03. Oktober 2023....2024

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon augenzeuge » 3. Oktober 2023, 18:06

Spartacus hat geschrieben:
Bosbach.png

Völlig richtig. Kein Schweizer, kein Amerikaner versteht, warum man das nicht sagen darf.
AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon pentium » 3. Oktober 2023, 18:16

augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Bosbach.png

Völlig richtig. Kein Schweizer, kein Amerikaner versteht, warum man das nicht sagen darf.
AZ


Da musst du mal bei Links-Grün nachfragen....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Nostalgiker » 3. Oktober 2023, 18:20

augenzeuge hat geschrieben:

Ich betrachte alles jedoch aus 2 Sichtweisen, die natürlich nicht jeder hat.

Es ist meine Überzeugung.

AZ


Zwei Sichtweisen, zwei Überzeugungen?
Bist du dir sicher das alles in Ordnung mit dir ist?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon augenzeuge » 3. Oktober 2023, 18:29

Nostalgiker hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:

Ich betrachte alles jedoch aus 2 Sichtweisen, die natürlich nicht jeder hat.

Es ist meine Überzeugung.

AZ


Zwei Sichtweisen, zwei Überzeugungen?
Bist du dir sicher das alles in Ordnung mit dir ist?


Wer richtig lesen kann, und das auch will, ist im Vorteil. [wink]
Ich denke, ich weiß wie beide Seiten ticken. Bekomme es täglich mit.
Und daraus ergibt sich eine Überzeugung.

Aber zu deiner Frage. Nein, ich weiß nicht, ob alles in Ordnung ist, aber ich würde diesen Zustand nicht gern ändern wollen. [grins]
Welche Nummer du meinst, weiß ich nicht.
AZ
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Spartacus » 3. Oktober 2023, 18:48

augenzeuge hat geschrieben:Ich denke, ich weiß wie beide Seiten ticken. Bekomme es täglich mit.

AZ


Geht mir ähnlich, denn ich lebe mittlerweile bedeutend länger im Westen, als im Osten.

Meine liebe Wossi - Tochter hat mir dennoch heute Morgen zum Tag der deutschen Einheit gratuliert, was ich richtig schön fand. [smile]

Wenigstens eine Niederbayerin, die weiß, was dieser Tag für mich bedeutet.

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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Ari@D187 » 3. Oktober 2023, 20:31

augenzeuge hat geschrieben:[...]
Auch wenn Oschmann zu recht wütend ist, er merkt nicht, wie er weiter spaltet, die Gräben vertieft. Und das kritisiere ich.
[...]
AZ

Das macht auf den ersten Blick zumindest den Eindruck. Einen Schuldigen scheint er zumindest gefunden zu haben: "Westdeutschland"

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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Ari@D187 » 3. Oktober 2023, 20:36

augenzeuge hat geschrieben:[...]
Es ist Unsinn, dass die Sieger die Geschichte schreiben, sie schreibt das Volk. Die DDR ist beigetreten, da ist man kein Verlierer. Es gab Dinge, die bekommen nur Gewinner. Oder gab es woanders so eine geschenkte Währungsunion?
OK, wozu diese führen musste, war den meisten nicht klar. Diese war der Wille der DDR Bürger, nicht der Wessis. Die konnten gar nicht mitreden. Und das alles so weiter für den Wessi lief, ist falsch. Für einige ja, für andere gar nicht.
[...]

Dem kann man zustimmen. Und dann ist die wiedervereinte Bundesrepublik mit der Bundesrepublik bis 1990 fast gar nicht mehr vergleichbar.

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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Gerd Böhmer » 4. Oktober 2023, 08:25

Nostalgiker hat geschrieben:Da möchte ich doch auch noch einen Artikel zum heutigen Tag aus der Berliner Zeitung hier einstellen.

Er trägt die kämpferische Überschrift:
Der Ostdeutsche: Jetzt spricht er nicht nur Russisch, jetzt ist er auch noch wütend ...


aus der virtuellen Welt dazu - "hüte Dich vor Sturm und Wind, sowie Ossis die in Rage sind ..."

@ spartacus - da hat der Bosbach doch Recht und Habeck sollte sich aus deswegen aus der Politik verabschieden (!)
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon pentium » 4. Oktober 2023, 08:31

Die Einheit war nicht das Ziel bei der friedlichen Revolution. Da ging es um Meinungsfreiheit, Umweltschutz, Reisefreiheit, weniger Gängelung, eine gewandelte DDR.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Gerd Böhmer » 4. Oktober 2023, 08:47

pentium hat geschrieben:Die Einheit war nicht das Ziel bei der friedlichen Revolution. Da ging es um Meinungsfreiheit, Umweltschutz, Reisefreiheit, weniger Gängelung, eine gewandelte DDR.


