Wosch hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:
Ilja Ehrenburg ist ein Kapitel für sich. Bemerkenswerterweise ist der Aufruf "Töte!“ (убей!) erschienen in der Krasnaja Swesda vom 24. Juli 1942 nicht gegen "den Deutschen" gerichtet, sondern gegen den Wehrmachtssoldaten.
Bei aller Hasspropaganda betonte Ehrenburg immer wieder, die Devise der Roten Armee dürfe nicht Rache oder Vergeltung, sondern müsse „Abrechnung“ und „Gerechtigkeit“ lauten. Bereits am 5. Mai 1942 schrieb er: „Der deutsche Soldat mit dem Gewehr in der Hand ist für uns kein Mensch, sondern ein Faschist. Wir hassen ihn. […] Wenn der deutsche Soldat seine Waffe loslässt und sich in Gefangenschaft begibt, werden wir ihn mit keinem Finger anrühren – er wird leben.“
Also auch hier bitte differenzieren und nicht pauschalisieren und Ehrenburg auf diesen einen Satz reduzieren.
Nostalgiker hat geschrieben:@Wosch,
irgendwie funzt das nicht mit den Webseiten welche Du verlinkst
Ich lese da nichts von Ehrenburg.
Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker hat geschrieben:@ABV,
ich fühle mich mal als einer der Streithammel angesprochen.
Die Sicht der DDR Historiker und vor allem der Ideologen auf den zweiten Weltkrieg und da besonders auf die Ostfront sah doch stark verkürzt so aus:
Heimtückischer Überfall ohne Kriegserklärung, Raub- und Aggressionskrieg, Krieg war spätestens seit der Schlacht um Stalingrad verloren, wer von den Soldaten spätesten ab diesem Zeitpunkt nicht desertierte, offiziell sich in Gefangenschaft begab, war ein unverbesserlicher Faschist und Nazi. Durch seinen Kampf bis zum bitteren Ende hat er dem deutschen Volk, besonders im Osten, sehr viel Leid gebracht welches nicht geschehen wäre wenn er denn beizeiten Übergelaufen wäre und der Krieg in "Ermanglung" an deutschen Soldaten hätte beendet werden müssen. Das ist jetzt mal sarkastisch übertrieben.
Nun versetze Dich bitte mal in die Lage der Menschen welche lebend dem Krieg entronnen sind und in den 40er/50er/60er Jahren einer einseitigen Propaganda; hier der glorreiche Befreier, da der unverbesserliche faschistische Aggressor ausgesetzt sind.
Und dann kommst Du daher und willst die sterblichen Überreste des Aggressors ehren??????? Sie erst auf den Schlachtfeldern suchen, dann Soldatenfriedhöfe errichten und ihrer Gedenken????? Es ging einiges in der DDR bezüglich "Ehrung" der Toten des zweiten Weltkrieges von staatlicher Seite aus aber das wäre aus ihrer Sicht zu weit gegangen.
Es reichte damals schon weniger um in den Verdacht zu geraten faschistischem Gedankengut nahe zustehen.
Es wurden einfach politische Aspekte über humanitäre und moralische gestellt. Der kriegstote Soldat im Sinne einer Ideologie mißbraucht, nur ein gefallener Sowjetsoldat war ein guter Soldat und ihm Gedenken war recht.
Du kennst bestimmt den Friedhof in Halbe und kennst die kurze historische Darstellung mit welchen Schwierigkeiten und Widrigkeiten sich der Gründer dieses Friedhofes zu DDR Zeiten auseinandersetzen mußte.
Ohne es zu rechtfertigen oder gar Gutheißen, es war aus politsch/ideologischer Sicht der Führung der DDR einfach nicht erwünscht dem toten deutschen Soldaten offiziell zu Gedenken. Daraus leitet sich auch konsequenterweise die Vernachlässigung der Suche nach Opfern ab.
So hart es auch Klingt, es bestand offiziell kein Interesse.
Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker hat geschrieben:
Was die Genfer Konvention betrifft; wollte einfach mal das Du Dich mit diesen Sachen beschäftigst. Nicht immer behaupten, sondern mal nach Argumenten suchen und sie dann auch sachlich darstellen.
