Explodierende Energiepreise & Inflation...

Geld, Wirtschaft, Einkauf u.s.w.

Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Spartacus » 26. August 2022, 17:59

Ari@D187 hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:[...]
Andere Länder haben den Trend längst erkannt. Ich gehe davon aus, dass energieintensive Industrie recht schnell aus Deutschland verschwinden werden. Im Ausland haben sie weitaus bessere Bedingungen.

Davon ist auszugehen, wenn nicht langsam die Notbremse gezogen wird.

Ari


Mhmm und die Fachkräfte bekommen sie dann wo her? Ziehen die aus Deutschland dann um?

So einfach, wie es immer dargestellt wird, ist es nun mal nicht. Die großen Firmen in D wissen schon, was sie an ihren Facharbeitern und Ingenieuren haben. [wink]

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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Ari@D187 » 26. August 2022, 18:04

Nahe der Pipeline Nord Stream 1 brennt Russland große Mengen Erdgas ab, das offenbar für den Export nach Deutschland bestimmt war. Von Finnland aus ist eine riesige Flamme zu sehen. Experten sprechen von einer Umweltkatastrophe.

-> Link

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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Ari@D187 » 26. August 2022, 18:11

Spartacus hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:[...]
Andere Länder haben den Trend längst erkannt. Ich gehe davon aus, dass energieintensive Industrie recht schnell aus Deutschland verschwinden werden. Im Ausland haben sie weitaus bessere Bedingungen.

Davon ist auszugehen, wenn nicht langsam die Notbremse gezogen wird.

Ari


Mhmm und die Fachkräfte bekommen sie dann wo her? Ziehen die aus Deutschland dann um?

So einfach, wie es immer dargestellt wird, ist es nun mal nicht. Die großen Firmen in D wissen schon, was sie an ihren Facharbeitern und Ingenieuren haben. [wink]

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Dass das einfach ist, hat niemand behauptet. Wenn sich die Produktion hier in Deutschland nicht mehr rechnet, bleibt den Unternehmen nur der Umzug ins Ausland.

Die Bürohengste können dann wie gewohnt mobil, bzw. im Home-Office, arbeiten und im Ausland gibt es auch sehr gute Facharbeiter. Was die Metallverarbeitung anbetrifft, durfte ich einige französische Betriebe kennenlernen, bei denen ich nur noch mit den Ohren geschlackert habe, ob deren technischen bzw. handwerklichen Fähigkeiten. Da kann man in Deutschland lange suchen.

Kann man sicher nicht alles verallgemeinern (die Franzosen, die Deutschen, etc.), aber ein gewisser Trend ist da schon erkennbar.

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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon augenzeuge » 26. August 2022, 18:14

Strompreise der Welt

Man suche mal Ungarn und D....und staune.

https://de.globalpetrolprices.com/electricity_prices/

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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Kumpel » 26. August 2022, 18:27

Tja , Ungarn hat seine Energiepreise auch jahrelang subventioniert.
Orban geht aber langsam das Geld aus und bekommt Stress mit seinem Volk.
Das sind so die kleinen Details hinter den Schlagzeilen , gell AZ. [grin]
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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Spartacus » 26. August 2022, 18:36

Der Gesamtspeicherstand in Deutschland liegt bei 81,28 %. Der Füllstand des Speichers Rehden beträgt 63,41 %.


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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Grenzgänger » 27. August 2022, 05:06

Spartacus hat geschrieben:Gezählt habe ich sie nicht, war aber in Zwickau, in Schneeberg und in Hartenstein unterwegs.

Stinksauer sind alle und wie schon gesagt, viele würden sich einen neuen selbstständig agierenden Osten wünschen. Wut gibt es vor allem auf Berlin.

Sparta


Die Umfrage wäre auch in vielen Orten in Brandenburg nicht viel anders verlaufen. Tatsächlich wäre die Politik gut beraten, die Ursachen ganz genau zu analysieren. Zumal es eine Partei gibt, die genau diese Stimmung für ihre eigenen Zwecke aufgreift und geschickt missbraucht. Viele der chronisch jammendernden und schimpfenden, sind an der Situation in der sie sich befinden, schlicht und ergreifend selbst schuld! Da tut es der geschundenen Seele natürlich gut, wenn für das eigene Versagen irgendwelche Sündenböcke präsentieren. Sei es die Politik der Grünen, Deutschlands Engagement in der Welt oder die "bösen Ausländer" an sich. So etwas hat es in der deutschen Geschichte bekanntlich schon einmal gegeben.
Dennoch wäre es zu einfach, die Masse der Unzufriedenen ganz einfach als eine Horde von "minderbemittelten Wutbürgern", die es zu keiner Zeit und an keinem Ort zu etwas bringen, abzukanzeln. Da ist einiges schiefgelaufen, was nun dringend aufgearbeitet werden muss.


