Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 14. Oktober 2011, 12:22

AZ,

damit ist gemeint, für welche Diensteinheiten Sch. arbeitet, aber nicht in welchen Diensteinheiten er tätig war. Sch. wurde als IM geworben - 1958 - und war dann erst als IM für eine Kreisdienststelle, dann für andere Diensteinheiten tätig.

Sonst würde man ja auch nicht seinen Führungsoffizier erwähnen.

Ein IM war in der Regeln immer für eine Diensteinheit tätig. So konnte ein IM in seiner Zeit bei den Grenztruppen für eine Diensteinheit der HA I tätig sein. Nach Ende seines Dienstes bei den GT war es möglich, dass er - weil er z.B. eine bestimmte Tätigkeit in der Wirtschaft aufnahm- dann für eine Diensteinheit der HA XVIII tätig war.

Leide schreibt übrigens "für die Kreisdienstelle" nicht "in der Kreisdienststelle ". Gewaltiger Unterschied.
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon SCORN » 14. Oktober 2011, 12:43

augenzeuge hat geschrieben:
.........Das Buch finde ich übrigens sehr informativ...........


Hallo AZ
Ich habe zum Buch von Herrn Leide eine ewas andere Sicht. In seinem Buch bezieht sich Henry Leide des öffteren auf Annette Weinkes: „Die Verfolgung von NS-Tätern im geteilten Deutschland. Vergangenheitsbewältigung 1949-1969 oder: Eine deutsch-deutsche Beziehungsgeschichte im Kalten Krieg“. Hier ist auf Seite 21 folgendes zu lesen:

„In beiden Teilen Deutschlands wurden im Laufe der fünfziger Jahre eine Reihe hochrangiger RSHA-Mitarbeiter für geheimdienstliche Spionage- und Abwehrtätigkeiten angeworben: Obwohl diese wie andere potentielle NS-Täter laut Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) als Personen der Zeitgeschichte gelten, steht dennoch ein bestimmter Teil von Unterlagen, den das MfS zu diesem Personenkreis angelegt hat, der historischen Forschung nicht ohne weiteres zur Verfügung. Konkret betrifft dies eine Gruppe von RSHA-Mitarbeitern, die als Doppelagenten zugleich für den KGB und die Organisation Gehlen, dem Vorläufer des BND, tätig waren. Während operative und strafrechtliche Ermittlungsvorgänge gegen in der DDR lebende und arbeitende NS-Verdächtige uneingeschränkt für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden können, bedarf es einer Sondergenehmigung durch den beim BStU tätigen Sicherheitsbeauftragten des Bundesministeriums des Innern, um Akten einsehen zu können, die das MfS über die Tätigkeit von NS-Verdächtigen im Dienste des BND angelegt hat. Personenbezogenen Unterlagen wurden der Verfasserin daher nur insoweit vorgelegt, als sie nicht deren BND-Tätigkeit betraf. Die Gesetzeslage spiegelt damit die bestehende Asymmetrie von Geheimdienstakten ost- und westdeutscher Provenienz wider, die dazu führt, dass die Zusammenhänge zwischen der gezielten Rekrutierung von NS-Eliten für Geheimdienstzwecke und der Amnestiepolitik nach 1949 für die westliche Seite bis auf weiteres nicht untersucht werden können.“

Dieses Untersuchungsverbot spricht Bände! Es entwertet in gewissem Maße die „sensationellen Forschungen“ Leides. Es wäre schon interessant zu erfahren, wie „hochrangig“ und in welcher Position die in der Bundesrepublik angeworbenen Nazis waren und welcher Verbrechen sie sich schuldig gemacht hatten, die eigentlich zur Verurteilung hätten führen müssen. Und es wäre interessant zu erfahren, welche Agenten mit NS Vergangenheit nicht nur gegen den KGB sondern auch gegen die DDR und das MfS eingesetzt waren. Die Fülle der von Henry Leide in seinem Buch auf ca. 450 Seiten mit hunderten von Fußnoten angehäuften Details bedarf noch einer Erklärung. Ist es nicht so dass Nachprüfung der einzelnen Fälle durch die Monopolisierung des Aktenzuganges bei der BSTU außerordentlich erschwert oder ganz verhindert wird? Henry Leide vermischt Erkenntnisse aus Unterlagen des MfS mit dem heutigen Wissensstand unter Einbeziehung von Quellen, die dem MfS niemals zur Verfügung standen. Er spekuliert sehr eifrig darüber, was das MfS angeblich hätte wissen und beachten müssen.
Seinem in der Einleitung gewähltem Sinnspruch: „Wahrheit ist das wertvollste aller Güter und soll gehandhabt werden mit Sparsamkeit und Zurückhaltung“ wird Leide allerdings voll gerecht. Er ist tatsächlich sparsam mit der Wahrheit umgegangen.

Gruß
SCORN
SCORN
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 14. Oktober 2011, 15:37

SCORN hat geschrieben:Ich habe zum Buch von Herrn Leide eine ewas andere Sicht.

Dieses Untersuchungsverbot spricht Bände! Es entwertet in gewissem Maße die „sensationellen Forschungen“ Leides.
SCORN


Hallo Scorn,
jetzt bin ich etwas enttäuscht. Erst schreibst du, dass es deine Sicht ist, und dann kommt so viel an Begründung...wo ich sofort erkenne, dass es nicht deine Meinung ist. Es ist die identische und übernommene Meinung eines Schreibers der berüchtigten Seite mfs-insider.de und kann unter untenstehendenLink auch angesehen werden. Ich muss jetzt nicht schreiben, dass ich mich mit der Propaganda des MfS gegen das Buch nicht identifizieren kann. Aber in einem bin ich jetzt ganz sicher, Herr Leide muss einiges durcheinander gewirbelt haben, sonst hätte man sich nicht auf so eine lange Hetze gegen das Buch eingelassen. Man hätte auch nur mal zugeben können, ja hier haben wir versagt. Aber das kann das MfS auch nach über 20 Jahren noch nicht. Schade. Aber es gibt es ja auch nicht mehr....

Der Link von mfs-insider: http://www.mfs-insider.de/Abhandlungen/Leide4.htm
Gruß, AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95253
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 14. Oktober 2011, 16:32

Günter Schabowski hat ein kluges Vorwort geschrieben, er erklärt die braunen Spuren im Roten: „Ein Nazi, dem es gewährt war, zum Sozialisten, genauer zum Kommunisten zu mutieren, war total und für immer entnazifiziert. Er war wie neugeboren. Wen aber die westdeutsche Demokratie umerzog, der blieb ein Nazi.“


SED
Die große Mutter der kleinen Nazis

Selbst DDR-Gegner glauben die Mär vom Antifaschismus. In Wahrheit machten viele Nazi-Verbrecher in der SED Karriere.

Diese Zitate und mehr interessantes, findet man hier:
http://www.fas-schoenberg.com/13august/ ... r-ddr.html
Interessierter
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 14. Oktober 2011, 16:37

Welche Verbrecher machten denn in der DDR Karriere ?
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 14. Oktober 2011, 16:42

Interessierter hat geschrieben:Diese Zitate und mehr interessantes, findet man hier:
http://www.fas-schoenberg.com/13august/ ... r-ddr.html


Womit sich der Mielke auch beschäftigen musste... [flash] ...er kommt mir vor wie einer, der ständig gegen die Wahrheit kämpfte...weil nicht sein darf, was nicht sein kann.

"Honeckers letztem Zentralkomitee gehörten mehr einstige NSDAP-Mitglieder an als frühere Mitglieder der SPD." [shocked]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95253
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 14. Oktober 2011, 16:50

Wir können ja auch hier mal mit BND und Co vergleichen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Thunderhorse » 14. Oktober 2011, 16:53

Alfred hat geschrieben:Welche Verbrecher machten denn in der DDR Karriere ?



Mir fällt da auf Anhieb einer ein!