Ich muss Dir vorbehaltlos, ohne wenn und aber zustimmen, das war 1989/90 auch meine Denkweise. Als es in Richtung Deutsche Einheit ging, habe ich mich schon wieder distanziert ...
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon pentium » 4. Oktober 2023, 09:17

Nun gut, die Ostdeutschen. 1989 sind sie auf die Straße gegangen, um sich die Demokratie zu erkämpfen, während die Westdeutschen am Fernseher zugeschaut haben.

Heute erklären ihnen die westdeutschen Politik- und Medieneliten, was demokratisches Verhalten ist. Zum Beispiel, dass man nicht gegen die Migrationspolitik auf die Straße geht oder die AfD wählt, weil die angeblich demokratiefeindliche Ziele verfolgt. Wer unzufrieden ist mit der Demokratie in Deutschland, gilt als Demokratiefeind.

Selbstkritisch über das westdeutsche Demokratiemodell von 1949 zu reflektieren ist tabu. Stattdessen heißt die Devise wieder mal: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Die deutschen Verhältnisse idealisiert man sich zum Maßstab, an dem von China bis Katar die ganze Welt gemessen wird.

Die Ostdeutschen hatten dagegen etwas anderes im Sinn, als das ihnen der westdeutsche Parteienstaat aufgepfropft wird. Da gab es auch manche Illusionen. Allerdings ist heute die Frage, ob man nicht endlich auch auf Bundesebene "mehr Demokratie wagen" (Willy Brandt) könnte, durchaus berechtigt.

Zum Beispiel, indem man direkte Demokratie und eine Volkswahl des Staatsoberhaupts wie in der Weimarer Republik wieder einführt. Oder das Wahlrecht demokratisiert, durch die Möglichkeit einzelnen Listenkandidaten seine Stimme zu geben (wie auf kommunaler Ebene längst möglich). Aber darauf können die Ostdeutschen lange warten.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Spartacus » 4. Oktober 2023, 09:35

Ari@D187 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:[...]
Es ist Unsinn, dass die Sieger die Geschichte schreiben, sie schreibt das Volk. Die DDR ist beigetreten, da ist man kein Verlierer. Es gab Dinge, die bekommen nur Gewinner. Oder gab es woanders so eine geschenkte Währungsunion?
OK, wozu diese führen musste, war den meisten nicht klar. Diese war der Wille der DDR Bürger, nicht der Wessis. Die konnten gar nicht mitreden. Und das alles so weiter für den Wessi lief, ist falsch. Für einige ja, für andere gar nicht.
[...]

Dem kann man zustimmen. Und dann ist die wiedervereinte Bundesrepublik mit der Bundesrepublik bis 1990 fast gar nicht mehr vergleichbar.

Ari


Nun ja. Es ist schon richtig das die Treuhand ein Beschluss der Ossis war. Aber wer saß dann drinnen? Und so nahm dann das Verhängnis seinen Lauf. Ein gutes Beispiel ist ja der Kali Bergbau im Osten,
der hoch profitabel war. Zu profitabel für die westdeutschen Kali Hütten, also musste er weg. Wenn Ossis in der Treuhand was zu sagen gehabt hätten, so wäre das wohl verhindert worden und es gäbe
die Kali Hütten im Osten heute noch. Und die würden sich dumm und dämlich verdienen.

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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Spartacus » 4. Oktober 2023, 09:54

Die Herrschenden in Hamburg.

D.png


Eine deutsche Flagge wurde wohl für zu anstößig gehalten? Könnte ja irgend jemanden beleidigen?

So was bringt nur Dummland fertig.

Aber da folgen sie wohl einer Tradition.

https://x.com/Dieter_Stein/status/17091 ... 68013?s=20

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Zuletzt geändert von Spartacus am 4. Oktober 2023, 10:09, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon andr.k » 4. Oktober 2023, 10:01

pentium hat geschrieben:Nun gut, die Ostdeutschen. 1989 sind sie auf die Straße gegangen, um sich die Demokratie zu erkämpfen, während die Westdeutschen am Fernseher zugeschaut haben.

Heute erklären ihnen die westdeutschen Politik- und Medieneliten, was demokratisches Verhalten ist. Zum Beispiel, dass man nicht gegen die Migrationspolitik auf die Straße geht oder die AfD wählt, weil die angeblich demokratiefeindliche Ziele verfolgt. Wer unzufrieden ist mit der Demokratie in Deutschland, gilt als Demokratiefeind.

Selbstkritisch über das westdeutsche Demokratiemodell von 1949 zu reflektieren ist tabu. Stattdessen heißt die Devise wieder mal: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Die deutschen Verhältnisse idealisiert man sich zum Maßstab, an dem von China bis Katar die ganze Welt gemessen wird.

Die Ostdeutschen hatten dagegen etwas anderes im Sinn, als das ihnen der westdeutsche Parteienstaat aufgepfropft wird. Da gab es auch manche Illusionen. Allerdings ist heute die Frage, ob man nicht endlich auch auf Bundesebene "mehr Demokratie wagen" (Willy Brandt) könnte, durchaus berechtigt.

Zum Beispiel, indem man direkte Demokratie und eine Volkswahl des Staatsoberhaupts wie in der Weimarer Republik wieder einführt. Oder das Wahlrecht demokratisiert, durch die Möglichkeit einzelnen Listenkandidaten seine Stimme zu geben (wie auf kommunaler Ebene längst möglich). Aber darauf können die Ostdeutschen lange warten.

Ist das ein Zitat aus einem anderen Forum?
Zuletzt geändert von andr.k am 4. Oktober 2023, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Bahndamm 68 » 4. Oktober 2023, 10:01

Spartacus hat geschrieben:Die Herrschenden in Hamburg.
Eine deutsche Flagge wurde wohl für zu anstößig gehalten? Könnte ja irgend jemanden beleidigen?
So was bringt nur Dummland fertig. [sick]
Aber das folgen sie wohl einer Tradition.
Sparta

Gibt es einen Unterschied, am Tag der Deutschen Einheit, von der Deutschen Flagge und einem Alt-Kanzler?
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon karnak » 4. Oktober 2023, 10:40

pentium hat geschrieben:Nun gut, die Ostdeutschen. 1989 sind sie auf die Straße gegangen, um sich die Demokratie zu erkämpfen, während die Westdeutschen am Fernseher zugeschaut haben.

Heute erklären ihnen die westdeutschen Politik- und Medieneliten, was demokratisches Verhalten ist. Zum Beispiel, dass man nicht gegen die Migrationspolitik auf die Straße geht oder die AfD wählt, weil die angeblich demokratiefeindliche Ziele verfolgt. Wer unzufrieden ist mit der Demokratie in Deutschland, gilt als Demokratiefeind.

Selbstkritisch über das westdeutsche Demokratiemodell von 1949 zu reflektieren ist tabu. Stattdessen heißt die Devise wieder mal: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Die deutschen Verhältnisse idealisiert man sich zum Maßstab, an dem von China bis Katar die ganze Welt gemessen wird.

Die Ostdeutschen hatten dagegen etwas anderes im Sinn, als das ihnen der westdeutsche Parteienstaat aufgepfropft wird. Da gab es auch manche Illusionen. Allerdings ist heute die Frage, ob man nicht endlich auch auf Bundesebene "mehr Demokratie wagen" (Willy Brandt) könnte, durchaus berechtigt.

Zum Beispiel, indem man direkte Demokratie und eine Volkswahl des Staatsoberhaupts wie in der Weimarer Republik wieder einführt. Oder das Wahlrecht demokratisiert, durch die Möglichkeit einzelnen Listenkandidaten seine Stimme zu geben (wie auf kommunaler Ebene längst möglich). Aber darauf können die Ostdeutschen lange warten.

Die Ostdeutschen sind in der überwältigenden Mehrheit nicht wegen der Demokratie auf die Straße gegangen, dass war maximal ein Beifang. Die sind wegen Karstadt und der nervenden Mangelwirtschaft im eigenen Land auf die Straße gegangen. Gelingt es der Diktatur die Fleischtöpfe zu füllen ist es für die große Masse eines jeden Volkes die beliebteste Staatsform. Wäre das gelungen, der Urlaub in Malle durchaus dazugerechnet, gäbe es die DDR unter Umständen heute noch. [hallo] Aus diesem Verlangen heraus, und dem zu befürchtenden Wohlstandsverlust, generieren die politischen Kräfte heute ihre Anhänger zur Festung Europa die diesen Verlust verhindern soll.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon pentium » 4. Oktober 2023, 10:49

karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Nun gut, die Ostdeutschen. 1989 sind sie auf die Straße gegangen, um sich die Demokratie zu erkämpfen, während die Westdeutschen am Fernseher zugeschaut haben.

