Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 16. Oktober 2011, 10:43

Die Auffrischung war nicht nötig, ich red aber meist nicht mit Vokabeln der Vergangenheit, aber so ein Fragebogen würde mich echt interessieren. Stell ihn doch mal rein, du hast sicher einen, als Ex-Kaderleiter?, oder?
Ich kann mich beim besten Willen nicht an diese Fragen erinnern. Aber wenn man eventuell nur einen Strich gemacht hat, ist das sicher auch verständlich.
AZ
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Ganzunten » 16. Oktober 2011, 10:46

So weit ich weiß waren doch die Kaderleiter alle schon von Amts wegen IM der Stasie, und haben auch kräftigst davon gebrauch gemacht.
Ganzunten
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 16. Oktober 2011, 10:56

Bergmensch hat geschrieben:So weit ich weiß waren doch die Kaderleiter alle schon von Amts wegen IM der Stasie, und haben auch kräftigst davon gebrauch gemacht.



Bergmensch,

dies ist Unfug,entschuldige bitte die drastische Formulierung.
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Nostalgiker » 16. Oktober 2011, 11:01

augenzeuge hat geschrieben:Die Auffrischung war nicht nötig, ich red aber meist nicht mit Vokabeln der Vergangenheit, aber so ein Fragebogen würde mich echt interessieren. Stell ihn doch mal rein, du hast sicher einen, als Ex-Kaderleiter?, oder?
Ich kann mich beim besten Willen nicht an diese Fragen erinnern. Aber wenn man eventuell nur einen Strich gemacht hat, ist das sicher auch verständlich.
AZ


Was soll diese billige und primitive Anmache??????

Ja das ist die richtige Haltung zur Aufarbeitung der Vergangenheit AZ, nur nicht solche "Nichtigkeiten" wie damalige Bezeichnungen verwenden. Interessiert doch keinen wenn ich meine Aversionen und den selbstgemachten posttraumatischen Stress auslebe so wie Du es zelebrierst.

Natürlich habe ich einen Personalbogen, meinen Eigenen , in meinen Unterlagen.
Und wenn Du von NRW bist Berlin auf allen Vieren kriechst, nein ich werde ihn hier nicht einstellen.

Um es Dir als "Wort zum Sonntag" zu sagen, unter anderem Deine doch manchmal sehr penetrante und sehr einseitige Art an Dinge heranzugehen welche die Vergangenheit und da speziell die DDR betreffen haben mir die Erkenntnis gebracht das es mir nichts bringt bestimmte persönliche Erlebnisse, Meinungen zu bestimmten Dingen hier zu veröffentlichen.
Da setze ich mich lieber mit wosch zu bestimmten Themen auseinander, das macht Sinn in meinen Augen. Bei Dir ist es verlorenen Zeit.

Gruß
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 16. Oktober 2011, 11:08

Nostalgiker hat geschrieben:
Was soll diese billige und primitive Anmache??????

Ja das ist die richtige Haltung zur Aufarbeitung der Vergangenheit AZ, nur nicht solche "Nichtigkeiten" wie damalige Bezeichnungen verwenden. Interessiert doch keinen wenn ich meine Aversionen und den selbstgemachten posttraumatischen Stress auslebe so wie Du es zelebrierst.

Natürlich habe ich einen Personalbogen, meinen Eigenen , in meinen Unterlagen.
Und wenn Du von NRW bist Berlin auf allen Vieren kriechst, nein ich werde ihn hier nicht einstellen.

Um es Dir als "Wort zum Sonntag" zu sagen, unter anderem Deine doch manchmal sehr penetrante und sehr einseitige Art an Dinge heranzugehen welche die Vergangenheit und da speziell die DDR betreffen haben mir die Erkenntnis gebracht das es mir nichts bringt bestimmte persönliche Erlebnisse, Meinungen zu bestimmten Dingen hier zu veröffentlichen.
Da setze ich mich lieber mit wosch zu bestimmten Themen auseinander, das macht Sinn in meinen Augen. Bei Dir ist es verlorenen Zeit.