Der ist Dir auch bekannt gewesen, wenn ich mich nicht täusche.
"Mobility, Vigilance, Justice"
Benutzeravatar
Thunderhorse
 
Beiträge: 834
Bilder: 0
Registriert: 19. Juni 2010, 15:17

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon SCORN » 14. Oktober 2011, 20:36

augenzeuge hat geschrieben:
SCORN hat geschrieben:Hallo Scorn,
jetzt bin ich etwas enttäuscht. Erst schreibst du, dass es deine Sicht ist, und dann kommt so viel an Begründung...wo ich sofort erkenne, dass es nicht deine Meinung ist. Es ist die identische und übernommene Meinung eines Schreibers der berüchtigten Seite mfs-insider.de
Gruß, AZ


hallo AZ,
ich hatte auf 3 stunden getippt bis du mit diesem argument kommst..... [rose] ... natürlich beziehe ich mich auf veröffentlichungen die meine sicht der dinge bestätigen........du doch auch!

gruß
SCORN
SCORN
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Mike59 » 14. Oktober 2011, 20:38

Thunderhorse hat geschrieben:
Alfred hat geschrieben:Welche Verbrecher machten denn in der DDR Karriere ?



Mir fällt da auf Anhieb einer ein!

Der ist Dir auch bekannt gewesen, wenn ich mich nicht täusche.


Die Rede war von (Nazi)Verbrecher - nicht von Straftaten vor Machtergreifung der selbigen. Die Straftaten eines ehem. Außenministers haben nach dessen Amtsantritt auch nur noch die Medien interessiert.
Andere Zeiten - andere Bemessungsgrenzen

Mike59
Mike59
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 14. Oktober 2011, 21:06

Alfred hat geschrieben:Welche Verbrecher machten denn in der DDR Karriere ?


Willst du das wirklich schon wieder wissen? Beispielsweise......

Bartsch, Karl-Heinz, Offizier der Waffen-SS, SED ab 1949, 1954–1960 Mitglied der SED-Bezirksleitung Erfurt; ab 1963 stellvertretender Landwirtschaftsminister, Vorsitzender des Landwirtschaftsrats beim DDR-Ministerrat, Mitglied des Präsidiums des Ministerrats, Kandidat des Politbüros und Mitglied des ZK

Weitz, Hans Jürgen, Mitglied der SS, seit 1981 Botschafter in Ägypten, vorher im Irak und in Kuwait, zeitweise auch führender Mitarbeiter im DDR-Außenministerium

Egbert von Frankenberg und Proschlitz, 1932 Eintritt in die SS, Legion Condor, seit 1957 Militärpolitischer Kommentator des staatlichen Komitees für Rundfunk; 1951 bis 1990 gehörte er dem Hauptausschuss der NDPD an; 1952 Präsident der Sektion Motorrennsport, später bis 1978 des ADMV der DDR

Großmann, Ernst ,1938–1945 Mitglied der SS (zuletzt Unterscharführer), 1940 in einem SS-Totenkopf-Verband, Bewacher im KZ Sachsenhausen
Mitglied des ZK der SED und LPG-Vorsitzender in Merxleben

Beim Letzten wars ne schwache Karriere, aber im Vergleich zu den anderen, die man für die Mitgliedschaft im Totenkopfverband gehängt hatte......ist es schon beachtlich....
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95253
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Thunderhorse » 14. Oktober 2011, 21:15

Mike59 hat geschrieben:
Thunderhorse hat geschrieben:
Alfred hat geschrieben:Welche Verbrecher machten denn in der DDR Karriere ?



Mir fällt da auf Anhieb einer ein!

Der ist Dir auch bekannt gewesen, wenn ich mich nicht täusche.


Die Rede war von (Nazi)Verbrecher - nicht von Straftaten vor Machtergreifung der selbigen. Die Straftaten eines ehem. Außenministers haben nach dessen Amtsantritt auch nur noch die Medien interessiert.
Andere Zeiten - andere Bemessungsgrenzen

Mike59



Nu, der User Alfred schreibt in seinem kurzen Beitrag hier einfach von "Verbrecher". Ergo!!!

Und bei Verbrechen denke ich nicht an den Straftatbestand des Landfriedensbruch (§§ 125 StGB ff).
Eher vom Bereich §§ 211 StGB ff.
"Mobility, Vigilance, Justice"
Benutzeravatar
Thunderhorse
 
Beiträge: 834
Bilder: 0
Registriert: 19. Juni 2010, 15:17

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon SCORN » 14. Oktober 2011, 21:18

hallo az,
du begibst dich auf dünnes eis. allein an deinem ersten beispiel ist ersichtlich wo die "kariere" geendet ist! eine frage sei mir vergönnt: willst du mit deinem beitrag belegen das in der DDR die von dir genannten beispiele mit vollem wissen der DDR behörden möglich gewesen sind?.................oder gar wissentlich gefördert?

Gruß
SCORN
SCORN
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 14. Oktober 2011, 21:21

SCORN hat geschrieben:....willst du mit deinem beitrag belegen das in der DDR die von dir genannten beispiele mit vollem wissen der DDR behörden möglich gewesen sind?.................oder gar wissentlich gefördert?
Gruß
SCORN


Natürlich nicht, Scorn. Belegen kann man es nicht, vermuten kann man allerdings, dass irgendjemand hier die Augen geschlossen gehalten hat.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95253
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon nightfire64 » 14. Oktober 2011, 21:24

Da waren aber im Westen viele Augen geschlossen!!! [mundzu]

LG Kerstin
nightfire64
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 15. Oktober 2011, 04:32

AZ,

nur zu zwei Beispielen von Dir.

Bartsch hatte in seinen Unterlagen verschwiegen, dass er Mitglied der Waffen SS war. Er war genau vom 7.2. bis zum 9.2.1963 Vorsitzender des Landwirtschaftsrates. Seine Zugehörigkeit zur Waffen SS wurde bekannt und er wurde am 9.2. aus allen Funktionen entlassen.

Bei E. Großmann verhielt es sich identisch. Auch er hatte falsche Angaben gemacht. Auf der 5 . Tagung des ZK der SED wurde er von seiner Tätigkeit entbunden.
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon SCORN » 15. Oktober 2011, 08:11

augenzeuge hat geschrieben:
......... vermuten kann man allerdings, dass irgendjemand hier die Augen geschlossen gehalten hat.
AZ


hallo AZ,
vermuten kann man viel. Mir ist nicht klar warum Egbert von Frankenberg und Proschlitz, und Weitz Hans Jürgen Verbrecher sein sollen. Offensichtlich haben sie ihrem "neuen Deutschland" gut gedient und waren vorher nicht an Krigsverbrechen beteiligt.
Auch war von Frankenberg und Proschlitz in der NDPD aktiv, genauso wie ein Arno von Lenski oder Vincenz Müller! Ehemalige Wehrmachtsgenerälen kann man auch nicht unterstellen dass sie die "Wunschbesetzung" des Politbüros für hohe militärische Posten waren.
AZ, man kann es drehen und wenden wie man will eine solche Machtfülle wie sie ehemalige hohe Vertreter des Dritten Reiches in der neuen Bundesrepublik hatten ist der DDR einfach nicht an zu hängen! Auch sind die von dir , oder von Herrn Leide gebrachten Beispiele doch nur Einzelfälle. Wie ich schon schrieb, es ist absurd, eine gezielte und umfassende Schonung von NS-Verbrechern oder gar Strafvereitelung der DDR oder dem MfS unterjubeln zu wollen. Man kann den Spießbürgerlichen Betonköpfen im Politbüro ja viel vorwerfen aber das mit Sicherheit nicht!

Gruß
SCORN
SCORN
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Interessierter » 15. Oktober 2011, 13:33

Hallo ABV,
wenn wir mit unseren Meinungen auch oftmals nicht auf einer Frequenz senden, so finde ich Deinen Beitrag doch sehr treffend.
Diese Erbsenzählerei immer, ob man nun 200 oder 600 mehr Nazis beschäftigte ist doch nicht entscheidend. Festzuhalten bleibt, daß seinerzeit in der BRD viele weiterbeschäftigt wurden und daß eben auch die DDR nicht der hochgelobte antifaschistische Staat war und Nazis seinerzeit beschäftigte.

[hallo]
Interessierter
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 15. Oktober 2011, 15:55

Mit dieser Zusammenfassung geh ich konform. [wink]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95253
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 15. Oktober 2011, 16:26

ABV,

solche Sachen hatten dann aber schon was:

In der ARD-Sendung am 25.04.2005
„Der ehemalige Gestapo-Angehörige Gundelach wurde 1947 durch ein US-amerikanisches
Militärgericht wegen nachgewiesenen Mordes an den während des zweiten Weltkriegs
notgelandeten Besatzungsmitgliedes eines USA-Kampfflugzeuges zum Tode verurteilt. Diese
Strafe wurde später in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt, nach insgesamt siebenjähriger
Strafvollzugszeit wurde er ein freier Bundesbürger. Kurze Zeit danach übernahm ihn die Bayrische
Polizei in das Beamtenverhältnis. Nach Erreichen des Pensionsalters erhielt er von seiner
zuständigen Polizeibehörde eine Ehrenurkunde, die mit einer Danksagung für 40jährige treue
Pflichterfüllung verbunden war. Die Danksagung für treue Pflichterfüllung bezog sich auch auf die
Jahre, in denen Gundelach die ihm übertragenen Aufgaben seines damaligen Dienstherren, der
verbrecherischen Gestapo, ebenfalls treu erfüllte.“
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 15. Oktober 2011, 17:35

Jaja, Alfred, jetzt gehen wir wieder zurück in die Anfänge der BRD...... ist das jetzt die Fortsetzung von den zum Tode verurteilten aber später als IM's Beschäftigten in der DDR? Ähnliche Fälle gab es auf jeder Seite mehrfach. Nur die einen haben drüber gesprochen, die anderen wurden für das Reden eingesperrt.

Auch das war wieder ein Artikel der Propagandaschmiede mfs-insider.de.......nicht das du jetzt alles hierher kopierst, ein LInk setzen reicht auch.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95253
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 15. Oktober 2011, 18:00

AZ,


welche Quellen ich verwende bestimme ICH . Ich schreibe Dir doch auch nicht vor welche Quellen DU nutzen sollst.

Du kannst ja gern mal die Fälle aufführen, die in der DDR entsprechend gehandhabt wurden. Übrigens ging es nicht um IM .

Übrigens ist die Ausgangsquelle wohl die ARD.

Ich kenne keine Personen die wegen Mordes verurteilt wurden und dann im Bereich des MdI tätig waren.
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Thunderhorse » 15. Oktober 2011, 18:33

Alfred hat geschrieben:AZ,


welche Quellen ich verwende bestimme ICH . Ich schreibe Dir doch auch nicht vor welche Quellen DU nutzen sollst.

Du kannst ja gern mal die Fälle aufführen, die in der DDR entsprechend gehandhabt wurden. Übrigens ging es nicht um IM .

Übrigens ist die Ausgangsquelle wohl die ARD.

Ich kenne keine Personen die wegen Mordes verurteilt wurden und dann im Bereich des MdI tätig waren.


Das nehme ich Alfred sogar ab.
"Mobility, Vigilance, Justice"
Benutzeravatar
Thunderhorse
 
Beiträge: 834
Bilder: 0
Registriert: 19. Juni 2010, 15:17

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 15. Oktober 2011, 18:42

Thunderhorse hat geschrieben:
Alfred hat geschrieben:AZ,


welche Quellen ich verwende bestimme ICH . Ich schreibe Dir doch auch nicht vor welche Quellen DU nutzen sollst.

Du kannst ja gern mal die Fälle aufführen, die in der DDR entsprechend gehandhabt wurden. Übrigens ging es nicht um IM .

Übrigens ist die Ausgangsquelle wohl die ARD.

Ich kenne keine Personen die wegen Mordes verurteilt wurden und dann im Bereich des MdI tätig waren.


Das nehme ich Alfred sogar ab.



TH,

kennst Du solche Personen die wegen Mordes verurteilt wurden und dann als Hauptamtliche im MdI tätig waren ?
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 15. Oktober 2011, 22:07

Nur für Alfred-

solche Sachen hatten dann aber schon was:

Gustav Just nahm, Leutnant der Wehrmacht, der Panzerjäger-Abteilung 156 nahm am 15. Juli 1941 an der Erschießung von 6 Juden teil. Er erhielt im Laufe des Krieges f. militärische Auszeichnungen: "Eisernes Kreuz I: Klasse", "Infantrie-Sturmabzeichen", "Ostmedaille", "Verwundetenabzeichen in Schwarz".

Nach 1945 trat Just in die KPD/SED ein. Auf dem Lebenslauffragebogen verschwieg er fast alle Angaben, die seine Tätigkeiten bei der Wehrmacht betrafen. 1957 wurde er wegen oppositioneller Tätigkeit verhaftet. Bei seiner Festnahme durch die Staatssicherheit wurden seine Kriegstagebücher mit ausführlichen Schilderungen seiner Kriegserlebnisse gefunden.
Just wurde wegen "staatsfeindlichen, konterrevolutionären Aktivitäten" 1957 verurteilt. Die Teilnahme an der Erschießung 1941 war für das Gericht unerheblich und wurde nicht geahndet.