Heute erklären ihnen die westdeutschen Politik- und Medieneliten, was demokratisches Verhalten ist. Zum Beispiel, dass man nicht gegen die Migrationspolitik auf die Straße geht oder die AfD wählt, weil die angeblich demokratiefeindliche Ziele verfolgt. Wer unzufrieden ist mit der Demokratie in Deutschland, gilt als Demokratiefeind.

Selbstkritisch über das westdeutsche Demokratiemodell von 1949 zu reflektieren ist tabu. Stattdessen heißt die Devise wieder mal: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Die deutschen Verhältnisse idealisiert man sich zum Maßstab, an dem von China bis Katar die ganze Welt gemessen wird.

Die Ostdeutschen hatten dagegen etwas anderes im Sinn, als das ihnen der westdeutsche Parteienstaat aufgepfropft wird. Da gab es auch manche Illusionen. Allerdings ist heute die Frage, ob man nicht endlich auch auf Bundesebene "mehr Demokratie wagen" (Willy Brandt) könnte, durchaus berechtigt.

Zum Beispiel, indem man direkte Demokratie und eine Volkswahl des Staatsoberhaupts wie in der Weimarer Republik wieder einführt. Oder das Wahlrecht demokratisiert, durch die Möglichkeit einzelnen Listenkandidaten seine Stimme zu geben (wie auf kommunaler Ebene längst möglich). Aber darauf können die Ostdeutschen lange warten.

Die Ostdeutschen sind in der überwältigenden Mehrheit nicht wegen der Demokratie auf die Straße gegangen, dass war maximal ein Beifang. Die sind wegen Karstadt und der nervenden Mangelwirtschaft im eigenen Land Und auf die Straße gegangen. Gelingt es der Diktatur die Fleischtöpfe zu füllen ist es für die große Masse eines jeden Volkes die beliebteste Staatsform. [hallo]


Klar....Das haben dir die Transitreisenden an deiner Güst erzählt oder warst du im Herbst 89 bei einer Demo dabei? Im übrigen bevor sich der Mann aus dem Norden wieder meldet....nach dem Motto "Herr Lehrer ich weiß was!" Der Text ist eine Leihgabe aus dem Media-Forum...Wo war ich stehen geblieben. Ach ja im Herbst 89. Warst du dabei, als die Züge aus Prag in die BRD gefahren sind und hast die Ausweise eingesammelt? Wenn ja hätten dir die Leute dort erzählt, weshalb sie die DDR verlassen wollen, bestimmt nicht nur wegen deiner Fleischtöpfe.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon karnak » 4. Oktober 2023, 10:58

[grin] Es wäre völlig unwichtig für die Beurteilung ob man 89 bei bei einer Demonstration dabei war oder nicht. Bei einer Wohlstandsdiktatur hätten die Demokratiebedürftigen, die es natürlich gab,aber in einer absoluten Minderheit, zu keinem Zeitpunkt viel mehr als 500 Demonstranten auf den Ring in Leipzig gebracht. Nur deswegen wurde der Slogan von den blühenden Landschaften erfunden.Die heute Herrschenden wissen das auch ganz genau und werden uns die nächsten 2 Jahre mit reichlich Geschenken beglücken, ob wir uns das leisten können oder nicht. Eine fette Rentenerhöhung bis zu 6% für alle im nächsten Jahr ist schon angekündigt, der Ostbeauftragte wirft ein" Startkapital" von sagenhaften 20 000 für jeden 18 jährigen schon mal in den Ring. [flash]
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon karnak » 4. Oktober 2023, 11:07

pentium hat geschrieben: Wenn ja hätten dir die Leute dort erzählt, weshalb sie die DDR verlassen wollen, bestimmt nicht nur wegen deiner Fleischtöpfe.

[grin] Hätten sie natürlich nicht, natürlich waren das alles politisch Verfolgte und politisch Unzufriedene, so wie die, die heute über das Mittelmeer kommen, wem will man das auch übernehmen, dass er seine eigentliche Motivation aufhübscht und dem Zeitgeist anpasst, man steht dann natürlich viel ehrbarer da. Das liegt in der Natur eines jeden Menschen ein rein Edler und Gutmensch zu sein. Die einzigartige Möglichkeit als Deutscher von Deutschland nach Deutschland zu gehen war dabei weltweit einmalig zu " verschleiern " Wann hat und wird es nochmal eine Gelegenheit in dieser Hinsicht irgendwo auf diesem Planeten geben, es war eine einmaligeGelegenheit die bisher nur den Ostdeutschengegeben war[flash]
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon pentium » 4. Oktober 2023, 11:07

