DuV (Das unsichtbare Visier)

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DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon Berliner » 19. August 2010, 04:16

durch eine grosszuegige Spende habe ich, obwohl vom Fernsehen aufgenommen (VHS), die ganze Serie erhalten... [rose]

Ich bin nur bei der ersten Folge, der ersten Episode, der ersten Staffel. Die Musik ist sehr "groovy" und einen Thread dazu gibt es jetzt auch. [wink]

Berliner [hallo]










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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon karl143 » 19. August 2010, 11:30

Im Gegensatz zum Polizeiruf ist das DuV eine rein politisch aufgemachte Serie aus der Zeit des kalten Krieges. Sie entstand ja auch in enger Zusammenarbeit mit dem MfS, was eigentlich schon alles sagt. Es gab immer immaginäre Schauplätze im Westen, und es wurde hauptsächlich der Klassenfeind negativ dargestellt. Auszug aus Wiki: In der Serie geht es vor allem um die westdeutsche Gesellschaft, die als oberflächlich-materialistisch und von dunklen Mächten gesteuert dargestellt wird. Vereinzelte Westdeutsche und Ausländer sind bereit, der guten Sache Detjens zu helfen, oftmals Frauen, die auch seinem Charme erlegen sind. Anhand des immer wieder auftretenden CIA-Mannes Wilson wird gezeigt, dass in der Bundesrepublik in Wirklichkeit Amerika das Sagen hat.

Es gibt auch noch ein Forum über diese Serie, wo man sich aber mind. 20 Jahre in der Zeit zurückgesetzt fühlt.
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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon Danny_1000 » 19. August 2010, 12:39

Hallo Duane,

da hast du ja einen wahren Schatz erworben, Duane. Mein Glückwunsch ! In der DDR war diese Serie einfach Kult und wenn die Folgen dann alljährlich im DDR- Fernsehen liefen, waren die Strassen leer. In ihr wirkten damals die besten Schauspieler der DDR mit. Ich gebe zu: Auch ich sah die Serie sehr gerne.

Sicher ist da eine Menge „Ideologie“ enthalten, was die Darstellung der Bundesrepublik auf einen alten Nazi- und Militärstaat reduziert. In der DDR ging’s da viel militärischer zu ! Aber die eine oder andere Geschichte hatte wohl auch einen wahren Hintergrund.

Eine Anmerkung noch zum Schluß: Ich schaue mir gerade auf Youtube den 18- Teiler
„Die Geschichte der CIA“ an.
Und da kam mir doch so der Gedanke:
Im Vergleich zu der Blutspur, die der (die) CIA in den sechziger und siebziger Jahren in der Welt hinterließ, war „unser Friedenskämpfer“ Achim Detjen im Kampf an der unsichtbaren Front ein „wahrer Waisenknabe“.

Wie immer einen netten Gruß von
Daniel
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon exgakl » 19. August 2010, 14:48

karl143 hat geschrieben:Im Gegensatz zum Polizeiruf ist das DuV eine rein politisch aufgemachte Serie aus der Zeit des kalten Krieges. Sie entstand ja auch in enger Zusammenarbeit mit dem MfS, was eigentlich schon alles sagt. Es gab immer immaginäre Schauplätze im Westen, und es wurde hauptsächlich der Klassenfeind negativ dargestellt. Auszug aus Wiki: In der Serie geht es vor allem um die westdeutsche Gesellschaft, die als oberflächlich-materialistisch und von dunklen Mächten gesteuert dargestellt wird. Vereinzelte Westdeutsche und Ausländer sind bereit, der guten Sache Detjens zu helfen, oftmals Frauen, die auch seinem Charme erlegen sind. Anhand des immer wieder auftretenden CIA-Mannes Wilson wird gezeigt, dass in der Bundesrepublik in Wirklichkeit Amerika das Sagen hat.

Es gibt auch noch ein Forum über diese Serie, wo man sich aber mind. 20 Jahre in der Zeit zurückgesetzt fühlt.



Hallo Karl, [hallo]

stimmt, jetzt wo Du es sagst weiss ich auch woran mich heutige Filme über die DDR-Grenztruppen usw. erinnern [flash] ich frage mich nur immer, woher die die vielen Sachsen für den Job der Zonengrenzer herholen [laugh]

VG exgakl
[shocked] [blush]
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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon CaptnDelta » 20. August 2010, 00:41

exgakl hat geschrieben: ich frage mich nur immer, woher die die vielen Sachsen für den Job der Zonengrenzer herholen [laugh]

VG exgakl

Ungefaehr dort wo Detjen's seine Bayern findet - oder die schuhkremgeschminkten Suedamerikaner(innen) im 8ten Teil [flash].
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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon CaptnDelta » 20. August 2010, 06:32

Danny_1000 hat geschrieben:Aber die eine oder andere Geschichte hatte wohl auch einen wahren Hintergrund.
Naja, meist ist irgendwo ein Koernchen. Das wurde dann zum Alpenmassiv auffrisiert [wink]

Danny_1000 hat geschrieben:Eine Anmerkung noch zum Schluß: Ich schaue mir gerade auf Youtube den 18- Teiler
„Die Geschichte der CIA“ an.
Und da kam mir doch so der Gedanke:
Im Vergleich zu der Blutspur, die der (die) CIA in den sechziger und siebziger Jahren in der Welt hinterließ, war „unser Friedenskämpfer“ Achim Detjen im Kampf an der unsichtbaren Front ein „wahrer Waisenknabe“.

Allerdings spielte das MfS von Detjen auch nich ganz in der gleichen Liga: eher ein Oberliga <-> Kreisliga - Vergleich. Dazu muesste man schon das KGB/NKWD heranziehen.

Ok, etwas offtopic:
Die Doku ist nicht schlecht, es gab hier eine sehr aehnliche (anscheinend das Original) auf dem Discovery-Channel. Irgendwo dachte ich auch das die irgendwo bei Youtube war, hab's allerdings noch nicht wiedergefunden. Man merkt das manche der Uebersetzungen inakkurat sind, da wird schon manches in der Uebersetzung etwas aufgebauscht was der Original-Redner so nicht meint. Ausserdem fehlt einiges (oder ist schlicht falsch - z.B. wurde nach Pearl Harbor zuerst die OSS gegruendet). Es ist auch interessant, sich die Biografien der Leute anzuschauen, welche da zum reden kommen (z.B. auf der englischen Wikipedia). Einige Sachen sind ausgelassen, so z.B. MK Ultra, oder Aktivitaeten in Afrika.

Robert Gates' Offenheit ueberrascht mich immer wieder, die Aufnahmen von "Mister Teflon" Richard Helms sind warscheinlich die letzten vor seinem Tod ("nothing sticks to him but Chile"), Joe Trento ist wie immer ein bisserl "over the top", und Interviews mit Rob Baer sind eine Klasse fuer sich. Wenn ich dir ein Buch von einem der Interviewpartner empfehlen darf, dann waere das Robert Blum's Rogue State: A Guide to the World's Only Superpower, das hat die (un)zweifelhafte Empfehlung, das es auch von Osama bin Laden empfohlen ist.

Wenn Du fertig bist mit kucken, und hast Interesse, dann mach 'nen Thread drueber auf [hallo]
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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon Berliner » 23. August 2010, 04:30

die einzige Bemerkung, die ich nach zwei Folgen machen wollte, ist wie klar das damalige Feinbild war.

Dein Feind war "der Faschist", die Bundesrepublik war das Nest des Faschismus, die Amerikaner als Aliierten ebenso. Auch die Kirche kommt nicht ungeschoren davon als Zentrum der Nazi-Schmuggelei, innerhalb ihrer "heiligen Waende".

Es fuehrt mich zum Schluss, dass die Macher die einzige Wahrheit besessen haben. [denken]

Die Serie ist trotzdem interessant und ich schaue weiter nach neuen Erkenntnissen.

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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon Berliner » 23. August 2010, 05:36

Hier ein Clip aus der ersten Folge des unsichtbaren Visiers, "Der roemische Weg".

Es feuert wohl ein MG42, oder ? Hatten die Italiener noch deutsche Waffen ? In der letzten Szene sehen die MPi wie MP40 aus... [denken]


Hier ein Clip, eine AK-47.

This is the AK-47 assault rifle, the preferred weapon of your enemy, and it makes a very distinctive sound when fired at you, so remember it.

dieses ist das Sturmgewehr AK-47, die bevorzuegte Waffe Eures Feindes. Der Klang ist unverkennbar, wenn es auf Euch gefeuert wird. Merkt Ihr es Euch.



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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon CaptnDelta » 23. August 2010, 08:09

Berliner hat geschrieben:die einzige Bemerkung, die ich nach zwei Folgen machen wollte, ist wie klar das damalige Feinbild war.
Dein Feind war "der Faschist", die Bundesrepublik war das Nest des Faschismus, die Amerikaner als Aliierten ebenso. Auch die Kirche kommt nicht ungeschoren davon, als Zentrum der Nazi-Schmuggelei, innerhalb ihrer "heiligen Waende".


Hi Berliner,

das hatte ich gemeint, aus einem "Koernchen Wahrheit ein Alpenmassiv" aufzubauen. Inzwischen ist man in der geschichtlichen Aufarbeitung der damaligen Geschichte soweit, das bezweifelt wird ob eine ODESSA je existierte - wenn, dann jedenfalls nie als solch massive Organisation. Die Rattenlinien hat es sicher gegeben, nur eben nicht so generalstabsmaessig organisiert wie im Film propagiert. Dabei halfen auch katholische Priester wie Alois Hudal, Kunoslav Draganoviz, etc, allerdings nicht unbedingt speziell nur Nazi's, eher generell Leuten, welche aufgrund der Nachkriegswirren um Hilfe baten. Die amerikanische CIC wusste auch von diesen Rattenlinien, unternahm jedoch kaum etwas. Der Grund duerfte einfach darin zu sehen sein, das man somit wusste, wo diese Leute aggregierten (ein aehnliches Verhalten konnte man auch bei anderen Geheimdiensten, teilweise auch beim MfS, beobachten). Allerdings interessant wird's bei der These, das der CIC im Vatikan ein "Buero" zu unterhalten hatte; an dem Tag muss der Drehbuchschreiber Westkaffe gehabt haben.

Zu den Requisiten: Es macht fuer mich wenig Sinn, die Filme deswegen auseinanderzunehmen, da Babelsberg bekanntlich in Bezug auf Requisiten limitiert war. Es passt eigentlich fast kein Auto, kein Flugzeug und selbst die Klamotten nicht in die vorgegebene Zeit. Es wird ja heutzutage manchmal von "Uniformfetischisten" schon die historische Akkuresse neuzeitlicher "Stasifilme" angezweifelt, wenn mal ein Uniformknopf nicht stimmt. Bei DuV isses umgekehrt, da stimmt ausser den Uniformen nix (vielleicht stimmen die auch net, ich kenn mich da nur net aus). Allerdings, die DEFA hatte nun mal nicht den gleichen Requisitenfundus wie die Bavaria-Filmstudios (oder sogar Hollywood), von daher muss man da glaub ich drueberwegsehen. Macht aber immer wieder Spass, solche Anachronismen in den Filmen zu entdecken. Nur nebenbei: Es haelt sich das hartnaeckige Geruecht, das die Verkehrsueberwachung auf den Transitautobahnen nach Berlin "Autobestellungen" der DuV-Produzenten ihren westlichen Eigentuemern abgejagt hat, um diese in den Filmen zu verwenden.

Was mich allerdings wirklich gewundert hat, ist das es doch ziemlich viele handwerkliche Fehler in den Filmen gegeben hat. Z.B. wenn das innere eines Flugzeuges um Nummern groesser ist als das aeussere; wenn ein Flugzeug mitten im Linienflug mit ausgefahrenem Fahrwerk fliegt (und dann an der gleichen Stelle abstuerzt, wo es schon 5 Minuten vorher war); wenn die gleiche Telefonzelle (mit den gleichen Kratzern) ueber ein dutzend male an verschiedenen Plaetzen hunderte von Kilometern entfernt auftaucht; wenn ein Hubschrauber auf einer Hoehe fliegt, die er einfach nicht erreichen kann; wenn z.B. auch Sonneneinstellungen bei aufeinanderfolgenden Szenen nicht stimmen, usw., dann wunder ich mich schon ueber die handwerkliche Ausfuehrung. Ich dachte immer da waer man besser.

Und die Beratung vom MfS war anscheinend auch net so top. Nur als Beispiel: Ich kann mir nicht vorstellen, das die Fuehrungsoffiziere in Besprechungen mit anderen Mitarbeitern den *Klarnamen* des Agenten benutzt haetten. Das man die Zeitung mit dem Bild an die Mutter weitergab, das waere wohl schon regelrechte Dekonspiration (in einem solchen Falle waere es wohl eher ueblich gewesen, den Agenten erst mal abzuschalten). Auch das er das Risiko eingehen durfte, den franz. Reporter zu warnen und sich ihm gegenueber praktisch zu dekonspirieren war wohl eher regelwidrig (Was waere gewesen, wenn man den Reporter gefoltert haette?)

Naja, soviel mal. Man darf auch nicht vergessen das die Filme schon fast 40 Jahre alt sind, und das man gegenueber James Bond auch ein bisserl im Zugzwang stand. Von daher isses recht gute Unterhaltung, ein schoenes Stueck Zeitgeschichte aus dem ehemaligen Osten, und gleichzeitig 'ne Erinnerung, welche Hebel man fuer die Indoktrinierung des Volkes in Bewegung gesetzt hat.

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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon Berliner » 24. August 2010, 05:25

Hallo CaptnDelta, [knuddel]

CaptnDelta hat geschrieben:das hatte ich gemeint, aus einem "Koernchen Wahrheit ein Alpenmassiv" aufzubauen.


ich danke Dir, das werde ich mir merken. [rose]

CaptnDelta hat geschrieben:Inzwischen ist man in der geschichtlichen Aufarbeitung der damaligen Geschichte soweit, das bezweifelt wird ob eine ODESSA je existierte - wenn, dann jedenfalls nie als solch massive Organisation. Die Rattenlinien hat es sicher gegeben, nur eben nicht so generalstabsmaessig organisiert wie im Film propagiert. Dabei halfen auch katholische Priester wie Alois Hudal, Kunoslav Draganoviz, etc, allerdings nicht unbedingt speziell nur Nazi's, eher generell Leuten, welche aufgrund der Nachkriegswirren um Hilfe baten. Die amerikanische CIC wusste auch von diesen Rattenlinien, unternahm jedoch kaum etwas. Der Grund duerfte einfach darin zu sehen sein, das man somit wusste, wo diese Leute aggregierten (ein aehnliches Verhalten konnte man auch bei anderen Geheimdiensten, teilweise auch beim MfS, beobachten). Allerdings interessant wird's bei der These, das der CIC im Vatikan ein "Buero" zu unterhalten hatte; an dem Tag muss der Drehbuchschreiber Westkaffe gehabt haben.


Vielleicht hat man auch dabei an den Unterhaltungswert gedacht. [flash]

CaptnDelta hat geschrieben:Zu den Requisiten: Es macht fuer mich wenig Sinn, die Filme deswegen auseinanderzunehmen, da Babelsberg bekanntlich in Bezug auf Requisiten limitiert war. Es passt eigentlich fast kein Auto, kein Flugzeug und selbst die Klamotten nicht in die vorgegebene Zeit. Es wird ja heutzutage manchmal von "Uniformfetischisten" schon die historische Akkuresse neuzeitlicher "Stasifilme" angezweifelt, wenn mal ein Uniformknopf nicht stimmt. Bei DuV isses umgekehrt, da stimmt ausser den Uniformen nix (vielleicht stimmen die auch net, ich kenn mich da nur net aus). Allerdings, die DEFA hatte nun mal nicht den gleichen Requisitenfundus wie die Bavaria-Filmstudios (oder sogar Hollywood), von daher muss man da glaub ich drueberwegsehen. Macht aber immer wieder Spass, solche Anachronismen in den Filmen zu entdecken. Nur nebenbei: Es haelt sich das hartnaeckige Geruecht, das die Verkehrsueberwachung auf den Transitautobahnen nach Berlin "Autobestellungen" der DuV-Produzenten ihren westlichen Eigentuemern abgejagt hat, um diese in den Filmen zu verwenden.


Falls Du meinen Beitrag weiter oben meinst, wollte ich nur eine Frage zu Waffen stellen. Trotzdem moechte ich einen einzigen Punkt beanstanden. Was sollte dieses Schuhcremebraun im Gesicht ?

foto1.jpg


CaptnDelta hat geschrieben:Was mich allerdings wirklich gewundert hat, ist das es doch ziemlich viele handwerkliche Fehler in den Filmen gegeben hat. Z.B. wenn das innere eines Flugzeuges um Nummern groesser ist als das aeussere; wenn ein Flugzeug mitten im Linienflug mit ausgefahrenem Fahrwerk fliegt (und dann an der gleichen Stelle abstuerzt, wo es schon 5 Minuten vorher war); wenn die gleiche Telefonzelle (mit den gleichen Kratzern) ueber ein dutzend male an verschiedenen Plaetzen hunderte von Kilometern entfernt auftaucht; wenn ein Hubschrauber auf einer Hoehe fliegt, die er einfach nicht erreichen kann; wenn z.B. auch Sonneneinstellungen bei aufeinanderfolgenden Szenen nicht stimmen, usw., dann wunder ich mich schon ueber die handwerkliche Ausfuehrung. Ich dachte immer da waer man besser.

Und die Beratung vom MfS war anscheinend auch net so top. Nur als Beispiel: Ich kann mir nicht vorstellen, das die Fuehrungsoffiziere in Besprechungen mit anderen Mitarbeitern den *Klarnamen* des Agenten benutzt haetten. Das man die Zeitung mit dem Bild an die Mutter weitergab, das waere wohl schon regelrechte Dekonspiration (in einem solchen Falle waere es wohl eher ueblich gewesen, den Agenten erst mal abzuschalten). Auch das er das Risiko eingehen durfte, den franz. Reporter zu warnen und sich ihm gegenueber praktisch zu dekonspirieren war wohl eher regelwidrig (Was waere gewesen, wenn man den Reporter gefoltert haette?)

Naja, soviel mal. Man darf auch nicht vergessen das die Filme schon fast 40 Jahre alt sind, und das man gegenueber James Bond auch ein bisserl im Zugzwang stand. Von daher isses recht gute Unterhaltung, ein schoenes Stueck Zeitgeschichte aus dem ehemaligen Osten, und gleichzeitig 'ne Erinnerung, welche Hebel man fuer die Indoktrinierung des Volkes in Bewegung gesetzt hat.


das wird wohl ein "Abgrund" gewesen sein, nur diesmal hat die recovery weniger gedauert.

Nochmals Danke, [hallo]
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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon Berliner » 26. August 2010, 23:59

wie man eine Frau ins Bett bittet... (1:00->) [flash]

Quelle: DuV S1, E1, F1, "Der roemische Weg"

James Bond ist er nicht, gefaellt mir aber trotzdem. [grins]

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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon CaptnDelta » 27. August 2010, 01:29

Berliner hat geschrieben:James Bond ist er nicht, gefaellt mir aber trotzdem. [grins]

Armin Mueller-Stahl wohnt inzwischen in Pacific Palisades, Californien (anscheinend hat er das Haus von Thomas Mann dort gekauft).

Letzte Rolle wo ich ihn gesehen hab' war in diesem Film
Bild
(deutscher Titel "Illuminati") als Kardinal Mortati. Recht guter Film, besser als das Buch, auf dem es beruht.

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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon Feliks D. » 27. August 2010, 12:27

karl143 hat geschrieben:Sie entstand ja auch in enger Zusammenarbeit mit dem MfS, was eigentlich schon alles sagt. Es gab immer immaginäre Schauplätze im Westen, und es wurde hauptsächlich der Klassenfeind negativ dargestellt.


Was Dir so alles was sagt!

Klassenfeind negativ darstellen, warum erinnert mich das so an gewissen Beiträge von Dir hier im Forum? Nun ja ein Vorzeigedemokrat darf dies und der darf auch schon mal dem Seaman ausrichten der Judas passe doch besser zu ihm, keine negative Darstellung? [angst]
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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon Berliner » 27. August 2010, 16:25

Hallo CaptnDelta, [knuddel]

Danke. [rose]

Armin-Mueller Stahl kannte ich erst durch diesen Film. Hier eine furchtbare VHS-Aufnahme. Vielleicht eine seiner seltsamsten Rollen ? [denken]

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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon karl143 » 30. August 2010, 13:39

CaptnDelta hat geschrieben:Armin Mueller-Stahl wohnt inzwischen in Pacific Palisades, Californien (anscheinend hat er das Haus von Thomas Mann dort gekauft).



Naja, er hat insgesamt 3 Wohnsitze. Vor einigen Wochen wurde im Magazin "Titel-Thesen-Temperamente" ein Interview von ihm gesendet, welches in seiner Wohnung/Haus in Berlin aufgenommen wurde.

Außerdem hat er noch einen Wohnsitz an der Ostsee.
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Re: DuV (Das unsichtbare Visier)

Beitragvon karl143 » 4. September 2010, 15:22

Soeben war ein Bericht im Radio über ihn. Er hat die Ehrenbürgerschaft von Schleswig- Holstein bekommen. Sein Wohnsitz an der Ostsee liegt bei Scharbeutz.
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