Nach Rückgabe
Auswärtiges Amt sieht Verantwortung für Benin-Bronzen in Nigeria
Das Auswärtige Amt sieht die Verantwortung für die Benin-Bronzen nach deren Rückgabe an Nigeria in dem afrikanischen Land. Die Rückgabe der Bronzen sei nicht an Bedingungen geknüpft gewesen, hieß es. Zuvor war bekannt geworden, dass der scheidende Präsident Muhammadu Buhari die wertvollen Bronzen an den Oba als Oberhaupt des Königreichs von Benin übertragen hatte.
Nun wurde publik, dass Nigerias Präsident Mohammedu Buhari das Eigentumsrecht auf Oba Ewuare II (Oberhaupt des Königreichs Benin) übertragen hat.
Prompt wird ein Raubkunst-Skandal beschworen und befürchtet, die Bronzen könnten nicht im Museum, sondern in Privatbesitz enden. In der FAZ kommentiert die Schweizer Ethnologin Hauser-Schäublin, dass damit die deutsche Rückgabepolitik in einem Fiasco geendet sei.
Das Auswärtige Amt nimmt Stellung: Die Rückgabe der geraubten Bronzen wurde nicht an Bedingungen geknüpft. Wo die Bronzen verbleiben, wer die Verantwortung trägt, das sind Fragen, über die Nigeria nunmehr entscheidet. Und die Einbeziehung des Königshauses beim Rückgabeprozess entspreche den Massgaben einer Beteiligung der Herkunftsgesellschaften. Man stehe in Kontakt mit der Nationalen Museumskommission Nigerias, und es gibt wohl Unklarheiten bzgl des Präsidialdekretes.
Der Artikel des Deutschlandfunks verdient es, komplett gelesen zu werden.
https://www.deutschlandfunk.de/auswaert ... a-100.html
Die Internetbloggerin Anabel Schunke schreibt:
“Das Fiasko um die Benin-Bronzen fast für mich die ganze Naivität des linken Weltbildes zusammen. Und wenn man sich jetzt überlegt, dass genau diese Menschen mit demselben Weltbild auf die Migration in Deutschland schauen, wundert einen nichts mehr. Linke geben sich immer als so unfassbar weltgewandt und aufgeklärt und sind doch gerade in Bezug auf andere Länder und Kulturen von einem selbstherrlichen Eurozentrismus geprägt, wie er stumpfer nicht sein könnte.”
“Wo die Benin-Bronzen sich befinden, ist mir persönlich egal, aber derzeit sind sie in Privatbesitz, also bald auf dem europäischen Schwarzmarkt. Aus dem Museum in Privatbesitz: Gut gemacht, verhaltensoriginelle Claudia, gut gemacht, Völkerrechtlerin der Herzen!”, so die Twitter-“Laudatio” von Michael Klonovsky