karnak hat geschrieben:[grin] Es wäre völlig unwichtig für die Beurteilung ob man 89 bei bei einer Demonstration dabei war oder nicht. Bei einer Wohlstandsdiktatur hätten die Demokratiebedürftigen, die es natürlich gab,aber in einer absoluten Minderheit, zu keinem Zeitpunkt viel mehr als 500 Demonstranten auf den Ring in Leipzig gebracht. Nur deswegen wurde der Slogan von den blühenden Landschaften erfunden.Die heute Herrschenden wissen das auch ganz genau und werden uns die nächsten 2 Jahre mit reichlich Geschenken beglücken, ob wir uns das leisten können oder nicht. Eine fette Rentenerhöhung bis zu 6% für alle im nächsten Jahr ist schon angekündigt, der Ostbeauftragte wirft ein" Startkapital" von sagenhaften 20 000 für jeden 18 jährigen schon mal in den Ring. [flash]


Das sind doch nur deine Interpretation des Herbstes 89, weil du den Verlust der DDR nicht verwunden hast. Die Leute wollten die alte DDR nicht mehr und ja man muss die Stimmung damals im Land erlebt haben...Deine blühenden Landschaften kamen übrigens erst später...und die Zeit des beglücken ist langsam vorbei.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon pentium » 4. Oktober 2023, 11:10

karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben: Wenn ja hätten dir die Leute dort erzählt, weshalb sie die DDR verlassen wollen, bestimmt nicht nur wegen deiner Fleischtöpfe.

[grin] Hätten sie natürlich nicht, natürlich waren das alles politisch Verfolgte und politisch Unzufriedene, so wie die, die heute über das Mittelmeer kommen, wem will man das auch übernehmen, dass er seine eigentliche Motivation aufhübscht und dem Zeitgeist anpasst, man steht dann natürlich viel ehrbarer da. Das liegt in der Natur eines jeden Menschen ein rein Edler und Gutmensch zu sein.


Wieder mal völlig unsachlich. Die hätten dir schon gesagt, warum sie raus wollen.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Ari@D187 » 4. Oktober 2023, 11:25

pentium hat geschrieben:[...]Heute erklären ihnen die westdeutschen Politik- und Medieneliten, was demokratisches Verhalten ist. Zum Beispiel, dass man nicht gegen die Migrationspolitik auf die Straße geht oder die AfD wählt, weil die angeblich demokratiefeindliche Ziele verfolgt. Wer unzufrieden ist mit der Demokratie in Deutschland, gilt als Demokratiefeind.[...]

Dieses böse Westdeutschland...

pentium hat geschrieben:[...]Selbstkritisch über das westdeutsche Demokratiemodell von 1949 zu reflektieren ist tabu. Stattdessen heißt die Devise wieder mal: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Die deutschen Verhältnisse idealisiert man sich zum Maßstab, an dem von China bis Katar die ganze Welt gemessen wird.

Die Ostdeutschen hatten dagegen etwas anderes im Sinn, als das ihnen der westdeutsche Parteienstaat aufgepfropft wird. Da gab es auch manche Illusionen. Allerdings ist heute die Frage, ob man nicht endlich auch auf Bundesebene "mehr Demokratie wagen" (Willy Brandt) könnte, durchaus berechtigt.

Zum Beispiel, indem man direkte Demokratie und eine Volkswahl des Staatsoberhaupts wie in der Weimarer Republik wieder einführt. Oder das Wahlrecht demokratisiert, durch die Möglichkeit einzelnen Listenkandidaten seine Stimme zu geben (wie auf kommunaler Ebene längst möglich). Aber darauf können die Ostdeutschen lange warten.

Bitte bei der ehem. Volkskammer der DDR beschweren, welche dem Einigungsvertrag mit 299 Ja-Stimmen zugestimmt hat.

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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon karnak » 4. Oktober 2023, 11:26

pentium hat geschrieben:
Das sind doch nur deine Interpretation des Herbstes 89, weil du den Verlust der DDR nicht verwunden hast. Die Leute wollten die alte DDR nicht mehr und ja man muss die Stimmung damals im Land erlebt haben...Deine blühenden Landschaften kamen übrigens erst später...und die Zeit des beglücken ist langsam vorbei.