Nach dem Herbst 1989 wurde Just als Alt-Oppositioneller gefeiert. Er trat in die SPD ein und wurde Alterspräsident des Landtages Brandenburg. 1990/91 beschäftigten sich verschiedenen Gerichte mit Gustav Just wegen Beihilfe zum Mord. Wegen Verfolgungsverjährung wurde das Verfahren eingestellt.


Gerhard Pchalek, ehemaliger NS-Staatsanwalt in Kattowitz, der über 20 Todesurteile beantragt hatte, die auch vollstreckt wurden, wurde in der DDR Vize-Generalstaatsanwalt Thüringens in der Nachkriegszeit und in den fünfziger Jahren Direktor des Instituts für Strafrecht an der Universität Jena. Zufällig führte eine DDR-Ausstellung, die gegen NS-Belastete in der BRD gerichtet war, 1959 auf seine Spur. 1960 wird Pchalek daraufhin wegen seiner NS-Tätigkeit zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt und aufgrund seiner Spitzeltätigkeit für die Staatssicherheit 1962 vorzeitig entlassen. Nach seiner Haftstrafe wird er sofort für die Objektdienststelle des MfS bei Zeiss in Jena als IM "Heinz Straube" tätig und schnüffelt nebenbei bis 1978 auch in seiner Kirchengemeinde.

Eine internationale Blamage für die DDR löste ihr Jurist Hermann Klenner in New York aus. Er war zum Vorsitzender der UNO-Menschenrechtsorganisation ernannt worden. Nachdem Klenner seine antizionistische Rede gehalten hatte, zeigte der israelische Vertreter seine NSDAP-Nummer und fragte ob er sich vorrangig zu jüdischen Angelegenheiten verpflichtet sehe. Die DDR musste ihren Mann abziehen. Die New York Post schrieb: "Die Ostdeutschen haben es zu ihrer regulären Praxis gemacht, anderen vorzuwerfen, ehemalige Nazis unterzubringen. Dass sie selbst in der UN von einem ehemaligen Nazi repräsentiert werden, ist ein interessanter Kommentar über kommunist. Zynismus."(1986)
Muss man noch erwähnen das Klenner als IM arbeitete und Rudolf Bahro intensiv bespitzelte oder der Todesstrafe der DDR humanistischem Charakter bescheinigte?
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95253
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Nostalgiker » 16. Oktober 2011, 09:07

Ich weiß nicht warum Du "vergessen" hast zu erwähnen das alle von Dir genannten Beispiele es versäumt haben in den Personalfragebögen zu der Zeit 1933 bis 1945 wahrheitsgemäße Angaben zu machen.
Ist es Schusseligkeit Deinerseits oder Tendenz?

So nach und nach hier das Buch von Herrn H. Leide abzutippen, ohne Quellennagabe übrigens finde ich auch etwas merkwürdig.

Wahrscheinlich mußtest Du während Deines kurzen beruflichen Gastspieles in der DDR nie einen Personalbogen ausfüllen.
Selbst im allereinfachsten Personalbogen gab es unter Punkt 26 bis 28 Fragen zur NSDAP/Wehrmacht/andere milit. Organisationen/Kriegsgefangenschaft welche entsprechend auszufüllen waren.

Für weiterführende Positionen gab es umfangreichere Fragebögen.

Es steht zwar drauf das alles wahrheitsgemäß anzugeben ist, nur welcher Mensch ist nicht vergesslich und unterschlägt den einen oder anderen Punkt in seinem Lebenslauf.

Das Herr Hermann Klenner als einer der bedeutendsten Rechtsphilosophen im deutschsprachigen Raum gilt hat AZ elegant wie immer unter den Tisch fallen lassen.

Es gibt in diesem Forum keine "Richtung", eine Tendenz sehr wohl.

Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Alfred » 16. Oktober 2011, 09:12

augenzeuge hat geschrieben:Nur für Alfred-

solche Sachen hatten dann aber schon was:

Gustav Just nahm, Leutnant der Wehrmacht, der Panzerjäger-Abteilung 156 nahm am 15. Juli 1941 an der Erschießung von 6 Juden teil. Er erhielt im Laufe des Krieges f. militärische Auszeichnungen: "Eisernes Kreuz I: Klasse", "Infantrie-Sturmabzeichen", "Ostmedaille", "Verwundetenabzeichen in Schwarz".

