Griechenland

Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 15. Juli 2015, 09:06

Aus Protest gegen neue Einsparungen sind am Mittwoch die griechischen Staatsbediensteten in einen 24-stündigen Streik getreten.

Dem Streik schloss sich das Personal der staatlichen Krankenhäuser an, das nur noch Notfallpatienten behandeln wollte. Auch die griechischen Eisenbahnen (OSE) werden seit Mitternacht für 24 Stunden bestreikt. Einige U-Bahn-Linien in Athen ruhten am Vormittag für drei Stunden, auch zahlreiche Apotheken blieben geschlossen. Die Gewerkschaften riefen für den Nachmittag zu Demonstrationen im Zentrum Athens auf. Am Abend waren Demonstrationen vor dem Parlament in Athen geplant...

Berichtet der Focus

Na gut, den Streik der Staatsbediensteten könnte man ja verkraften, hat das Auswirkungen auf den Alltag des normalen Griechen? Aber die anderen Streiks....

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Re: Griechenland

Beitragvon Rei » 15. Juli 2015, 18:09

Ein Beitrag,der lesenswert ist.
So krass träfe es uns Deutsche, wenn wir genauso hart sparen müssten wie die Griechen
The Huffington Post | von Sebastian Christ
Deutschland im Jahr 2015, das ist ein Land voller Selbstgerechtigkeit. Die Griechenland-Krise fördert in der Bundesrepublik einen unangenehmen neuen Chauvinismus gegenüber anderen Nationen, der sich aus dem Glauben an die eigene Vorbildhaftigkeit speist: Wir sind fleißiger. Wir sind erfolgreicher. Wir sind sparsamer.
Fast könnte man meinen, in jedem Deutschen steckt mittlerweile ein kleiner Edmund Stoiber, der 14 Jahre lang den Rest der Republik mit seinen bayerischen Klassenstreberparolen genervt hat.
Passend dazu kommentierte der Fernsehjournalist und Stoiber-Jünger Sigmund Gottlieb Sonntagnacht in den Tagesthemen: „Was sind Verträge wert, wenn sie immer wieder gebrochen werden
Er meinte „die Griechen“ und ihre angeblich so laxe Moral.
Doch auch Deutschland bricht seit Bestehen des Euros als Zahlungsmittel die Defizitgrenze von Maastricht. Derzeit belaufen sich die deutschen Staatschulden auf 72,5 Prozent der Wirtschaftsleistung. Erlaubt sind 60 Prozent. Das entspricht einer Differenz von mehreren Hundert Milliarden Euro.
Zudem war Deutschland zusammen mit Frankreich unter den ersten Ländern, die bereits Anfang der Nullerjahre mehr als die erlaubten drei Prozent an neuen Schulden aufnahmen.

Vielleicht hilft ja ein Perspektivwechsel, um besser zu verstehen, wie viele Griechen sich derzeit fühlen.
Was wäre, wenn die Eurogruppe zu der Erkenntnis käme, dass die deutsche Schuldenpolitik und die ständigen Regelverletzungen seitens der Bundesregierung Kern des Problems wären – weil die größte europäische Volkswirtschaft nun einmal Vorbildcharakter haben muss? Weil niemand zur Einhaltung der Regeln zu bewegen wäre, wenn selbst Deutschland sie ständig bricht?
Und wie sähen die Verhandlungen in der Eurogruppe aus, wenn alle anderen Regierungschefs gemeinsam an der Disziplinierung der Bundesrepublik arbeiten würden?
Die Huffington Post präsentiert ein fiktives Szenario – das sich an den aktuellen Auflagen an die griechische Regierung orientiert.
Renten

Bis Mittwoch muss der Bundestag die Rücknahme des kostspieligen Rentenpakets beschließen, dass die Bundesregierung im Jahr 2014 trotz der prekären Finanzlage in Deutschland auf den Weg gebracht hat.
Kritiker monierten schon damals, dass die Rente mit 63 und die Mütterrente bis 2030 mehr als 230 Milliarden Euro kosten würden. Geld, das sowohl für den Schuldenabbau als auch für Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft fehlt. Bis 2018 wird zur Finanzierung der Überschuss in der Rentenkasse benutzt, danach müssen womöglich auch Steuergelder dafür aufgewendet werden.
Die SPD war treibende Kraft hinter der „Rente mit 63“. Kernargument: Wer 45 Jahre lang gearbeitet habe, könne dafür auch mit einem früheren Ruhestand belohnt werden. In Griechenland hetzten die Boulevardmedien gegen die „faulen Deutschen“, die es sich auf Kosten der europäischen Gemeinschaftswährung in der „sozialen Hängematte“ bequem machen würden.
Besonders erzürnt zeigte sich der griechische Premier Alexis Tsipras über das Unions-Projekt der Mütterrente, auf die nur jene Frauen Anspruch haben, deren Kinder vor 1992 geboren wurden. Das sei eine „Klientelpolitik für die Babyboomer“, die aus einem offensichtlichen wahltaktischen Kalkül heraus entspringe. Solche „Wahlgeschenke zu Lasten Europas“ könne sich derzeit niemand leisten.
Die Rentner in Deutschland müssen deshalb Einschnitte hinnehmen. Besonders Witwen und ehemals alleinerziehende Mütter trifft dies hart. Tsipras appelliert derweil an den Sparwillen der Deutschen: „Das ist ein guter Anfang. Wir brauchen jedoch noch viel schmerzhaftere Reformen, um zum Ziel zu kommen.“

