von Nostalgiker » 19. März 2025, 09:59
Inzwischen habe ich den Roman gelesen und ich bin sehr beeindruckt von ihm.
Ch. Hein hat das Thema, Vorgründungszeit, 40 Jahre DDR, Nachwendezeit sehr detailliert an den 5 Hauptfiguren und etlichen Nebenfiguren; meist die Kinder und Enkel der Hautfiguren, abgehandelt.
Die Stasi spielt so gut wie keine Rolle und die Leute bewegen sich auch nicht geduckt und vor Angst schlotternd durch's Leben.
Viele bekannte und belegbare Ereignisse aus der Geschichte der DDR werden mehr oder minder ausführlich angeschnitten, wobei der Schwerpunkt eindeutig in der Zeit zwischen 1946 und Mitte der 60er Jahre liegt.
Zu der Zeit waren die Hauptfiguren noch jung und voller Ideale, gewillt eine neue, gerechte Gesellschaft aufzubauen.
Sehr gut nachvollziehbar ist wie im Laufe der Zeit der anfängliche Enthusiasmus immer mehr einer Ernüchterung weicht und in mehr oder minder offenen Opportunismus umschlägt. Man hat sich eingerichtet und ist bemüht den erreichten Standard zu halten und nicht wieder zu verlieren. Das gelingt nicht allen.
Ein fiktives Bild auf dem W. Pieck mit einem kleinen Mädchen abgebildet ist bildet die Klammer des Romans.
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Nostalgiker am 19. März 2025, 10:06, insgesamt 1-mal geändert.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin
Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin
Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund