Abschaffung des Bargelds

Themen welche die EU betreffen.

Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 12. April 2015, 12:36

Spartacus hat geschrieben:
So lösen sich Schulden in Nichts auf

Sparta


Um Gottes Willen.... [shocked] Diese Gesellschaft braucht Schulden. Oder?
AZ
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Spartacus » 19. April 2015, 15:01

Spartacus hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben: Und klar, jetzt darf keiner mehr in Aktien einsteigen, da war 2004 der richtige Zeitpunkt.
Sparta


2009 würd ich sagen. [wink]

Viel wichtiger, Sparta, sag wann man verkaufen muss.
AZ


Jetzt, denn ich rechne jederzeit mit einer starken Korrektur des aufgeblähten DAX nach unten.
Griechenland wird auch noch mit ins Spiel kommen.

LG

Sparta


Zitiere ich mich mal selber und hier die neuesten Nachrichten.

Die Rekordstimmung ist endgültig verflogen: Der Dax hat am Freitag wegen Sorgen über eine Staatspleite Griechenlands und ein Ausscheiden aus dem Euro seine am Vortag gestartete Talfahrt nochmals beschleunigt. Mit einem Abschlag von 2,58 Prozent auf 11 688,70 Punkte ging er aus dem Handel und büßte auf Wochensicht 5,6 Prozent ein. Damit verbuchte er den größten Verlust innerhalb einer Woche seit Anfang November 2011. Noch am vergangenen Freitag hatte das Börsenbarometer bei 12 390 Punkten ein Rekordhoch erklommen.


http://www.boerse.de/top-news/Aktien-Fr ... in/7557664

Damit verbuchte er den größten Verlust innerhalb einer Woche seit Anfang November 2011.


Hab ich es nicht gesagt. [grins]

Sparta


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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 22. April 2015, 16:40

Spartacus hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Heute schon auf den Goldpreis geschaut....?



Abwärts gehts.....und das seit 3 Jahren.

AZ [angst]
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Volker Zottmann » 22. April 2015, 18:16

Was interessiert mich das Gekritzel von einer Woche? Mein Glas ist halb voll! [laugh]

Gruß Volker
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Interessierter » 16. Mai 2015, 07:42

Der Goldpreis profitiert vom Währungskrieg

10% bis 20% eines Vermögens sollte in alternative Investments angelegt werden. Hierzu zählen auch Rohstoffe, wobei aktuell das Edelmetall Gold sehr viel Potenzial zeigt. Die Irrfahrt der Notenbanken könnte das gelbe Metall beflügeln.

Um zu begreifen, wie die Geldpolitik tickt, muss man begreifen, dass die vier großen Notenbanken (EZB, FED, BoJ und China) Krieg führen. Es ist ein erbitterter Währungskrieg dessen Fronten nicht eindeutig geklärt sind. Diese vier Zentralbanken wollen ihre jeweils eigene Währung möglichst stark gegenüber den anderen Währungen abwerten, damit die Kaufkraft der jeweiligen Bürger in Gewinne der heimischen Exportwirtschaft transformiert wird. Verlieren Währungen an Wert, dann gewinnen echte Sachwerte. Der Währungskrieg ist kein Krieg, den die Notenbanken gegeneinander führen, sondern ein Krieg gegen die Menschen. Und sie lassen es zu.

Seit einiger Zeit pendelt der Goldpreis, wie von einer magischen Hand geführt, um die Marke bei 1.200 USD pro Unze. In den letzten 12 Monaten gab er unterm Strich um über 5% nach. Doch die neuerlichen Eskapaden am Währungsmarkt beglücken europäische Anleger: Wer in Euro denkt und handelt hat in den letzen 12 Monaten 13,22% Gewinn gemacht. Eine Unze kostete in der Spitze (Herbst 2012) 1.377 Euro. Die aktuelle Notierung von 1.067€ ist nicht mehr weit davon entfernt. Aber echte Goldfans wissen: Gold wird niemals weniger. Eine Unze bleibt immer eine Unze. Und was die Unze in Papiergeld kostet, interessiert mich nur beim Kauf.

https://pinksliberal.wordpress.com/2015 ... ungskrieg/

Ich kann da leider nur mit vergoldeten Medaillen, die ich bei Turnieren erkämpfte, dienen. Deren Wert ist allerdings damals, wie heute gleich geblieben [grins]
Interessierter
 

Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Sirius » 16. Mai 2015, 12:29

Interessierter hat geschrieben:Der Goldpreis profitiert vom Währungskrieg

10% bis 20% eines Vermögens sollte in alternative Investments angelegt werden. Hierzu zählen auch Rohstoffe, wobei aktuell das Edelmetall Gold sehr viel Potenzial zeigt. Die Irrfahrt der Notenbanken könnte das gelbe Metall beflügeln.

