Edelknabe hat geschrieben: Und gut so wie Sparta schrieb gäbe es in deren Land kein Internet.
Rainer Maria
Das ist auch falsch. Es gibt seit 2007 Internet. Wobei es nur ein
Intranet ist. Es gibt 28 Domains mit nordkoreanischer Endung .kp
Auf Github haben die Programmierer alle 28 .kp-Domains aufgelistet. In der Summe 168 Seiten! Darunter sind unter anderem eine Seite für Kochrezepte, eine Film-Website, ein Reisebüro, eine Versicherung, die staatliche Fluglinie, die Seite einer Universität und Nachrichten-Portale, die mächtig Propaganda für Kim Jong-uns Regime machen.
Das "Internet" trägt den Namen „Kwangmyong“ für Helligkeit oder Licht, surfen kann man darin mit dem Naenara-Browser. Der Name bedeutet „Mein Land“. Eigentlich ist der Browser eine modifizierte Version des weltweit verwendeten Firefox.
Jeder Versuch, die zentralen Funktionen zu verändern oder Viren-Programme auszuschalten, führt sofort zum Neustart. Dateien, die von einem USB-Stick heruntergeladen werden, erhalten ein Wasserzeichen, damit die Behörden kriminelle oder subversive Aktivitäten identifizieren und zurückverfolgen können. Und ein sogenannter Trace Viewer erstellt regelmäßig Screenshots von den angezeigten Inhalten auf dem Bildschirm.
Aber du hast recht, die Menschen dort sind erfinderisch. Sie sitzen nachts vor dem Radio. Hören über Kurzwelle, was sie eigentlich nicht hören dürfen. Oder schauen heimlich südkoreanisches Fernsehen. Wer im Grenzgebiet zu Südkorea lebt, der kann außerdem südkoreanisches Fernsehen empfangen. Aber das ist verboten, wir kontrolliert. Wer beim Hören verbotener Sendungen erwischt wird, riskiert, in einem politischen Arbeitslager zu landen. Deshalb scheuen sich viele der insgesamt rund 25 Millionen Einwohner des Landes davor, den Zugang zu ausländischen Medien zu nutzen."
Über Kurzwelle gibts "Radio" aus Südkorea. Empfangbar über umgebaute Radios. Es wird geschätzt, dass dies von 1 Mio Menschen gehört wird.
AZ