Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon Interessierter » 11. Januar 2019, 15:15

Am 6. April 1972 hörten zwei Grenzsoldaten im Gebiet Katharinenberg-Wanfried gegen 5.40 Uhr eine Detonation. Sechs Stunden später bargen zwei Grenzoffiziere die Leiche des 19-jährigen Gerhard Beil aus dem Minenfeld.

geboren am 19. Juni 1952 in Schlotheim
getötet durch Minenexplosion am 6. April 1972
Ort des Zwischenfalls: innerdeutsche Grenze bei Katharinenberg (Thüringen)

Im April 1969 griff die Volkspolizei Gerhard Beil in Ost-Berlin nahe der Mauer auf. Da ihm aber keine Fluchtabsichten nachgewiesen werden konnten, wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt. Im Februar 1972 erfuhr Beil, nach einer Untersuchung in der orthopädischen Klinik Erfurt, dass sein Hüftleiden nicht operabel sei und er damit rechnen müsse, dass eine vollständige Versteifung seines Beins in etwa zwei Jahren eintreten könne. Nach dieser Untersuchung und einer Krankschreibung bis Mitte März 1972 erschien er nur noch unregelmäßig zur Arbeit.

Gegenüber seinem Vater äußerte er, dass ihm „sowieso alles egal” sei, da ihm „keiner mehr helfen” könne. Einem Freund sagte er, dass er nun nur noch herumreisen und etwas von der Welt sehen wolle. Dietmar Beil, sein jüngerer Bruder, vermutet, daß Gerhard Beil sich vom westdeutschen Gesundheitssystem eine bessere Behandlung seines Leidens versprochen habe. Am Abend des 30. März 1972 sah ein Gastwirt den 19-jährigen Gerhard Beil in der Nähe von Windeberg zum letzten Mal lebend.

Am 6. April 1972 hörten zwei Grenzsoldaten im dem als „Sauloch” bezeichneten Grenzgebiet bei Katharinenberg gegen 5.40 Uhr eine Detonation, deren Ursache sie nicht einordnen konnten. Gegen 8.40 Uhr erkannten sie mit dem Fernglas am Hang etwa 100 bis 150 Meter entfernt einen „dunklen Gegenstand”. Sie sagten später aus, dies für ein Wildschwein gehalten zu haben. Da aber auch der Signalzaun Alarm ausgelöst hatte, erstatteten sie Meldung und erhielten daraufhin Befehl, ihren Grenzbereich abzusichern. Gegen 11.30 Uhr bargen zwei Offizieren der Grenztruppe eine Leiche mit Reißhaken und einer Zugleine aus dem Minengürtel. Es handelte sich um Gerhard Beil.

Die Spurensicherung der MfS-Bezirksverwaltung Erfurt hielt in ihrem Untersuchungsbericht fest, dass die Leiche „in der Drahtsperre auf zwei Pfählen in Bauchlage mit den Beinen ca. 2 m vom Drahtzaun feindwärts entfernt” mit dem Bauch auf einem frischen Detonationsloch lag. Im Abstand von zweieinhalb bis drei Metern freundwärts der Leiche fand die Untersuchungsgruppe unter anderem den Personalausweis von Gerhard Beil, dessen Beschädigtenausweis, zwei Schülerkarten und die Adresse einer Ines P. aus Gotha. Ein Campingbeutel, der etwa sieben Meter von der Detonationsstelle entfernt lag, enthielt eine beigefarbene Windjacke, ein Kofferradio, einen Moped-Führerschein, einen Sozialversicherungs- und einen FDGB-Ausweis, die Bescheinigung für den Abschluss der 10. Klasse und drei Fotos von Eltern und Geschwistern.

Bild
MfS-Foto des Campingbeutels von Beil

Die zuständige Staatsanwaltschaft in Erfurt verzichtete auf eine Obduktion durch die Gerichtsmedizin Jena, da die Beurkundung der Todesursache durch den Regimentsarzt Hauptmann Dr. med. Dammenhayn, Facharzt für Allgemeinmedizin, Hauptmann Dr. med. Götze und Unteroffizier Braune (Sektionsgehilfe im Zivilberuf) ausreichend sei. In dem von dieser Untersuchungsgruppe verfassten Bericht heißt es: „Am 06.04.1972 wurden wir durch den Kommandeur des Grenzregiments nach Katharinenberg befohlen. Als wir am befohlenen Ort eintrafen, war die Person bereits aus dem Sperrengebiet geborgen.” Als Todesursache könnten zweifellos die Folgen zweier Minendetonationen angesehen werden. Vermutlich sei Gerhard Beil auf eine Mine getreten und dann bäuchlings auf eine zweite gestürzt. Der Tod trat „infolge Herzstillstandes” ein, „hervorgerufen durch das Schockgeschehen auf Grund der doch erheblichen Verletzungen und des sicherlich starken Blutverlustes”.