Um zu begreifen, wie die Geldpolitik tickt, muss man begreifen, dass die vier großen Notenbanken (EZB, FED, BoJ und China) Krieg führen. Es ist ein erbitterter Währungskrieg dessen Fronten nicht eindeutig geklärt sind. Diese vier Zentralbanken wollen ihre jeweils eigene Währung möglichst stark gegenüber den anderen Währungen abwerten, damit die Kaufkraft der jeweiligen Bürger in Gewinne der heimischen Exportwirtschaft transformiert wird. Verlieren Währungen an Wert, dann gewinnen echte Sachwerte. Der Währungskrieg ist kein Krieg, den die Notenbanken gegeneinander führen, sondern ein Krieg gegen die Menschen. Und sie lassen es zu.

Seit einiger Zeit pendelt der Goldpreis, wie von einer magischen Hand geführt, um die Marke bei 1.200 USD pro Unze. In den letzten 12 Monaten gab er unterm Strich um über 5% nach. Doch die neuerlichen Eskapaden am Währungsmarkt beglücken europäische Anleger: Wer in Euro denkt und handelt hat in den letzen 12 Monaten 13,22% Gewinn gemacht. Eine Unze kostete in der Spitze (Herbst 2012) 1.377 Euro. Die aktuelle Notierung von 1.067€ ist nicht mehr weit davon entfernt. Aber echte Goldfans wissen: Gold wird niemals weniger. Eine Unze bleibt immer eine Unze. Und was die Unze in Papiergeld kostet, interessiert mich nur beim Kauf.

https://pinksliberal.wordpress.com/2015 ... ungskrieg/

Ich kann da leider nur mit vergoldeten Medaillen, die ich bei Turnieren erkämpfte, dienen. Deren Wert ist allerdings damals, wie heute gleich geblieben [grins]


Man sollte nicht versuchen, gegen die Notenbanken kämpfen ("Don´t fight the fed"). Die sollen ja selbst oder andere für sich den Goldpreis manipulieren und deckeln lassen. Und was in Deinem Artikel steht, Wilfried, ist nichts anderes als die Hoffnung, dass der Euro weiter fällt bzw. der US-$ weiter steigt.

Warum geht der Goldpreis nicht durch die Decke?
...
Aber wer oder was drückt dann den Goldpreis?

Ein ganzes Arsenal an Argumenten spricht also theoretisch für steigende Goldpreise. Doch die Praxis ist eine andere. Sind die Anlegerinnen und Anleger etwa auf ihren Edelmetall-Ohren taub? Nach seinem Hochstand im Jahr 2011 von 1.900 US-Dollar je Unze dümpelt Gold aktuell um 1.200 herum.

"Schuld" daran sind die Notenbanken. Sie sind nicht nur perfekte Zinsdrücker, nein sie sind auch erfolgreiche Goldpreisdrücker. Das machen sie allerdings nicht selbst. Das lassen sie von "befreundeten" Geschäftsbanken über die Terminmärkte machen. Wie wollen wir es nennen: Einflussnehmende Manipulation oder manipulative Einflussnahme?

Wie auch immer, aus Sicht der Notenbanken macht die Gold-Drückerei Sinn. Denn die Rettung des Weltfinanzsystems wird mit "Geld" betrieben. Da kann man keine starke, im Preis ansteigende Konkurrenzwährung "Gold" gebrauchen. Stellen Sie sich vor, Gold käme auch nur im Entferntesten zu dem Ruf, eine Ersatz- bzw. Parallelwährung zu sein. Stellen Sie sich vor, die Handwerker, die Ihre Wohnung tapezieren und streichen, kämen auf die Idee, statt Papiergeld Silberlinge oder Goldunzen zu verlangen. Wenn das Schule machen würde, dann hätten die Notenbanken in punkto geldpolitischer Rettung etwas gemeinsam mit meinem Kater Nico: Der hat keine Zähne mehr, ist ohne Schwanz und kastriert ist er auch noch. Also: Es kann nicht sein, was nicht sein darf!

Vor diesem Hintergrund wird Gold keine massive Kursbefestigung wie zwischen 2008 bis 2012 erleben können, so sehr sie auch fundamental gerechtfertigt wäre. Umgekehrt ist aber auch kein Niedergang des Goldpreises zu erwarten.
...
http://www.boerse-online.de/nachrichten ... 00605204/5
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Puck » 16. Mai 2015, 12:59

Becks Gold ist schwer im Preis gestiegen !https://www.google.de/search?q=becks+Gold&espv=2&biw=1280&bih=667&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=izBXVbSVE4XVygOF1oD

Vergangenen Sommer noch überall für 3,49 -3,79Euro zuhaben ,dies Jahr selten unter 4,00 Euro zu haben ! [flash]

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Spartacus » 16. Mai 2015, 14:21

Aber echte Goldfans wissen: Gold wird niemals weniger. Eine Unze bleibt immer eine Unze. Und was die Unze in Papiergeld kostet, interessiert mich nur beim Kauf.