Gruß
Nostalgiker



Mann , Nostalgiker, mit dir ist es aber auch echt schwer. Du versteht alles falsch. Das war weder ne Anmache noch etwas anderes....nur ne einfache Frage.
Du bist wirklich manchmal wie ein spanischer Stier, aber übersiehst, das ich dir kein rotes Tuch hinhalte. Aber scheinbar bin ich selbst das rote Tuch für dich, was ich gar nicht sein will. Mach was du willst. Mir ist es egal. Und wenn sich wosch freut, dann freu ich mich auch.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 16. Oktober 2011, 11:16

augenzeuge hat geschrieben:
Alfred hat geschrieben:Deutschland hatte u.a. ein Rechtshilfeersuchen an die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft gestellt. Dies wusste mitzuteilen, dass in der entsprechenden Gegend keine Judenerschießungen stattgefunden haben.
Am Ende wurde das Ermittlungsverfahren gegen Just 1996 eingestellt, da es keine Bestätigung des Verdachts der Mitwirkung gab.

Na was nun, erst keine Erschießungen, dann kein Verdacht auf Mitwirkung? Ist auch nicht grad schlüssig, oder? Ich bezweifle, dass man in der Ukraine nach 50 Jahren des Krieges besser Bescheid wusste, als direkt danach, wahrscheinlich sollten wir nochmals 50 Jahre warten, dann weiß man auch nicht mehr das ukrainische Einheiten bei Hitler mitgekämpft haben.....

Dann schreibst Du zu Pchalek, dass dieser wegen seiner IM Tätigkeit vorzeitig aus der Haft entlassen wurde.

P. war aber erst seit 1964 als Im tätig. also kann seine Haftaussetzung kaum was mit einer IM - Tätigkeit zu schaffen haben, da er zu diesen Zeitpunkt noch gar kein IM war.

Wenn er schon nach 2 Jahren plötzlich entlassen wurde und danach die IM Tätigkeit begann, wird es vermutlich im Knast eine Zusage gegeben haben. Woher willst du wissen dass er nicht vor 1964 als IM tätig war? Sorry, für mein Versehen.
AZ



AZ,

Du wirst doch die Methoden der BUNDESDEUTSCHEN Ermittlungsbehörden nichtanzweifeln ?

Die werden sich schon bemüht haben den Fall aufzuklären.

Ist es schwer zu akzeptieren, dass P. ab 1964 IM war. Wäre er vorher als IM tätig gewesen würde dies entsprechend in den Unterlagen vermerkt.

Ich habe ab und zu den eindruck, dass man DIR schreiben kann was man will. Passt es nicht ins Programm wird es angzweifelt oder neue Fragen Vermutungen werden aufgestellt.

Das ist natürlich auch eine Art und auf solch eine Art der Diskussion habe ich keine richtige Lust.
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Edelknabe » 16. Oktober 2011, 11:23

He,he und haltmal Männer, erst laufe ich bei Interessierter und noch zwei..drei Anderen aber auch voll auf und jetzt geht das hier weiter im Fred bei euch mit den persönlichen Befindlichkeiten. Wir sollten wohl doch alle unbedingt nach Weimar kommen und da mal in aller Ruhe uns auf den großen Apellplatz im KZ am Etersberg stellen und uns den Wind um die Nase wehen lassen...heißt mal eine ganze Weile schweigen und in uns gehen, wie die Häftlinge damals vor langer Zeit.
Vielleicht ist uns dann anschließend wohler, ich würde es wirklich im Sinne des Forum hoffen?

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 16. Oktober 2011, 11:38

Alfred hat geschrieben:Ich habe ab und zu den eindruck, dass man DIR schreiben kann was man will. Passt es nicht ins Programm wird es angzweifelt oder neue Fragen Vermutungen werden aufgestellt.

Danke Alfred, das du ab und zu geschrieben hast, das macht noch Hoffnung. Bei dir ist das ja nicht der Fall, das denkst du doch, oder?