Einen Tag nach Gerhard Beils Tod holte ein Polizist dessen Bruder Dietmar aus dem Schulunterricht und brachte ihn nach Hause. Da sein Vater sich auf der Arbeit unter Tage befand, musste der 12-Jährige die Tür für eine Hausdurchsuchung öffnen. Den Leichnam von Gerhard Beil durfte der Vater nicht mehr sehen. Seine Mutter starb im Alter von 42 Jahren eineinhalb Monate nach dem Tod ihres Sohnes, den sie nicht verwinden konnte. Dietmar Beil und seine kleine Schwester kamen in ein Heim. (Recherche: MP, St.A., TP, US; Autor: jos.)

https://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das ... index.html
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon andr.k » 11. Januar 2019, 23:00

Das fett markierte sind Vermutungen?
Interessierter hat geschrieben:Vermutlich sei Gerhard
Interessierter hat geschrieben:sein jüngerer Bruder, vermutet, daß Gerhard Beil sich vom westdeutschen Gesundheitssystem eine bessere Behandlung seines Leidens versprochen habe.

Interessierter hat geschrieben:Vermutlich sei Gerhard Beil auf eine Mine getreten und dann bäuchlings auf eine zweite gestürzt. Der Tod trat „infolge Herzstillstandes” ein, „hervorgerufen durch das Schockgeschehen auf Grund der doch erheblichen Verletzungen und des sicherlich starken Blutverlustes”.

Bleiben doch Zweifel, oder?
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon augenzeuge » 11. Januar 2019, 23:30

andr.k hat geschrieben:Das fett markierte sind Vermutungen?
Interessierter hat geschrieben:sein jüngerer Bruder, vermutet, daß Gerhard Beil sich vom westdeutschen Gesundheitssystem eine bessere Behandlung seines Leidens versprochen habe.



Nein, das war zu jener Zeit wirklich so. Um 1970 war das westdeutsche Gesundheitssystem dem der DDR gegenüber fortschrittlicher.

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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon andr.k » 11. Januar 2019, 23:57

augenzeuge hat geschrieben:Nein, das war zu jener Zeit wirklich so. Um 1970 war das westdeutsche Gesundheitssystem dem der DDR gegenüber fortschrittlicher.

AZ


Sorry, aber wie kann man das Vergleichen? In den 70er hatte ich doch gar nicht die Möglichkeit einen Vergleich zu ziehen und Du garantiert auch nicht. Denk mal nach, wie sah der Zahnarztbohrer da noch aus? Wie sahen z.B. die Sehhilfen damals noch aus... Egal ob in Ost oder West.
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon Interessierter » 12. Januar 2019, 08:02

Wenn der Wille zum Stänkern gegen unliebsame User zu groß ist, dann bezweifelt man einfach Dinge ohne die Logik einzubeziehen und zitiert unvollständig in dem man das Nachstehende wegläßt:

Die zuständige Staatsanwaltschaft in Erfurt verzichtete auf eine Obduktion durch die Gerichtsmedizin Jena, da die Beurkundung der Todesursache durch den Regimentsarzt Hauptmann Dr. med. Dammenhayn, Facharzt für Allgemeinmedizin, Hauptmann Dr. med. Götze und Unteroffizier Braune (Sektionsgehilfe im Zivilberuf) ausreichend sei.


Im Gegensatz zu diesen beiden Ärzten meint der User wohl, dass eine Taube ihren Kot auf die Mine hat fallenlassen, diese explodierte und der in der Nähe befindliche Flüchtling wurde getötet? [flash]
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon Volker Zottmann » 12. Januar 2019, 11:46

Es gab sehr wohl Menschen, die auch das Gesundheitswesen vergleichen konnten. Wenn das Dir als Uniformierten nicht gegeben war, ist das ja nicht die Schuld von Minenopfern.
Wie viele Rentner fuhren denn zu Behandlungen in den Westen? Wie viel Medizin wurde in die DDR geschickt....
Leider konnte im Nachhinein Beils Bruder nur noch Vermutungen anstellen. Fragen ging nicht mehr, weil die Tötungsmaschinerie der DDR wieder ganze Arbeit leistete.
Was es an diesem tragischen Schicksal noch zu bezweifeln gibt, bleibt allen anständigen Menschen ein Rätsel.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon Sperrbrecher » 12. Januar 2019, 12:08

augenzeuge hat geschrieben:Nein, das war zu jener Zeit wirklich so. Um 1970 war das westdeutsche Gesundheitssystem dem der DDR gegenüber fortschrittlicher.

So grundsätzlich kann man das nicht sagen. Zumindest im Regierungskrankenhaus in der ersten Kategorie gab es überhaupt keine Probleme mit westlichen Medikamenten. Im Bedarfsfall fuhr dann eben ein Emissär vom MfS schnell mal West-Berlin, um das benötigte Medikament zu holen. Eine Klassenkameradin aus meiner Grundschulzeit hat dort gearbeitet und mir einiges erzählt. Auch im TV gab es mal einen längeren Bericht darüber.
https://www.youtube.com/watch?v=u75UmPb9HjY
aus Wikipedia:
Das Krankenhaus hatte fünf Stationen für Innere Medizin, zwei für Chirurgie, eine für Gynäkologie und eine Kinderstation. Im Durchschnitt hatte jede Station zehn Einzelzimmer. Telefone waren in allen Zimmern. In den Appartements konnte Westfernsehen empfangen werden. Neben der DDR-Presse gab es auch westdeutsche Zeitungen.