Könnte von mir sein. [grins]

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 16. Mai 2015, 16:18

Aktuell steht der Euro gegenüber dem Dollar bei 1,1446. Das ist nicht schlecht, wenn man Klamotten kaufen möchte.... [wink]

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hält eine Abschaffung des Bargelds für sinnvoll. So würde "lichtscheuen Gestalten" das Leben schwergemacht, meint er.
Die Zukunft von Münzen und Scheinen wäre seiner Ansicht nach auch "ein gutes Thema für die Agenda des G-7-Gipfels", der Anfang Juni im bayerischen Schloss Elmau stattfindet.
http://www.merkur.de/wirtschaft/wirtsch ... 16244.html
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Spartacus » 16. Mai 2015, 20:00

So würde "lichtscheuen Gestalten" das Leben schwergemacht, meint er.


Genau, Big Brother in Perfektion und an Dummheit nicht mehr zu übertreffen. Widerständler, egal
welcher Couleur, werden dann einfach "abgeschalten". Ein feuchter Traum für die "Überwacher".
Wer dumm rumzuckt, kann nicht mehr einkaufen. Gegen eine dritte Startbahn in München, wird er
eben mal 3 Wochen "abgeschalten", sollst mal sehen, wie der dann spurt.

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 16. Mai 2015, 21:10

Spartacus hat geschrieben:
Gegen eine dritte Startbahn in München, wird er
eben mal 3 Wochen "abgeschalten", sollst mal sehen, wie der dann spurt.

Sparta


Jede Medaille hat immer 2 Seiten, keine Frage. Ich sehe hier in D allerdings keine Gefahr, dass man wegen solchen Widerstands "abgeschalten" wird.
So einfach ist es nun doch nicht.

Und in den USA, wo man eh schon Beiträge von $2 mit der Kreditkarte bezahlt und wo schon ein 20 Dollarschein kritisch beäugt wird sowie größere Scheine gar nicht angenommen werden (auch nicht aus dem ATM kommen), könnte man diesen Schritt einfach ausführen. Passieren würde gar nichts.

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Spartacus » 16. Mai 2015, 21:30

Das sehe ich so, wie ich es geschrieben habe.

Wer das Bargeld abschaffen will, der will die persönliche Freiheit abschaffen!

Wäre in Deutschland sowieso nicht möglich, da gäbe es dann wirklich einen Aufstand.
Den hat man zum Beispiel jedes mal, wenn so eine Tussi ihren Joghurt im SM mit Karte
bezahlen will.

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon pentium » 16. Mai 2015, 21:37

Spartacus hat geschrieben:Das sehe ich so, wie ich es geschrieben habe.

Wer das Bargeld abschaffen will, der will die persönliche Freiheit abschaffen!

Wäre in Deutschland sowieso nicht möglich, da gäbe es dann wirklich einen Aufstand.
Den hat man zum Beispiel jedes mal, wenn so eine Tussi ihren Joghurt im SM mit Karte
bezahlen will.

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 16. Mai 2015, 21:38

Sparta, ich wette mit dir, dass das Bargeld verschwinden wird. In der Zukunft gibts auch keine Kassiererinnen mehr. Man kauft ein, ein Scanner übermittelt die Daten an das Handy und man bestätigt. Fertig. Die Leute werden es selbst so tun....ohne das man sie zwingen wird. Aber gut, morgen noch nicht. [grins]
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Puck » 16. Mai 2015, 21:41

Die Wette wirst du ,wohl nicht mehr einlösen können ! Du und ich und noch paar Andere werden es nicht mehr erleben . oder besteht berechtigte Hoffnung ,daß du auch 111 Jahre alt wirst ? [ich auch]

Nichts für ungut !

Puck
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 16. Mai 2015, 21:51

Puck, ich werde es erleben (wie alt bist du?) und du sicher auch. So wie du die Wende erlebt hast, und daran nicht geglaubt hast. [grins]

Mach dich mal schlau, was heute schon in Schweden passiert...

http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/ ... 606-5.html

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Puck » 16. Mai 2015, 21:56

An die Wende habe ich immer geglaubt ,nur das ich es schon als unter Dreißigjähriger erleben durfte hat mich zumindest terminal erstaunt .

Ich hab letztes Jahr in Schweden nur mit Bargeld bezahlt ! Und niemand hat dumm gekuckt !

Puck
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Spartacus » 17. Mai 2015, 13:03

pentium hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Das sehe ich so, wie ich es geschrieben habe.

Wer das Bargeld abschaffen will, der will die persönliche Freiheit abschaffen!