Gruß an alle
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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Gerd Böhmer » 27. August 2022, 09:39

Grenzgänger hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Gezählt habe ich sie nicht, war aber in Zwickau, in Schneeberg und in Hartenstein unterwegs.

Stinksauer sind alle und wie schon gesagt, viele würden sich einen neuen selbstständig agierenden Osten wünschen. Wut gibt es vor allem auf Berlin.

Sparta


Die Umfrage wäre auch in vielen Orten in Brandenburg nicht viel anders verlaufen. Tatsächlich wäre die Politik gut beraten, die Ursachen ganz genau zu analysieren. Zumal es eine Partei gibt, die genau diese Stimmung für ihre eigenen Zwecke aufgreift und geschickt missbraucht. Viele der chronisch jammendernden und schimpfenden, sind an der Situation in der sie sich befinden, schlicht und ergreifend selbst schuld! Da tut es der geschundenen Seele natürlich gut, wenn für das eigene Versagen irgendwelche Sündenböcke präsentieren. Sei es die Politik der Grünen, Deutschlands Engagement in der Welt oder die "bösen Ausländer" an sich. So etwas hat es in der deutschen Geschichte bekanntlich schon einmal gegeben.
Dennoch wäre es zu einfach, die Masse der Unzufriedenen ganz einfach als eine Horde von "minderbemittelten Wutbürgern", die es zu keiner Zeit und an keinem Ort zu etwas bringen, abzukanzeln. Da ist einiges schiefgelaufen, was nun dringend aufgearbeitet werden muss.


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Hallo,

Auch an der Stelle meine volle Zustimmung, die Politiker sollte sich nicht zu Marionetten börsengelenkter international tätiger Konzerne machen. Auch in meiner Weltanschauung hört beim Geld die Freundschaft auf ...

... nichts für Ungut,
MfG Gerd Böhmer,
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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon pentium » 27. August 2022, 11:21

Angesichts immer höherer Strompreise reduzieren Handelsketten ihren Energieverbrauch und schalten dafür auch die Rolltreppen aus. Wie die „Bild“ (Samstagausgabe) berichtet, stehen in einzelnen Saturn-Filialen einige Rolltreppen still. Auch die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat Rolltreppen abgeschaltet.

Firmenchef Miguel Müllenbach sagte der „Bild“ dazu: „Auch wir müssen auf die explodierenden Energiepreise reagieren.“ So spare das Unternehmen „im Bereich Beleuchtung und Rolltreppen bereits Strom durch Ausschalten und Stilllegung, wo es möglich ist – ohne die Kunden zu beeinträchtigen“. Der Betreiber von Einkaufszentren, ECE, bestätigte der „Bild“, Rolltreppen in Randzeiten „frühmorgens und in Abendstunden“ auszuschalten.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Spartacus » 27. August 2022, 11:35

Lange hielt Wirtschaftsminister Habeck an der Gasumlage fest, doch die Kritik ließ nicht nach. Nun kündigte die Regierung an, die Umlage zu überprüfen - allerdings gebe es "hohe verfassungsrechtliche Hürden".Gestern hatte es Wirtschaftsmister Habeck bereits angedeutet, heute kam die Bestätigung: Die Gasumlage soll geändert werden, damit Gas-Importeure mit hohen Gewinnen nicht davon profitieren. "Das prüfen wir jetzt. Das muss rechtssicher sein, das ist wichtig", sagte eine Sprecherin in Berlin. Zum Zeitplan und Details der Prüfung machte sie keine Angaben. Es gebe aber verfassungsrechtliche Hürden. "Die Gasumlage ist wichtig, um den Markt zu stabilisieren", ergänzte die Sprecherin.Auch Habeck selbst stellte erneut Änderungen in Aussicht. Es sei "mehr als unbefriedigend", dass nach derzeitiger Verordung auch profitable Unternehmen von der Umlage Gebrauch machen könnten, sagte der Grünen-Politiker. Gebraucht werde aber eine rechtskonforme Regelung. Die Umlage abzuschaffen, wäre keine Alternative."Der Druck ist groß"Habeck hatte die Umlage damit begründet, unter Druck stehende Firmen stabilisieren und Insolvenzen verhindern zu wollen - und so die Versorgung mit Energie zu sichern. Mittlerweile gibt es aber auch innerhalb der Ampel-Koalition immer mehr Stimmen, es sollten nur bestimmte Firmen von der Umlage profitieren.Weil Gas-Importeure kaum noch Lieferungen aus Russland erhalten, müssen sie derzeit für viel Geld auf die Schnelle anderswo Gas beschaffen, um ihre Kunden noch beliefern zu können. "Der Druck ist groß", räumte die Sprecherin des Wirtschaftsministeriums ein. Unklar sei, ob Gesetzesänderungen nötig werden.


Klasse, da wollen sich wieder einige Unternehmen die Taschen voll machen und Habeck und Konsorten haben mal wieder keinen Plan, sprich ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Schlamperei und dann rum heulen,
es geht halt nicht anders. Kaum zu fassen. Heute früh noch schnell die Autos vollgetankt. E 10 hat 1.83 Euro gekostet. Diesel ist jetzt schon wieder auf 2.16 Euro. Nur gut das wir Benziner haben.

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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Verratnix » 27. August 2022, 11:42

Diesel ist in HH aktuell für 1,879 € zu haben. Adblue geht auch durch die Decke...
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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon augenzeuge » 27. August 2022, 12:39

In der Küche spülen wir ab sofort mit kaltem Wasser! [shocked]

AZ
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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Spartacus » 27. August 2022, 15:41

augenzeuge hat geschrieben:In der Küche spülen wir ab sofort mit kaltem Wasser! [shocked]

AZ


Ähhh ja, Dagobert Ernst. Ist nicht dein Ernst, oder? [flash]

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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Kumpel » 27. August 2022, 16:12

Mal eine Gegenrechnung für den Ober Apokalyptiker Karnak und seiner Sorgen um das untergehende Abendland.

Russlands Gaslieferkürzungen werden die deutsche Wirtschaft nicht umbringen
Aug 9, 2022DANIEL GROS

Die herkömmliche Ansicht über die aufgrund reduzierter Liefermengen aus Russland ausgelöste Gaskrise in Europa beruht zu einem Gutteil auf zwei Annahmen: dass nämlich die deutsche Wirtschaft auf billiges Gas aus Russland angewiesen ist und dass diese Rechnung in spektakulärer Weise nicht aufgegangen ist. Doch obwohl die deutsche Industrie stark ist und das Land viel Erdgas aus Russland importiert, spricht ein genauerer Blick auf die Zahlen und die wirtschaftlichen Zusammenhänge gegen diese vorherrschende Sichtweise.
1.
Zunächst einmal spielt Erdgas keine so große Rolle, dass es die treibende Kraft hinter einer Industriewirtschaft sein könnte. Im Jahr 2019 bezahlte Deutschland für die Gasimporte via Pipeline 30 Milliarden Dollar – das entspricht nur 0,75 Prozent seines BIP – und der Gesamtwert des deutschen Gasverbrauchs lag unter 2 Prozent des BIP. Diese bescheidenen Anteile präsentieren sich in allen Industrieländern ähnlich und deuten darauf hin, dass billige Gasimporte höchstwahrscheinlich kein wesentlicher Wachstumsfaktor sind. Und obwohl der Gasverbrauch in Deutschland und den meisten westeuropäischen Ländern in den letzten zwei Jahrzehnten stagnierte, wuchs die Wirtschaft - wenn auch langsam.

