Beethoven hat geschrieben:Zeig mal ne Karte aus der DDR wo das so ist, wobei ich natürlich zugebe, dass militärische Objekte nicht auf ner Wanderkarte zu finden sein müssen.
freundlichst
Beethoven hat geschrieben:ZEIGEN !
Alles andere ist unbewiesen.
freundlichst
augenzeuge hat geschrieben:Beethoven hat geschrieben:ZEIGEN !
Alles andere ist unbewiesen.
freundlichst
Die Leute haben es doch zugegeben. Es macht keinen Sinn das anzuzweifeln. Beispiele:
http://www.rp-online.de/politik/ddr-fae ... -1.2241966
AZ
Re: Straßenkarten, Wanderkarten, Atlanten in der DDR
Beitragvon pentium » 11. Oktober 2017, 16:53
karnak hat geschrieben:
Dann wundert man sich natürlich warum das Manöver Schneeflocke überhaupt gestattet wurde und der Besitz eines Kompass nicht verboten war.
Na ja man braucht halt für später, also beim Militär eine gewisse Vorbildung, was so Karte und Kompass betrifft.
Um noch mal zu den Fälschungen zu kommen:
Mit wissenschaftlicher Exaktheit belegt der Artikel in den „KN“ „Kartographischen Nachrichten“ , Heft 5/2004, dass die Karten der DDR nicht gefälscht oder verfälscht waren. Sie seien „nicht falsch in dem Sinne, daß sie technische Fehler oder eine irreführende Gestaltung aufweisen, sondern die Informationen wurden ausgedünnt und vereinfacht“ - da, wo man es für notwendig hielt.
Auch heute, trotz modernster Satellitensysteme, deren Aufnahmen zum Teil für die Allgemeinheit zugänglich sind, ist eine exakte Darstellung militärischer Sperrgebiete auf Landkarten nicht zu finden. An Sperrgebieten enden Straßen, Wege, Bebauung, bundesweit, also auch in den neuen Bundesländern. Wie gehabt. Den Flughafen der US-Air Force in Ramstein findet man beispielsweise auf keiner handelsüblichen Karte, sondern nur einen unstrukturierten hellen Fleck, und der gehört angeblich zum Staatsforst Kaiserslautern. Die öffentlich erreichbaren Karten stellen die Gebiete der Truppenübungsplätze Grafenwöhr, Bergen, Munster oder Colbitz-Letzlinger-Heide genauso inhaltslos dar, wie das in den Karten der DDR war. Ein Gebiet, welches nicht für jedermann zugänglich ist, muß auch nicht für jedermann abgebildet sein. Jedes Land hat gewisse Sicherheitsinteressen. Das ist nichts Verwerfliches. Mit dem Ende des Kalten Krieges wurde in Deutschland im Bereich des Kartenwesens vieles liberalisiert, jedoch gibt es selbst heute noch EU- und NATO-Staaten, bei denen amtliche Kartenwerke nicht frei zugänglich sind.
Das führende deutschsprachige Fachorgan für diesen Zweig der Wissenschaft ist die Zeitschrift „Kartographische Nachrichten“ (KN), die „Fachzeitschrift für Geoinformation und Visualisierung, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Kartographie.“
Das MfS überprüfte lediglich die als Geheimnisträger vorgesehenen oder verpflichteten Personen, das gesamte Fachpersonal und die Nutzer klassifizierter Unterlagen sowie deren Umfeld und Kontakte. Es bestimmte nicht die Klassifizierungen und Einstufungen von Staatsgeheimnissen anderer Bereiche der Sicherheitsorgane.“
pentium hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Beethoven hat geschrieben:ZEIGEN !
Alles andere ist unbewiesen.
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Die Leute haben es doch zugegeben. Es macht keinen Sinn das anzuzweifeln. Beispiele:
http://www.rp-online.de/politik/ddr-fae ... -1.2241966
AZ
Irgendwie kommt das Thema immer wieder hoch...kleine Ergänzung, weder die Stasi noch das MdI hatten eine Truppe welche sich mit der Herstellung von irgendwelchen Landkarten beschäftigte....wenn schon lies man fälschen, wobei fälschen eigentlich auch falsch ist, eher weglassen oder verschleiern, im übrigen ist es keine Erfindung der DDR ....
Volker Zottmann hat geschrieben:
Schlimm Pentium, aber solange altgediente DDR-Militärs nicht mal bemerken, dass die Karten fürs Volk manipuliert waren, muss immer wieder nachgelegt werden. Bis sies begreifen oder aufgeben oder mal aussterben.
Gruß Volker
Ari@D187 hat geschrieben:Hier noch einige Infos, welche ich nicht im Threadverlauf gesehen habe:
-> Link
Ari
Ari@D187 hat geschrieben:Hier noch einige Infos, welche ich nicht im Threadverlauf gesehen habe:
-> Link
Ari
. Grenzgebiete waren in Karten, die dem Normalbürger der DDR zugänglich waren, zumeist nicht dargestellt; deshalb berichtete die Berliner Morgenpost hierüber unter dem Titel „Grenzenlose DDR“. In Straßenkarten wurde das Ausland – und keineswegs nur kapitalistische Länder, sondern auch der sozialistischen Bruderländer – nicht, oder mit einer bemerkenswert „verdünnten“ Landschaft gezeigt (Abb. 2).
