Fatum
Das Klima und der Untergang des Römischen Reiches
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Anna Leube und Wolf Heinrich Leube. Das Schicksal des Imperium Romanum wurde nicht von Kaisern, Legionären und Barbaren entschieden. Mindestens ebenso bedeutend waren Vulkanausbrüche, Sonnenzyklen, die Instabilität des Klimas und menschenmordende Viren und Bakterien. Kyle Harper führt seine Leserinnen und Leser vom Höhepunkt des 2. Jahrhunderts n. Chr., als das römische Weltreich eine schier unüberwindliche Macht zu sein schien, in die Niederungen des 7. Jahrhunderts, als das Imperium ausgemergelt war, politisch fragmentiert und materiell ausgelaugt. Er beschreibt, wie die Römer lange tapfer standzuhalten suchten, als Umweltveränderungen das ganze Reich niederdrückten - bis schließlich die Folgen der "kleinen Eiszeit" und das wiederholte Auftreten der Pest die Widerstandskraft der einstigen Weltmacht aufgezehrt hatten.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.03.2020
Instinktiv rebelliert der Wissenschaftsgeist in Rezensent Gustav Seibt, wenn ihm in diesen Zeiten ein Buch Seuchenzüge, Naturkatastrophen und Wanderungsbewegungen als Ursache für Roms Untergang präsentiert. Doch Seibt versichert, dass Kyle Harper in seiner Umweltgeschichte des Römischen Reichs ganz der Wissenschaft verhaftet bleibt. Er schreibe zwar farbig und manchmal etwa spekulativ, grenze dies aber immer von den Fakten ab. Nicht jede These und nicht jede Deutung möchte Seibt indes mittragen. Aber wie der amerikanische Historiker erstmals überhaupt Roms ökologische Bedingungen in den Blick nimmt, das beeindruckt Seibt. Schließlich betont der Rezensent, dass Harper seine Geschichte über große Pestepidemien, Hunnensturm und imperialen Zusammenbruch im Original bereits 2017 veröffentlichte - drei Jahre vor Corona und zwei vor Greta.
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