Im übrigen hatte ich mich oben nach dem letzten ABV-Beitrag abschließend geäußert. Die weitere Diskussion wolltest du dann weiterführen. Und wenn ich hier Beispiele aus Dokumenten bringe, werden die alle nur in Zweifel gestellt, denkst du das ist ne gute Grundlage? Weißt du was ne super Grundlage wäre, wenn du mal ein Beispiel bringst, was die Aufarbeitung der Nazis in der DDR differenziert betrachtet, auch mal Fehler erkennen läßt. Aber wenn du hier vermitteln willst, dass es in der DDR immer korrekt zugegangen ist, dann ist das einfach falsch.
AZ
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Edelknabe » 16. Oktober 2011, 12:36

Gefunden in der Leipziger Volkszeitung vom Mittwoch, 4.Oktober 2006 unter "Vor 55 Jahren"

Stadtoldendorf verbrennt Nazi-Akten

4.Oktober 1951: Eine kleine niedersächsische Gemeinde im Dreieck Hannover-Braunschweig-Göttingen sorgt für Aufsehen. Im Ofen des städtischen Gaswerkes werden die Entnazifizierungsakten verbrannt. Sowohl der Bürgermeister des Ort als auch sämtliche Ratsmitglieder verfolgen die Aktion. Sechs Jahre nach dem Ende des Naziregimes zieht die Stadt damit als erste westdeutsche Stadt einen Schlussstrich unter die Aufarbeitung der Beteiligung ihrer Bürger am NS-System. Unter den verbrannten Papieren ist auch das Mitgliedsverzeichnis der örtlichen NSDAP und deren Gliederungen.
Die Vernichtung der Dokumente ist nicht unumstritten. So schreibt die Süddeutsche Zeitung am 10.Oktober 1951: "Wäre diese Liste in falsche Hände geraten, hätte es böses Blut im Ort gegeben, denn alles, was Rang und Namen hat, steht drauf."
Etliche frühere Protagonisten des Dritten Reiches hatten nach dem Krieg ihre Karrieren nahtlos fortsetzen können, nachdem sie ein Entnazifizierungsverfahren durchlaufen hatten.
Der Publizist Ralph Giordano bilanziert später, dass die Entnazifizierung im Westen weit hinter ihren Zielen zurück geblieben sei. Sie brachte "Entstrafung statt Sühne", Rehabilitierung statt Haftbarmachung. Mehr noch: In manchen Behörden und Ämtern war die Zahl ehemaliger NSDAP-Mitglieder höher als während der NS-Herrschaft selbst."
Heiner Scholz

Rainer-Maria ja,ja, so konnte man es natürlich auch realisieren, die Aufarbeitung.Zumal, das war nur eine Gemeinde im schönen Westdeutschland von wohl Tausenden.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Wosch » 16. Oktober 2011, 19:04

Alfred hat geschrieben:
Bergmensch hat geschrieben:So weit ich weiß waren doch die Kaderleiter alle schon von Amts wegen IM der Stasie, und haben auch kräftigst davon gebrauch gemacht.



Bergmensch,

dies ist Unfug,entschuldige bitte die drastische Formulierung.



Alfred, unser Kaderleiter im VEB Bau (K) Ludwigslust hatte anfang der 60 Jahre aber auch schon einen sehr guten Draht zu den Genossen der Kreisdirektion des MfS. ,Das war ein offenes Geheimnis, Jeder wußte es aber Keiner traute sich es laut zu sagen. Ich mußte in meiner Lehrzeit zweimal zu ihm um von ihm über einen Mitschüler befragt zu werden. Hatte nichts mit der Arbeit zu tun.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 16. Oktober 2011, 19:07

Wosch,

wer lesen kann ist im VORTEIL.

Sicher gab es Personen aus den Kaderabteilungen die für das MfS tätig waren.

Es ging aber hier um eine ganz andere Aussage.

Diese : "So weit ich weiß waren doch die Kaderleiter alle schon von Amts wegen IM der Stasie"

Und das ist Unfug.
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Wosch » 16. Oktober 2011, 19:14

Alfred hat geschrieben:Wosch,

wer lesen kann ist im VORTEIL.

Sicher gab es Personen aus den Kaderabteilungen die für das MfS tätig waren.

Es ging aber hier um eine ganz andere Aussage.

Diese : "So weit ich weiß waren doch die Kaderleiter alle schon von Amts wegen IM der Stasie"

Und das ist Unfug.


Alfred, wieso Unfug? Jch schrieb doch nicht daß Unserer damals Hauptamtlicher war, dachte nur daß es auch interessieren täte daß es "nebenberuflich" Einigen wohl auch Spaß gemacht haben dürfte!!!
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Edelknabe » 7. Dezember 2011, 07:00

Gefunden in "DIE WELT" vom Dienstag, 6.Dezember 2011

Justiz/Razzia bei mutmaßlichen SS-Kriegsverbrechern

Gut 67 Jahre nach dem SS-Massaker an Zivilisten im französischen Oradour-sur-Glane haben Ermittler bundesweit die Wohnungen von sechs mutmaßlichen Mittätern durchsucht.Bei den Verdächtigen im Alter von 85 und 86 Jahren wurden aber keine "wesendlichen Beweismittel " aufgefunden, wie das Düsseldorfer Landeskriminalamt am Montag berichtete. Die Beschuldigten hätten die Beteiligung an den Tötungshandlungen bestritten oder seien nach ersten Eindrücken der Ermittler nicht vernehmensfähig.
Die Beschuldigten sollen als Angehörige des Panzer-Grenadier-Regiments "Der Führer" im Juni 1944 in dem Ort an der Tötung von mindestens 642 Einwohnern, darunter mindestens 247 Kindern, beteiligt gewesen sein. Anlass des Massakers soll die Gefangennahme eines SS-Sturmbannführers durch Widerstandskämpfer gewesen sein. Wegen der Gräueltat hatte es Gerichtsprozesse in Frankreich und in der DDR gegeben.
In der Bundesrepublik war zwar ermittelt worden, aber es kam nie zu einer Anklage.

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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Zicke » 7. Dezember 2011, 14:28

Edelknabe hat geschrieben:Gefunden in "DIE WELT" vom Dienstag, 6.Dezember 2011

Justiz/Razzia bei mutmaßlichen SS-Kriegsverbrechern

Gut 67 Jahre nach dem SS-Massaker an Zivilisten im französischen Oradour-sur-Glane haben Ermittler bundesweit die Wohnungen von sechs mutmaßlichen Mittätern durchsucht.Bei den Verdächtigen im Alter von 85 und 86 Jahren wurden aber keine "wesendlichen Beweismittel " aufgefunden, wie das Düsseldorfer Landeskriminalamt am Montag berichtete. Die Beschuldigten hätten die Beteiligung an den Tötungshandlungen bestritten oder seien nach ersten Eindrücken der Ermittler nicht vernehmensfähig.
Die Beschuldigten sollen als Angehörige des Panzer-Grenadier-Regiments "Der Führer" im Juni 1944 in dem Ort an der Tötung von mindestens 642 Einwohnern, darunter mindestens 247 Kindern, beteiligt gewesen sein. Anlass des Massakers soll die Gefangennahme eines SS-Sturmbannführers durch Widerstandskämpfer gewesen sein. Wegen der Gräueltat hatte es Gerichtsprozesse in Frankreich und in der DDR gegeben.
In der Bundesrepublik war zwar ermittelt worden, aber es kam nie zu einer Anklage.

Rainer-Maria


Der heute 86-jährige Beschuldigte aus Brandenburg sei vom DDR-Geheimdienst bei dessen Ermittlungen zum Massaker als "hoch verdächtig" eingestuft worden, galt aber in erster Linie als Zeuge im Verfahren gegen SS-Obersturmführer Heinz Barth, der in der DDR wegen seiner Beteiligung am Massaker 1983 zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden war. 1997 war er aus der Haft entlassen worden


http://www.tagesspiegel.de/berlin/brand ... 22894.html
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 7. Dezember 2011, 22:33

Die DDR und ihr "Antifaschismus"- ein Beitrag aus der Superillu- eher einem Blatt des neuen Bundesländer:

Sehr glaubwürdig schien vielen Menschen, dass sich in der DDR das Vermächtnis jener Menschen erfülle, die gegen die Nazis gekämpft und dabei ihr Leben geopfert oder in Konzentrationslagern gelitten hatten. Die Bundesrepublik dagegen sei alleine schon durch ihren milden Umgang mit einstigen Nazi-Tätern nach dem Krieg moralisch diskreditiert. Das die DDR an diesem Punkt oft keinen Deut besser war, enthüllt der Rostocker Forschers Henry Leide in der neuen Ausgabe der in Berlin erscheinenden Aufarbeitungs-Zeitschrift "Horch und Guck".
http://www.superillu.de/aktuell/Fakten_ ... 05531.html
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 7. Dezember 2011, 22:43

Zicke hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Gefunden in "DIE WELT" vom Dienstag, 6.Dezember 2011

Justiz/Razzia bei mutmaßlichen SS-Kriegsverbrechern

Gut 67 Jahre nach dem SS-Massaker an Zivilisten im französischen Oradour-sur-Glane haben Ermittler bundesweit die Wohnungen von sechs mutmaßlichen Mittätern durchsucht.Bei den Verdächtigen im Alter von 85 und 86 Jahren wurden aber keine "wesendlichen Beweismittel " aufgefunden, wie das Düsseldorfer Landeskriminalamt am Montag berichtete. Die Beschuldigten hätten die Beteiligung an den Tötungshandlungen bestritten oder seien nach ersten Eindrücken der Ermittler nicht vernehmensfähig.
Die Beschuldigten sollen als Angehörige des Panzer-Grenadier-Regiments "Der Führer" im Juni 1944 in dem Ort an der Tötung von mindestens 642 Einwohnern, darunter mindestens 247 Kindern, beteiligt gewesen sein. Anlass des Massakers soll die Gefangennahme eines SS-Sturmbannführers durch Widerstandskämpfer gewesen sein. Wegen der Gräueltat hatte es Gerichtsprozesse in Frankreich und in der DDR gegeben.
In der Bundesrepublik war zwar ermittelt worden, aber es kam nie zu einer Anklage.

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Der heute 86-jährige Beschuldigte aus Brandenburg sei vom DDR-Geheimdienst bei dessen Ermittlungen zum Massaker als "hoch verdächtig" eingestuft worden, galt aber in erster Linie als Zeuge im Verfahren gegen SS-Obersturmführer Heinz Barth, der in der DDR wegen seiner Beteiligung am Massaker 1983 zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden war. 1997 war er aus der Haft entlassen worden


http://www.tagesspiegel.de/berlin/brand ... 22894.html



N24:de:"Die aktuellen Ermittlungen kamen durch Hinweise aus der Stasi-Unterlagenbehörde ins Rollen. Dort waren in DDR-Akten Spuren auf die damals 18 und 19 Jahre alten Männer entdeckt worden. Stasi- und Gerichtsakten hätten Informationen zu dem Fall enthalten, die bei den Ermittlungen in der Bundesrepublik vor der Wende nicht bekanntgewesen seien."

Findet es niemand merkwürdig, dass man diese Männer aufgrund von DDR-Akten (fast 30 Jahre nach dem Barth Fall) heute belangen möchte? Theoretisch müssten diese Kenntnisse so alt sein wie Barths Verurteilung, oder? Gab es Gründe, dass hier zumindest der Ex-DDR-Bürger nicht belangt wurde, aber heute am liebsten verurteilt werden soll?
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 3. März 2012, 10:22

Das zur Landtagswahl 1946 ehemalige NSDAP - Mitglieder beispielsweise vom SED - Kreisverband Sonneberg gezielt geworben wurden, zeigt das nachstehende Schreiben von damals.

" Die SED ruft Dich dann, wenn Du nicht aus materiell-egoistischen Gründen, sondern aus Überzeugung und Idealismus einstmals zur NSDAP, gegangen bist.
Wenn Du dorthin gingst im Glauben, das Gute, den Sozialismus zu finden, dann komme zu uns !
Denn was Hitler Dir versprochen hat und niemals hielt, das wird Dir die SED geben:

Verstaatlichung der Banken, Brechung der Zinsknechtschaft, Zertrümmerung der Konzerne und Truste, Abschaffung der Bildungsprivilegien, Gleichberechtigung aller Schaffenden, Bodenreform, Schutz der friedlichen Entwicklung und des Friedens überhaupt.

Die SED hat es verwirklicht.

Wenn Du Hitler gefolgt bist, um Deutschland zu dienen, so bist Du unser Mann. Denn die SED ist die einzige Partei, die sich konsequent für ein einheitliches und großes Deutschland einsetzt. Für ein Deutschland des Frieden und der Arbeit.

Willst Du an einem solchen mitbauen,
so wähle Liste 1 . "

SED
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Ps. Verschickt wurde es als Drucksache mit einer 6 Pfennig Briefmarke der Deutschen Post.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon manudave » 3. März 2012, 13:40

Das nenn ich mal krasse Wahlwerbung...kann man sich kaum vorstellen.
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 3. März 2012, 16:07

Interessierter hat geschrieben:"..Denn was Hitler Dir versprochen hat und niemals hielt, das wird Dir die SED geben...."
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Boah, die SED als Erfüller von Hitlers Versprechen......so habe ich das noch nie gesehen......
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon karnak » 3. März 2012, 16:18

Nun sind wir doch mal ehrlich.Die Plakate der letzten 20 Jahre,was die Wahlen angeht.Was für einen populistischen Mist habe ich da schon gelesen.Getreu dem Spruch:"Wem nützt es"Ich frage mich da regelmäßig,ob es da einen gibt,der danach seine Wahlentscheidung trifft.Das Nutzen Kostenverhältniss erscheint mir da immer fraglich.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 3. März 2012, 16:25

karnak hat geschrieben:"Wem nützt es"


Es nützt, wenn man damit polarisieren kann, wenn es den Leuten so im Kopf bleibt, dass sie drüber diskutieren. Die Werbung sagt meist wenig über die Partei aus...aber wenn die Werbung gut ist, dann suggeriert man eben auch das die Partei gut ist....
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Berliner » 4. März 2012, 01:08

Interessierter hat geschrieben:" Die SED ruft Dich dann, wenn Du nicht aus materiell-egoistischen Gründen, sondern aus Überzeugung und Idealismus einstmals zur NSDAP, gegangen bist.
Wenn Du dorthin gingst im Glauben, das Gute, den Sozialismus zu finden, dann komme zu uns !
Denn was Hitler Dir versprochen hat und niemals hielt, das wird Dir die SED geben:

Verstaatlichung der Banken, Brechung der Zinsknechtschaft, Zertrümmerung der Konzerne und Truste, Abschaffung der Bildungsprivilegien, Gleichberechtigung aller Schaffenden, Bodenreform, Schutz der friedlichen Entwicklung und des Friedens überhaupt.

Die SED hat es verwirklicht.

Wenn Du Hitler gefolgt bist, um Deutschland zu dienen, so bist Du unser Mann. Denn die SED ist die einzige Partei, die sich konsequent für ein einheitliches und großes Deutschland einsetzt. Für ein Deutschland des Frieden und der Arbeit.

Willst Du an einem solchen mitbauen,
so wähle Liste 1 . "

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Ich finde das unglaublich, dass die SED so etwas befuerwortet haette. Das muesste ein Werk eines einzelnen sein, oder war die SED in diesem Punkt zerstritten ? [ich auch]

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Talent kann es nicht - nichts ist verbreiteter als erfolglose Maenner mit Talent.
Genie kann es nicht - unbelohntes Genie ist nahezu ein Sprichwort.
Ausbildung kann es nicht - Die Welt ist voll von ausgebildeten Obdachlosen.


Beharrlichkeit und Ausdauer alleine sind allmaechtig.


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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon karnak » 4. März 2012, 06:57

Was man da so alles versprochen hat war ja nun nicht so schlecht.Auch mir sind da viele Dinge nicht so fern.Blos mit dem Einhalten von Versprechen ist es immer so eine Sache.Die Methoden sind dann auch noch eine ganz andere.
Un was die Mehoden angeht ist ein großer Teil der Menschheit auch nicht so zimperlich,solange es zum eigenen Vorteil gut läuft.Sind wir doch mal ehrlich mit uns selbst.
Wenn die Deutschen vieleicht noch sagen konnten sie wussten nichts von den KZ.Aber die vielen Zwangsarbeiter in der Industrie und Landwirtschaft haben sie auf jeden Fall gesehen.Und der Widerstand war nicht so überragend.
Nach 45 gab es natürlich keinen mehr dafür aberso ist das immer und ich kenne das.Gestimmt hat es natürlich nicht.Viele haben es natürlich bedauert daß man denKampf gegen den Bolschewismus verloren hatte.12 Jahre Ideologie wirken immer auf die Gehirne.Und in dieser 1.Diktatur war das alles wesentlich besser gemacht.Goebbels hatte da wesentlich mehr Talent als die die danach kamen.
Also war,was die Plakate betrifft ,irgend ein dümmlicher,in gewisser Hinsicht auch"talentierter"Wahlkämpfer der Meinung das ausnützen zu müssen.
Denn wenn ich lese,von wem die Plakate produziert wurden,glaube ich eigentlich nicht,daß es die zentrale Linie war, sondern eher die Idee von ein paar übereifrigen Unterführern.Das entschuldigt für mich die Geschmacklosigkeit noch einigermaßen.
Und eines noch.Ich weiss ja nun nicht woher die Quellen sind zu diesen Wahlplakaten.Aber man könnte vermuten,daß haben ein paar alte Krieger irgendwann auch ausgegraben,denn es war natürlich auch ein gefundenes Fressen für sie.Denn ich habe da so dunkle Erinnerungen es gab auch in der Bundesrepublik so Sprüche auf Palkaten und in Parteipapieren die aus heutiger Sicht schon merkwürdig klingen.Sogar bei der CSU gab es da Verlautbarungen zu Gesellschaftsumbauten die schon sehr in Richtung Sozialismus gingen.Ich bin blos zu faul danach zu suchen,riecht mir wieder zu sehr nach Arbeit.
Man sollte also aufpassen,daß man bei der argumentativen Benutzung solcher Aussagen nicht Gefahr läuft in ideologischen Populismus zu rutschen.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 4. März 2012, 12:15

Berliner hat geschrieben: Das muesste ein Werk eines einzelnen sein, oder war die SED in diesem Punkt zerstritten ? [ich auch]

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Nein, sie war nicht zerstritten, aber wenn man bedenkt, dass sie erst im gleichen Jahr gegründet wurde, so denke ich eher, hier hatte man sich noch nicht gefunden...
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 5. März 2012, 13:51

Der Antifaschismus war Legimitation und Lebenslüge der DDR

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DDR - Diktatur macht dazu interessante Ausführungen.
Der Antifaschismus gehörte zu den sorgsam gepflegten Dogmen der SED - Ideologie und wurde bis zum Ende der DDR massiv propagandistisch instrumentalisiert. Kaum eine andere Partei hat in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands hat aggressiver und lauter ihre politischen Gegner des " Faschismus " bezichtigt und für sich selbst die moralisch überlegene Position des Antifaschismus reklamiert. Die krude Logik, nach der die Kommunisten die besten Antifaschisten seien und daher jeder Antikommunist eigentlich Faschist, wurde allerdings in einem Maße strapaziert, dass es selbst für die Wohlmeinenden nicht mehr glaubhaft war. Kaum ein Zeitgenosse konnte die Umdeutung des Volksaufstandes 1953 zum " faschistischen Putschversuch " nachvollziehen.Geradezu abstrus mutet auch die Rechtfertigung der Mauer als " Antifaschistischen Schutzwall " an.
So viele antifaschistischen Demonstrationen, Gedenkfeiern, Propagandarummel, antifaschistischen Gelöbnisse und Bekenntnisse von Parteigliederungen und Betriebkollektive bis hin zu den Grundschülern - all das implizierte ganz selbstverständlich, die SED habe den größtmöglichen Abstand zu allen ins nationalsozialistische System verstrickten Akteuren gehalten.
Um so überraschender muß die Einsicht wirken, dass die Wirklichkeit oft ganz anders aussah.

Anfang der achtziger Jahre hatte der Soziologe Olaf Kappelt in mühevoller Kleinarbeit die nationalsozialistische Vergangenheit von 876 Funktionärsträgern der DDR recherchiert. Noch im letzten Zentralkomite der SED 1989 waren mit 14 ehemaligen NSDAP - Mitgliedern mehr ehemalige Nazis als Sozialdemokraten vertreten. Die Historikerin Sandra Meezen untersuchte 2010 die Vergangenheit lokaler SED-Chefs und ihrer Stellvertreter in Thüringen. Ergebnis: In der Periode von 1952 bis 1963 kamen fast doppelt soviele ehemalige NSDAP - Mitglieder wie ehemalige Antifaschisten in diese Positionen. 1962 bis 1971 kamen auf einen neuernannten lokalen SED - Chef mit antifaschistischer Biografie fast 9 Kollegen mit brauner Vergangenheit.

Mir persönlich ist dabei nicht wichtig wer nun besser oder schlechter mit den Nazis umging. Die BRD hat sich dabei auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber es ist meines Erachtens erwiesen, daß es eine dreiste Lüge der DDR war, sich als antifaschistischen Staat zu feiern und zu bezeichnen.
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 15. März 2012, 13:24

Ein Artikel über zwei ganz unterschiedliche Nazijäger....und was Ex-MfS-Oberstleutnant Günter Bohnsack über Beate Klarfelds Kontakte zum MfS berichtet:

http://www.welt.de/print/die_welt/polit ... aeger.html
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 15. März 2012, 15:28

Ja, so ist sie die " gute Frau Klarsfeld ", ergießt sich gerne in Eigenlob und vergißt zu erwähnen, das sie " auf einem Auge " blind war. Nur als es Geld zu empfangen gab, aus der Ecke wo sie keine ehemaligen Nazis finden konnte oder wollte, konnte sie auch mit dem Auge die " Knete " erkennen.

[wink]
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 15. März 2012, 16:29

Alles alte Hüte.

Warum wird denn nicht erwähnt, dass z.B. Gerstner mit einer Halbjüdin verheiratet war und diese in den Nazijahren schützte ?

Man könnte zu Gerstner natürlich auch schreiben, dass er im französischen Widerstand kämpfte.

Dies war der Grund, warum Gerstner nach 1945 aus sowjetischer Gefangenschaft entlassen wurde, denn seine alten Kampfgefährten aus Frankreich setzten sich bei den Sowjets für seine Freilassung ein.

Übrigens , die Tochter von Gerstner, Daniela Dahn.

Dies nur zu einer Person.
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 15. März 2012, 23:00

So sah es in der DDR bis zum Ende mit " Neo - Nazis " aus:

Rechtsextremismus in der DDR

Was die Stasi über Neonazis wusste. Ein Forschungsbericht des BStU aus dem Jahr 1993 zum Download


Die DDR rühmte sich in ihrer Propaganda stets, ein antifaschistischer Staat zu sein, der den Ungeist des Nationalsozialismus "mit Stumpf und Stiehl ausgerottet" habe. Bei näherer Betrachtung eine Selbsttäuschung.

Interessantes findet man dazu hier:
http://www.bstu.bund.de/DE/Bundesbeauft ... r_ddr.html
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Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Berliner » 16. März 2012, 02:31

Hier ein Beitrag dazu: Antisemitismus in der DDR

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