[grin] Natürlich hätte es mir gefallen wenn das Experiment DDR gelungen wäre, aber ich war und bin niemand der einem misslungenen Experiment lange nachtrauert und etwas zu retten versucht was nicht zu retten ist, deswegen habe ich nie irgendwelchen Konföderationen und ähnlichem Quatsch angefangen. Mir war sehr schnell klar, dass nur ein Beitritt möglich ist und keine Wiedervereinigung. Erstaunlich gestern bei der medialen Berichterstattung zum 3. Oktober, dass man das Wort Beitritt so offen und regelmäßig gehört hat.
Und die die friedliche Revolution ursächlich wollten und die ersten Schritte gegangen sind,bei denen war es überhaupt nicht das Thema " Wir wollen die DDR nicht mehr",dass stimmt einfach nicht. Das hat sich erst geändert als man Deine friedlichen Revolutionäre, die Masse der Demonstranten, mit Bananen und Videorecordern und die Aussicht auf DM gekauft hat." Kommt die DM nicht zu uns gehen wir zu ihr" ,dass war der mehrheitliche Tenor der Masse der Demonstranten.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon pentium » 4. Oktober 2023, 11:30

Ari@D187 hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:[...]Heute erklären ihnen die westdeutschen Politik- und Medieneliten, was demokratisches Verhalten ist. Zum Beispiel, dass man nicht gegen die Migrationspolitik auf die Straße geht oder die AfD wählt, weil die angeblich demokratiefeindliche Ziele verfolgt. Wer unzufrieden ist mit der Demokratie in Deutschland, gilt als Demokratiefeind.[...]

Dieses böse Westdeutschland...

pentium hat geschrieben:[...]Selbstkritisch über das westdeutsche Demokratiemodell von 1949 zu reflektieren ist tabu. Stattdessen heißt die Devise wieder mal: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Die deutschen Verhältnisse idealisiert man sich zum Maßstab, an dem von China bis Katar die ganze Welt gemessen wird.

Die Ostdeutschen hatten dagegen etwas anderes im Sinn, als das ihnen der westdeutsche Parteienstaat aufgepfropft wird. Da gab es auch manche Illusionen. Allerdings ist heute die Frage, ob man nicht endlich auch auf Bundesebene "mehr Demokratie wagen" (Willy Brandt) könnte, durchaus berechtigt.

Zum Beispiel, indem man direkte Demokratie und eine Volkswahl des Staatsoberhaupts wie in der Weimarer Republik wieder einführt. Oder das Wahlrecht demokratisiert, durch die Möglichkeit einzelnen Listenkandidaten seine Stimme zu geben (wie auf kommunaler Ebene längst möglich). Aber darauf können die Ostdeutschen lange warten.

Bitte bei der ehem. Volkskammer der DDR beschweren, welche dem Einigungsvertrag mit 299 Ja-Stimmen zugestimmt hat.

Ari


Das hat nichts mit bösen Westdeutschen zu tun...Deine Schlussfolgerungen sind falsch...einfach noch mal lesen. Ich gebe jetzt mal nicht den @Nostalgiker.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon pentium » 4. Oktober 2023, 11:36

Wer es hören kann...BR2 Tagesgespräch
33 Jahre Deutsche Einheit Fremdeln Sie noch?

Auch 33 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es viel Unverständnis und Klischees. Wie kann man das überwinden? Oder fremdeln Sie schon lange nicht mehr? Wie ähnlich sind sich West und Ost inzwischen geworden? Oder entfernen wir uns wieder voneinander? Rufen Sie an im Tagesgespräch unter 0800 / 94 95 95 5 und diskutieren Sie mit unserem Gast Judith C. Enders, Politikwissenschaftlerin und 2. Mitbegründerin der Initiative „Dritte Generation Ostdeutschland“. [mehr - 33 Jahre Deutsche Einheit - Fremdeln Sie noch? ]

https://www.br.de/radio/bayern2/sendung ... index.html
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Ari@D187 » 4. Oktober 2023, 11:45

pentium hat geschrieben:Das hat nichts mit bösen Westdeutschen zu tun...Deine Schlussfolgerungen sind falsch...einfach noch mal lesen. Ich gebe jetzt mal nicht den @Nostalgiker.

Der Begriff "westdeutsch..." taucht in letzter Zeit im Zusammenhang mit fast allem was bei der Einheit nicht genehm läuft in fast jedem Artikel oder Beitrag auf. Da kann ich auch noch 10 Mal lesen.
Auch der seit Jahrzehnten die Grünen wählende Herr Oschmann scheint die Probleme vornehmlich in Westdeutschland zu suchen.

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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon pentium » 4. Oktober 2023, 11:55

Ari@D187 hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Das hat nichts mit bösen Westdeutschen zu tun...Deine Schlussfolgerungen sind falsch...einfach noch mal lesen. Ich gebe jetzt mal nicht den @Nostalgiker.

Der Begriff "westdeutsch..." taucht in letzter Zeit im Zusammenhang mit fast allem was bei der Einheit nicht genehm läuft in fast jedem Artikel oder Beitrag auf. Da kann ich auch noch 10 Mal lesen.
Auch der seit Jahrzehnten die Grünen wählende Herr Oschmann scheint die Probleme vornehmlich in Westdeutschland zu suchen.

Ari


So ist das eben mit den Begriffen. Ich störe mich an den Begriffen "Ostdeutsch" und "Neue Bundesländer"....Ich denke auch, die Probleme bei der Einheit wird unsere Generation nicht lösen...das wird erst die Generation lösen können, welche die DDR und die alte BRD vom Hörensagen kennt und keinen Ostbeauftragten mehr braucht, auch so ein Begriff.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon andr.k » 4. Oktober 2023, 12:53

Spartacus hat geschrieben:Nun ja. Es ist schon richtig das die Treuhand ein Beschluss der Ossis war. Aber wer saß dann drinnen? Und so nahm dann das Verhängnis seinen Lauf. Ein gutes Beispiel ist ja der Kali Bergbau im Osten,
der hoch profitabel war. Zu profitabel für die westdeutschen Kali Hütten, also musste er weg. Wenn Ossis in der Treuhand was zu sagen gehabt hätten, so wäre das wohl verhindert worden und es gäbe
die Kali Hütten im Osten heute noch. Und die würden sich dumm und dämlich verdienen.

Sparta


Die Treuhand, die noch von der Regierung Modrow am 1. März 1990 auf Anregung aus der Bürgerrechtsbewegung "Demokratie Jetzt" begründet worden war, wurde zum Feindbild. Der Chef der Treuhand, der sozialdemokratische Finanzexperte und ehemalige Staatssekretär Detlev Karsten Rohwedder, wurde am 1. April 1991 ermordet, vermutlich von der RAF. Tatsächlich wurde die Treuhand nicht allein zum Feindbild, sondern basierte auf einem Trugbild.

Diese zur Umwandlung der Volkseigenen Betriebe in private Unternehmen, Geschäfte und landwirtschaftliche Betriebe gegründete Holding sollte die Betriebe vor willkürlicher Zerstörung und Plünderung sichern, zugleich aber mit den Erlösen die benötigten Innovationen finanzieren. Doch wurde der Wert der DDR-Betriebe viel zu hoch eingeschätzt, denn in Wirklichkeit erbrachten sie am Ende ein negatives Ergebnis. Schätzte Rohwedder den Vermögenswert im Juli 1990 noch auf 600 Milliarden DM, gab es zwischenzeitlich sogar noch weit höhere Annahmen über den Verkaufswert der Unternehmen.

Bürgerrechtsgruppen rechneten anfangs sogar noch mit einer möglichen Auszahlung von 25 000 DM beziehungsweise mit der Möglichkeit von Anteilsscheinen je DDR-Bewohner. Nachdem die Treuhand bis 1991 Privatisierungen von 25 000 Hotels, Gaststätten, Geschäften und bis 1994 über 15 000 Unternehmen vorgenommen sowie 46 500 land- und forstwirtschaftliche Liegenschaften verkauft hatte, betrug das Defizit am Ende dieses Jahres 204 Milliarden DM. Sie kamen zu den Altschulden der DDR hinzu.

So viel zur negativen Seite der Treuhand.


Kosten der Einheit

Zwar sind die realen Kosten der Einheit schwer zu berechnen, weil unterschiedliche Faktoren bei solchen Modellrechnungen kombiniert werden müssen, doch die annähernden Größenordnungen sind imposant genug:

Das Leistungsbilanzdefizit im Osten betrug insgesamt 1,2 Billionen Euro, wovon 0,5 Billionen direkt in den Aufbau Ost flossen und 0,7 Billionen als Sozialleistungen. Die Finanzierung erfolgte auf verschiedenen Wegen, unter anderem durch den im Mai 1990 eingerichteten und danach zweimal aufgestockten Fonds Deutsche Einheit (März 1993: 160,7 Milliarden DM), seit Frühjahr 1993 den befristet angelegten Solidarpakt I, ab 2001 den Solidarpakt II und schließlich ab 1995 den Länderfinanzausgleich.

Der am 8. März 1991 von der Bundesregierung beschlossene befristete Solidaritätszuschlag auf die Einkommensteuer ("Soli") wurde mehrfach verlängert und ist bis heute nicht vollständig abgeschafft worden.

