Im Konsum gibts Bananen

Bücher, die nicht in den Bereich politische Systeme oder Grenze gehören.

Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon augenzeuge » 9. Juni 2020, 07:47

Im Konsum gibts Bananen - Alltagsgeschichten aus der DDR

Vielleicht ein Weihnachtsgeschenk für Komponisten oder Edelknaben? [grins]
Nicht nur vom Schlangestehen und von Urlaubsfreuden wird in diesem Buch erzählt. Begebenheiten aus mehr als 40 Jahren lassen eine lebendige Zeitreise entstehen. Authentisch, amüsant und leider oft auch bitter geht es durch den sozialistischen Alltag. Spannend wird es in manchen Geschichten, wenn die allgegenwärtige Staatsmacht uniformiert oder als Stasi-Mitarbeiter auftaucht.


https://www.amazon.de/dp/3866142641?tag ... th=1&psc=1

AZ
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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Werner Thal » 9. Juni 2020, 09:14

Luckauer Str. 9-18.8.1961.jpg
Den Konsum gab es in den 1950er Jahren an dieser Stelle:
Berlin, Sebastianstraße 1 / Ecke Luckauer Straße. Ende der 1950er Jahre befand sich dort ein
Kohlenhandelskontor, immer hart an der Sektorengrenze. Die obere Aufnahme entstand vor dem Oktober
1959, denn auf dem Ost-Sektorenschild war noch nicht die "Spalterflagge" zu sehen. Die gab es
erst ab Oktober 1959.

Das untere Foto zeigt die selbe Stelle im August 1961.

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Juni 2020, 09:34

Danke AZ, super Tipp.
Gleich bestellt. Neues werd ich kaum erfahren aber bestimmt hier und da bestätigt. Denn die Alltagssorgen waren ja allgegenwärtig.


Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon augenzeuge » 9. Juni 2020, 09:48

Werner Thal hat geschrieben:
Luckauer Str. 9-18.8.1961.jpg
Den Konsum gab es in den 1950er Jahren an dieser Stelle:
Berlin, Sebastianstraße 1 / Ecke Luckauer Straße. Ende der 1950er Jahre befand sich dort ein
Kohlenhandelskontor, immer hart an der Sektorengrenze. Die obere Aufnahme entstand vor dem Oktober
1959, denn auf dem Ost-Sektorenschild war noch nicht die "Spalterflagge" zu sehen. Die gab es
erst ab Oktober 1959.

Das untere Foto zeigt die selbe Stelle im August 1961.

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Toll, Werner. Ich hatte auf dem Bild das große Schild links gesehen, ich ahnte das schon. Da stand wohl sinngemäß drauf "Willkommen im demokratischen Berlin, Hauptstadt der DDR".
Dann stand der Konsum also im Osten, gut besucht von den im Westteil lebenden Leuten.
Interessant. Wer weiß, wann dieser Konsum eingestellt wurde? Das wird nicht der 13.8.61 gewesen sein.

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon HPA » 9. Juni 2020, 09:50

für Komponisten


Der Komponist würde im Grab Pirouetten drehen wenn er wüsste...
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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Werner Thal » 9. Juni 2020, 12:03

augenzeuge hat geschrieben:
Werner Thal hat geschrieben:
Luckauer Str. 9-18.8.1961.jpg
Den Konsum gab es in den 1950er Jahren an dieser Stelle:
Berlin, Sebastianstraße 1 / Ecke Luckauer Straße. Ende der 1950er Jahre befand sich dort ein
Kohlenhandelskontor, immer hart an der Sektorengrenze. Die obere Aufnahme entstand vor dem Oktober
1959, denn auf dem Ost-Sektorenschild war noch nicht die "Spalterflagge" zu sehen. Die gab es
erst ab Oktober 1959.

Das untere Foto zeigt die selbe Stelle im August 1961.

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Toll, Werner. Ich hatte auf dem Bild das große Schild links gesehen, ich ahnte das schon. Da stand wohl sinngemäß drauf "Willkommen im demokratischen Berlin, Hauptstadt der DDR".
Dann stand der Konsum also im Osten, gut besucht von den im Westteil lebenden Leuten.
Interessant. Wer weiß, wann dieser Konsum eingestellt wurde? Das wird nicht der 13.8.61 gewesen sein.

AZ


„Anfang des Demokratischen Sektors von Groß-Berlin„ , wobei sich der Ostsektor damals als Groß-Berlin verstand. Eben eine Eigentümlichkeit damals.

„Hauptstadt der DDR“ kam dann erst später.

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Juni 2020, 12:40

Fernsehturm noch ladenneu, gleich nach der Einweihung:
Oben angekommen, suchte ich gleich das Brandenburger Tor.
“Dahinter das ist also West-Berlin?” – “Ja, Volker.” – “Und davor, das ist Ost-Berlin?”
Da wurde Mutter fuchtig, schaute sich unsicher um und herrsche mich dann an: “Das ist der demokratische Sektor!” (Dieser komische Satz fiel wortwörtlich.)


Nun wußte ich Bescheid.

Aus: https://mein-ddr-leben.de/29.html
Volker Zottmann
 

Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Kumpel » 9. Juni 2020, 12:51

Kann mich noch an die Jugendweihefahrt nach Berlin erinnern.
Am Fernsehturm unten vor dem Fahrstuhl , Tür geht auf und das Ding ist voll Amis in Uniform , die halbe Klasse begeistert und Klassenlehrerin das erste mal Fresse gezogen.
Dann oben angekommen , alles stürmte aus dem Fahrstuhl und manche riefen gleich , wo ist denn hier Westen und alles stürmte in diese Richtung.
Klassenlehrerin das zweite mal Fresse gezogen.
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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Werner Thal » 9. Juni 2020, 13:55

Kumpel hat geschrieben:Kann mich noch an die Jugendweihefahrt nach Berlin erinnern.
Am Fernsehturm unten vor dem Fahrstuhl , Tür geht auf und das Ding ist voll Amis in Uniform , die halbe Klasse begeistert und Klassenlehrerin das erste mal Fresse gezogen.
Dann oben angekommen , alles stürmte aus dem Fahrstuhl und manche riefen gleich , wo ist denn hier Westen und alles stürmte in diese Richtung.
Klassenlehrerin das zweite mal Fresse gezogen.


Hatten meine Frau und ich 1974 in Ostberlin auch einmal erlebt. Wir wollten an einem Sonnabend Mittagessen gehen. Irgendwo im Zentrum hatten wir eine Speisegaststätte
ausfindig gemacht. Wie es damals "üblich" war, im Vorraum oder Foyer musste erst einmal gewartet werden: "Sie werden plaziert" Entweder vor uns oder nach uns waren/kamen
einige U.S. Boys in Army-Kluft. Eigentlich nicht weiter erwähnenswert. Nur auf einem Schild stand "Café". Und aus Jux und Langeweile machten sie sich lustig. Mir ging es jedenfalls,
auch später in Ostberlin so, ich von mir aus hatte auch nie einen US-Uniformierten angesprochen - umgekehrt war's aber mal so - . In der Innenstadt - vor allem am Alex - befanden sich
tausend Augen, die immer gleich was sahen. So nach dem Motto: "Kommen Sie mal mit zur Klärung eines Sachverhaltes" - Nein Danke!

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Edelknabe » 10. Juni 2020, 05:41

War das nicht vor dem Mauerbau so das die Westberliner weil eben billiger und Ostmark viel im Ostteil der Stadt gekauft haben? Wegen der Warteschlange da, auf dem Eingangsfoto von 1959 wars wohl? Habe das mal so gelesen. Also echt, in Leipzig am Konsum(Leipziger Osten) standen nie soviel Leutchen und ich war schon als kleiner Junge "der Einkäufer" in der Familie.Auch nicht an der Selbstbedienung(60er Jahre). Beim Gemüsemann schon, so wenn es Apfelsinen oder Bananen gab.

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon augenzeuge » 10. Juni 2020, 06:37

Edelknabe, du glaubst doch nicht wirklich, dass sich Westberliner angestellt haben? [flash]

Wenn es im Konsum etwas gab, gab es auch ne Schlange.

AZ
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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Edelknabe » 10. Juni 2020, 06:53

Betrachte mal besser die damaligen Zeiten. Wegen billig fahren die Leute auch heute Kilometerweit gleichzeitig zu blöd um nur mal nachzudenken, das dadurch erhöhter Kraftstoffverbrauch" ihren Billigeinkauf "längst aufgefressen hatte.

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PS: 1959 lief Westberliner nur um die Ecke und stand unter Garantie auch am Konsum an.Weil eben billiger.Die selben "Billigheimer- idioten" wird es schon damals gegeben haben.
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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Kumpel » 10. Juni 2020, 07:00

augenzeuge hat geschrieben:
Wenn es im Konsum etwas gab, gab es auch ne Schlange.

AZ


Hieß das nicht damals sozialistische Wartegemeinschaft?
Kumpel
 

Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Edelknabe » 10. Juni 2020, 07:06

Irgendwie kommt mir das so vor als gehts hier bei solchen Themen nur noch um Deutungshoheiten, so "Stolzer Westberliner hätte sich doch nie angestellt usw." Wir sind hier wirklich "schon weit gekommen." Kein Wunder wenn "Vom aufeinander zugehen Dialog"dann nur noch paar Krümmel bleiben.

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Kumpel » 10. Juni 2020, 07:10

Na ja Edelknabe ,Ulbricht und die Russen wollten die West-Berliner ja auch schon mal aushungern und ihnen dabei generös anbieten im Osten mit zu essen damit sie die Amis raus schmeißen.
Ging ja in die Hose.
Da ging es nicht nur um billig und stolzer West-Berliner wie in deiner sozialistischen Arbeiterphantasie.
Kumpel
 

Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon augenzeuge » 10. Juni 2020, 08:04

Edelknabe hat geschrieben:Irgendwie kommt mir das so vor als gehts hier bei solchen Themen nur noch um Deutungshoheiten, so "Stolzer Westberliner hätte sich doch nie angestellt usw." Wir sind hier wirklich "schon weit gekommen." Kein Wunder wenn "Vom aufeinander zugehen Dialog"dann nur noch paar Krümmel bleiben.

Rainer Maria


Nein, aus Stolz nicht. Sie taten das aus politischer Überzeugung. Ein Regime, welches die Blockade mit Lügen befürwortet hatte, unterstützte man nicht. So die einhellige Meinung.
Wenn überhaupt, machte man den Einkauf im Osten nicht öffentlich. Auch wenn du es nicht glaubst, in der Schlange warten war unüblich.

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon augenzeuge » 10. Juni 2020, 08:36

Man erkennt es kaum wieder....

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Werner Thal » 10. Juni 2020, 08:41

augenzeuge hat geschrieben:Im Konsum gibts Bananen - Alltagsgeschichten aus der DDR

Vielleicht ein Weihnachtsgeschenk für Komponisten oder Edelknaben? [grins]
Nicht nur vom Schlangestehen und von Urlaubsfreuden wird in diesem Buch erzählt. Begebenheiten aus mehr als 40 Jahren lassen eine lebendige Zeitreise entstehen. Authentisch, amüsant und leider oft auch bitter geht es durch den sozialistischen Alltag. Spannend wird es in manchen Geschichten, wenn die allgegenwärtige Staatsmacht uniformiert oder als Stasi-Mitarbeiter auftaucht.


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Noch einmal zum Konsum Foto. DIE Aufnahme stammt aus 1951. Die abgebildete Hausfassade bildete damals,
als die Häuser noch standen, die Sektorengrenze. Auch rechts vom Foto gab es noch einige Häuser, die sich in derselben Situation befanden. Und im rechten Winkel, in der Waldemarstraße, gab es auch noch etliche Häuser, wo die Hausfronten gleichzeitig die
Sektorengrenze bildete. Also nutzten diese Anwohner auch dieses Geschäft!

Werner
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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Werner Thal » 10. Juni 2020, 08:47

augenzeuge hat geschrieben:Man erkennt es kaum wieder....

AZ


Nein, DAS Haus steht zwar auch in der Sebastianstraße, aber gegenüber auf der Kreuzberger Seite.
Die Grenzhäuser auf der Ostseite wurden spätestens 1967 geschleift, nur die untere Hausfasade
blieb noch etliche Jahre als Grenzmarkierung stehen. Eine ähnliche Situation wie damals an der
Bernauer Straße auch.

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon augenzeuge » 10. Juni 2020, 08:51

Werner Thal hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Man erkennt es kaum wieder....

AZ


Nein, DAS Haus steht zwar auch in der Sebastianstraße, aber gegenüber auf der Kreuzberger Seite.
Die Grenzhäuser auf der Ostseite wurden spätestens 1967 geschleift, nur die untere Hausfasade
blieb noch etliche Jahre als Grenzmarkierung stehen. Eine ähnliche Situation wie damals an der
Bernauer Straße auch.

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Danke, das macht auch Sinn!

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Juni 2020, 09:12

Morgen hab ich das Buch!

Gruß Volker
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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Bahndamm 68 » 10. Juni 2020, 09:58

Ohne den Inhalt des Buches zu kennen, passt die Geschichte des Lebens dazu.

Zwischen 1963-65 muss gewesen sein. Alle Lehrlinge durften nach Hohenstein-Ernstthal zum Autorennen fahren. Irgendwo an der Strecke gestanden, Kopf nach links, Kopf nach rechts, weg waren sie, die schnellen Flitzer (!!!), wunderbar die Geräuschkulisse der Autos. Resümee davon, da musst du nicht wieder dahin. Wer gewonnen oder verloren hatte, habe ich nicht mitbekommen. Das Bemerkenswerte davon war, es gab jede Menge aufgestellte Holzbuden mit Berge von Südfrüchten – Apfelsinen, Bananen usw. Im Alltag zu Haus in dieser Menge noch nie gesehen. Ich kannte es aber aus meinen Schulferien, die ich bis 1961 in Berlin-West verbringen musste.

2. Fall wiederum als Lehrling musste ich auf einer Baustelle für ein neues Kohle-Kraftwerk arbeiten. Es war in einer abgelegeneren Gegend, Nähe von einem Tagebau. Wer wollte da schon gern arbeiten. Mit Speck fängt man Mäuse. Samstags gab es immer etwas besonderes zu kaufen auf der Baustelle. So kaufte ich freudestrahlend einmal eine Ananas für 15DM-Ost. Mein Lehrlingslohn kann ich heute nicht mehr schreiben, aber pro Tag gab es zusätzlich 1,50DM an Auslösung. Viel Geld damals. Ich war richtig stolz, als ich zu Haus die Tasche aufmachte.
Mein Vater hingegen schimpfte mit mir, dass ich so etwas teures gekauft hatte. Die Mutter gab mir, für meine Enttäuschung dann die 15DM. Wann hatte ich jemals eine Ananas gegessen.
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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon augenzeuge » 10. Juni 2020, 10:34

Ich hoffe, die Ananas hat wirklich auch geschmeckt. Musstest ja einige Stunden dafür arbeiten. [denken]

Heute ist es für mich ein Ärgernis, da fast alle gekauften Früchte einfach nicht mehr schmecken. Zumindest hab ich die Erfahrung mit Erdbeeren gemacht.
Sehr teuer, sehen toll aus, sind jedoch immer sauer. Ob Kaufland, Netto,Lidl oder Aldi.....Und mit Aprikosen, Nektarinen, Mangos ist es ebenso.

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Werner Thal » 10. Juni 2020, 10:53

Lu 1.jpg
Lu 2.jpg
Hier sind 2 Ansichten von Google Streetview der ehemaligen Häuser Sebastianstr. 1/ Luckauer Straße 9.
Die Sebastianstraße gehört in gesamter Breite zu B-Mitte, während die Luckauer Straße in ganzer Ausdehnung zu Kreuzberg gehört.

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Juni 2020, 11:11

Ananas haben wir bis zum Abwinken frisch vom Acker auf Oahu gekauft. Kosteten 1998 dort auch etwa 3 Dollar das Stück. Aber der Geschmack... 18 Monate brauchen die Früchte im heißen Hawai bis sie reif sind. Hätte ich nie geglaubt.
Mit AZ-Schilderungen gehe ich voll mit. Selbst Ananas schmeckt nur aus der Büchse. Nektarinen sind, so toll sie auch aussehen, stets unreif und verkommen zu Hause innerhalb 2 Tagen. Null Geschmack. Erdbeeren sowieso. Die ernten wir wenn dann nur selber beim Bauern.
Kirschen frisch klaue ich jedes Jahr wie eh und je. Herrenlose Bäume an alten Ackerrainen.
Als frisches Obst taugen mir nur die heimischen Äpfel.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Bahndamm 68 » 10. Juni 2020, 12:08

augenzeuge hat geschrieben:Ich hoffe, die Ananas hat wirklich auch geschmeckt. Musstest ja einige Stunden dafür arbeiten. [denken]
Heute ist es für mich ein Ärgernis, da fast alle gekauften Früchte einfach nicht mehr schmecken. Zumindest hab ich die Erfahrung mit Erdbeeren gemacht.
Sehr teuer, sehen toll aus, sind jedoch immer sauer. Ob Kaufland, Netto,Lidl oder Aldi.....Und mit Aprikosen, Nektarinen, Mangos ist es ebenso.
AZ

Ob sie nun geschmeckt hat, kann ich heute nicht mehr sagen, aber zufrieden über die Rarität war ich. Sonst hätte ich es hier und heute nicht mehr erwähnt.
HO und Konsum gibt es nicht mehr, aber mit was, kann man heute Kinder- oder Jugendherzen noch erfreuen. Mit Essen nicht, aber mit Handy oder ähnlichen schon viel eher.
So hat sich unser Leben und damit verbunden die Menschen geändert.
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
und die Zukunft nicht gestalten.
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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon pentium » 10. Juni 2020, 19:22

Bahndamm 68 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ich hoffe, die Ananas hat wirklich auch geschmeckt. Musstest ja einige Stunden dafür arbeiten. [denken]
Heute ist es für mich ein Ärgernis, da fast alle gekauften Früchte einfach nicht mehr schmecken. Zumindest hab ich die Erfahrung mit Erdbeeren gemacht.
Sehr teuer, sehen toll aus, sind jedoch immer sauer. Ob Kaufland, Netto,Lidl oder Aldi.....Und mit Aprikosen, Nektarinen, Mangos ist es ebenso.
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Ob sie nun geschmeckt hat, kann ich heute nicht mehr sagen, aber zufrieden über die Rarität war ich. Sonst hätte ich es hier und heute nicht mehr erwähnt.
HO und Konsum gibt es nicht mehr, aber mit was, kann man heute Kinder- oder Jugendherzen noch erfreuen. Mit Essen nicht, aber mit Handy oder ähnlichen schon viel eher.
So hat sich unser Leben und damit verbunden die Menschen geändert.


Wieso gibt es keinen Konsum mehr?
https://www.konsum-leipzig.de/
http://www.konsum-chemnitz.de/

...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon augenzeuge » 10. Juni 2020, 21:07

Die Marken gibt's da vielleicht auch noch.
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Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Juni 2020, 15:47

Den Konsum gibts auch noch mit dem markanten "K" in Schweden.

Und mein "Bananenbuch" ist eben auch eingetroffen. Stehen lauter kurze Geschichten, Begebenheiten und Glossen drinnen. Reich bebildert. Macht es schon mal interessant. [super]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Im Konsum gibts Bananen

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Juni 2020, 14:36

Kurzweilig geschrieben.
Schön zusammengestellt.
Einzelne Geschichten gehen doch etwas tiefer, so erschreckt es immer wieder, wie oft der Staat mit seinem seltsamen oft überzogenen "Sicherheitsdenken" Menschen verprellte und vor 1961 aus dem Lande trieb.

Schlimm so Schicksale zu lesen, wo eine Familienvater (Wissenschaftler) sich überzeugen lässt und sein Westberliner Umfeld samt Familie in den Osten verlagert. Um dann getäuscht in einer Nacht-und Nebelaktion mit etlichen Anderen und den kompletten Familie ungefragt nach Leningrad umquartiert zu werden. Sie "dienen" als Reparationsleistende in der UdSSR. 4 Jahre, dann darf die Familie zurück nach Ostdeutschland. Die Mämnner aber werden weiter lange Jahre dort bleiben.

Krass die Lebenslinien der ostdeutschen Schauspielerin Naujoks, der die Stasi die Karriere durchkreuzte.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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