Wäre in Deutschland sowieso nicht möglich, da gäbe es dann wirklich einen Aufstand.
Den hat man zum Beispiel jedes mal, wenn so eine Tussi ihren Joghurt im SM mit Karte
bezahlen will.

LG

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SM = Supermarkt und nicht was du schon wieder denkst. Ich keine auch keinen SM - Club in dem man
einen Joghurt kaufen kann. [flash]

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Sirius » 29. Mai 2015, 19:12

augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben: Und klar, jetzt darf keiner mehr in Aktien einsteigen, da war 2004 der richtige Zeitpunkt. [hallo]
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2009 würd ich sagen. [wink]

Viel wichtiger, Sparta, sag wann man verkaufen muss. [denken]
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Ja, 2009 war der richtige Zeitpunkt. So wie Anfang bis Mitte der dreißiger Jahre nach dem 1929er-Crash. Habt Ihr schon mal von Anne Schreiber gehört? Ich habe vor ein paar Jahren zum ersten Mal von ihr gehört. Da heute wieder mal ein Artikel über sie geschrieben wurde, erwähne ich sie. Ich habe keine Ahnung, wie sie das gemacht hat. Neben dem Faktor Zeit (Zinseszinseffekt), guten Nerven (in Crashs nicht zu verkaufen) muss sie auch zweifellos ein gewisses Talent in finanziellen Dingen gehabt haben. Vielleicht auch noch eine Portion Glück. Aber lest selbst:

Die unglaubliche Geschichte der Anne Scheiber
....
Wir schreiben das Jahr 1935. Anne Scheiber ist eine kleine Angestellte beim Finanzamt im US-Bundesstaat Tennessee. Dort ist sie als Buchhalterin tätig und verdient die bescheidene Summe von 3.150 Dollar im Jahr. Trotzdem schafft sie es nach einer Weile, 5.000 Dollar beiseite zu legen. Eine für ihre und die damaligen Verhältnisse sehr hohe Summe.

Statt dieses Geld auf irgendein Sparbuch zu tragen oder sich dafür ein Auto zu kaufen, entscheidet sich die junge Frau zum Kauf von Aktien. Denn, so heißt es in ihrer Chronik, auf dem Finanzamt habe Anne gelernt, dass man in Amerika nur dann zu Reichtum gelangt, wenn man sein Geld in Aktien investiert und möglichst lange nicht anrührt.

Breit gestreutes Portfolio

Diesem Grundsatz bleibt sie ein Leben lang treu. Anne Scheiber kauft Aktien großer Unternehmen wie Coca-Cola, PepsiCo, Bristol-Myers oder Schering-Plough (2009 von Pfizer übernommen), kassiert die Dividende und reinvestiert sie wieder - und dies jahrzehntelang.

Auch hat sie nie auch nur eine einzige Aktie verkauft. Selbst in den Jahren der Wirtschaftskrise 1972 bis 1974 sowie später beim Absturz der Börsen 1987 hat sie an ihren Aktieninvestments festgehalten. Denn Scheiber blieb stets von der Nachhaltigkeit der Unternehmen überzeugt, deren Anteilsscheine sie besaß.

Werte mit hohen Dividenden bevorzugt

Bei der Auswahl ihrer Titel hat sie sich stets auf ihre eigenen Recherchen verlassen, dabei aber immer Werte mit einer hohen Dividende bevorzugt. In den letzten Jahren ihres Lebens hat sie die Dividenden zum Kauf von steuerfreien Kommunalobligationen verwendet, weshalb ihr Portfolio bei ihrem Tod zu 30 Prozent aus Anleihen bestand.

Bei ihrem Tod im Jahr 1995 im Alter von 101 Jahren hatte sich der Wert ihres Depots auf die sagenhafte Summe von 22 Millionen Dollar gesteigert. Daraus ergaben sich jährliche Dividendenzahlungen von 750.000 Dollar. Am Ende stiftete Scheiber ihr gesamtes Vermögen der privaten jüdischen Hochschule von New York, Yeshiva University.

http://boerse.ard.de/boersenwissen/boer ... er100.html


Die ganze Euro-Diskussion, ob der Euro bestehen bleibt oder nicht, hätte sie vermutlich nicht sonderlich interessiert. Denn Währungen kommen und gehen. Die Betriebe existieren weiter.

In einem anderen Artikel las ich einmal, dass sie äußerst spartanisch gelebt hat, in einem kleinen Appartment ohne Luxus. Sie hat sich wohl nie etwas gegönnt. Nun, man kann es mit der Sparsamkeit auch übertreiben.
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Spartacus » 30. Mai 2015, 12:59

Danke für die Geschichte Sirius, die ich noch nicht kannte.

Die Betriebe existieren weiter.


Richtig, wenn heute das Finanzsystem den Bach runter gehen würde, würde der Goldpreis explodieren.
Dann würde ich auch Aktien, die ja ebenfalls kollabiert wären, von den führenden DAX - Unternehmen
kaufen. Für ein Spottgeld und dann ebenfalls in Ruhe abwarten.

LG

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 28. Juni 2015, 10:36

Wer hat schon bei Aldi etc. nur mit dem Handy bezahlt? Das soll wohl sehr einfach sein. Bargeld braucht man hierfür nicht mehr.

Übrigens, der Euro/Dollar im Bezug zum Goldpreis müsste sich doch verändern, oder? Schaut mal was aus meinem Goldvermögen geworden wäre, wenn ich es 2010 gekauft hätte. [angst]

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Spartacus » 28. Juni 2015, 13:09

Der Goldpreis wird manipuliert AZ und was wäre schon aus deinem Gold geworden?

Du hättest es immer noch. Übrigens ein schöner Vergleich zum Geldwert, denn wenn der abstürzt,
dann ist das Geld weg.

LG

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 28. Juni 2015, 13:11

Süntalers Idee möchte ich aufgreifen, ich denke hier gibts Diskussionsbedarf.

Wie bekommt man das Geld zum Zirkulieren und in hoffnungsloser Rezession die Wirtschaft in Schwung? "Das Wunder von Wörgl"

Zunächst muss man lesen um was es geht, viele werden es nicht kennen. Grob erklärt, es ist ein System, wo die Geldmenge beschränkt wird, das Sparen bestraft wird, das Geld verliert an Wert, wenn man es nicht rechtzeitig ausgibt! Wer also 10 Euro länger als 30 Tage behält (aufgeklebte Marken zeigen den Verfall), kann im Folgemonat damit nur noch 9,90 Euro ausgeben usw.

Aber wie finanziert man damit große Projekte wenn die Geldmenge nur gering ist?
Wie sorgt man für einen steigenden Konsumbedarf, auf dem alles basiert? Kurzfristig mag das funktionieren, aber was passiert nach 10 Jahren?

http://www.zeit.de/2010/52/Woergl

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rg ... reigeld.29

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Bahndamm 68 » 28. Juni 2015, 16:01

Entsprechend der Überschrift:
„Nein“, noch ist der Euro nicht am Ende.
Er wird gedruckt in verschiedenen Ländern:
Geldherkunft-01.jpg

Geldherkunft-02.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
und die Zukunft nicht gestalten.
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Spartacus » 28. Juni 2015, 16:16

augenzeuge hat geschrieben:Süntalers Idee möchte ich aufgreifen, ich denke hier gibts Diskussionsbedarf.

Wie bekommt man das Geld zum Zirkulieren und in hoffnungsloser Rezession die Wirtschaft in Schwung? "Das Wunder von Wörgl"

Zunächst muss man lesen um was es geht, viele werden es nicht kennen. Grob erklärt, es ist ein System, wo die Geldmenge beschränkt wird, das Sparen bestraft wird, das Geld verliert an Wert, wenn man es nicht rechtzeitig ausgibt! Wer also 10 Euro länger als 30 Tage behält (aufgeklebte Marken zeigen den Verfall), kann im Folgemonat damit nur noch 9,90 Euro ausgeben usw.

Aber wie finanziert man damit große Projekte wenn die Geldmenge nur gering ist?
Wie sorgt man für einen steigenden Konsumbedarf, auf dem alles basiert? Kurzfristig mag das funktionieren, aber was passiert nach 10 Jahren?

http://www.zeit.de/2010/52/Woergl

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rg ... reigeld.29

AZ


Wäre ein eigenes Thema wert AZ. Im übrigen haben Negativzinsen den selben Effekt, wenn sie den
normalen Bürger voll treffen, also 1.000 Euro im nächsten Monat nur noch 990 Euro wert sind.

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 28. Juni 2015, 18:34

Spartacus hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Süntalers Idee möchte ich aufgreifen, ich denke hier gibts Diskussionsbedarf.

Wie bekommt man das Geld zum Zirkulieren und in hoffnungsloser Rezession die Wirtschaft in Schwung? "Das Wunder von Wörgl"


Wäre ein eigenes Thema wert AZ.
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Wenn ich mehr als 3 Beiträge dazu hier sehe, lagere ich aus. [wink]
Süntaler findest es ja gut, so sollte er mir hier wenigstens die gestellten Fragen aus seiner Sicht beantworten können.
Und Thoth weiß sicher auch etwas, aber vielleicht wartet der auf den Beitrag vom Interessierten.... [grins]
AZ
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon pentium » 28. Juni 2015, 18:45

Das Wirtschaftswunder von Wörgl

Es war einmal - so beginnen alle Märchen, und es klingt tatsächlich wie ein Märchen: Es war einmal in der kleinen Stadt Wörgl ein Eisenbahner, genauer gesagt ein Lokomotivführer, der 1931 zum Bürgermeister gewählt wurde. Michael Unterguggenberger stammte aus einer tiroler Kleinbauernfamilie. Er mußte mit zwölf Jahren die Schule verlassen, um in einem Sägewerk als Hilfsarbeiter ein paar Kreuzer zu verdienen, um so zum Unterhalt der Familie beizutragen. Doch er wollte nicht Hilfsarbeiter bleiben und trat mit 15 bei einem Mechanikermeister in Imst in die Lehre. Das Lehrgeld - das man damals dem Meister bezahlen mußte - sparte er Heller um Heller, einen Teil zahlte er erst als Geselle ab. Den Gesellenjahren folgten die Handwerksburschen-Wanderjahre, über den Bodensee nach Wien, Rumänien und Deutschland. Auf diesem Weg lernte der aufgeschlossene Handwerksbursche die Gewerkschaft kennen und die Konsumgenossenschaft - die ersten Formen proletarischer Gemeinschaft.

Der 21jährige Unterguggenberger entscheidet sich für eine Anstellung bei der Eisenbahn und wird in den Bahnknotenpunkt Wörgl versetzt. Trotz guter Arbeit und ehrgeizigem Streben gibt es für ihn kein Weiterkommen - denn er ist Sozialdemokrat und aktiver Gewerkschafter. Als solcher wird er 1912 in die Personalkommission der österreichischen Staatsbahnen als Vertreter für die Gruppe "Diener im Lokomotivfahrdienst des Dienstbezirks Innsbruck" entsandt. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde er Gemeinderat, dann Vizebürgermeister, und im Jahr 1931 wurde er Bürgermeister der 4216 Einwohner zählenden Stadt Wörgl.

Über die weltweite Wirtschaftskrise der zwanziger und dreißiger Jahre sind Dutzende Bücher geschrieben, Hunderte Untersuchungen angestellt worden. Es war die bitterste Not der Arbeitslosigkeit - in Deutschland hat sie die Erfolge Hitlers maßgeblich begünstigt.

Während im Bahnknotenpunkt Wörgl im Jahr 1930 noch 310 Eisenbahner in Arbeit waren, waren es im Jahr 1933 nur noch 190. Die Arbeitslosen bestürmten ihren früheren Kollegen, den sie zum Bürgermeister gemacht hatten, um Hilfe.

Doch was sollte dieser tun? Nicht nur unter den Eisenbahnern wuchs die Arbeitslosigkeit. Große Industrien gab es dort nicht, und die Zwergbetriebe der Stadt und der Umgebung bröckelten ab, die Zahl der Arbeitslosengeldempfänger stieg. Auch stieg die Zahl der "Ausgesteuerten" - 1932 waren es 200 - die von der städtischen Armenfürsorge betreut werden mußten.

Michael Unterguggenberger stand dieser Katastrophe zwar ratlos, aber nicht untätig gegenüber. Die g'scheiten Leut' - dachte er -, die so viele Bücher geschrieben haben, die müßten doch Rat wissen! Er studierte Karl Marx, fand dort den Namen Pierre Joseph Proudhon als Verfasser von, "System der wirtschaftlichen Widersprüche" und fraß sich durch dieses Werk. Vergeblich! Erst als ihm Silvio Gesells "Natürliche Wirtschaftsordnung" in die Hände fiel, kam ihm der rettende Gedanke. Er las und las, manche Seite zwei- und dreimal, bis er glaubte, die Antwort auf seine Fragen gefunden zu haben. Da bei Unterguggenberger der Wille zum Helfen das Entscheidende war, entwarf er ein Hilfsprogramm.

Vor allem sprach er mit jedem Mitglied des Gemeinderats und jedem Mitglied des Wohlfahrtsausschusses: einzeln, bis er glaubte, sie von seiner Idee überzeugt zu haben. Dann berief er eine Sitzung ein und sagte: Wir haben 400 Arbeitslose in unserer kleinen Gemeinde, davon über 200 Ausgesteuerte; im Bezirk beträgt die Zahl der Arbeitslosen mehr als 1500. Unsere Gemeindekasse ist leer. Unser einziges Guthaben sind Steuerrückstände für das Jahr 1931 in der Höhe von 118.000 S aber wir können keinen Groschen hereinbringen; die Leute haben einfach kein Geld. Wir schulden der Sparkasse der Stadt Innsbruck 1.300.000 S, und wir können die Zinsen dafür nicht zahlen. Wir schulden der Landesregierung und dem Bund Geld, und da wir nicht zahlen, können wir auch von ihnen keine Gemeindeanteile bekommen. Die Gemeindesteuern brachten im ersten Halbjahr ganze 3000 S. Die Lage unserer Gemeinde wird immer schlimmer, da niemand Steuern zahlen kann. Nur die Zahl der Arbeitslosen steigt und steigt.

Dann unterbreitete der Bürgermeister seinen Plan des "Schwundgeldes".

Der Umlauf des Geldes, das die Nationalbank herausgibt, ist zu langsam, man müßte den Geldumlauf beschleunigen. Die Beträge müßten ihren Besitzer rascher wechseln, das heißt, das Geld muß wieder zum Tauschmittel werden. Natürlich dürfen wir dieses Tauschmittel nicht "Geld" nennen, das ist nicht erlaubt. Wir nennen es "Arbeitsbestätigung". Solche Arbeitsbestätigungen wurden nun in der Höhe von 1 S, 5 S und 10 S beschlossen. (Man beachte die kleine Zahl, die damals schon "Lohn" bedeutete.) Die bange Frage war: Werden die Kaufleute das Geld wirklich in Zahlung nehmen?

Nun setzt ein wichtiges Kapitel unseres Märchens ein: Die Arbeitsbestätigung wurde an Zahlungsstatt genommen, der Hausherr nahm sie für die schuldige Miete, der Kaufmann nahm sie und sagte noch "Danke schön, kommen Sie bald wieder!"

Vor allem begann die Gemeinde mit den notwendigsten Arbeiten. Das erste Bauvorhaben wurde am 11. Juli 1932 begonnen: Kanalisierung eines Stadtteils, überfällige Straßenarbeiten, Asphaltierung der Hauptstraßen. Kostenpunkt: 43.386 S, die nun zum Teil als Löhne in die Bevölkerung zurückflossen. Für den Bau einer Schisprungschanze wurden 500 Arbeitsschichten geleistet, eine Notstandsküche wurde eingerichtet, Kostenpunkt: 4000 S usw. Für ein Viertel der Arbeitslosen gab es wieder Brot; Familien, in denen alle Erwachsenen arbeitslos waren, wurde das Los sehr erleichtert.

Die Lohnauszahlung erfolgte ausnahmslos in Arbeitsbestätigungen. Sie wanderten von der Gemeinde zum Baumeister, von diesem zum Arbeiter, vom Arbeiter zum Bäcker, zum Fleischer, zum Friseur usw. Die Verwaltung der Arbeitsbestätigungen war Sache der Gemeinde, sie konnten aber auch beim Spar- und Darlehensverein der Stadt Wörgl gekauft und gegen normales Geld verkauft werden.

Warum aber wurde er "Schwundgeld" genannt? Nun, es wurde eine monatliche Entwertung von 1% beschlossen, das heißt von 12% jährlich. Für dieses eine Prozent mußte der Besitzer der Arbeitsbestätigung eine Marke kaufen - also 1 Groschen, 5 Groschen oder 10 Groschen, die am Monatsanfang auf die Arbeitsbestätigung aufgeklebt werden mußte. Fehlte diese Marke, so war der Schein um 1 % weniger wert.

Ein weiteres Kapitel unseres Märchens: Die Bank verlangte für ihre Leistungen im Dienste des Arbeitsbestätigungsverkehrs keine Gebühren, aller Gewinn floß in die Gemeindekasse. Von den Eingängen verlieh außerdem der Spar- und Darlehensverein Darlehen an vertrauenswürdige Kreditnehmer zu dem (märchenhaften) Zinsfuß von 6%, den sie nicht behielt, sondern auch der Gemeindekasse zufließen ließ.

Die Kunde von der Sanierung der Gemeinde Wörgl sprach sich in der Welt herum. Wörgl wurde eine Art Wallfahrtsort für Volkswirtschaftler. Sie fanden die Vorzüge des Schwundgelds enorm, denn es machte das Hamstern von Geld unsinnig, der Sparer trug es auf die Sparkasse. Da es nur im Ort Gültigkeit hatte, wurden hier auch die größeren Einkäufe getätigt, man fuhr nicht mehr nach Innsbruck einkaufen.

Der Schweizer Journalist Bourdet berichtete: "Ich habe Wörgl im August 1933 besucht, also genau ein Jahr nach Beginn des Experiments. Man muß unparteiisch anerkennen, daß der Erfolg an das Wunderbare grenzt. Die früher für ihren grauenhaften Zustand verschrieenen Straßen gleichen jetzt Autobahnen. Das Bürgermeisteramt schön restauriert, ein reizendes Chalet mit blühenden Geranien. Die Arbeiter sind alle fanatische Freigeldler. In allen Läden nimmt man die Arbeitsbestätigungen zum gleichen Wert wie das offizielle Geld."

Die Leute in Kitzbühel, die zuerst die Wörgler verlachten, entschlossen sich bald zur Nachahmung. Sie setzten für 3000 S - nämlich 1 S pro Kopf - Schwundgeld in Umlauf. Die Scheine der beiden Gemeinden galten in beiden Gemeinden und wurden hüben und drüben anstandslos angenommen. Zahlreiche andere österreichische Gemeinden wollten das Beispiel Wörgls nachahmen, entschlossen sich aber abzuwarten, was die inzwischen in Aktion getretene Regierung entscheiden werde.

Diese, die faschistische Regierung Dollfuß, legte Beschwerde ein. Das wär' ja noch schöner! Ein Prolet, der nur bis zum 12. Lebensjahr die Schule besucht hatte, der weder Volkswirtschaft noch Nationalökonomie studiert hatte, der nicht den kleinsten Doktortitel aufweisen kann, ein Eisenbahner, ein Sozialdemokrat wollte sich erfrechen, die österreichische Währung zu korrigieren! Die Ausgabe von Geld in jeder Art ist nur der Nationalbank gestattet. Das Schwundgeld wurde verboten. Bürgermeister Unterguggenberger begnügte sich nicht mit dem Bescheid, und der Prozeß, den Wörgl führte, lief durch alle drei Instanzen - erfolglos. Am 18. November 1933 wurde der Einspruch Wörgls endgültig abgewiesen. Da aber der Rekurs keine aufschiebende Wirkung hatte, mußte schon am 15. September das Schwundgeld eingezogen werden.

Viel haben wir seither erlebt und überlebt: den Ständestaat von Dollfuß, das Dritte Reich Hitlers, Not und Elend des Zweiten Weltkriegs und die harte Arbeit des Wiederaufbaus. Heute sind wir ein Staat, der in vieler Hinsicht der Welt ein Beispiel geben kann. Doch das Beispiel Wörgls und seines klugen Bürgermeisters wollen wir nicht der Vergessenheit anheimfallen lassen.



Annette Richter

(aus der Monatsschrift des Österreichischen Gewerkschaftsbundes "Arbeit & Wirtschaft", März 83)

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 29. Juni 2015, 07:26

Börse, Australien, SYDNEY:
Der Euro hat zum Wochenstart wegen der zugespitzten Lage in Griechenland wie erwartet nachgegeben. Das Minus der europäischen Gemeinschaftswährung hielt sich mit einem Abschlag von rund eineinhalb Cent allerdings in Grenzen. Um 5 Uhr kostete ein Euro 1,1012 Dollar, nachdem er am Freitagabend bei rund 1,1160 Dollar gestanden hatte. In den ersten Handelsstunden der Woche war der Euro zeitweise bis auf 1,0955 Dollar gefallen, konnte sich zuletzt wieder etwas erholen.

Derzeit ist der Euro gegenüber dem japan. Yen um 2,9% gefallen, jetzt steigt er wieder.

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Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon Interessierter » 29. Juni 2015, 08:50

Griechenland mag scheitern - der Euro nicht

Der Euro hat Konstruktionsfehler, die wirtschaftlich schwache Mitgliedsländer fast zwangsläufig in den Ruin treiben. Das war fast allen europäischen Ökonomen klar, nicht aber der Politik, meint Rolf Wenkel.

Machen wir uns nichts vor: So wie es aussieht, wird die Europäische Währungsunion in ein paar Tagen ein Mitglied weniger haben. Ein Mitglied von marginaler wirtschaftlicher Bedeutung zwar, aber von großer Symbolkraft für die europäische Integration. Ist das der Anfang vom Ende des Euro?

Der Satz: "Scheitert der Euro, dann scheitert Europa" ist theatralisch, übertrieben und sachlich falsch - auch wenn er aus dem Munde der Bundeskanzlerin kommt. Der Euro kann nicht scheitern, solange ihn noch irgendjemand als Zahlungsmittel anerkennt. Und das tun Amerikaner, Asiaten, Russen, Brasilianer und der Rest der Welt nach wie vor, ob nun mit oder ohne Griechenland.

Wohl aber kann man die Frage stellen, ob der Euro eine Fehlkonstruktion ist, der wirtschaftlich schwache Mitgliedsländer geradezu zwangsläufig in den Ruin treiben muss. "Wir sagen ja zum Euro!" tönten lange vor seiner Einführung schon Mitte der 90er Jahre der Deutsche Gewerkschaftsbund und die mächtigste deutsche Einzelgewerkschaft IG Metall.

Weiter geht es hier:
http://www.dw.com/de/kommentar-griechen ... a-18546234

Meinen Euros und wahrscheinlich den Euros der meisten europäischen Steuerzahler, geht es erheblich besser, ohne Griechenland permanent am " Milliardenschweren Eurotropf " hängen zu haben... [wink]
Interessierter
 

Re: Das Ende des Euro's?

Beitragvon augenzeuge » 13. Juli 2015, 18:34

Die Märkte jubeln, der Dax setzt seine Erholung fort. Durch die Lösung im Griechenland-Streit wird es möglich, wieder auf die normalen Kräfte des Marktes zu blicken. [flash]

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