Kurfürstlich Sächsische Kriegsknechte 1475
Die „Kurfürstlich Sächsischen Kriegsknechte 1475“ sind ein Living History -Projekt zur Darstellung einer militärischen Einheit im späten 15. Jahrhundert. Als Rahmen hierfür dient die gemeinsame Regierungszeit der Brüder Ernst (Kurfürst von Sachsen) und Albrecht (Herzog von Sachsen) von 1464-1485.
Innerhalb der Darstellung liegt ein besonderer Fokus auf den Jahren 1474/1475. Herzog Albrecht von Sachsen nahm hier als „des Kaisers gewaltiger Marschall und Bannermeister“ am Reichskrieg zum Entsatz von Neuss teil, das von dem burgundischen Herzog Karl dem Kühnen belagert wurde.
Die Rekonstruktion des alltäglichen Lebens, der Kleidung, der Ausrüstung, sowie des Militärwesens im späten 15. Jahrhundert in möglichst hoher Qualität, ist das Anstreben aller Mitwirkenden. Soweit möglich werden regionale Quellen (museale Exponate, Ausgrabungsfunde, Skulpturen, Inkunabeln, Tafel- und Altarbilder usw.) als Vorlagen genutzt.
Feldlager auf der Brandenburg 2025 (Teil 1)
Vom 18.09. bis zum 21.09.2025 fand auf der Burgruine Brandenburg (in der Nähe von Eisenach) eine interne Militärveranstaltung statt, die zeitlich im späten 15. Jahrhundert spielte. Organisiert wurde dieses Feldlager u. a. durch Arne Koets und Nick Kraus.
Die Veranstaltung beeindruckt durch die Internationalität aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die hohe Anzahl an Mitwirkenden sowie im Besonderen durch die schiere Masse an Pferden samt gerüsteter Reiter und Reiterinnen. Dies macht das Feldlager weltweit recht einzigartig.
Wir bedanken uns bei allen, die an der Organisation mitgewirkt haben und diese Veranstaltung ermöglicht haben.
Da das Internet mittlerweile schon mit zahlreichen Fotos vom Feldlager geflutet wurde, möchten wir auf unserer Seite die nächsten Tage jeweils immer nur eine kleine Auswahl an Bildern veröffentlichen, diese dafür aber thematisch etwas einordnen und erläutern.
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Teil 1: Rotte der Redlichen Gesellen
Auf dem Feldlager sind wir in diesem Jahr nicht als „Kurfürstlich Sächsische Kriegsknechte 1475“ angetreten, da wir vorab ein kooperatives Projekt ins Leben gerufen hatten, um mit verschiedenen Vereinen und Einzeldarstellern, die sich dem späten 15. Jahrhundert widmen, gemeinsam zu agieren. Die Kooperative führte den Namen „Rotte der Redlichen Gesellen“.
Neben „altgedienten“ Akteuren zählte die Kooperative auch zahlreiche Mitwirkende, die entweder ganz neu das späte 15. Jahrhundert für sich entdeckt oder noch nie zuvor an einer militärischen Nachstellung teilgenommen hatten.
Umso erfreulicher war es für uns, dass alle Mitwirkenden mit viel Mühe und Engagement an ihrer Kleidung und Ausrüstung gearbeitet haben, um ein adäquates Gesamtbild bieten zu können. Vielen Dank an alle, die dieses Projekt mitgetragen haben. Die Kooperative hat sich aus unserer Sicht bewährt und kann, so weiterhin Bedarf besteht, als Netzwerk für Akteure des 15. Jahrhunderts fortgeführt werden.
Für das Feldlager wurde auch eine neue Fahne angefertigt. Auf einer Seite verwendeten wir die Buchstabenfolge „A.E.I.O.U“, ein historisches Akronym, das der Habsburger Kaiser Friedrich III. (1415–1493) als Devise verwendete. Die andere Seite ziert indessen eine Abbildung der Heiligen Elisabeth.