Auch das Argument, Deutschland hätte von billigem russischen Gas möglicherweise stärker profitiert als andere Länder, wird durch die Zahlen nicht untermauert. Im Jahr 2019 entfielen lediglich etwa 2,3 Prozent des weltweiten Erdgasverbrauchs, aber 4,5 Prozent des weltweiten BIP auf Deutschland. Deutschlands Gasintensität pro BIP-Einheit beträgt somit etwa die Hälfte des weltweiten Durchschnitts und liegt damit deutlich unter dem entsprechenden Wert der Vereinigten Staaten und vieler anderer Industrieländer, darunter Japan und Südkorea.
Die europäischen Volkswirtschaften gehen mit Energie tendenziell sparsamer um als der Rest der Welt. Aber selbst innerhalb Europas schneidet Deutschland mit einem geringeren Gasverbrauch pro BIP-Einheit besser ab als andere große europäische Volkswirtschaften wie Italien und Spanien. Das ist durchaus überraschend, da diese beiden Mittelmeerländer im Winter viel weniger heizen müssen (und Klimaanlagen im Sommer deutlich weniger Strom benötigen als Heizungen). Nur Frankreich mit seinem großen Kernkraftwerkssektor ist weniger abhängig von Gas.
Ein ähnliches Bild ergibt sich aus damit zusammenhängenden Kennzahlen wie dem Wert der Energieimporte als Prozentsatz des BIP oder dem Gasverbrauch für industrielle Zwecke als Anteil an der industriellen Wertschöpfung. All diese Indikatoren zeigen, dass die deutsche Wirtschaft Energie weniger intensiv nutzt als die meisten anderen.
Die Vorstellung, wonach die deutsche Industrie durch den Zugang zu billigem Gas aus Russland einen Vorteil erlangt hätte, lässt die Tatsache außer Acht, dass es einen europäischen Gasmarkt gibt, auf dem die Unterschiede zwischen den Großhandelspreisen der einzelnen Länder bisher nur gering sind. Man könnte natürlich anführen, dass Russland seine Energie billig an Deutschland verkauft hat, um das Land in die Abhängigkeit zu treiben. Allerdings widerlegen die Daten die gängige Wahrnehmung, dass Deutschland billiges Gas erhält.

In den letzten zehn Jahren hat die deutsche Industrie etwa 10 Prozent mehr für Erdgas bezahlt als ihre Konkurrenz in den anderen großen Volkswirtschaften Europas. Dank der Versorgung aus der Nordsee bezahlten britische Industrieunternehmen sogar noch weniger als ihre Konkurrenz auf dem Kontinent, aber das scheint ihnen auch nicht viel gebracht zu haben.
Implizit lässt das die Vermutung aufkommen, dass sich Russland fast ohne Kosten einen nichtwirtschaftlichen Vorteil verschafft hat (durch die deutsche Abhängigkeit von seinen Gaslieferungen). Im Umkehrschluss bedeutet es, Deutschland musste einen Verlust an Energieunabhängigkeit hinnehmen, ohne einen spürbaren wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen.
Die einzige große Ökonomie, die sowohl energieintensiv wirtschaftet als auch über billiges Erdgas verfügt, sind die Vereinigten Staaten. Der Durchschnittsbürger in den USA verbraucht mehr als doppelt so viel Erdgas wie sein europäisches Pendant - nämlich 25 Megawattstunden pro Jahr in den USA, verglichen mit etwa 10 Megawattstunden in den europäischen Ländern. Außerdem lagen die Erdgaspreise in den USA über die meiste Zeit in den vergangenen zwei Jahrzehnten etwas unter den entsprechenden Preisen in Deutschland oder der EU und betragen heute nur einen Bruchteil der europäischen Preise, da diese um einen Faktor fünf gestiegen sind, wohingegen sich die US-Preise kaum verändert haben. Trotz dieses Kostenvorteils hat die verarbeitende Industrie in den USA - und im Vereinigten Königreich – jedoch kein besonders starkes Wachstum verzeichnet.
Sich an eine Welt ohne russisches Gas anzupassen, ist für Europa natürlich durchaus ein Problem. Doch obwohl Deutschland in dieser Hinsicht stärker gefährdet zu sein scheint, weil es einen großen Teil seines Gases aus Russland bezieht, kann sich das schnell ändern. Deutschland baut in Rekordzeit neue Kapazitäten im Bereich Regasifizierung auf, um den Import jener Mengen an verflüssigtem Erdgas zu ermöglichen, die benötigt werden, um die aufgrund der reduzierten russischen Liefermengen und der Inlandsnachfrage entstandene Lücke zu schließen, wobei anzumerken ist, dass diese Nachfrage wegen der hohen Preise bereits sinkt.
Sobald diese Importkapazitäten aufgebaut sind, wird sich Deutschland in der gleichen Situation befinden wie seine europäischen Nachbarn, die sich ebenfalls um verflüssigtes Erdgas bemühen müssen. Die Preise werden wahrscheinlich noch einige Zeit hoch bleiben. Doch aufgrund seiner unter dem EU-Durchschnitt liegenden Energieintensität, sollte Deutschland in der Lage sein, die Belastung etwas besser zu verkraften als Italien, Spanien und einige osteuropäische Länder. Frankreich wird freilich weitaus weniger betroffen sein, zumindest wenn seine Kernreaktoren ihre volle Leistung wieder aufnehmen können.
Auch das weltweite Gesamtbild sollte nicht aus den Augen verloren werden. Werden große Mengen an russischem Gas aus dem Verkehr gezogen (das wird passieren, wenn Europa in Russland nichts mehr kauft), werden die weltweiten Gaspreise steigen und das betrifft auch asiatische Länder, weil sie mit Europa um verflüssigtes Erdgas konkurrieren. Südkorea und Japan weisen eine höhere Energieintensität als Europa auf, und selbst China importiert große Mengen an verflüssigtem Erdgas, und zwar zu einem ähnlichen Preis wie die europäischen Länder.
Teure Energie, insbesondere Erdgas, stellt für alle energieimportierenden Industrieländer eine schwierige wirtschaftliche und politische Herausforderung dar. Nur die USA und einige andere kleinere Energieerzeuger wie Norwegen, Kanada und Australien profitieren von dieser Situation. Die Daten deuten jedoch darauf hin, dass Deutschland besser in der Lage ist, diese Krise zu überstehen als die meisten seiner wichtigsten Konkurrenten.
Aus dem Englischen von Helga Klinger-Groier
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Re: Inflation in Deutschland und nun?