Karten für den Tourismus
In der DDR wurde unter Verlagskartographie der Bereich der Kartenproduktion verstanden, der Karten für die Öffentlichkeit herstellte, die über den Buchhandel vertrieben wurden. Die Verlags-kartographie unterstand seit 1964 dem Ministerium für Kultur (Pustkowski 1981). Diese Produkte waren Atlanten und Karten für den Tourismus. Auch hier waren Manipulationen und Verfälschungen des Karteninhalts die Regel (Pobanz 2002).
So fehlten in diesen Produkten nicht nur militärische Einrichtungen und jene der Staatsicherheit, sondern auch Industrie- und Eisenbahnanlagen wurden zumindest stark vereinfacht dargestellt. Ab 1967 erhielten Stadtpläne durch einen gleitenden Maßstab Verzerrungen, die keine Streckenmessungen zuließen. Überdies fehlten Maßstabsleisten und der numerische Maßstab war allenfalls als Zirka-Angabe angegeben. Nach 1961 wurde in Stadtplänen der Hauptstadt der DDR das besondere politische Gebiet Westberlin als nicht besiedeltes Gebiet abgebildet (Abb.1). Für Tourismuskarten mussten die Blattschnitte so verändert werden, dass die Staatsgrenze und grenznahe Gebiete nicht mehr Inhalt der Karten waren. Wanderkarten waren inhaltsarm und wiesen Verzerrungen auf. Diese mangelnde Qualität führte oftmals zu Beschwerden der Kartenbenutzer.
Beethoven hat geschrieben:Wer über die Grenze in Richtung Westen will, wurde so oft darauf hingewiesen, dass er sich im Grenzgebiet befindet, dass man da nur als Legasteniker keine Kennung von hätte.
Grenznähe hatte ich z.B. wenn ich nach Potsdam fuhr. Da wurde mit der Abfahrt von der BAB 10 in Richtung Potsdam, ab Saarmund, alle paar km darauf hingewiesen. "Letzter Parkplatz", "letzte Ausfahrt vor Grenzübergang" und all solche Ankündigungen. Da brauchte der "Republikflüchtling" gar keine Karte mehr, denn die Grenzsicherungsanlagen waren natürlich nicht eingezeichnet. Die mußte er schon selber, vor Ort aufklären.
Dafür wurden ganz andere Hindernisse aufgebaut um diese Fluchten zu vereiteln
Kumpel hat geschrieben:Na ja ein Sesselpupser oder ein Bürohengst fällt es vielleicht etwas schwer das nachzuvollziehen.
Beethoven müsste es aber wissen.
Zu erkennen wo Westen liegt war nicht das Problem , sondern die örtlichen Gegebenheiten schon vorab zu kennen
um für sich den vermeintlich besten Weg fest zu legen.
Darum ging es und ein paar hundert Meter können da entscheidend sein ob man unerkannt überhaupt mal die Sperranlagen zu Gesicht bekommt
oder schon vorher wegen fehlender Ortskenntnis geschnappt wird.
Dies war der Grund für sehr viele gescheiterte Fluchtversuche berichtete mir ein ehemaliger Kollege der bei den GT gedient hatte.
karnak hat geschrieben:So viel Geflüchtete haben wir ja hier nun nicht mehr, schade eigentlich, hätte mich schon interessiert wie die ihre ungenaue, aber wenigstens Karte mit dem Kompass eingenordet haben um den richtigen Weg zu finden.
karnak hat geschrieben: Die Rechtschreibung ist für Dich wohl immer die letzte Rettung. Du bist sicher zum Prokurist geboren. Ich verbessere es . Und was Du widersprechen nennst nenne ich Diskussion in der jeder seine aus seiner Sicht stichhaltigen Argumente vorbringen kann. Eine solche Diskussion nur gut finden zu können wenn die vorgebrachten Argumenten den eigenen Vorstellungen entsprechen zeugt von einem schlummernden Hang zur Beschränkung der Meinungsfreiheit des Anderdenkenden, es ist eine der Voraussetzung zum Funktionieren einer Diktatur.
Beethoven hat geschrieben:Nun wird, so vermute ich wenigstens, kein "Republikflüchtiger" auf einer Straße auf die Grenze zumarschiert sein. Es sei denn er war echt bescheuert. Also spielen Straßen und Wege schon mal gar keine Rolle.
Interessierter hat geschrieben:
Die Rechtschreibung ist übrigens nicht meine letzte Rettung ( Fehler macht jeder einmal, nur eben nicht so häufig ), sondern läßt mich einfach fragen, wie man damit eigentlich Offizier beim MfS oder dein Genosse im Geiste bei der NVA, werden konnte. Wobei ich doch einen Azubi mit derartigen Rechtschreibqualitäten garantiert nicht eingestellt hätte.
karnak hat geschrieben:[grin] Die Rechtschreibung ist für Dich wohl immer die letzte Rettung. [...]
karnak hat geschrieben:[flash] Habe den Fehler korrigiert nachdem er angestrichen wurde.
karnak hat geschrieben:Das kann schon sein und natürlich waren solche Kindereien durchaus üblich. Aber das war natürlich nicht der Punkt um den es hier ging, es ging um Kartenverfälschungen mit dem Zweck den potentiellen Fluchtwilligen in die Falle zu locken bzw. in die Irre zu führen.
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