Nach 1945 trat Just in die KPD/SED ein. Auf dem Lebenslauffragebogen verschwieg er fast alle Angaben, die seine Tätigkeiten bei der Wehrmacht betrafen. 1957 wurde er wegen oppositioneller Tätigkeit verhaftet. Bei seiner Festnahme durch die Staatssicherheit wurden seine Kriegstagebücher mit ausführlichen Schilderungen seiner Kriegserlebnisse gefunden.
Just wurde wegen "staatsfeindlichen, konterrevolutionären Aktivitäten" 1957 verurteilt. Die Teilnahme an der Erschießung 1941 war für das Gericht unerheblich und wurde nicht geahndet.

Nach dem Herbst 1989 wurde Just als Alt-Oppositioneller gefeiert. Er trat in die SPD ein und wurde Alterspräsident des Landtages Brandenburg. 1990/91 beschäftigten sich verschiedenen Gerichte mit Gustav Just wegen Beihilfe zum Mord. Wegen Verfolgungsverjährung wurde das Verfahren eingestellt.


Gerhard Pchalek, ehemaliger NS-Staatsanwalt in Kattowitz, der über 20 Todesurteile beantragt hatte, die auch vollstreckt wurden, wurde in der DDR Vize-Generalstaatsanwalt Thüringens in der Nachkriegszeit und in den fünfziger Jahren Direktor des Instituts für Strafrecht an der Universität Jena. Zufällig führte eine DDR-Ausstellung, die gegen NS-Belastete in der BRD gerichtet war, 1959 auf seine Spur. 1960 wird Pchalek daraufhin wegen seiner NS-Tätigkeit zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt und aufgrund seiner Spitzeltätigkeit für die Staatssicherheit 1962 vorzeitig entlassen. Nach seiner Haftstrafe wird er sofort für die Objektdienststelle des MfS bei Zeiss in Jena als IM "Heinz Straube" tätig und schnüffelt nebenbei bis 1978 auch in seiner Kirchengemeinde.

Eine internationale Blamage für die DDR löste ihr Jurist Hermann Klenner in New York aus. Er war zum Vorsitzender der UNO-Menschenrechtsorganisation ernannt worden. Nachdem Klenner seine antizionistische Rede gehalten hatte, zeigte der israelische Vertreter seine NSDAP-Nummer und fragte ob er sich vorrangig zu jüdischen Angelegenheiten verpflichtet sehe. Die DDR musste ihren Mann abziehen. Die New York Post schrieb: "Die Ostdeutschen haben es zu ihrer regulären Praxis gemacht, anderen vorzuwerfen, ehemalige Nazis unterzubringen. Dass sie selbst in der UN von einem ehemaligen Nazi repräsentiert werden, ist ein interessanter Kommentar über kommunist. Zynismus."(1986)
Muss man noch erwähnen das Klenner als IM arbeitete und Rudolf Bahro intensiv bespitzelte oder der Todesstrafe der DDR humanistischem Charakter bescheinigte?
AZ



AZ,

ich werde nun nicht aug jeden Fall eingehen.

Aber zu Just einige Hinweise.

Nach dem Herbst 1989 wurde Just als Alt-Oppositioneller gefeiert. Er trat in die SPD ein und wurde Alterspräsident des Landtages Brandenburg. 1990/91 beschäftigten sich verschiedenen Gerichte mit Gustav Just wegen Beihilfe zum Mord. Wegen Verfolgungsverjährung wurde das Verfahren eingestellt.“

Dann solltest Du aber auch folgendes schreiben. Nach der „Wende“ ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen Just. 1994 erklärte der Justizminister auf eine Anfrage, dass sich bislang keine Anhaltspunkte ergeben hätten, dass die erwähnte Erschießung überhaupt stattgefunden hat. Deutschland hatte u.a. ein Rechtshilfeersuchen an die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft gestellt. Dies wusste mitzuteilen, dass in der entsprechenden Gegend keine Judenerschießungen stattgefunden haben.
Am Ende wurde das Ermittlungsverfahren gegen Just 1996 eingestellt, da es keine Bestätigung des Verdachts der Mitwirkung gab.