Beitragvon Spartacus » 27. August 2022, 16:15

Einige Mitglieder des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) wollen laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters bei der Sitzung im September über eine Zinsanhebung um 75 Basispunkte diskutieren.
Wie Reuters unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen berichtet, begründen diese Personen das mit der Verschlechterung des Inflationsausblicks, die seit Juli eingetreten sei. Eine drohende Rezession im Euroraum dürfe die geldpolitische Normalisierung weder stoppen noch verlangsamen, hieß es.


Die wollen diskutieren? Ich glaube die haben den Schuss immer noch nicht gehört. Nicht rumlabbern, sondern machen. Die FED wird weiter die Zinsen anheben, bis die geldpolitische Zielmarke von 2 Prozent erreicht ist.
Daran sollte sich auch die EZB orientieren bzw. ist es ja auch ihre ureigenste Aufgabe.

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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon Spartacus » 27. August 2022, 16:23

Doch obwohl Deutschland in dieser Hinsicht stärker gefährdet zu sein scheint, weil es einen großen Teil seines Gases aus Russland bezieht, kann sich das schnell ändern. Deutschland baut in Rekordzeit neue Kapazitäten im Bereich Regasifizierung auf, um den Import jener Mengen an verflüssigtem Erdgas zu ermöglichen, die benötigt werden, um die aufgrund der reduzierten russischen Liefermengen und der Inlandsnachfrage entstandene Lücke zu schließen, wobei anzumerken ist, dass diese Nachfrage wegen der hohen Preise bereits sinkt.


Das ist die Galgenfrist die der aktuellen Regierung bleibt, bevor im nächsten Herbst die Gasrechnungen kommen. Wenn sie es mit den Terminals halbwegs schaffen, wird es relativ erträglich für alle ausgehen. Schaffen sie es nicht,
kann es ganz böse enden.

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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon augenzeuge » 27. August 2022, 16:28

Spartacus hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:In der Küche spülen wir ab sofort mit kaltem Wasser! [shocked]

AZ


Ähhh ja, Dagobert Ernst. Ist nicht dein Ernst, oder? [flash]

Sparta


Doch. Fa. Henkel schreibt:
Die bewährte Pril-Reinigungspower können Konsumenten gezielt jetzt auch in kaltem Wasser erreichen. Bei einer Spülwassertemperatur von 25 Grad können Konsumenten dabei mindestens 50 Prozent Energie im Vergleich zu einer Temperatur von 45 Grad sparen. Dies beeinflusst unseren ökologischen Fußabdruck maßgeblich, denn ca. 80 Prozent des Energieverbrauchs fallen während des Spülvorgangs an.

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... gYCKrZkBXe

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Re: Explodierende Energiepreise - die neue soziale Frage

Beitragvon augenzeuge » 27. August 2022, 16:34

Auch das Argument, Deutschland hätte von billigem russischen Gas möglicherweise stärker profitiert als andere Länder, wird durch die Zahlen nicht untermauert.

Gestern hat mir der Kumpel noch erzählt, wir haben bei den Russen zu viel bezahlt. Aber auf die Antwort, was wir hätten tun sollen, warte ich leider noch heute.

Zunächst einmal spielt Erdgas keine so große Rolle, dass es die treibende Kraft hinter einer Industriewirtschaft sein könnte.

