Berliner hat geschrieben:Diese Werbung kannte ich noch nicht...bringt mich gleich auf die Frage, ob es Motorradrennen in der DDR gegeben hat...
Kannste glauben,
sogar Weltmeisterschaftslaeufe gabs bis 1971 auf dem Sachsenring. Ab 1972 wurden dann nur noch Ostblock-Starter zugelassen, nachdem die Zuschauer den Gewinner von 1971 (Dieter Braun aus der Bundesrepublik) und vor allem die bundesdeutsche Nationalhymne etwas zu frenetisch gefeiert hatten.
Das Rennteam von MZ um Walter Kaaden (seines Zeichens Mitentwickler der V2-Rakete unter Wernher von Braun) war zumindest in den 1960er Jahren auf der Hoehe der Zeit, und konnte durchaus im Kampf um die Titel mitfahren.
Kaaden, ganz rechts (Quelle)
Das Rennteam von MZ hat unter anderem die Zweitakt-Resonanzaufladung entwickelt und perfektioniert, welche man heute noch an praktisch jedem Zweitakt-Motor bewundern kann (z.B. Bombardier/Rotax, Suzuki, Yamaha, Honda).
Hier noch ein recht interessanter Artikel ueber den Sachsenring in den 1960ern, wobei jedoch nicht stimmt das Degner seinen Motor absichtlich zerstoerte. Fuer die Fahrer sei hier der Name Ernst Degner genannt, welcher sich auf recht abenteuerliche Weise in den Westen absetzen konnte. Er nahm entscheidende Hinweise der Entwicklung mit zur japanischen Konkurrenz von Suzuki und Yamaha, welches durchaus mitverantwortlich war das in den 60ern ein neuer Motorrad-Zweitakt-Boom entstand. Zu seinen Ehren sind zwei Kurven des Formel-1 Kurses in Suzuka benannt.
Und, ja, im motorsportbegeisterten Sueden der DDR (gepraegt durch BMW und Audi/DKW) gab's auch Formel-1 Fahrer, zum Beispiel aus meinem Heimatort Edgar Barth und seinen Sohn Juergen (Gewinner der 24 Stunden von Le Mans).
-Th
PS: Hab' grade gesehen, wir sind hier im 'Arthur der Engel' Thread, von daher etwas offtopic. Falls es interessant wird, koennte man die entsprechenden Beitraege in einen neuen Thread ueber 'Motorsport in der DDR' verschieben.