Dann schreibst Du zu Pchalek, dass dieser wegen seiner IM Tätigkeit vorzeitig aus der Haft entlassen wurde.

P. war aber erst seit 1964 als Im tätig. also kann seine Haftaussetzung kaum was mit einer IM - Tätigkeit zu schaffen haben, da er zu diesen Zeitpunkt noch gar kein IM war.
Alfred
 

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 16. Oktober 2011, 09:47

Nostalgiker hat geschrieben:Wahrscheinlich mußtest Du während Deines kurzen beruflichen Gastspieles in der DDR nie einen Personalbogen ausfüllen.
Selbst im allereinfachsten Personalbogen gab es unter Punkt 26 bis 28 Fragen zur NSDAP/Wehrmacht/andere milit. Organisationen/Kriegsgefangenschaft welche entsprechend auszufüllen waren.
Nostalgiker


Hallo Nostalgiker,

du solltest doch meinen Beitrag gar nicht lesen, stand nicht oben "nur für Alfred"? [blush]

Und was meinen Personalbogen betrifft...ich wurde zur NSDAP nicht gefragt, bzw. musste es nicht ausfüllen, der Personalchef konnte nämlich rechnen! [flash]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95253
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon augenzeuge » 16. Oktober 2011, 09:54

Alfred hat geschrieben:Deutschland hatte u.a. ein Rechtshilfeersuchen an die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft gestellt. Dies wusste mitzuteilen, dass in der entsprechenden Gegend keine Judenerschießungen stattgefunden haben.
Am Ende wurde das Ermittlungsverfahren gegen Just 1996 eingestellt, da es keine Bestätigung des Verdachts der Mitwirkung gab.

Na was nun, erst keine Erschießungen, dann kein Verdacht auf Mitwirkung? Ist auch nicht grad schlüssig, oder? Ich bezweifle, dass man in der Ukraine nach 50 Jahren des Krieges besser Bescheid wusste, als direkt danach, wahrscheinlich sollten wir nochmals 50 Jahre warten, dann weiß man auch nicht mehr das ukrainische Einheiten bei Hitler mitgekämpft haben.....

Dann schreibst Du zu Pchalek, dass dieser wegen seiner IM Tätigkeit vorzeitig aus der Haft entlassen wurde.

P. war aber erst seit 1964 als Im tätig. also kann seine Haftaussetzung kaum was mit einer IM - Tätigkeit zu schaffen haben, da er zu diesen Zeitpunkt noch gar kein IM war.

Wenn er schon nach 2 Jahren plötzlich entlassen wurde und danach die IM Tätigkeit begann, wird es vermutlich im Knast eine Zusage gegeben haben. Woher willst du wissen dass er nicht vor 1964 als IM tätig war? Sorry, für mein Versehen.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
"Es ist manchmal gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat. (Voltaire)"
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 95253
Bilder: 20
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wer hatte die bessere Nazi-Aufarbeitung, Ost oder West ?

Beitragvon Nostalgiker » 16. Oktober 2011, 10:10

augenzeuge hat geschrieben:Hallo Nostalgiker,

du solltest doch meinen Beitrag gar nicht lesen, stand nicht oben "nur für Alfred"? [blush]

Und was meinen Personalbogen betrifft...ich wurde zur NSDAP nicht gefragt, bzw. musste es nicht ausfüllen, der Personalchef konnte nämlich rechnen! [flash]
AZ


Dann schreib doch Alfred einfach eine PM [hallo]

Kleine Auffrischung: In der DDR hieß das Kaderleiter, weil der Bereich Kaderabteilung hieß. Nix mit Personalbüro, nix mit Personalchef.
Ein Fragebogen ist immer ein Standardbogen oder willst Du mir verklickern das AZ sowas von VIP in der DDR war das es für ihn einen extra Personalbogen gab?

Fragen die in diesem Bogen nicht beantwortet wurden, sei es durch spätere Geburt, waren mit einem Strich kenntlich zu machen; konntest auch "entfällt" reinschreiben. Nur mußte alles ausgefüllt, sein! Leere Felder waren nicht statthaft.

Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker
 

VorherigeNächste

Zurück zu Spezial - Themen zur Aufarbeitung NS-Zeit

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste