„Die den Sturm ernten“

Bücher, die nicht in den Bereich politische Systeme oder Grenze gehören.

„Die den Sturm ernten“

Beitragvon Interessierter » 4. Oktober 2019, 09:39

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Buch über Großmacht-Ränke im Syrienkrieg

Nahost-Korrespondent beleuchtet die komplexen Hintergründe eines Stellvertreter-Konflikts – und kritisiert vor allem die USA als Chaos-Säer

Der Westen, vor allem aber die Briten und die US-Amerikaner haben eine lange Tradition darin, Regierungen im Nahen Osten zu stabilisieren und zu stürzen. Eben dies habe die USA im Falle Syriens auch zu tun versucht – mit verheerenden Folgen für die ganze Region und letztlich auch Europa, schreibt der Journalist und Autor Michael Lüders in seinem Buch „Die den Sturm ernten – Wie der Westen Syrien ins Chaos stürzte“. Dadurch seinen letztlich Tausende Menschen umgekommen, Millionen obdachlos geworden und starke Flüchtlingsströme gen EU ausgelöst worden.
Auch Saudis, Katar, Türkei und Iran mischen mit

Allerdings seien nicht allein die USA mit ihren Waffenlieferungen und verdeckten Operationen dafür verantwortlich, betont der frühere Nahost-Korrespondent der Wochenzeitung „Die Zeit“. Wenn sich dort die Regierungstruppen des Autokraten Baschar Hafiz al-Assad, der IS, die Kurden und zahlreiche, größtenteils radikale islamistische Oppositionsgruppen gegenseitig töten und die Zivilbevölkerung dezimieren, dann seien diese Akteure eben auch Bauern in einem größeren Schachspiel. In Syrien sei ein Stellvertreterkrieg entbrannt, in dem neben den Amerikanern auch die Türkei, Saudi-Arabien, das Golf-Emirat Katar sowie – auf Seiten der syrischen Assad-Regimes – Russland, der Iran und die Hisbollah mitmischen. Eine besondere Verantwortung liege aber eben bei den westlichen Staaten, meint Lüders: „Der Syrienkrieg hätte niemals ein solches Ausmaß angenommen ohne Einmischung von außen“, meint er.

https://oiger.de/2019/10/02/die-den-stu ... ore-172882
Interessierter
 

Re: „Die den Sturm ernten“

Beitragvon HPA » 4. Oktober 2019, 09:46

Nun ja , dass Lüders nicht als neutraler Beobachter des Geschenks gilt sollt man allerdings wissen.

Wie schreibt man bei wiki:

Unter anderen Nahost-Experten werde Lüders hingegen kritisch betrachtet. Baetz bezog sich dabei auf Sylke Tempel, Chefredakteurin der Zeitschrift Internationale Politik, die Lüders bereits 2012 vorgeworfen hatte, das Weltbild von den „bösen israelischen und amerikanischen Kriegshetzern“ zu pflegen, und Thorsten Gerald Schneiders, Redakteur beim Deutschlandfunk und Islamwissenschaftler, der Lüders mit dem „UFO-Experten Erich von Däniken“ verglich. Anne Will hatte in ihrer Talkshow gesagt, man habe Lüders dort „bewusst nicht als einen neutralen Nahost-Experten vorgestellt, sondern als Autor und als Politik- und Wirtschaftsberater“ und einen „Geschäftsmann, der sein Wissen an Firmen verkauft, die im Nahen und Mittleren Osten ihre Geschäfte machen wollen“.
HPA
 

Re: „Die den Sturm ernten“

Beitragvon Kumpel » 4. Oktober 2019, 15:20

HPA hat geschrieben:Nun ja , dass Lüders nicht als neutraler Beobachter des Geschenks gilt sollt man allerdings wissen.



Das ist noch eher gelinde ausgedrückt.
Der hat erkannt das sich sowas wie von der Art Scholl Latour ganz prächtig verkaufen lässt.


Die Methode Lüders
Seit vielen Jahren feiert der Politikwissenschaftler und Wirtschaftsberater Michael Lüders als „Nahostexperte“ Riesenerfolge. Ein Bestseller folgt dem nächsten. Doch seine Texte basieren auf Fehlinformationen, Auslassungen und Zuspitzungen.


https://adoptrevolution.org/die-methode-lueders/
Kumpel
 

Re: „Die den Sturm ernten“

Beitragvon zonenhasser » 4. Oktober 2019, 15:51

Eine differenzierte Meinung zu dem 2 Jahre alten Buch und dem Autor: https://www.spiegel.de/kultur/gesellsch ... 43824.html
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: „Die den Sturm ernten“

Beitragvon Ari@D187 » 5. Oktober 2019, 08:03

Nun, der Mann vertritt eine andere Sicht der Dinge, welche dem "Mainstream" zu goßen Teilen widerspricht, bzw. dort so nicht vorkommt. Entweder ist das alles was er sagt/schreibt bereits im Ansatz falsch oder man könnte im Gegenzug zu dem Schluss kommen, dass der Mainstream nicht "neutral" berichtet.

Hier ein Interview mit ihm mit dem NDR:
-> Link

Ari
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Re: „Die den Sturm ernten“

Beitragvon HPA » 5. Oktober 2019, 09:47

Oder das er schlichweg eine Agenda verfolgt.
HPA
 

Re: „Die den Sturm ernten“

Beitragvon Kumpel » 5. Oktober 2019, 10:06

In der BRD besteht spätestens seit den 60ern ein Mainstream von antiamerikanischer, antiwestlicher Art , diesen bedient Lüders.
Mit dieser Ansicht klingen die Ausführungen Lüders plausibel und geben das Gefühl mehr zu wissen als derjenigen die dem vermeintlich westlich orientierten Mainstream nachlaufen.
Dabei gibt es durchaus Autoren die sich dem Thema anders nähern.

https://www.youtube.com/watch?v=j4mYXW_vChM
Kumpel
 

Re: „Die den Sturm ernten“

Beitragvon Danny_1000 » 5. Oktober 2019, 19:03

Kumpel hat geschrieben:In der BRD besteht spätestens seit den 60ern ein Mainstream von antiamerikanischer, antiwestlicher Art , diesen bedient Lüders.

....
Das kann man sicherlich so sehen, aber, um es nur an 3 Beispielen fest zu machen: Wenn Lüders anhand von historischen Fakten auf die Rolle und Interessen der Amis im Iran hinweist (z.B.: Operation Ajax), ist das historisch belegt.

Wenn er darauf hinweist, dass eine wesentliche Quelle der Entstehung des IS in einem mit Lügen durch die Amis vom Zaun gebrochenen Krieg im Irak ist, ist das genauso historisch belegt.

Wenn Lüders behauptet, dass insbesondere die Amis über Saudi-Arabien terroristische Gruppierungen in Syrien aufgebaut und massiv unterstützt haben mit dem Ziel eines Regimechange in Syrien, ist das ebenfalls belegt.

Dass das nun keine proamerikanischen Jubelschreie bei ihm als Islamwissenschaftler und Präsident der Deutsch Arabischen Gesellschaft auslöst, kann ich nachvollziehen. Ihm aber deswegen als Unterstützer eines Antiamerikanismus zu bezeichnen, geht mir zu weit.



DANKE für den Link !

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