Ahnungslos geht die Welt zugrunde. [angst]

Deutschlands Industrie braucht Erdgas: Im Jahr 2016 entfielen 38 Prozent des Erdgasabsatzes auf den industriellen Sektor. In der chemischen Industrie ist Erdgas ein elementarer Rohstoff zur stofflichen Nutzung. Als Basis beispielsweise der Ammoniakherstellung oder der Wasserstoffgewinnung im Dampfreformer ist Erdgas nicht zu ersetzen.

Auch im Bereich von Gewerbe, Handel und Dienstleistung (GHD) ist der Energieträger unverzichtbar: Hier ist Erdgas mit über 50 Prozent Wärmelieferant Nummer eins für behagliches Raumklima in Büros und Hotels bis hin zu großer Hitze in Großbäckereien und Keramiköfen.

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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon Spartacus » 27. August 2022, 17:07

augenzeuge hat geschrieben:Vermutlich im Herbst werdet ihr euren Augen und Ohren nicht mehr trauen, was hier in D abgehen wird.

AZ


Ich denke mal so schlimm wird es da nicht werden. Die Mieter bekommen dann ihre Abrechnung vom Vorjahr und vermutlich - wenn sie Altkunden sind und entsprechend "gut" gezahlt haben - eine Gutschrift.
Der nächste Herbst könnte dann heiß werden.

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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon karnak » 27. August 2022, 17:19

So ist das, im nächsten Herbst kommt das dicke Ende, aber der Herbst kommt nun mal und die Stimmung hat jetzt zu allem Überfluss auch noch ein Jahr Zeit sich aufzuheizen, einfach nur ein Albtraum.
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon Spartacus » 27. August 2022, 17:24

karnak hat geschrieben:So ist das, im nächsten Herbst kommt das dicke Ende, aber der Herbst kommt nun mal und die Stimmung hat jetzt zu allem Überfluss auch noch ein Jahr Zeit sich aufzuheizen, einfach nur ein Albtraum.


Und die Regierung ein Jahr Zeit Abhilfe zu schaffen. [hallo]

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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon karnak » 27. August 2022, 17:28

Wenn sie das Perpetuum mobile findet soll es ja in Ordnung gehen, natürlich sind wir dann raus der Nummer und Putin hat die Arschkarte, mir reicht allerdings bis jetzt die Phantasie um mir diesen Trick vorstellen zu können, aber natürlich wäre ich begeistert und überwältigt von diesem Vermögen. [grin]
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon Spartacus » 27. August 2022, 17:33

karnak hat geschrieben:Wenn sie das Perpetuum mobile findet soll es ja in Ordnung gehen, natürlich sind wir dann raus der Nummer und Putin hat die Arschkarte, mir reicht allerdings bis jetzt die Phantasie um mir diesen Trick vorstellen zu können, aber natürlich wäre ich begeistert und überwältigt von diesem Vermögen. [grin]


Die sind doch nicht blöde, auch wenn wir sie gerne so darstellen Kristian. Schau mal wie schnell das erste Terminal plötzlich gebaut werden kann, da werfen plötzlich selbst grüne Strategen wie der Habeck
seine Überzeugungen über Bord. Klagen? Nicht erlaubt. Baugenehmigung? Kann später eingereicht werden. Vorlauf? Ja bitte gerne, baut was das Zeug hält.

Und oh Wunder, was da plötzlich alles geht. [flash]

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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon karnak » 27. August 2022, 17:40

Nur mal zur Richtigstellung bis jetzt bauen wir keinen dieser Terminals, wir haben 3 Schwimmende gechartert, also gemietet, zu welcher Miete habe ich noch nicht rausbekommen. Und es gibt weltweit 470 Schiffe die das LNG Gas transportieren können. Der Standort Deutschland bräuchte, um sich zu 100% damit zu versorgen 1000 Ladungen im Jahr. Also von den 470 weltweit vorhandenen Schiffen, bis jetzt im Wesentlichen in Asien unterwegs, knapp 3 täglich für uns.
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon karnak » 27. August 2022, 17:43

200 000 Euro Miete am Tag pro Terminal. [flash]
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon augenzeuge » 27. August 2022, 17:52

Spartacus hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Vermutlich im Herbst werdet ihr euren Augen und Ohren nicht mehr trauen, was hier in D abgehen wird.

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Ich denke mal so schlimm wird es da nicht werden. Die Mieter bekommen dann ihre Abrechnung vom Vorjahr und vermutlich - wenn sie Altkunden sind und entsprechend "gut" gezahlt haben - eine Gutschrift.
Der nächste Herbst könnte dann heiß werden.

Sparta


Nee, so lange dauert es nicht. Die Leute halten das so lange nicht durch.

