Volker Zottmann hat geschrieben:Für mich stand fest, niemals in irgendeine Partei, so wie auch mein Vater, einzutreten.
Es gab darum für mich nie die Überlegung in eine der Blockflötenparteien einzutreten. Das war der Stand, bis zum Ende meiner Meisterausbildung. Ich wurde nie bis dato zu einem Eintritt gedrängt.
Für die letzten 5 neuen Meister im WBK stand noch eine einzige Meisterstelle aus.
Nun kam das entscheidende Kadergespräch. Ich war erst als Brigadier und zuletzt als Meister operativ eingesetzt. Als Einziger von den fünfen.
Als ich annahm meinen neuen Arbeitsvertrag unterschreiben zu können, wurde mir statt dessen eine Verpflichtungserklärung für den Beitritt in die Kampfgruppe vorgelegt.
4 blaue Ormeg-Seiten waren bereits dicht Maschine geschrieben fix und fertig als Gesprächsprotokoll ausgefüllt. Also bevor geredet wurde. "Hier unterschreibe mal…"
Dille, Du kannst es nicht wissen, aber ich bin aufgebraust, total empört. Denn ich habe nach der NVA geschworen nie wieder eine Waffe anzufassen.
Ich war außer mir. Der BGLer wars wohl, der die Kurve zuerst kriegte und dann sagte, dass es wohl ein Versehen, ein Irrtum sei, denn ich wolle ja in die SED!
Nächster Hammer!
Nur den kannte ich sehr gut und der war so alt wie mein Vater… Der wollte für mich retten, was momentan zu retten war.
Ich beruhigte mich langsam und bat um Bedenkzeit.
Zu Hause wurde alles mit meiner Frau durchgekaut und dann unser Zukunftsaussichten beredet. Wir hatten bis dahin zusammen knapp 1000.- Mark in der Monatsfamilienkasse.
So, den groben Rest kennen alle. Ich habe mich damals für eine "ordentliche" Gehaltsaufstockung verkauft.
Dieses war in meinem ganzen Leben mein einziger gravierender Makel. Ich weiß nicht, wie es dort im WBK ohne meine Unterschrift weitergegangen wäre!?
Ich beschwöre, dass dieser erste Ormegabzug dazu benutzt wurde. Es wurde lediglich "Kampfgruppe der Arbeiterklasse" durchgeixt und durch "Sozialistische Einheitspartei Deutschlands" ersetzt. Zum Glück habe ich den Durchschlag immer noch.
Es werden nicht viele 100% geradlinige DDR-Lebensläufe existieren. Das ist normal. Nur sollte man sich irgendwann weiterentwickeln, analysieren, Schlüsse ziehen. Ich habe das getan, niemals diese eine dunkle Stelle ausgespart, weil sie auch zu mir gehört und freiwillig in meiner Lebensgeschichte Erwähnung findet.
Als ich 1977 in einen ehemaligen Privatbetrieb wechselte, der gerade 5 Jahre zuvor "freiwillig" zwangsenteignet wurde, erlebte ich anderes. Hier war von vielleicht 15 Meistern nur einer in der Partei und eben ich… Kaum jemand hat solch ein Parteikram zuvor in diesem Betrieb interessiert. Und so sah ich schon damals, dass es eben auch anders gehen konnte. Ich hätte vielleicht schon 1974 im WBK kündigen müssen, statt in die SED einzutreten, aber für uns als junge Familie ging es damals ums Geld.
Lieber Dille, ich hoffe mein Statement stellt Dein Interesse zufrieden.
Gruß Volker
PS: Dille, der Baupionier war auch bewaffnet! Nur der Bausoldat war der Verweigerer. Ich wusste von dieser Möglichkeit vor 1970 als Atheist noch nichts!
Wosch hat geschrieben:vs1400 hat geschrieben:
".......................ich hab mir damals oft gedacht, warum gab es von seiten der damaligen brd nicht ne eindeutige aussage, dass flüchtlinge zb. zurückgeschickt werden und nur offiziell ausgereiste bzw. ausgewiesene aufnahme erhalten".
gruß vom Torsten
Selbst mit dem größtmöglichen Wohlwollen kann ich über Deine damalige Denke nur den Kopf schütteln. Nun ist mir auch so Einiges klar wenn ich mir Deine heutigen Sichtweisen reinziehe, scheinbar sind die auf dem Stand des damals "zu jung für diesen Sch...ß" Gewesenen stehen geblieben.
Du solltest Dir mal heute besser Gedanken darüber machen, wieso die Flüchtlinge die DDR verlassen wollten bzw. haben. Da Du nun etwas älter geworden bist kannst Du mit dem Verweis auf Deine damalige "Jugend" heute nicht mehr punkten; wie heißt es doch so schön treffend: "Es ist nie zu spät".
Übrigens, ich denke nicht daß Du damals zu jung warst, eher ein klein wenig zu "Balla-Balla".
Aus Kassel, Wosch.
karnak hat geschrieben:dein1945 hat geschrieben:
http://www.lsklv-ddr.de/hs16.htm
Steht denn auch irgendwo mit wie vielen Hubschraubern diese Ketten ausgestattet waren.Also für mich blieb es in der DDR eigentlich eine Attraktion wenn ich mal einen Hubschrauber habe fliegen sehen.Und man wollte notfalls vom Hubschrauber aus Flüchtlinge abschießen und hatte Krankenwagen in Grenznähe "versteckt"?,zu welchen Zweck denn und wo hast Du bloß solchen Unsinn her?
Sonst ist die DDR technologisch hinter dem Mond gewesen,was ihre Technik und Ausrüstung angeht und genauso war es auch und jetzt will man mir erzählen,da waren pausenlos Hubschrauber an der Grenze unterwegs um NOTFALLS Flüchtlinge abzuschießen?
Um Keine Missverständnisse aufkommen zu lassen,allen die mich gerne in eine entsprechende Schublade stecken wollen,mir geht es NUR um die Unsinnigkeit solcher"Fakten"
dein1945 hat geschrieben:Da ja hier sehr vom Thema abgewichen wurde, mache ich mal weiter:
"Hier wurde am 12.Oktober 1961 ein Deutscher von Deutschen auf Ulbrichts Befehl hinterhältig ermordet" Der Text hätte auch anders lauten können, wie verkneife ich mir !
http://einestages.spiegel.de/static/top ... opfer.html
Soviel zu DEUTSCH, ich war mit Verwandten schon 1962 dort.
aus Berlin Achim
dein1945 hat geschrieben:
Noch ne kleine Anmerkung die Todesschützen kamen aus der 2.Grenzkompanie Jahrstedt !
Schönen Tag Achim
control hat geschrieben:dein1945 hat geschrieben:
Noch ne kleine Anmerkung die Todesschützen kamen aus der 2.Grenzkompanie Jahrstedt !
Schönen Tag Achim
Hallo mein dein 1945,ich finde diese grauenhafte Ungeheuerlichkeit setzt der Menschenverachtung erst den Punkt auf i.
dein1945 hat geschrieben: Es waren FREIWILLIGE die sich in die Uniform stecken ließen ! Da wurde noch keiner gezwungen, die machten es noch aus Spaß an der Freude oder waren zu blöd einem vernüftigen Beruf nachzugehen. Aber wahrscheinlich lockte die gute Besoldung oder man hatte einfach Freude daran auf wehrlose Opfer zu schießen ! Wer auf einen sichtlich unbewaffneten Menschen schießt ist für mich ein kaltblütiger Mörder und davon gab es genügend an dieser unmenschlichen Grenze, daß scheinst du nicht zu begreifen auch nach 25 Jahren nicht. alles andere verkneife ich mir lieber.
karnak hat geschrieben:dein1945 hat geschrieben: Es waren FREIWILLIGE die sich in die Uniform stecken ließen ! Da wurde noch keiner gezwungen, die machten es noch aus Spaß an der Freude oder waren zu blöd einem vernüftigen Beruf nachzugehen. Aber wahrscheinlich lockte die gute Besoldung oder man hatte einfach Freude daran auf wehrlose Opfer zu schießen ! Wer auf einen sichtlich unbewaffneten Menschen schießt ist für mich ein kaltblütiger Mörder und davon gab es genügend an dieser unmenschlichen Grenze, daß scheinst du nicht zu begreifen auch nach 25 Jahren nicht. alles andere verkneife ich mir lieber.
Was die Zusammenhänge angeht,in vielen Teilbereichen zu diesem Thema fehlen Dir einfach die Kenntnisse und besonders die Erfahrungen,dafür kannst Du aber nichts,Du hattest das Glück eines anderen Geburtsortes,mehr aber auch nicht.Jedenfalls bist Du in solch einem Forum richtig,kannst noch was lernen,vielleicht,musst es auch nicht gleich zugeben.
dein1945 hat geschrieben:control hat geschrieben:dein1945 hat geschrieben:
Noch ne kleine Anmerkung die Todesschützen kamen aus der 2.Grenzkompanie Jahrstedt !
Schönen Tag Achim
Hallo mein dein 1945,ich finde diese grauenhafte Ungeheuerlichkeit setzt der Menschenverachtung erst den Punkt auf i.
Dir hätte es sicher besser gefallen wenn ich gleich von Ulbrichts Mordbuben geschrieben hätte ! Nur mal zum besseren Verständnis zu der Zeit standen noch keine Wehrpflichtigen an der Zonengrenze ! Es waren FREIWILLIGE die sich in die Uniform stecken ließen ! Da wurde noch keiner gezwungen, die machten es noch aus Spaß an der Freude oder waren zu blöd einem vernüftigen Beruf nachzugehen. Aber wahrscheinlich lockte die gute Besoldung oder man hatte einfach Freude daran auf wehrlose Opfer zu schießen ! Wer auf einen sichtlich unbewaffneten Menschen schießt ist für mich ein kaltblütiger Mörder und davon gab es genügend an dieser unmenschlichen Grenze, daß scheinst du nicht zu begreifen auch nach 25 Jahren nicht. alles andere verkneife ich mir lieber.
Gruß für mich immer noch aus Westberlin besonders für dich controletti
dein1945 hat geschrieben:karnak hat geschrieben:dein1945 hat geschrieben: Es waren FREIWILLIGE die sich in die Uniform stecken ließen ! Da wurde noch keiner gezwungen, die machten es noch aus Spaß an der Freude oder waren zu blöd einem vernüftigen Beruf nachzugehen. Aber wahrscheinlich lockte die gute Besoldung oder man hatte einfach Freude daran auf wehrlose Opfer zu schießen ! Wer auf einen sichtlich unbewaffneten Menschen schießt ist für mich ein kaltblütiger Mörder und davon gab es genügend an dieser unmenschlichen Grenze, daß scheinst du nicht zu begreifen auch nach 25 Jahren nicht. alles andere verkneife ich mir lieber.
Was die Zusammenhänge angeht,in vielen Teilbereichen zu diesem Thema fehlen Dir einfach die Kenntnisse und besonders die Erfahrungen,dafür kannst Du aber nichts,Du hattest das Glück eines anderen Geburtsortes,mehr aber auch nicht.Jedenfalls bist Du in solch einem Forum richtig,kannst noch was lernen,vielleicht,musst es auch nicht gleich zugeben.
KARNAK,
ich merke schon wir werden nie Freunde, nur mal zur Klarstellung geboren in Berlin am 08.05.45 da gab es weder OST noch WEST, da war gerade der Krieg zu Ende das war für mich der einzige Vorteil ! Hätte der Russe die andere Seite bekommen, was dann ! Und über meine Kenntnisse mach dir mal keine Sorgen ! Ich habe jedenfalls vieles selbst erlebt, was dir wahrscheinlich entgangen ist, trotzdem noch einen schönen Sonntag aus Berlin
Interessierter hat geschrieben:Wenn man sich in dieser Diktatur anpasste, dann konnte man dort gut leben ..
Nov65 hat geschrieben:Wie werden ehemalig Verantwortliche mit dieser unmenschlichen Tragödie heute fertig, frage ich mich. Alles damals rechtens und fertig?
Haben damals Hass und Abgehobenheit alles Menschliche überlagert? Eine andere Antwort als ein Ja gibt es wohl kaum.
Kann man darüber jemals schweigen, sich der heutigen Welt erfreuen als wäre nichts geschehen? Seinen erwachsenen Kindern unschuldig in die Augen schauen?
Ich kann es einfach nicht glauben.
Wie erfrischend war doch die Aussage OLT Jägers bei Jauch:"Aus meiner heutigen Sicht sage ich, ja, die DDR war ein Unrechtsstaat."
Gruß, Andreas
Ja das können solche Menschen, denn ihnen fehlt ein Gewissen oder zumindest das Unrechtsbewusstsein.
Interessierter hat geschrieben:Ja das können solche Menschen, denn ihnen fehlt ein Gewissen oder zumindest das Unrechtsbewusstsein.
Nicht nur das. Die ehemaligen Anhänger und Diener der damaligen " Organe " der DDR, versuchen heute schon wieder unverfroren mit persönlichen Diffamierungen ( wie auch hier im Forum ) die User mundtot zu machen, die an solche Abscheulichkeiten dieses SED - Regimes erinnern.
" Der Interessierte "
Edelknabe hat geschrieben:Siehe Volker mit:
"In deren Augen kann man schauen und lesen. Ihr Blick ist erkaltet starr oder reichlich wässrig, trübe."
Jetzt ohne Nebengedanken und überhaupt nicht Themenbezogen. Also dein Blick so denke ich bei mir Volker. der ist bestimmt der eines Hundes, so richtig hündisch treu ergeben? Oder der Leckerblick...Zunge raus und gehechelt hahahahohohi
Rainer-Maria und nimms mit Humor
Interessierter hat geschrieben:Menno " Thoth " mein fotoscheuer Freund, an Dich hatte ich dabei gar nicht gedacht, aber anscheinend passt Dir der Schuh auch
Schön aber auch, dass Du wiederum diesem Beitrag von mir, Deine ungeschmälerte Aufmerksamkeit schenkst.
Schlußendlich solltest Du, wenn Du schon zitierst, richtig zitieren und mir nicht einen Satz unterjubeln, den ich lediglich zitiert habe. Deine von mir angesprochenen Kapazitätsprobleme Deines Speichers häufen sich.
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