augenzeuge hat geschrieben:Beethoven hat geschrieben:Denn eigentlich sollten erst am nächsten Morgen die Grenzen geöffnet werden, nach dem auch der letzte Grenzsoldat der GT der DDR darüber bescheid gewusst hätte.
Das bezweifle ich. Oder betrachtest du es als normal, dass man bei den GT abends um 22 Uhr absolut noch nicht von der Grenzöffnung am nächsten Morgen 6 Uhr informiert war?
Wer war denn dafür verantwortlich?
AZ
Dazu hat GO a.D. F. Streletz mal sehr ausführlich geredet. Die Rede schwirrt auch im Netz rum.
Als Zeitzeuge möchte ich mich zu drei Fragen äußern, die für die wahrheitsgetreue Betrachtung der Geschichte der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR während der Ereignisse im Herbst 1989 von Bedeutung sein könnten.
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2. Zur Öffnung der Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD und zu Westberlin am 9. November 1989
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2. Zur Öffnung der Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD und zu Westberlin am 9. November 1989
Über die sogenannte „Maueröffnung und Schabowskis Zettel“ hat es bereits viele Veröffentlichungen gegeben.
Ich möchte aus der Sicht eines sozialistischen Militärs diesen Sachverhalt betrachten. Eine nüchterne und sachliche Bilanz über die Ereignisse in der Nacht vom 9. zum 10. November zu ziehen, ist schwierig. Das birgt 25 Jahre nach den Ereignissen die Gefahr in sich, Vergangenes aus dem heutigen Blickwinkel, in einer völlig anderen Konstellation zu sehen und zu beantworten.
Trotz dieser Schwierigkeiten werde ich bemüht sein, bei meinen Betrachtungen meine damaligen Standpunkte, Einschätzungen und Empfindungen so wie ich sie im Herbst 1989 hatte, darzulegen.
... Die Organe der DDR „konnten“ und „durften“ an der Berliner Grenze ohne die Zustimmung der sowjetischen Seite (Westgruppe und Botschaft) keine eigenen Aktivitäten entwickeln. Soweit ging die Souveränität der DDR nicht...
...Damit wurde praktisch die Sperrfrist der Bekanntgabe, 10. Oktober, 04.00 Uhr, aufgehoben.
Als Schabowski am Abend des 9. November auf seiner mittlerweile legendären Pressekonferenz diese im Ministerrat erarbeitete neues Reiseregelung bekannt gab, war er in völliger Unkenntnis über den Zeitpunkt, zu dem sie in Kraft treten sollte. Auf die entsprechende Frage eines Journalisten antwortete er „Ab sofort, unverzüglich!“
Beabsichtigt dagegen war etwas ganz anderes. Erst ab dem nächsten Morgen sollte die Regelung in Kraft treten. Geplant war, den zu erwartenden Ansturm von Antragstellern auf die Dienststellen der Deutschen Volkspolizei zu lenken. Denn ständige Ausreisen, also die Übersiedlung in die Bundesrepublik, sollten ab 10.November zwar ohne Einschränkung genehmigt werden, aber nur nach einem entsprechenden Antrag, auch Besuchsreisen sollten auf Antrag genehmigt werden, jedoch bis zur Verabschiedung eines Reisegesetzes durch die Volkskammer an den Besitz eines Reisepasses und an die Erteilung eines Visums gekoppelt werden.
Statt des beabsichtigten kontrollierten Reiseverkehrs ab den 10. November löste Schabowskis Mitteilung einen Ansturm der Ostberliner auf die Grenzübergänge aus. Ohne jegliche Information und ohne Befehl der Führung standen die Angehörigen der Grenzübergangsstellen (GÜSt ) plötzlich ständig wachsenden Menschenansammlungen gegenüber, die nach Westberlin wollten. ...
GO a.D. NVA, F. Streletz
Dieser Beitrag von GO a.D. F. Streletz, enthält noch eine Reihe hoch interessanter Aussagen.
Er beweist sogar, dass der Bundespräsident zu jener Zeit, gelogen hat bei einigen Aussagen,
In diesem Sinne - Grenzen sind die Wunden der Geschichte. unbekannt