ist, dass die Konzerne des Westens damit Geschäfte machten, erregt sie öffentliche Aufmerksamkeit. Erst damit eignet sie sich die Häftlingsarbeit in der DDR nämlich für linke Feindbildpflege, und dies und nur dies gibt ihr überhaupt einen Nachrichtenwert.

Nicht IKEA ist nämlich verantwortlich für die in den 80er Jahren im Westen herrschende Distanzlosigkeit zu den Diktaturen im Osten.

Der ganze Brief hier:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/ ... oland_jahn

Also dem fett markierten beiden Sätzen im vorletzten Absatz kann ich etwas abgewinnen, denn wenn die im Knast gefertigten Produkte ausschließlich in die DDR gegangen wären, dann hätten genau die User, welche sich hier vor lauter Kritk und Entrüstung kaum zügeln können, diese Tatsache in gewohnter Weise aufs heftigste geleugnet. [wink]

Damit mir nicht wieder etwas in den Mund gelegt wird: ich halte Zwangsarbeit unter unzumutbaren und gesundheitsschädlichen Bedingungen, gleich wo sie stattfindet und wohin die Produkte geliefert werden, für verachtungswürdig, wenn nicht sogar verbrecherisch.

" Der Interessierte "
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Re: Nach IKEA sind auch VW und Aldi in DDR-Zwangsarbeit verstrickt

Beitragvon vs1400 » 30. Januar 2014, 18:22

Interessierter hat geschrieben:Gerade im WWW einen öffentlichen Brief an Roland Jahn gefunden:

Ich habe selbst etwa fünf Monate in der Strafvollzugseinrichtung Unterwellenborn verbracht und im Stahlwerk Maxhütte gearbeitet. Meine Befürchtung, dass die Komponente „Arbeit“ des DDR-Knastalltags in Vergessenheit gerät und irgendwann – weil nicht mehr beweisbar – gar bestritten wird, ist nun zwar gegenstandslos. Im Folgenden drängt es mich aber, zu erklären, wieso mir das Buch trotz seines unbestrittenen Wertes nahezu unerträglich ist (woran allerdings weder der Autor noch die Behörde eine Schuld trägt).

Titel und Stoßrichtung des Buches offenbaren nämlich, dass die Ausplünderung der Häftlinge in den Strafvollzugseinrichtungen der DDR und die allgegenwärtige Bedrohung ihrer Gesundheit keine Zeile wert wäre, wenn die Knastarbeit allein für den DDR-Bedarf verrichtet worden wäre. Deshalb erfuhr sie auch über zwanzig Jahre lang kaum eine Erwähnung. Erst seit klar ist, dass die Konzerne des Westens damit Geschäfte machten, erregt sie öffentliche Aufmerksamkeit. Erst damit eignet sie sich die Häftlingsarbeit in der DDR nämlich für linke Feindbildpflege, und dies und nur dies gibt ihr überhaupt einen Nachrichtenwert.

Nicht IKEA ist nämlich verantwortlich für die in den 80er Jahren im Westen herrschende Distanzlosigkeit zu den Diktaturen im Osten.

Der ganze Brief hier:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/ ... oland_jahn

Also dem fett markierten beiden Sätzen im vorletzten Absatz kann ich etwas abgewinnen, denn wenn die im Knast gefertigten Produkte ausschließlich in die DDR gegangen wären, dann hätten genau die User, welche sich hier vor lauter Kritk und Entrüstung kaum zügeln können, diese Tatsache in gewohnter Weise aufs heftigste geleugnet. [wink]

Damit mir nicht wieder etwas in den Mund gelegt wird: ich halte Zwangsarbeit unter unzumutbaren und gesundheitsschädlichen Bedingungen, gleich wo sie stattfindet und wohin die Produkte geliefert werden, für verachtungswürdig, wenn nicht sogar verbrecherisch.

" Der Interessierte "


ich kann mich noch sehr genau erinner, wie der ex-user Ameisenferdinant von dir bearbeitet wurde willi,
nur weil er die von dir beschriebenen vorgaben, es ging damals um bitterfeld, nicht bestätigte. da er sie nicht erlebte und du es nicht wahrhaben wolltest, hast ihn ja dann noch indirekt beschuldigt informant gewesen zu sein.
vs1400
 

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