von pentium » 9. Oktober 2025, 12:19
Heute vor 36 Jahren: Am 9. Oktober 1989 demonstrierten in Leipzig über 70.000 mutige Menschen mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ friedlich für Freiheit und Demokratie. Trotz bewaffneter Sicherheitskräfte blieben sie gewaltlos – ein Schlüsselereignis der Friedlichen Revolution, das den Sturz des DDR-Regimes einleitete.
Zentrum der wachsenden Protestbewegung war die Nikolaikirche. Seit 1982 versammelten sich dort Menschen, um an Friedensgebeten teilzunehmen. Ab Herbst 1988 kamen immer mehr Teilnehmer zu den montäglichen Friedensgebeten und Kundgebungen auf dem Nikolaikirchhof. Am 25. September 1989 strömten sie erstmals auf den Augustusplatz und den Leipziger Promenadenring. Dieses mutige, gewaltfreie Vorbild fand in vielen weiteren Städten Nachahmung. Durch die friedliche Kraft der Montagsdemonstrationen wurde der 9. Oktober 1989 zu einem der bedeutendsten Tage der jüngeren deutschen Geschichte.
36 Jahre Friedliche Revolution sind für mich Anlass zum Erinnern an den Mut der Menschen im Osten, die 1989 in der DDR für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf die Straße gegangen sind und mit ihrem friedlichen Protest dazu beigetragen haben, die Diktatur zu Fall zu bringen.
Der 9. Oktober ist für unsere Stadt weit mehr als nur ein historisches Datum. Leipzig sieht sich bis heute in der Verantwortung, die Werte von Demokratie, Gewaltlosigkeit und kritischem Engagement lebendig zu halten und ihnen Gehör zu verschaffen. Deswegen ist es auch nur folgerichtig, dass der Deutsche Bundestag Ende 2008 beschlossen hat, neben Berlin auch in Leipzig in Gestalt eines Freiheits- und Einheitsdenkmals an den gewaltfreien Widerstand und die Zivilcourage der Menschen im Herbst 89 zu erinnern.
Gerade weil der Weg zum Denkmal seitdem weder einfach noch geradlinig war, freut es mich umso mehr, dass wir heute Abend ab 20 Uhr am FREI_RAUM-Pavillond der Stiftung Friedliche Revolution auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz endlich den Grundstein dafür legen werden.
@spdleipzig
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