Ist Dir doch für den ersten Versuch ganz gut gelungen
Gruß
Nostalgiker
Wosch hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:
Was die Genfer Konvention betrifft; wollte einfach mal das Du Dich mit diesen Sachen beschäftigst. Nicht immer behaupten, sondern mal nach Argumenten suchen und sie dann auch sachlich darstellen.
Ist Dir doch für den ersten Versuch ganz gut gelungen
Gruß
Nostalgiker
Was Besseres ist Dir wohl dazu nicht eingefallen, hättest doch nur einfach zugeben brauchen daß Du Unrecht hattest.
manudave hat geschrieben:Es gibt ein Museum in Deutschland (knapp 100.000 Besucher im Jahr) wo ein Gästeführer bei jeder Führung auch auf die Anzahl der im Dienst getöteten Grenzsoldaten der DDR hinweist - sind nämlich auch Opfer des Grenzregimes.
Neubrandenburg
Spezialisten öffnen Massengrab deutscher Kriegstoter
Spezialisten haben in Neubrandenburg ein Massengrab untersucht, in dem seit Ende des Zweiten Weltkriegs 36 Tote liegen. Sieben Leichen trugen noch Erkennungsmarken, viele auch noch Eheringe.
Spezialisten des Vereins zur Bergung Gefallener in Osteuropa haben in Neubrandenburg ein Massengrab aus dem Jahr 1945 geöffnet, um das Schicksal von 25 bisher unbekannten Toten zu klären. "Dabei handelt es sich vor allem um Deutsche, die in den letzten Kriegstagen in einem Notlazarett ums Leben kamen", sagt Vereinssprecher Albrecht Laue.
In dem Grab liegen 36 Tote, 25 von ihnen sind unbekannt, wie der Historiker Robert Balsam für den Verein recherchiert hat. Ziel ist es, den Kriegstoten ihre Namen zurückzugeben, ihren Familien Gewissheit zu verschaffen und würdige Bestattungen zu ermöglichen.
Neubrandenburg wurde Ende April 1945 evakuiert. Für die nicht transportfähigen Kranken und Verwundeten wurde das Notlazarett eingerichtet, das am 28. April von der Roten Armee übernommen wurde und nur zwei Wochen bestand, sagte Balsam. Viele Verletzte starben bis Anfang Mai 1945.
800.000 vermisste deutsche Kriegstote
Nach 67 Jahren gibt es noch mehr als 800.000 deutsche Kriegstote, die vermisst werden und deren Angehörige sich über jeden Hinweis über deren Verbleib freuen, betont der 39-jährige Laue. Solche Gräber mit unbekannten Toten seien westlich der Oder in Vorpommern nicht selten. In den letzten Kriegstagen wurden Leichen im Hinterland der Oderfront möglichst schnell begraben.
In rund einem Meter Tiefe fanden die Sucher die Toten, die in Doppelreihe lagen. Sieben Leichen trugen noch Erkennungsmarken, viele auch noch Eheringe. Einige Männer wurden in Uniform und mit Ausrüstung bestattet – das waren keine Patienten des Lazaretts, vermuten die Männer.
Ein Anlass für diese Grabung war die jahrelange Suche des Belgiers Charles Verpoorten nach seinem toten Vater – einem Wallonen, der im Krieg auf deutscher Seite gekämpft hatte und vermisst war.
Der Gesuchte wird in der kleinen Kriegsgräberstätte vermutet. "Wir haben auch einen Toten gefunden, auf den die Beschreibung der Verletzungen des Belgiers passt", freuen sich die Männer um Laue und den Belgier. Mediziner aus Polen, die dem Verein helfen, nahmen zudem DNA-Proben von Skelettteilen, die später Gewissheit bringen sollen.
(...)
Der Hamburger Verein arbeitete bisher vor allem in Osteuropa, hat aber auch schon in Brandenburg Ausgrabungen vorgenommen. "Dort an den Seelower Höhen machen wir Ende September weiter", kündigt Laue an.
In der Gedenkstätte zu den Seelower Höhen, wo eine der letzten großen Schlachten beim Angriff auf Berlin stattfand, laufe derzeit eine Ausstellung, in der der Verein zur Bergung Gefallener in Osteuropa seine seit 20 Jahren laufende Arbeit vorstelle. Das Grab in Neubrandenburg wurde wieder geschlossen.
http://www.welt.de/vermischtes/weltgesc ... tmc=plista
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