Die Zahl rechtsextremer Aufmärsche bleibt auf einem hohen Niveau. Bundesweit fanden im ersten Halbjahr 2019 in jeder Woche mehr als zwei Demonstrationen der extrem rechten Szene statt.
Zahlreiche braune Aufmärsche in diesem Jahr; hier DR-Kundgebung am 1. Mai in Duisburg; Photo (Archiv): J.M.
Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linkfraktion im Bundestag hervor. Demnach gab es von Januar bis Juni 2019 bundesweit 61 extrem rechte Demonstrationen, im Vergleichszeitraum 2018 war die Rede von 59 solcher Veranstaltungen.
Mit 13 Aufmärschen fanden die meisten in Sachsen-Anhalt statt, es folgen Nordrhein-Westfalen mit zehn und Sachsen mit neun Aufzügen im ersten Halbjahr 2019. Jeweils nur eine solche Demo gab es nach Behördenangaben in Berlin, Hamburg und im Saarland. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen im Februar 2019 deutlich mehr Personen am rechtsextremen und geschichtsrevisionistischen „Gedenkmarsch zu Ehren der Dresdner Luftkriegstoten“ teil. Waren es im Februar 2018 noch 520 Teilnehmer, beteiligten sich am 15. Februar dieses Jahres etwa 1500 Rechtsextreme an dem Aufmarsch, der so die höchste Teilnehmerzahl im ersten Halbjahr 2019 verzeichnen konnte.
Die Gesamtzahl der rechtsextremen Aufmärsche zwischen Januar und Juni 2019 kann sich erfahrungsgemäß erhöhen, wenn die Bundesregierung in ihrem Bericht zum dritten Quartal die Nachmeldungen zum voran gegangenen Quartal liefert. Deutlich abgenommen hat die Zahl der von der Bundesregierung separat aufgelisteten „Kundgebungen gegen eine vermeintliche Islamisierung Deutschlands, bei denen eine überwiegend rechtsextremistische Einflussnahme bzw. Steuerung erkennbar war“. Fanden in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres 34 solcher Veranstaltungen in Berlin und Bayern statt, wurden im ersten Halbjahr 2019 lediglich sechs Aufzüge von „Bärgida“ in Berlin registriert.
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