Die Gesamtkosten der Wiedervereinigung werden in manchen Darstellungen auf fast 2 Billionen Euro geschätzt.
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Spartacus » 4. Oktober 2023, 16:25

andr.k hat geschrieben:
Die Gesamtkosten der Wiedervereinigung werden in manchen Darstellungen auf fast 2 Billionen Euro geschätzt.


Kann gut sein und einen guten Teil davon hat der Ossi selbst erarbeitet. [hallo]

karnak hat geschrieben:Die heute Herrschenden wissen das auch ganz genau und werden uns die nächsten 2 Jahre mit reichlich Geschenken beglücken, ob wir uns das leisten können oder nicht. Eine fette Rentenerhöhung bis zu 6% für alle im nächsten Jahr ist schon angekündigt, der Ostbeauftragte wirft ein" Startkapital" von sagenhaften 20 000 für jeden 18 jährigen schon mal in den Ring. [flash]


Gut die Rentenerhöhung wird wohl so kommen, allerdings einfach nur auf Grund der Kopplung an die Lohnentwicklung. Die 20.000 Euro für die 18 jährigen kannste natürlich vergessen, dass ist nur
dummes Gelabere von diesem sogenannten Ostbeauftragten. Noch dazu vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise.

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: 03. Oktober 2023

Beitragvon Dille » 4. Oktober 2023, 16:41

karnak hat geschrieben:
Und die die friedliche Revolution ursächlich wollten und die ersten Schritte gegangen sind,bei denen war es überhaupt nicht das Thema " Wir wollen die DDR nicht mehr",dass stimmt einfach nicht. Das hat sich erst geändert als man Deine friedlichen Revolutionäre, die Masse der Demonstranten, mit Bananen und Videorecordern und die Aussicht auf DM gekauft hat." Kommt die DM nicht zu uns gehen wir zu ihr" ,dass war der mehrheitliche Tenor der Masse der Demonstranten.


Das sehe ich aus meiner erlebten DDR aber anders -- angesichts der omnipräsenten Staatsmacht und deren Bereitschaft, auch brutal
zu reagieren, tastete man sich aus den Reihen der Bürgergewegung vorsichtig voran, sah man, daß die Staatsmacht zögerte oder zu-
rückwich, wurden die Forderungen lauter und kühner. Eine Forderung "Beitritt zur Bundesrepublik" erhoben im September 1989 hätte
sicherlich den Schaum aus dem Mund der Propaganda "...Konterevolution in Aktion...." und entsprechende brutale Reaktionen der Staats-
macht zurfolge gehabt. Jede Unsicherheit der Staatsmacht, jedes Zögern (wegen der mangelnden Rückendeckung aus Moskau) änderte
die Tonlage der Forderungen, von "wir sind das Volk" in "wir sind ein Volk".
Zwar stimme ich @Karnak zu, daß es eine Anzahl Phantasten gab (ich gehörte auch mal dazu), die eine reformierte DDR wollten --- aber
nach der Erfahrung des "Prager Frühling" war eine reformierte DDR unrealistisch, allein schon der Spuk des Putsches in Moskau hätte dem
ganz schnell ein Ende machen können.
Wie sowas gehen kann, sieht man jetzt doch am Umschreiben der Geschichte in russischen Geschichtsbüchern, nachdem der Beitritt der
DDR "illegal" war.....

Übrigens @Karnak, das mit den "Bananen" ist ein ganz dämliches "Argument", ich war 1965 als Student am Lipno Stausee in der CSSR, am
A... der Welt, auch dort gab es Bananen. Die CSSR hat keinen Überseehafen, sondern ein Zollfreigebiet im Hamburger Hafen, von dort
gingen die Transporte per Lkw oder auf der Elbe in die CSSR. Und ich habe die CSSR als Student intensiv bereist -- Bananen waren nirgend-
wo Mangelware. Es war also eine Frage der Prioritäten, ob man auf "Schwerindustrie" (= Rüstung) setzt, oder auf Befriedigung von Bedürf-
nissen der Bevölkerung und hinterher herummault, daß Bananen den Staat zum Einsturz gebracht haben !
Und -- auch die Bananen haben Husak und die CSSR nicht gerettet, die "samtene Revolution" hat auch dieses Regime weggefegt, mal als
Argument, daß "Bananen" eben doch nicht alles sind....


Gruß, Dille
Zuletzt geändert von Dille am 4. Oktober 2023, 17:07, insgesamt 2-mal geändert.
Dille
 
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