Pensionen

Im Blick hat die EU unter anderem die Pensionen für Beamte. In Europa herrscht Konsens darüber, dass „jene, die Deutschland in diese Schieflage geführt haben“ auch die „Zeche dafür zahlen“ müssten.
Derzeit kann ein Beamter in Deutschland, so er mehr als 40 Jahre im Staatsdienst war, mit einer Pension von über 70 Prozent der zuletzt erhaltenen Bezüge rechnen. Außerdem gibt es großzügige Vorruhestands- und Dienstunfähigkeitsregelungen.
Künftig, so die Forderung der Eurogruppe, sollen die Beamtenpensionen auf das Niveau der gesetzlichen Rente angepasst werden. Wer heute mit 25 Jahren in den Staatsdienst eintritt, soll also 2057 nur noch knapp 45 Prozent seiner letzten Bezüge als Pension bekommen. Das entspricht einer Kürzung um mehr als ein Drittel.
Der Deutsche Beamtenbund protestiert, dass man Pensionen und Renten nicht miteinander vergleichen könne. Schließlich würden viele nicht-verbeamtete Arbeitnehmer auch von großzügigen Betriebsrenten profitieren.
Tsipras, auf einer Pressekonferenz auf diese Frage angesprochen, lacht darüber herzhaft: „Wissen sie, ich bin 40 Jahre alt. Welcher Arbeitnehmer in meinem Alter hat in Deutschland schon noch Anspruch auf eine Betriebsrente?“
Der Politiker bleibt hart und pocht darauf, dass Deutschland sich „gesund spart“. Er wirft den deutschen Beamten „Realitätsverweigerung“ vor. Die Kürzung der Pensionen sei bis zum 22. Juli zu beschließen, ansonsten müsse die Eurogruppe wieder über einen Gerxit reden – den Rauswurf Deutschlands aus dem Euro.

Bürokratie

Einst hatte die Eurogruppe die Reform des griechischen Justizwesens zur Vorbedingung für neue Verhandlungen gemacht.

Jetzt geht es um die angeblich so schwerfällige deutsche Verwaltung. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte stellt klar, dass er eine grundsätzliche Reform der deutschen Bürokratie erwarte, die mit ihren „unverständlichen Regelungen“ dazu beitrage, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu beschneiden.
Als Beispiel nennt er das transatlantische Handelsabkommen TTIP. Natürlich bringe das Vertragswerk wichtige Veränderungen für die deutsche Wirtschaft. Und natürlich müsse sich die Bundesrepublik auch daran gewöhnen, dass es künftig Produkte nach amerikanischen Standards zu kaufen gebe – zum Beispiel Chlorhühnchen. Aber das sei eben der Preis für mehr Wettbewerbsfähigkeit.
Auch die schnelle Ratifizierung von TTIP sei daher eine Grundbedingung für weitere Verhandlungen. „Wir können uns die Diskussion um deutsche Bedenken nicht länger leisten“, heißt es aus Brüssel. Aus Kreisen der irischen Regierung ist zu hören: „Diskussionen darüber sind nicht akzeptabel. Demokratie hin, Demokratie her: Es geht um Europa.
MERKEL UND TSIPRAS WOLLTEN SCHON GEHEN - DOCH EIN SATZ VERHINDERTE DEN GREXIT
Ladenschluss

Teil der EU-Forderungen ist auch eine Reform des Ladenschlussgesetzes. Auch dort, wo es bisher vergleichsweise wenige verkaufsoffene Sonntage gibt, sollen die Geschäfte nun das ganze Wochenende über geöffnet haben.
Protest kommt besonders aus Bayern. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) beklagt, dass die „Sonntagsruhe“ Teil des „christlich-abendländischen Erbes“ der Bundesrepublik sei. Außerdem führe dies zu einer Mehrbelastung von Angestellten und deren Familien.
Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sagt dazu: „Was interessiert es uns, wenn ein Provinzfürst aus Bayern auf die Barrikaden geht? Er hätte als Bundesminister in den 90er-Jahren dafür sorgen können, dass es gar nicht erst soweit kommt mit dem deutschen Schuldendesaster.“

Wasserversorgung

In einigen deutschen Kommunen wird derzeit darüber nachgedacht, die einst privatisierten Wasserversorgungsbetriebe zurückzukaufen. Doch die Eurogruppe spielt da nicht mit.
„Das Geld wird dringend dafür gebraucht, um auch die kommunalen Defizite zu senken. Ich erinnere den Bundestag, die Länderparlamente und auch die Kommunen daran, dass ein sofortiger Rückkaufstopp Teil unserer Bedingungen ist“, sagt Jeroen Dijsselbloem.
Auch die bereits laufenden und geplanten Volksbegehren zum Rückkauf der Stromnetze sind davon betroffen. Öko-Aktivisten demonstrieren dagegen. Erfolglos.

