Vorbemerkung
Ich erlaube mir mal wieder einen militärisches Beitrag, den ich eigentlich für reine Militärforen geschrieben habe, hier einzusetzen.
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Viele Staaten der Welt, die auf ihrem Territorium Gebirge besitzen, haben dafür besonders geschulte Truppenkontingente, die speziell für die Art
des Kampfes ausgebildet und entsprechend ausgerüstet sind.
Im I. WK gab es noch keine speziell für den Kampf im Gebirge ausgebildeten und ausgerüsteten Truppen. So wurden Burschen / Männer, die ihr Leben im Gebirge (vor allem in den Alpen und da besonders in den Dolomiten) verbracht haben zu Kämpfern im Gebirge. Zöllner und Polizisten, die oft schon Jahre lang Schmuggler und Wilddiebe im Gebirge gejagt haben, wurden auch gerne als Soldaten in diesen unwirschen Gegenden eingesetzt und formierten sich über die Jahre, zu wirkungsvollen Truppen, die das Gefecht im Gebirge beherrschten. So entstanden die Gebirgstruppen in Armeen, deren Staaten damit rechneten den Kampf im Gebirge führen zu müssen.
Der Kampf im bewaldeten Mittel- oder dem vegetationslosen Hochgebirge
ist mit einem Kampf im normalen Gelände nur schwerlich zu vergleichen. Es gibt dermaßen viele Besonderheiten, die die Soldaten und Führer (Kommandeure) aller Stufen vor ganz besondere, zu bewältigende Aufgaben und zu Überlegungen und Beachtung der Geländebedingungen und den sich oft schnell ändernden Wetterbedingungen zwingen, wie es sonst im Gefecht, in diesem Maße, nicht üblich ist.
Ob in der Verteidigung, dem Angriff, auf dem Marsch oder im Konzentrierungsraum, muss sich der Soldat und die Kommandeure mit Gegebenheiten gedanklich und praktisch beschäftigen und diese beachten, die einem Unwissenden oder nicht so gut ausgebildeten Soldaten / Kommandeur, vor nie gekannte Hindernisse stellen.
Der Einfluss des Geländes bei Waffenwirkung und Handlungen der Truppe, ist vielfach anders als im normalen Gefecht.
Meteorologie und Topographie
Jeder kennt es und weiß, wie schnell das Wetter im Gebirge umschlagen kann. Eben noch strahlender Sonnenschein und wenige Minuten später durchaus bedeckt, windig oft regnerisch (Schneefall) und Temperaturstürze.
Der Soldat sollte auf solche Wetterkapriolen vorbereitet sein.
So benötigt der Soldat entsprechende, wetterfeste, Regen und Schnee abweisende Kleidung, ausreichend Kleidung zum Wechseln, Schutz vor Kälte von unten und oben.
Bei längerem Aufenthalt in solchen Regionen schaffen sich die Soldaten entsprechende, vor Feindeinsicht und Beschuss gedeckte Unterkünfte mit Feuerstellen und Rauchabzug. Auch Brennmaterial muss, gerade im vegetationslosen Hochgebirge, mitgeführt werden.
Aufgrund der Art des Geländes, vor allem im Hochgebirge, ist es eher nicht möglich geschlossene Fronten zu bilden oder gar im Streifen anzugreifen. So ist das Gelände zu betrachten um eine sinnvolle, auf den Sieg ausgerichtete Gefechtsordnung zu schaffen.
Beherrschende Höhen werden besetzt, deren Beobachtungs- und Schussfelder sich so weit wie möglich überlappen.
In der heutigen Zeit, bei der Aufklärung und Bekämpfung durch Drohnen und andere fliegerische Mittel ist es zwingend notwendig, diese Stellungen sehr gut gegen Fliegersicht zu tarnen und / oder entsprechende Flugabwehrmittel in die Gefechtsordnung aufzunehmen und permanent die Luftaufklärung zu führen.
Das Gelände im Gebirge verlangt die Beachtung der Besonderheiten um den Kampf zu führen aber auch um die Truppen zu schützen oder verlegen zu können.
Die Verbindungsaufnahme zwischen den Stützpunkten oder zu vorgesetzten oder niederen Stäben ist im Gebirge ungleich schwerer als es normaler Weise der Fall ist.
Im Angriff ist es deshalb notwendig, dass vom Kommandeur bis zum letzten Jäger, jeder die Aufgabe und die Richtung des Angriffs kennt.
Angriffsstreifen können durchaus im bewaldeten Mittelgebirge befohlen werden. Selbst eine nächste- und eine folgende Aufgabe können gestellt und erreicht werden.
Im Hochgebirge wird eher nur in Richtungen oder benannten Zielen angegriffen.
In der Verteidigung kann auch noch nach heutigen Maßstäben, die Informationsübermittlung mittels herkömmlicher Mittel sicher gestellt werden, wie z.B. Feldfernsprechgeräte.
Der Kommandeur muss beachten, dass beim Einsatz von Kernwaffen, die Wirkung verheerender sein kann oder die Wirkung abgeschwächt wird, wenn zwischen dem Epizentrum und der Truppe Gebirgsmassive liegen.
Beim Einsatz von chemischen Waffen ist zu beachten, dass die Sesshaftigkeit solcher Kampfstoffe in Schluchten und Tälern durchaus länger anhalten können.
Wehen jedoch starke Winde durch diese Täler und Schluchten, tritt Niederschlag auf, kann es auch das Gegenteil bewirken und die Kampfstoffe verflüchtigen sich schneller. Es ist also sehr lage- und situationsabhängig.
Teil 2 folgt sofort