Schock bei Mitgas-Kunden über Preiserhöhungen
Immer mehr Kunden erhalten dieser Tage eine Anpassung ihrer Abschlagszahlungen. Auch Familie Töpe aus Landsberg bekam gerade Post von dem mitteldeutschen Gasanbieter Mitgas. Bisher zahlten sie für ihr Häuschen mit etwa 150 qm Wohnfläche, 228 Euro im Monat für Heizung und Warmwasser. Ab Oktober sollen es 1.017 Euro sein: ein Plus von knapp 790 Euro im Monat. Die 53-jährige Conny, die mit ihrem Mann und dem pflegebedürftigen Schwiegervater in dem Haus lebt, ist geschockt: "Ich habe gedacht, das kann nur ein Rechenfehler sein. Eine fünffache Erhöhung, ohne dass wir mehr verbraucht hätten. Das kann doch nicht wahr sein."

Auch Marco T. aus Leipzig kann seine neue Abschlagszahlung kaum glauben. Auch er hat Post von Mitgas bekommen. Für seine Doppelhaushälfte zahlte er bisher 97 Euro im Monat. Ab Oktober sollen es 761 Euro sein. Eine Preiserhöhung fast um das Achtfache.


Glaub mir, man organisiert sich bereits. Natürlich auf allen Seiten. Die Polizei der Länder ist bestens im Bilde. Ob ihnen klar ist, dass diesen Leuten egal ist, wer in der ersten Reihe läuft, ob Linke oder AfD? Man sollte nur nicht vorschnell verallgemeinern.

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P.S.
Für Familie Töpe aus Landsberg bedeutet das: Zu den 1.017 Euro Abschlagszahlung käme bei ihrem Verbrauch noch eine Gasumlage von 79,40 Euro dazu. Bei einer Mehrwertsteuer von 19 Prozent wären das 94, 48 Euro zusätzlich im Monat (bei einer Mehrwertsteuer von sieben Prozent sind es 84,96 Euro). Im Monat hätten sie dann eine Belastung von ca. 1.100 Euro – nur für Heizung und Warmwasser.

Angst vor weiteren Erhöhungen
Conny Töpe arbeitet Vollzeit und ist mit ihrem Gehalt faktisch die Alleinverdienerin der Familie. Ihr Mann ist berufsunfähig. Aufgrund einer Krebserkrankung könne er nicht mehr als Dachdecker arbeiten. Derzeit verdient er sich bei Edeka noch etwas dazu. Der 79-jährige Vater lebe unten im Haus. Sie kämen um die Runden. Doch Kosten von fast 1.100 Euro im Monat, nur für Gas, mache der Familie definitiv Angst. Denn auch beim Strom seien massive Preiserhöhungen angekündigt.
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon Spartacus » 27. August 2022, 17:53

karnak hat geschrieben:Nur mal zur Richtigstellung bis jetzt bauen wir keinen dieser Terminals, wir haben 2 Schwimmende gechartert, also gemietet, zu welcher Miete habe ich noch nicht rausbekommen. Und es gibt weltweit 470 Schiffe die das LNG Gas transportieren kann. Der Standort Deutschland bräuchte, um sich zu 100% damit zu versorgen 1000 Ladungen im Jahr.


Du bist nicht ganz auf dem laufenden. [hallo]

In Niedersachsen hat der Bau einer Gaspipeline begonnen. Das Ziel: Noch vor Weihnachten soll Flüssiggas von einer schwimmenden LNG-Plattform in Wilhelmshaven ins deutsche Netz geliefert werden.


https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... t%20werden.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ln ... e-101.html


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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon Spartacus » 27. August 2022, 17:54

augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Vermutlich im Herbst werdet ihr euren Augen und Ohren nicht mehr trauen, was hier in D abgehen wird.

AZ


Ich denke mal so schlimm wird es da nicht werden. Die Mieter bekommen dann ihre Abrechnung vom Vorjahr und vermutlich - wenn sie Altkunden sind und entsprechend "gut" gezahlt haben - eine Gutschrift.
Der nächste Herbst könnte dann heiß werden.

Sparta


Nee, so lange dauert es nicht. Die Leute halten das so lange nicht durch.