Der Zwang zur Privatisierung

Um sicherzustellen, dass Deutschland künftig nicht mehr vertragsbrüchig wird, soll ein so genannter „Privatisierungsfond" eingerichtet werden. Die Forderung kommt von griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras, der in einem Interview gesagt hatte, dass er „die ewigen Haushaltstricksereien" der Deutschen „satt habe".
In diesen Fond sollen staatliche Betriebe und Immobilien einfließen, die im Notfall verkauft werden können, wenn Deutschland seine Schulden nicht weiterhin konsequent abbaut. Das Gesamtvolumen beträgt etwa zwei Drittel des Bundeshaushaltes, also gut 200 Milliarden Euro.
Darin werden unter anderem die Deutsche Bahn, die Anteile an der Telekom und an der Deutschen Post zusammengefasst, außerdem das immer noch in Staatsbesitz befindliche Bahnnetz.
Ob etwa die Bahn samt Netz nun an einen bereitstehenden chinesischen Investor verkauft wird, liegt nicht mehr in den Händen der Bundesregierung, sondern wird von den Partnern der Eurogruppe bestimmt.
Kritiker verweisen auf das Beispiel des britischen Bahnnetzes, das nach der vollständigen Privatisierung kaum mehr den Ansprüchen genüge, die Bürger mit Recht an den öffentlichen Personentransport stellen.
„Das hätten sich die Deutschen früher überlegen müssen“, höhnt es aus Frankreich.
In Deutschland erstarken derweil die Europa-Kritiker. Die Partei „Neustart“ des ehemaligen AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke liegt in Umfragen bei 25 Prozent. Aus dem Baltikum regt sich Kritik an der politischen Kultur in Deutschland: „Wenn Lucke mit seiner dubiosen Gruppierung bei der Bundestagswahl im Jahr 2017 zweitstärkste Kraft wird, muss sich niemand wundern, wenn kein aufrechter Europäer mehr mit der Bundesregierung verhandeln will.“
Ein Regionalpolitiker aus Italien bringt den Unmut der Eurogruppe auf den Punkt: „Die nerven, diese Deutschen.“
Ein Artikel der eigentlich die Wahrheit beschreibt,wenn es dazu kommen würde.
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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 15. Juli 2015, 20:07

In Athen gibt es Ausschreitungen vor dem Parlament

berichtet euronews

Auf dem Syntagma-Platz in Athen, direkt vor dem griechischen Parlament, eskaliert die Situation. Autonome bewerfen Polizisten mit Molotowcocktails. Die Beamten wehren sich dagegen mit Tränengas.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, hatten sich die rund 200 Autonomen unter eine Gruppe friedlicher Demonstranten gemischt. Dann lösten sie sich aus der Menge und warfen mehrere Brandflaschen. Die anderen Demonstranten flohen panisch.

Live-Bilder aus Athen zeigen Rauchschwaden. Teilweise sind auch Brände zu sehen.

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Re: Griechenland

Beitragvon Suentaler » 15. Juli 2015, 20:11

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Re: Griechenland

Beitragvon Rei » 15. Juli 2015, 20:58

Molotow-Cocktails, brennende Autos: Straßenschlachten vor griechischem Parlament
jkl/dpa

Bei einer Demonstration vor dem griechischen Parlament ist es am Mittwochabend zu Ausschreitungen gekommen. Eine Gruppe von rund 200 Autonomen mischte sich unter eine friedliche Demonstration von Gegnern des Sparprogramms.
Sie lösten sich aus der Menge und warfen mehrere Brandflaschen auf Polizisten, wie das griechische Fernsehen berichtete. Die Beamten setzten massiv Tränengas ein. Friedliche Demonstranten flüchteten in Panik. Hier geht es zu einem Live-Stream vom Platz vor dem Parlament.
Eine heiße Nacht in Athen,ist aber klar,wenn man den Willen des Volkes nicht beachtet.
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Re: Griechenland

Beitragvon Bahndamm 68 » 15. Juli 2015, 21:02

pentium hat geschrieben:In Athen gibt es Ausschreitungen vor dem Parlament
berichtet euronews
Auf dem Syntagma-Platz in Athen, direkt vor dem griechischen Parlament, eskaliert die Situation. Autonome bewerfen Polizisten mit Molotowcocktails. Die Beamten wehren sich dagegen mit Tränengas.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, hatten sich die rund 200 Autonomen unter eine Gruppe friedlicher Demonstranten gemischt. Dann lösten sie sich aus der Menge und warfen mehrere Brandflaschen. Die anderen Demonstranten flohen panisch.
Live-Bilder aus Athen zeigen Rauchschwaden. Teilweise sind auch Brände zu sehen.
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und was ist mit dem Termin bis Mitternacht? Ist er noch zu halten, wenn man sich da im Parlament herum fetzt?
Alles kein Problem, vermutlich stehen Flugzeuge prall gefüllt in Brüssel mit €uros beladen Abflug bereit.

VG Bahndamm 68

In eigener Sache: ich hatte ja am Samstag an die CDU-, CSU-, SPD-, Bündnis/Die Grüne und FDP-Zentrale geschrieben.
Stand der Dinge ist, nur eine Partei hat den Eingang bestätigt und das Schreiben an einem EU-Abgeordneten weiter geleitet.
Nun dürft ihr erst einmal raten welche Partei dies gewesen ist.
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Re: Griechenland

Beitragvon Bahndamm 68 » 15. Juli 2015, 21:03

gelöscht,
doppelt gesendet wegen Firefox Absturz
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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 15. Juli 2015, 21:07

Liveticker n-tv

+++ 21:39 Kommunisten-Chef unterstellt Tsipras Lügen +++
Wie die Journalistin Niki Kitsantonis berichtet, attackiert der Chef der Kommunistischen Partei Griechenlands, Dimitris Koutsoumbas, den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras: "Sie haben gesagt, sie hätten alles versucht, um gegen die Erpressung der Troika anzukämpfen. Aber Sie lügen. Sie haben keine Alternative präsentiert."


+++ 21:21 Polizei durchbricht mit Motorrädern Barrikaden der Demonstranten +++
Khue Pham, Redakteurin bei der "ZEIT", berichtet via Twitter von Barrikaden, die die Demonstranten vor dem Parlament in Athen aufgebaut haben. Einige der Protestierenden sollen ihren Angaben zufolge Steine und Flaschen in Richtung der Polizei werfen. Diese reagiert umgehend und stürmt mit Motorrädern in die Barrikaden. Die Stimmung sei sehr aufgeheizt.

+++ 20:54 Debatte im griechischen Parlament hat begonnen +++
Im griechischen Parlament hat nun endlich die Debatte über ein erstes großes Spar- und Reformpaket der Regierung begonnen. Die Billigung der Gesetzespläne ist Bedingung, damit die Verhandlungen der Gläubiger mit Griechenland über ein drittes Hilfspaket beginnen können. Das Parlamentsvotum ist für den späten Abend vorgesehen, das Ergebnis der namentlichen Abstimmung dürfte gegen Mitternacht feststehen. Dass die Debatte erst so spät begann, habe mit einer Verzögerungstaktik der linken Parlamentspräsidentin, Zoe Konstantopoulou, zu tun, berichteten griechische Medien. Sie habe während der Sitzung des Präsidiums versucht, das Verfahren zu verlangsamen. Das Präsidium muss vor einer Debatte grünes Licht geben.

20:43 n-tv-Korrespondent: "Rücksichtloses Vorgehen der Polizei"
Auch n-tv-Korrespondent Dirk Emmerich ist auf dem Syntagma-Platz in Athen unterwegs. Er schildert die Situation so: "Vor etwa 15 Minuten gab es hier eine gewaltige Eskalation." Die Polizei sei massiv mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vorgegangen. Auch friedliche Demonstranten und Journalisten seien betroffen. Es sei nur sehr schwer zu unterscheiden, wer friedlich demonstriert und wer die Eskalation sucht. Das Vorgehen der Polizei bezeichnet er als "rücksichtslos".

Kann noch spannend werden. Das griechische Volk auf der Straße...

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Re: Griechenland

Beitragvon Rei » 15. Juli 2015, 21:18

GRIECHENLAND
Straßenschlachten vor griechischem Parlament
Tausende demonstrieren gegen die geplanten Sparauflagen. Es kommt zu Ausschreitungen, Brandsätze fliegen. Derweil läuft die Parlamentsdebatte. Das Live-Blog
Polizisten werden mit Molotowcocktails beworfen | ©REUTERS/Yannis Behrakis
Das Parlament in Athen debattiert das Spar- und Reformprogramm. Die Abgeordneten sollen heute gegen Mitternacht darüber abstimmen. Viele linke Politiker aus dem Tsipras-Lager sind dagegen.
Vor dem Parlament wird demonstriert. Es kommt zu Ausschreitungen.
Tsipras selbst wirbt für ein Ja – auch wenn er selbst nicht an die Einigung glaubt.
Die französische Nationalversammlung hat mit großer Mehrheit für die Aufnahme neuer Verhandlungen über ein drittes Hilfsprogramm gestimmt.
Die griechische Vizefinanzministerin Valavani tritt zurück.
Der Bahnverkehr ist landesweit durch einen Streik lahmgelegt. In Athen fährt die Metro teilweise nicht
Die griechischen Banken bleiben bis Donnerstag geschlossen
Der IWF taxiert den Finanzbedarf mittlerweile auch auf 86 Milliarden Euro bis 2018 – zusätzlich zu einer Umschuldung.
Wie geht es aus???? [shocked]
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Re: Griechenland

Beitragvon Rei » 16. Juli 2015, 16:45

Griechenland: Tsipras wirft alle Minister raus, die gegen das Hilfspaket gestimmt haben
jkl/dpa
Veröffentlicht: 16/07/2015 16:30
Alexis Tsipras hat alle Minister aus seinem Kabinett entlassen, die sich bei der Abstimmung gegen das dritte Hilfspaket gestellt haben. In einer Fernsehansprache wollte er das Volk über seine neuen Minister informieren.
Auf Tsipras Liste stehen unter anderem Justizminister Nikos Paraskevopoulos, Arbeitsminister Panos Skourletis, Minister für Kultur, Bildung und religiöse Angelegenheiten Aristidis Baltas, Minister für Produktionswiederaufbau, Umwelt und Energie Panagiotis Lafazanis und weitere acht Vizeministerien.
Mehr in Kürze auf HuffPost.
GRIECHISCHE PARLAMENTSPRÄSIDENTIN TOBT: "EURO-DEAL FÜHRT ZU VÖLKERMORD"

Schaun wir mal,wie es weiter geht.
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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 16. Juli 2015, 17:48

Das Land ist bankrott, kann seine Schulden nicht begleichen, verschwendet Kredite und treibt die Steuern nicht richtig ein: Der Journalist Edmont About beschreibt in seinem Buch die Situation Griechenlands – sein Werk stammt jedoch aus dem Jahr 1855. War die Krise voraussehbar?

