Zurückblickend auf den Werdegang der bewaffneten Kräfte der DDR, gab es in den Polizeibereitschaften der Hauptverwaltung für Ausbildung des MdI, der Kasernierten Volkspolizei und der Nationalen Volksarmee bis zum 24.Januar 1962 nur freiwillig Dienende. Die jungen Männer verpflichteten sich anfangs für eine dreijährige, nach Bildung der KVP für eine zweijährige Dienstzeit. Nach der Sicherung der Staatsgrenze am 13.August 1961, war es zwingend notwendig, die Verbände, Truppenteile und Einheiten mit jungen Soldaten aufzufüllen. Der Zentralrat der FDJ rief am 16. August 1961 alle FDJ-Mitglieder auf, sich freiwillig für den Dienst in den Dienst für die bewaffneten Organe zu verpflichten.
Tausende junger DDR-Bürger folgten diesem Aufruf und meldeten sich freiwillig zur Nationalen Volksarmee. Bevor diese Freiwilligen aber in die Truppenteile und Einheiten eingegliedert werden konnten, mussten sie zuerst ausgebildet werden. Der Chef des MB III erließ einen Befehl zur Durchführung der militärischen Grundausbildung im Standort ZEITHAIN, in Verantwortlichkeit des K-11.MSD. Deshalb wurde das Panzerregiment-11 und das Pionierbataillon-11, außer einer Wacheinheit, aus der Kaserne ZEITHAIN in die Truppenlager Mollgraben und Rosenfeld des Truppenübungsplatzes ANNABURG verlegt. Gleichzeitig wurden aus den Stäben, Truppenteilen und Einheiten der 11.MSD, Offiziere und Unteroffiziere herausgelöst und daraus die Ausbilder eines vollständigen Ausbildungsregiments formiert. Auch ich, damals Hauptmann und Stellvertreter SC im MSR-17, wurde als Ausbilder nach Zeithain abkommandiert und in gleicher Funktion (Dienststellung) im Ausbildungsregiment eingesetzt. Als Kommandeur des Ausbildungsregiments wurde der StKA-11.MSD Oberst Oxenknecht und als sein Stellvertreter der StKA-MSR-16 Oberst Nehls eingesetzt. Dieser wurde dann später als Kommandeur des 2. Ausbildungsregimentes befohlen. Nach einem kurzen methodischen Lehrgang durch die Offiziere der neugebildeten Regiments- und Bataillonsstäbe, wurden die Zug- und Gruppenführer auf das Programm der militärischen Grundausbildung und die Wochendienstpläne vorbereitet. Die Freiwilligen wurden durch Eisenbahn und NVA-Lkws nach ZEITHAIN gebracht. Nach einer kurzen Begrüßung erfolgte die Aufteilung in die Kompanien, die Einkleidung, die Ausgabe der Ausrüstung und die Einweisung in die Unterkunftsblöcke. Der Tagesablauf sah Unterrichts- und Dienstsportstunden, Konditions- und Ausdauertraining ebenso vor, wie eine aktive Freizeitgestaltung. Höhepunkt zum Abschluss der Grundausbildung der zwei Ausbildungsregimenter war die öffentliche Vereidigung auf die Truppenfahne der 11.MSD durch den K-11.MSD, Oberst Spallek, im September 1961 im Riesaer Stadion der Stahlwerker. Nach der Vereidigung erfolgte die Aufteilung der neuen Soldaten und am nächsten Tag die Versetzung in die Truppenteile und Einheiten des Militärbezirkes III.
http://www.nva-interessengemeinschaft-h ... oche05.htm
Bitte einmal auf die Hosen zu achten, die auf den Fotos im Link zu sehen sind.
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Warum nannte man sie denn FDJ - Regimenter, wenn sie nach der Grundausbildung doch auf unterschiedliche Truppenteile und Einheiten aufgeteilt wurden?