Klimakrise: Die menschen- und wissenschaftsfeindlichen Narrative der AfDDass die globale Erwärmung eine massive Bedrohung darstellt und es höchste Zeit ist, diese Entwicklung zu stoppen, scheint heutzutage nur noch wenig umstritten zu sein – seit den 1990er Jahren herrscht ein Konsens in der Wissenschaft, welcher besagt, dass es keine Zweifel an einer anthropogen beeinflussten, globalen Erwärmung gibt. Dennoch polarisiert das Thema Klimakatastrophe noch immer massiv und spaltet die Gesellschaft in verschiedene Lager. So gibt es sowohl lokal als auch international vernetzte Gruppen und Personen, die eine klimafreundliche Politik aus unterschiedlichen Beweggründen ablehnen und die globale Erwärmung leugnen.
Vor allem die AfD setzt sich für die Klimakatastrophe einAuf dem Parkett der deutschen Klimawandelleugnerszene werden solche Positionen von unterschiedlichen Akteuren getragen, um verschiedene Interessen durchzusetzen. Neben Konservativen, Marktradikalen, Neoliberalen und fraktionslosen Klimaschutzgegnern in Allianz, setzt sich vor allen Dingen die AfD gegen Klimarettung und eine umweltfreundlichere Politik ein. Einige Strömungen der Partei erkennen die Klimarettungspflicht nicht als moralische Pflicht an und halten es somit nicht für notwendig, diese, weder für die gegenwärtige Bevölkerung noch für zukünftige Generationen, zu betreiben. Sie entziehen sich dem von dem Philosophen Hans Jonas begründeten Prinzip der Verantwortung und des ökologischen Imperativs, welcher besagt:
„Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“
Klimawandelleugner*innen verkennen die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen. So erkennen manche AfD Anhänger*innen zwar die Veränderung des Klimas größtenteils an, aber leugnen den anthropogenen Aspekt, der dazu maßgeblich beiträgt und die moralische Verpflichtung, Maßnahmen gegen eine voranschreitende globale Erwärmung einzuleiten. Für sie ist der Klimawandel ein natürlicher, vom Menschen unabhängiger Vorgang, eine Art Naturschauspiel.
Diese Ansicht ist der Kern der Positionen der AfD zum Klimawandel, wie folgendes Zitat von Karsten Hilse zeigt:
„Natürlich gibt es seit Jahrmillionen einen Klimawandel. Wir sagen einfach nur, dass der menschengemachte Anteil daran so gering und nicht messbar ist, dass aufgrund dessen keine Maßnahmen erfolgen müssen. […] Also: Wir leugnen nicht den Klimawandel, sondern nur den menschengemachten Anteil daran.“ (Quelle)Karsten Hilse ist ein AfD Politiker, das sogenannte „umweltpolitische Gesicht der AfD“ und bezeichnete den Klimawandel als “ein aus kranken Gehirnen ausgeschwitztes Weltuntergangs-Szenario” oder „Religion der Klimaschützer“. (Quelle)
Es gibt jedoch noch radikalere Positionen innerhalb der AfD. Andere Abgeordnete leugnen die Klimakrise in seiner Gesamtheit und unterstellen der Wissenschaft eine ideologische, politische Agenda, die darauf basiert die Bevölkerung und Wirtschaft einzuschränken und ihrer Freiheit zu berauben. Sie haben die verschwörungstheoretische Ansicht, dass der Klimawandel vorgetäuscht wird, um wirtschaftliche und politische Interessen durchzusetzen und stellen sich vehement dagegen. Auch der Umweltbeauftragte der AfD Rainer Kraft äußerte sich ohne jegliche wissenschaftliche Grundlage, obwohl er studierter Chemiker ist: „Ich weiß nicht, welcher Effekt das sein soll, dass CO2 zur Erwärmung beiträgt. […] Den Treibhauseffekt gibt es nicht.“ (Quelle)
AfD: “Den Treibhauseffekt gibt es nicht”Kraft verneint hiermit, dass CO2 ein Treibhausgas ist und leugnet jegliche wissenschaftliche Erkenntnisse darüber. Damit streitet er nicht nur die menschengemachten Klimakrise, sondern Klimawandel per se, ab. Da er sich auf keinerlei Studien oder Zahlen berufen kann, ist diese Aussage eine schlichte Falschinformation und dient der Provokation und Spaltung. Diese Äußerung ist jedoch keine Ausnahme für die AfD, wie man auch ihrem Wahlprogramm entnehmen kann, sondern geltender Konsens innerhalb der Partei.
https://www.volksverpetzer.de/klima/klimakrise-afd/