Schock bei Mitgas-Kunden über Preiserhöhungen
Immer mehr Kunden erhalten dieser Tage eine Anpassung ihrer Abschlagszahlungen. Auch Familie Töpe aus Landsberg bekam gerade Post von dem mitteldeutschen Gasanbieter Mitgas. Bisher zahlten sie für ihr Häuschen mit etwa 150 qm Wohnfläche, 228 Euro im Monat für Heizung und Warmwasser. Ab Oktober sollen es 1.017 Euro sein: ein Plus von knapp 790 Euro im Monat. Die 53-jährige Conny, die mit ihrem Mann und dem pflegebedürftigen Schwiegervater in dem Haus lebt, ist geschockt: "Ich habe gedacht, das kann nur ein Rechenfehler sein. Eine fünffache Erhöhung, ohne dass wir mehr verbraucht hätten. Das kann doch nicht wahr sein."

Auch Marco T. aus Leipzig kann seine neue Abschlagszahlung kaum glauben. Auch er hat Post von Mitgas bekommen. Für seine Doppelhaushälfte zahlte er bisher 97 Euro im Monat. Ab Oktober sollen es 761 Euro sein. Eine Preiserhöhung fast um das Achtfache.


Glaub mir, man organisiert sich bereits. Natürlich auf allen Seiten. Die Polizei der Länder ist bestens im Bilde. Ob ihnen klar ist, dass diesen Leuten egal ist, wer in der ersten Reihe läuft, ob Linke oder AfD? Man sollte nur nicht vorschnell verallgemeinern.

AZ


Das sind die Hausbesitzer AZ, ich schrieb von den Mietern und die sind nun mal deutlich in der Mehrheit.

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Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon steffen52 » 27. August 2022, 17:56

Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Wenn sie das Perpetuum mobile findet soll es ja in Ordnung gehen, natürlich sind wir dann raus der Nummer und Putin hat die Arschkarte, mir reicht allerdings bis jetzt die Phantasie um mir diesen Trick vorstellen zu können, aber natürlich wäre ich begeistert und überwältigt von diesem Vermögen. [grin]


Die sind doch nicht blöde, auch wenn wir sie gerne so darstellen Kristian. Schau mal wie schnell das erste Terminal plötzlich gebaut werden kann, da werfen plötzlich selbst grüne Strategen wie der Habeck
seine Überzeugungen über Bord. Klagen? Nicht erlaubt. Baugenehmigung? Kann später eingereicht werden. Vorlauf? Ja bitte gerne, baut was das Zeug hält.

Und oh Wunder, was da plötzlich alles geht. [flash]

Sparta

Meinst Du Sparta das alles so im Eilgang abläuft. Ob Genehmigung ja oder nein, das Problem ist es fehlt an Fachkräfte, Material und vieles mehr. Habeck wächst die ganze Geschichte übern Kopf, er weiß nicht mehr ein noch aus.
Nun versucht er zurück zu rudern mit seiner grünen Theorie, aber es wird nichts. Unter Druck versucht Harbeck die Kehrtwende und spricht von Nachbesserung. Dazu will er den Volk noch erklären das er für den ganzen
Umlagen-Murks nichts kann. Eine Menge Juristen hätten ihn das so erklärt und sagt das er den Gasmarkt nicht versteht. Da fragt man sich wie man so ein hilfloser grünen Politiker so einen Posten als Wirtschaftsminister
geben konnte. Für Harbeck sieht es sowieso schlecht aus, in Kanada blitzt mit höheren Gaslieferungen ab, die Kohletransporte per Bahn klappen auch nicht. Der Mann ist in seinem Amt völlig überfordert Aber so sieht es ja fast bei allen Ministern da oben aus, Sprüche mehr nicht, von wissen der Lage weit entfernt. Was regiert uns da überhaupt????? Sind die alle da oben überfordert oder unwissend. [frown]
Gruß steffen52
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Re: Die Lage in der Ukraine Teil 2

Beitragvon karnak » 27. August 2022, 17:58

Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Nur mal zur Richtigstellung bis jetzt bauen wir keinen dieser Terminals, wir haben 2 Schwimmende gechartert, also gemietet, zu welcher Miete habe ich noch nicht rausbekommen. Und es gibt weltweit 470 Schiffe die das LNG Gas transportieren kann. Der Standort Deutschland bräuchte, um sich zu 100% damit zu versorgen 1000 Ladungen im Jahr.


Du bist nicht ganz auf dem laufenden. [hallo]

In Niedersachsen hat der Bau einer Gaspipeline begonnen. Das Ziel: Noch vor Weihnachten soll Flüssiggas von einer schwimmenden LNG-Plattform in Wilhelmshaven ins deutsche Netz geliefert werden.


https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... t%20werden.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ln ... e-101.html

[grin] Ich kann mich nur auf seriöse deutsche Medien berufen. [hallo]
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