Dieses Buch sollte nicht in die Hände von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble geraten – denn ihnen würde es wie Schuppen von den Augen fallen.

"Griechenland ist das einzige Land, das seit seiner Gründung bankrott ist": Diesen Satz hat der französische Autor und Journalist Edmont About in seinem Werk „La Grèce contemporaine“ (Das zeitgenössische Griechenland) geschrieben. Bemerkenswert ist, dass das Buch aus dem Jahr 1855 stammt.

Das reißerische und teils lustige Werk schrieb der Autor während eines zweijährigen Aufenthalts in Athen. Es weist auffällig viele Parallelen zur heutigen Situation auf, wie das französische Onlinemagazin "Rue 89" berichtet.

1. Finanzen

Ein Kapitel des Werks handelt von der finanziellen Lage des Landes. Darin schreibt About:

„Griechenland ist das einzig bekannte Beispiel eines Landes, das seit dem Tag seiner Entstehung im vollkommenen Bankrott ist (…) Griechenland hat mehr als zwanzig Jahre im Frieden mit dem Bankrott gelebt.“

2. Rückzahlungen

Auch die desolate Rückzahlungs-Lage hat About schon 1855 beobachtet. Er erklärt, dass seit der Entstehung des griechischen Staates, der 1832 seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reiche erkämpfte, „alle Budgets seit dem ersten Tag nur in den roten Zahlen stehen“, zitiert das Magazin. Damit Griechenland sich weiter emanzipieren konnte, hätte sich das Land weiter verschuldet, vor allem bei den Alliierten England, Russland und Frankreich.

„Die zugesprochenen Ressourcen durch dieses Darlehen wurden ohne jeglichen Nutzen für das Land von der Regierung verschwendet; und als das Geld auf einmal ausgegeben war, mussten die Garanten sich auf ihre Zinsen berufen: Griechenland konnte sie nicht zahlen. Heute hat das Land kaum mehr Hoffnung, sie jemals zurückzuzahlen", schrieb About weiter. Ein bekanntes Bild.
3. Verhandlungen

1852 habe eine Verhandlung stattgefunden, um die Schuldentilgungen zu verringern, so "Rue89". Doch das reichte nicht aus, heißt es weiter:

„Die griechische Regierung verlor die Hoffnung, jemals das Geld zurückzahlen zu können. Sie wollten ihren guten Willen damit zeigen, jedes Jahr 400.000 Drachmen an die drei Mächte zu geben. Dieses ehrwürdige Projekt blieb ein Projekt und die Gläubiger Griechenlands erhielten nie eine einzige Drachme.“ Auch heute steht das Land bei seinen Gläubigern tief in der Schuld.


4. Die Aufhebung der Schulden

Die Aufhebung der Schulden der drei Schutzmächte, führt der Autor weiter fort, ändere nichts, da das Budget des Landes grundsätzlich unausgeglichen ist. „Die Ausgaben sind noch nicht durch die Ressourcen gedeckt“, schreibt About. Ein Argument, das Wolfgang Schäuble bekannt vorkommen dürfte.

Der Schriftsteller stellte schon damals heraus, dass die Regierung Schwierigkeiten hatte, die Steuern effizient einzutreiben. "Rue 89" schreibt, dass der Klientelismus, den Syriza heute beklagt, schon 1854 existierte: „Die reichen Besitzer, die gleichzeitig einflussreiche Personen sind, finden eine Möglichkeit, den Staat zu hintergehen. Die schlecht bezahlten Angestellten ohne festes Einkommen treten nicht für die Interessen des Staates ein. Sie denken nur dran, Freunde zu finden, ihre Kräfte zu schonen und Geld zu verdienen.“

5. Das Steuersystem

Ein Steuersystem ist About zufolge für das Land "nicht natürlich". Es habe seine Unabhängigkeit unter anderem dadurch erreicht, indem es keine Steuern mehr an den Osmanischen Herrscher zahlte.

„Die Schäfer, Holzfäller, Kohlehändler, Fischer machen sich eine Freude daraus, keine Steuern zu zahlen. Diese mutigen Menschen erinnern sich daran, Palikaren zu sein. Sie denken wie zu Zeiten der Türken: Ihr Gebieter ist der Feind und das schönste Recht des Menschen ist, sein Geld zu behalten“, schrieb About.

Das Steuersystem umzustrukturieren ist heute eine der wichtigsten Forderungen der europäischen Gläubiger. Ohne Reformen gibt es kein neues Geld.

Fazit: Abouts Hassliebe

Edmont About spricht laut "Rue 89" den Griechen einige Tugenden zu, wie beispielsweise die Freiheitsliebe und den Sinn für Gleichheit. Allerdings kristallisiere sich während der Lektüre heraus, dass About sie verachtet haben muss, so der Artikel von "Rue 89". Er bezeichne die Griechen als Räuber, berechnend, als respektlos gegenüber Gesetzen und dass sie sich gegenseitig beneiden würden. Die Objektivität von Abouts Buch aus dem Jahr 1855 darf also bezweifelt werden.

quelle: Focus

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Re: Griechenland

Beitragvon Rei » 16. Juli 2015, 19:10

Ökonom fordert deutschen Soli für Griechenland

Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat einen Vorschlag zur Finanzierung der Griechenland-Hilfen.
Dem Ökonomen Clemens Fuest zufolge wird die Griechenland-Rettung Deutschland 22 Milliarden Euro kosten.
Er schlägt vor, diese Kosten durch eine Erhöhung des Solidaritätszuschlags (Soli) zu finanzieren.
Da es sich nicht um Kredite, sondern um einen Geldtransfer handele, müsse man dies gegenüber den Wählern und Steuerzahlern in Europa auch offenlegen, sagt Fuest.
Steuererhöhung für Griechenland-Rettung
Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, hat eine Anhebung des Solidaritätszuschlags gefordert, um die Griechenland-Rettung zu finanzieren. "Ehrlichkeit gegenüber den Wählern und Steuerzahlern und das Gebot der Generationengerechtigkeit erfordern es, zur Finanzierung des Griechenland-Programms die Steuern in Deutschland zu erhöhen oder Ausgabenkürzungen zu verabschieden", schreibt er in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Wenn der Bundestag über das neue Kreditprogramm für Griechenland entscheide, gehe es anders als bei vorangegangenen Rettungsprogrammen nicht um Kredite, sondern um Transfers - "also um Geld, das nicht zurückkommt", argumentiert der Mannheimer Ökonom. "Das Auflegen eines Transferprogramms für Griechenland bedeutet für die Euro-Zone einen grundlegenden Wandel: den Einstieg in die Transferunion." Es sei daher wichtig, dass gegenüber den Wählern und Steuerzahlern in Europa offengelegt werde, dass die neuen Zahlungen an Griechenland Transfercharakter hätten, welche die Staatshaushalte der anderen Euro-Staaten belasten würden.

Wenn man von einem Gesamtvolumen der Hilfen von 84 Milliarden Euro ausgehe und annehme, dass etwa ein Viertel auf Deutschland entfalle, bedeute das eine Belastung von 22 Milliarden Euro über drei Jahre. "Das könnte beispielsweise durch die Erhöhung des Solidaritätszuschlags von 5,5 auf 8 Prozent für drei Jahre finanziert werden," schlägt Fuest vor.

Griechenland am Abgrund Griechenland
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Syrizas politische Schizophrenie
Griechenlands Regierung verstrickt sich in Widersprüche. Premier Tsipras müsste die Abweichler nun gnadenlos bestrafen - doch er setzt weiter auf seinen einzigartigen Vorteil.
Deal von Brüssel birgt Risiken für gesamte Euro-Zone
Fuest hatte Anfang der Woche bereits betont, dass er nicht an die Umsetzung der geforderten Reformmaßnahmen in Griechenland glaube. Das zur Debatte stehende Sparprogramm gehe weit über das hinaus, was die Griechen bei der Volksabstimmung Anfang Juli abgelehnt hätten, sagte er. Premier Alexis Tsipras habe sicherlich die Absicht, sich an die Vereinbarungen zu halten. Dies könne ihm aber nicht gelingen, wenn die Bevölkerung dagegen sei.

Der in Brüssel gefundene Kompromiss berge Risiken für die gesamte Euro-Zone, warnte Fuest. Sollte Griechenland das Reformprogramm nicht umsetzen, werde der sich abzeichnende Konflikt zwischen dem Süden und dem Norden der Euro-Zone wieder aufbrechen. Die Schuld an einem Scheitern in Griechenland werde dem Norden angelastet. Damit könnte das Hilfspaket zur Quelle wachsender Unstimmigkeiten in der Euro-Zone werden.
Ich sage dazu:
Gehts noch?? [sick]
Gruß Rei
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 16. Juli 2015, 21:33

Der Prof mag intelligent sein, hat dennoch m.E. keine Ahnung. Wir können das Geld gleich wegwerfen, bevor wir einen Soli für GR schaffen.

Alles krankt am griech. System, an der schlechten Organisation, fehlenden Ämtern, an familiären Strukturen griech. Clans. Dort muss ein EU Team rein, die dafür Sorge tragen, dass klare, überschaubare Strukturen geschaffen werden. Erst dann werden Kredite getilgt werden können. Also, EU-Beamte müssen die Verwendung der Gelder checken. Ich wette, dass dann innerhalb von 5 Jahren die Basis steht. Solange die nicht wissen, wem welches Land gehört, wer wofür ne Rente bekommt, wirds nichts.

AZ
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Re: Griechenland

Beitragvon Interessierter » 17. Juli 2015, 07:42

Drittes Hilfspaket polarisiert Deutsche

Die Zustimmung des Bundestags zum dritten Hilfspaket für Griechenland gilt als sicher, bei den Bürgern ist das Meinungsbild weniger eindeutig. Fast die Hälfte der Deutschen lehnt laut Umfrage Verhandlungen mit Athen ab.

Die Deutschen sind in ihrer Haltung zu einem dritten Hilfsprogramm für Griechenland laut einer neuen Umfrage gespalten. Im "Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin" sprechen sich 49 Prozent der Bundesbürger dagegen aus, dass der Bundestag bei der Abstimmung am Freitag Verhandlungen über weitere Hilfen für das hochverschuldete Krisenland billigt. 46 Prozent sind dafür, dass die Abgeordneten den Verhandlungen zustimmen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 44090.html

Zu den 49% der Bürger, die gegen ein 3. Rettungpaket sind, zähle ich mich auch.
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 17. Juli 2015, 10:47

Derzeit läuft auf Phönix die Übertragung aus dem Bundestag. Festzuhalten, eine klare und gute Rede von Merkel, ein schwacher Gysi, der die Wahrheiten natürlich ganz anders sieht und selbst selbst sagt, dass er meisten Recht hat und alles richtig vorhergesagt hat. Aber gleichzeitig hofft, dass mit GR durch die Intention von Merkel alle gut wird. Wieso weiß er es eigentlich hier nicht, wo er doch alles vorher sieht?

Auch Gabriel , selten so gut wie heute, watscht Gysi erst mal ab, er möge sich doch mit seinem Vordenker Lafontaine besser abstimmen, denn der fordert das Gegenteil von ihm.... [flash]
Und die Wagenknecht labert mal wieder vom Staatsstreich..... [laugh]

AZ
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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 17. Juli 2015, 11:12

augenzeuge hat geschrieben:Derzeit läuft auf Phönix die Übertragung aus dem Bundestag. Festzuhalten, eine klare und gute Rede von Merkel, ein schwacher Gysi, der die Wahrheiten natürlich ganz anders sieht und selbst selbst sagt, dass er meisten Recht hat und alles richtig vorhergesagt hat. Aber gleichzeitig hofft, dass mit GR durch die Intention von Merkel alle gut wird. Wieso weiß er es eigentlich hier nicht, wo er doch alles vorher sieht?

Auch Gabriel , selten so gut wie heute, watscht Gysi erst mal ab, er möge sich doch mit seinem Vordenker Lafontaine besser abstimmen, denn der fordert das Gegenteil von ihm.... [flash]
Und die Wagenknecht labert mal wieder vom Staatsstreich..... [laugh]

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Der SPD-Politiker Thomas Oppermann tritt ans Mikrofon und wendet sich sogleich süffisant an seine Vorrednerin Wagenknecht: „Ihre Rede hat auf mich eine seltsame Wirkung: Wenn ich Ihnen sechs Minuten zuhören, finde ich Alexis Tsipras gar nicht mehr so schlimm.“ Gabriel und Merkel lachen.

Auszug aus dem Focus-Liveticker

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 17. Juli 2015, 11:38

Heute wird es deutlich, dass die Linken ganz schwach sind. Sie monieren nur Fehler, aber sie geben keine Antwort auf das Problem.

Ich frage mich, wenn sie in einer Regierung wären... [angst]

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 17. Juli 2015, 11:47

augenzeuge hat geschrieben:Heute wird es deutlich, dass die Linken ganz schwach sind. Sie monieren nur Fehler, aber sie geben keine Antwort auf das Problem.

Ich frage mich, wenn sie in einer Regierung wären... [angst]

AZ


Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken, Dietmar Bartsch, tritt ans Mikrophon. Die Lobeshymnen Oppermanns passten auf die Lola-Verleihung, nicht in den deutschen Bundestag, sagt Bartsch. Viele Abgeordnete haben den Saal mittlerweile verlassen.

Die sind bestimmt in der Kantine! Wann wird endlich abgestimmt? Ich will zu Eurosport die Tour anschauen...

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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 17. Juli 2015, 11:51

Frau Hasselfeldt:
Das Problem der Linken ist, dass ihnen irgendwann mal das Geld der anderen ausgeht.... [grins]
[flash]

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 17. Juli 2015, 11:55

augenzeuge hat geschrieben:Frau Hasselfeldt:
Das Problem der Linken ist, dass ihnen irgendwann mal das Geld der anderen ausgeht.... [grins]
[flash]

AZ


Die ehemalige Bundesministerin Gerda Hasselfeldt fällt zunächst mit einer mit großen roten Blumen bedruckten Bluse auf. Auch sie betont, dass Solidarität wichtig sei innerhalb der EU, doch mindestens genauso wichtig sei die Eigenverantwortung der Mitglieds-Staaten. "Wir brauchen nicht Worte, sondern Taten."

Kann man zustimmen!

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 17. Juli 2015, 12:26

Johannes Kahrs nutzt seine Rede für eine innenpolitische Breitseite. Lautstark ruft er in Richtung der Linke: „Mit sowas wie Ihnen wird es Rot-Rot-Grün nie geben“ - erst Bundestagspräsident Lammert kann ihn wieder zur Räson rufen.

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 17. Juli 2015, 12:52

Die Debatte im Live-Ticker:

13.35 Uhr: Es gibt nun fünf Abstimmungen, die erste ist der Antrag von Bundesfinanzminister Schäuble, ob über die ESM-Finanzierung für Griechenland in einem Wert von 85 Milliarden Euro verhandelt wird. Als erster steht Volker Kauder an der Wahlurne.

quelle: Focus

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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 17. Juli 2015, 12:57

Antrag angenommen, 439 Ja Stimmen....

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 17. Juli 2015, 13:07

augenzeuge hat geschrieben:Antrag angenommen, 439 Ja Stimmen....

AZ


Stimmt, Bundestagspräsident Lammert verkündet das Ergebnis: Mit 439 "Ja"- und trotz 119 "Nein"-Stimmen hat der Bundestag der Bundesregierung ein Mandat für Gespräche über ein drittes Hilfspaket sowie für eine kurzfristige Brückenfinanzierung erteilt. 40 Abgeordnete enthielten sich.

Na dann auf zu den Verhandlungen zum dritten Hilfspaket, mal sehen wenn es ein Viertes....

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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 17. Juli 2015, 13:33

Ein ganz Schlauer meldet sich zu Wort. [shocked]

Mit einem ungewöhnlichen Vorschlag schaltet sich Ashoka Mody - ehemals Direktor beim Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Zuständigkeit für Europa - in die Debatte über die Zukunft der Eurozone ein. Angesichts des Gerangels um Schulden zwischen Griechenland und seinen Gläubigern, wäre es aus seiner Sicht das Beste für alle Beteiligten, wenn Deutschland - und nicht Griechenland - die Eurozone verlassen würde.

In diesem Szenario, glaubt der Wirtschaftswissenschaftler, würde der Wert des Euro rapide sinken. Dies wiederum würde die wirtschaftlich angeschlagenen Länder in der Euro-Peripherie wie Griechenland, Portugal und Italien auf einen Schlag wettbewerbsfähiger machen.

Aber auch für Deutschland hätte die Rückkehr zur D-Mark Vorteile, ist sich der an der US-amerikanischen Princeton-Universität als Gastprofessor im Fach Internationale Ökonomie lehrende Mody sicher. Sein Argument: Die D-Mark wäre im Vergleich zum Euro mehr wert - und Deutschland könnte mit derselben Geldmenge mehr Produkte und Dienstleistungen in der verbleibenden Eurozone und dem Rest der Welt einkaufen als bisher. "Die Deutschen würden mit einem Schlag reicher werden", konstatiert Mody.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/14-24-Ex- ... 37771.html

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Re: Griechenland

Beitragvon karnak » 17. Juli 2015, 16:59

augenzeuge hat geschrieben: Sein Argument: Die D-Mark wäre im Vergleich zum Euro mehr wert - und Deutschland könnte mit derselben Geldmenge mehr Produkte und Dienstleistungen in der verbleibenden Eurozone und dem Rest der Welt einkaufen als bisher.

[grin] Den Haken den der Schlaue dabei übersieht, Deutschland will viel mehr verkaufen als einkaufen, daraus regeneriert das Land seinen Reichtum. Eine eigene starke Währung und drumherum die Währungen nicht viel oder weniger wert, was ja bedeutet sie können uns weniger abkaufen, müssen sich günstigere Anbieter suchen, ich weiß nicht so genau ob das ein Vorteil für uns wäre, dann müssen wir Kosten senken auf Teufel komm raus um nicht unterzugehen, die Lohnkosten werden da immer gerne genommen.
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Re: Griechenland

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Juli 2015, 17:02

Die ärmeren Eurostaaten hätten aber die Möglichkeit sich selbst und vor allem schneller zu berappeln. Denn so, wie es nun weiterlaufen soll, wird die gesamte europäische Karre, sprich Idee über kurz oder lang gegen die Wand gefahren.

Gruß Volker
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Re: Griechenland

Beitragvon karnak » 17. Juli 2015, 17:07

Ist nun aber mal so,dass bis jetzt dieses Deutschland von den Problemen Europas in finanzpolitischer Hinsicht die größten Vorteile gezogen hat, unter anderem die Möglichkeit einen ausgeglichenen Haushalt auf die Beine zu stellen.
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Re: Griechenland

Beitragvon karnak » 17. Juli 2015, 17:18

Volker Zottmann hat geschrieben:Die ärmeren Eurostaaten hätten aber die Möglichkeit sich selbst und vor allem schneller zu berappeln. Denn so, wie es nun weiterlaufen soll, wird die gesamte europäische Karre, sprich Idee über kurz oder lang gegen die Wand gefahren.

Gruß Volker

Übrigens, ich befürchte fast, wenn es ein paar Reiche gibt muss es immer auch viele Arme geben, sonst funktioniert das ökonomische System nicht und kommunistische Gleichmacherei wollen wir doch nicht, ist der menschlichen Spezies wesensfremd. [grin]
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Re: Griechenland

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Juli 2015, 17:27

Kristian, da hast Du recht.
Und "Arme" werden es auch hierzulande immer mehr.
Nimm nur mal kleine Sparer. Die werden gerade enteignet. Preise klettern durch normale Inflation, aber Erspartes wirft keine Zinsen mehr ab.
Ohne Zahlen zu nennen, denke mal an Deinen Kontoausdruck und ich an meinen. [flash]

Gruß Volker
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