Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

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Beitragvon zonenhasser » 18. April 2020, 19:16

In die Schweiz vor den Nazis geflohen, in der DDR von der Staatssicherheit verhaftet:
Anna – eine deutsch-schweizerische Familiengeschichte


Wie eine deutsche Kommunistin das Bergdorf Göschenen gegen sich aufbrachte und weshalb sie heute noch einen Elektronikhändler aus dem St. Galler Rheintal auf Trab hält. Eine Familiengeschichte über Verrat, politische Gewalt und ideologische Verbohrtheit, erzählt von einem fernen Verwandten.


Hier geht es zu dem längeren Text: © St.Galler Tagblatt 18.04.2020
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

Beitragvon HPA » 18. April 2020, 19:47

Interessante Geschichte. Danke für den Link.
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Re: Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

Beitragvon augenzeuge » 18. April 2020, 21:02

Wer sich im Bericht alles als Kommunist sah....wurde hier nicht erst behauptet, es gab sie nicht.... [flash]

Ansonsten, schlimm wie diese Leute Familien zerstört haben, zerstören konnten.
Rücksichtslos. Wo war der gesellschaftliche Fortschritt dieser Ordnung?

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Re: Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

Beitragvon Volker Zottmann » 18. April 2020, 21:25

Dieses Leidensgeflecht mehrerer Lebenswege, allesamt im selben Unrecht verwurzelt. Es wundert, dass da die Anna samt Mann nach Gedenkfeiern in Stuttgart wieder in ihre "neue" Heimat nach Ostberlin zurückkehrte, dorthin wo ihnen so übel mit Stasihaft zugesetzt wurde.
Ist Ostberlin nun Heimat? Ihr überzeugter (Irr)Glaube an den Kommunismus spiegelt doch eher ein schicksalhaft zerstörtes Leben?
Von 2 Diktaturen zerstört. So ein Elend!

Gruß Volker
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Re: Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

Beitragvon zonenhasser » 19. April 2020, 10:10

Volker Zottmann hat geschrieben:Dieses Leidensgeflecht mehrerer Lebenswege, allesamt im selben Unrecht verwurzelt. Es wundert, dass da die Anna samt Mann nach Gedenkfeiern in Stuttgart wieder in ihre "neue" Heimat nach Ostberlin zurückkehrte, dorthin wo ihnen so übel mit Stasihaft zugesetzt wurde.

Man darf Geschichte nicht von der Gegenwart aus sehen, sondern in ihrer Zeit. Anna war eine glühende Antifaschistin, der es viel ausmachte, dass in der Bundesrepublik ein Hans Maria Globke, der Kommentator der Nürnberger Rassegesetze, oberster Beamter war. Diese "Edelkommunisten" hielten sich am (offiziellen) Antifaschismus der DDR fest. Außerdem glaubten sie auch an das Wirtschaftssystem. Und da waren sie nicht die Einzigen, auch im Westen hatte man Angst vor dem Kommunismus und erkannte erst spät dessen Schwäche.
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Re: Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

Beitragvon Volker Zottmann » 19. April 2020, 10:16

Da hast Du recht Zonenhasser.
Mein Opa war wehrunwürdig und statt Front im Hüttenwerk Thale.
Seit der ersten Stunde war er als "glühender" Kommunist unterwegs und hat Polizei und Stasi mit aufgebaut. Aus seiner Sicht und vielen Lebensumständen war das nachvollziehbar.
Was ich meine ist, dass die Anna beispielsweise nicht mal nach ihrer inszenierten Stasihaft aufwachte. Das ist mir unverständlich. Warum ist sie denn bei Westbesuchen nicht zurück ins Schweizer Idyll?

Gruß Volker
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Re: Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

Beitragvon augenzeuge » 19. April 2020, 10:40

Volker Zottmann hat geschrieben:Was ich meine ist, dass die Anna beispielsweise nicht mal nach ihrer inszenierten Stasihaft aufwachte. Das ist mir unverständlich.
Gruß Volker


Darin erkennst du die Verbohrtheit mancher Leute. Die Anna glaubte noch daran, dass Stalin ein Humanist war. Ok, das glaubte bis zuletzt auch Mielke. Da muss man sich nicht wundern.
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Re: Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

Beitragvon zonenhasser » 19. April 2020, 10:44

augenzeuge hat geschrieben:Die Anna glaubte noch daran, dass Stalin ein Humanist war.
Die hat in der Stasi-Zelle dessen Tod beweint. [flash]

augenzeuge hat geschrieben:dass Stalin ein Humanist war. Ok, das glaubte bis zuletzt auch Mielke.

Der glaubte vor allem daran, dass er ein Humanist sei:

„Wir sind nicht gefeit, leider, dass auch mal ein Schuft noch unter uns sein kann, wir sind nicht gefeit dagegen, leider. Wenn ich das schon jetzt wüsste, dann würde er ab morgen schon nicht mehr leben. Ganz kurz[er] Prozess. Aber weil ich Humanist bin, deshalb habe ich solche Auffassungen. Lieber Millionen Menschen vor’m Tode retten als wie einen Banditen leben lassen, der also uns dann also die Toten bringt. [… unverständlich …] mal richtig erklären, warum man so hart sein muss, [und] all das Geschwafel, von wegen ‚Nicht hinrichten‘ und ‚Nicht Todesurteil‘, alles Käse is’, Genossen. Hinrichten die Menschen, ohne billige Sätze, ohne Gerichtsbarkeit und so weiter.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Mielke#Zitate
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Re: Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

Beitragvon augenzeuge » 19. April 2020, 10:56

Mielke war schon Humanist, als er die beiden Polizisten erschoss. [angst]

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Re: Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

Beitragvon Edelknabe » 19. April 2020, 16:21

Wie hatte zonenhasser richtig getext:

"Man darf Geschichte nicht von der Gegenwart aus sehen, sondern in ihrer Zeit."Textauszug ende.

Und die ganzen Klugscheißer hier dann immer feste druff auf die Zeit, ihre damals da drin lebenden, handelten Personen und da wird gewitzelt, und geurteilt....abgeurteilt weil das doch so schön einfach ist, eben aus der Gegenwart heraus.

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Re: Deutsche Kommunistin floh vor den Nazis in die Schweiz, dann Stasi-Haft

Beitragvon Volker Zottmann » 19. April 2020, 16:26

Edelknabe hat geschrieben:Wie hatte zonenhasser richtig getext:

"Man darf Geschichte nicht von der Gegenwart aus sehen, sondern in ihrer Zeit."Textauszug ende.

Und die ganzen Klugscheißer hier dann immer feste druff auf die Zeit, ihre damals da drin lebenden, handelten Personen und da wird gewitzelt, und geurteilt....abgeurteilt weil das doch so schön einfach ist, eben aus der Gegenwart heraus.

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Gegen Dein Pöbeln muss man sich wehren!
Zonenhasser , AZ und ich haben intensiv zu dem von Zonenhasser eingestellten Bericht diskutiert. Nicht mehr. Gewitzelt wurde gar nicht. Lediglich mehr als unqualifiziert in diesen ernsten traurigen Thread gegrätscht, und zwar von Dir Edelknabe!
Ich gehe mal nur von mir aus, denn mehr steht einem gar nicht zu.
Selbst habe ich den Bericht aus dem St.Galler Tagblatt https://www.tagblatt.ch/leben/anna-eine ... der-second komplett gelesen. Ich vermute mal, dass Du gar nicht weißt, was Du hier garade mit erhobenem Zeigefinger verurteilen willst.

Gruß Volker
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