Bundesbehörden warnen vor Manipulation durch „Deep Fakes“

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Bundesbehörden warnen vor Manipulation durch „Deep Fakes“

Beitragvon augenzeuge » 14. April 2021, 15:46

Natürlich wissen wir, dass wir nicht glauben können, was wir sehen. Aber wir tun es trotzdem. Weil wir glauben wollen, was wir gern sehen würden.

„Deep Fakes“ sind Desinformationskampagnen durch sogenannte , technisch aufwendig verfälschte Videos. Aktuell werden diese besonders durch Medien wie Facebook verbreitet. Diese Leute ködern Abgeordnete mit Phishingmails, setzen auf Desinformation und virtuellen Rufmord.

Ziel ist die Manipulation, Ängste schüren, Meinungen beeinflussen und politisch Stimmung machen, also die Irreführung großer Teile der Menschen, welche diese Dinge leicht annehmen, sie nicht hinterfragen. So werden zum Beispiel rassistische Äußerungen oder Verschwörungstheorien mit gefälschten Statistiken belegt.


Besonders in Russland sind diese Deep Fakes wichtiger Bestandteil der Medieninformation. Russische Hacker und Rechtsextreme kündigen an, die Bundestagswahl manipulieren zu wollen.
Vermutlich hatte das 2016 zur Trump Wahl geklappt. In der Ära von Präsident Donald Trump wurden es teilweise alternative Fakten.

Das Online-Portal Buzzfeed twitterte 2018 ein Video des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Darin sagte dieser: "Wir sind am Beginn einer Ära, in der unsere Feinde es so ausschauen lassen können, als sage jemand etwas zu einer gewissen Zeit - auch, wenn sie solche Dinge niemals sagen würden." Diese Warnung spricht jedoch nicht der echte Obama sondern der US-Schauspieler Jordan Peele. Dieser gibt sich nach der Hälfte des Videos zu erkennen und spricht von einer "gefährlichen Zeit. Wir müssen achtsamer mit den Dingen umgehen, die wir im Internet glauben".


Noch ein Beispiel:
Ein offensichtlich manipuliertes Video der amerikanischen Politikerin Nancy Pelosi, das in den sozialen Netzwerken kursierte und den Eindruck erweckte, die Speakerin des Repräsentantenhauses sei betrunken oder auf andere Art angeschlagen, nimmt in kruder Art vorweg, was schon bald zu einer schweren Belastungsprobe für die Demokratien werden könnte: gut gefälschte digitale Bild- und Tondokumente, die Politiker und andere Prominente – sonst macht die Verunglimpfung ja keinen Spass – in Situationen zeigen, die nie wirklich existierten. Die technischen Möglichkeiten sind zum Teil bereits vorhanden, auf den bösen Willen darf man in der enorm polarisierten Gesellschaft sowieso zählen.


„Das Verständnis und die Einordnung von Informationen sind die entscheidenden Voraussetzungen für demokratische Teilhabe und Mitwirkung an gesellschaftlichen Debatten“, so die Stelle der Medienbeauftragten. Nur auf der Basis solider Informationen ließen sich gute Entscheidungen treffen. Das gelte insbesondere für Wahlen. „Deep Fakes haben das Potential, diese Basis solider Informationen zu erschüttern. Kurzfristig könnte so illegitimer Einfluss auf Wahlen genommen werden.

Langfristig könnten sich Deep Fakes auch negativ auf das Vertrauen auswirken, das die Bevölkerung in die Seriosität und Glaubwürdigkeit der Medien hat“, teilte ein Sprecher der Stelle der Beauftragten für Kultur und Medien den Funke-Zeitungen mit. Beide Bundesbehörden verwiesen auf Gegenstrategien im Kampf gegen Manipulation durch sogenannte „Deep Fakes“, zu der etwa die Verbesserung der „Medienkompetenz“ vor allem der jungen Menschen in Deutschland gehöre. Aus Sicht der Cyberabwehrbehörde BSI seien zudem „technische Gegenmaßnahmen“ denkbar, wie etwa eine „automatisierte Fake-Erkennung“ oder die „Echtheitsüberprüfung“ von Medieninhalten durch „digitale Signaturen“.

Als „Deep Fakes“ bezeichnen Fachleute gefälschte Videos von Auftritten bekannter Persönlichkeiten wie Regierungs- oder Staatschefs. Das BSI schreibt: „Zum Beispiel kann in einem Video das Gesicht einer Person mit dem Gesicht einer anderen Person ausgetauscht werden oder in einem Audiosignal die Stimme eines Sprechers so verändert werden, dass sich die Stimme wie die eines anderen Sprechers anhört.“

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