Das Essen war ausgezeichnet. Mit einer Poliklinik, modernen Laboratorien und Röntgengeräten, Apotheke, Bäder- und Massageeinrichtungen war das Haus hervorragend ausgestattet. Es gab alles, was es in den Kreiskrankenhäusern nicht gab, so auch „alle nur denkbaren pharmazeutischen Präparate westlicher Firmen in ausreichender Menge“ – obwohl Westmedikamente sonst oft unerreichbar waren.

Die Apotheke des Regierungskrankenhauses diente zugleich als zentrale Apotheke des Ministerium für Gesundheitswesen für spezielle Versorgungsfälle. Sie besorgte Antibiotika, Chemotherapeutika und Herz-Kreislauf-Medikamente, die es in der DDR nicht gab. Die Ärzte konnten hinsichtlich spezieller Medikamente frei entscheiden. Wenn sie nicht vorrätig waren, wurden sie durch einen Stasimitarbeiter in West-Berlin beschafft.
Zuletzt geändert von Sperrbrecher am 12. Januar 2019, 12:13, insgesamt 2-mal geändert.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon Ari@D187 » 12. Januar 2019, 12:11

andr.k hat geschrieben:Das fett markierte sind Vermutungen?
Interessierter hat geschrieben:Vermutlich sei Gerhard
Interessierter hat geschrieben:sein jüngerer Bruder, vermutet, daß Gerhard Beil sich vom westdeutschen Gesundheitssystem eine bessere Behandlung seines Leidens versprochen habe.

Interessierter hat geschrieben:Vermutlich sei Gerhard Beil auf eine Mine getreten und dann bäuchlings auf eine zweite gestürzt. Der Tod trat „infolge Herzstillstandes” ein, „hervorgerufen durch das Schockgeschehen auf Grund der doch erheblichen Verletzungen und des sicherlich starken Blutverlustes”.

Bleiben doch Zweifel, oder?

Da den Vorfall niemand beobachtete und er seine Flucht wahrscheinlich nicht erst groß vorher mitsamt Begründung ankündigte, bleibt den indirekt beteiligten Personen nicht viel mehr als zu vermuten.

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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon augenzeuge » 12. Januar 2019, 12:18

Sperrbrecher hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Nein, das war zu jener Zeit wirklich so. Um 1970 war das westdeutsche Gesundheitssystem dem der DDR gegenüber fortschrittlicher.

So grundsätzlich kann man das nicht sagen. Zumindest im Regierungskrankenhaus in der ersten Kategorie gab es überhaupt keine Probleme mit westlichen Medikamenten.


Ok. aber das reichte ja nun nicht für die ganze DDR. Du sagst es ja selbst, was man brauchte...westlichen Medikamente.
Ich war 1973 im Krankenhaus in Gräfenthal, hatte viel Glück, mein Bein nicht amputiert zu bekommen, und habe später erfahren, wie man mich im Westen behandelt hätte. Das waren riesige Unterschiede in den technischen Untersuchungsmethoden. Damals.

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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon Interessierter » 12. Januar 2019, 12:44

Da den Vorfall niemand beobachtete und er seine Flucht wahrscheinlich nicht erst groß vorher mitsamt Begründung ankündigte, bleibt den indirekt beteiligten Personen nicht viel mehr als zu vermuten.

Ari


Um zu erkennen, dass der Flüchtling durch eine Mine getötet wurde, mussten die beiden Ärzte sicherlich keine Vermutungen anstellen. Daher ist davon auszugehen, dass es einfach das Ergebnis ihrer sachlichen und fachlichen Festellungen am Unglücksort war.

Die Todesursache eines Flüchtlings im Minenfeld, der sogar zwei Minen mit seinem Körper ausgelöst hatte, sollten wohl unschwer nicht nur Ärzte erkennen können.

Das Thema sind hier Fluchtgeschichten und nicht der Zustand der medizinischen Versorgung. Ich wäre dankbar, wenn man das Thema nicht zerschießt.
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon Edelknabe » 12. Januar 2019, 19:46

Entschuldige Volker aber bist du jetzt auch der Seher ins Damals, eben für das von dir getextete?:

"Wie viele Rentner fuhren denn zu Behandlungen in den Westen? Wie viel Medizin wurde in die DDR geschickt...."
textauszug ende

Rainer-Maria....wäre nett mal den Ball ganz flach zu halten
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon Ari@D187 » 12. Januar 2019, 20:30

Interessierter hat geschrieben:
Da den Vorfall niemand beobachtete und er seine Flucht wahrscheinlich nicht erst groß vorher mitsamt Begründung ankündigte, bleibt den indirekt beteiligten Personen nicht viel mehr als zu vermuten.

Ari


Um zu erkennen, dass der Flüchtling durch eine Mine getötet wurde, mussten die beiden Ärzte sicherlich keine Vermutungen anstellen. Daher ist davon auszugehen, dass es einfach das Ergebnis ihrer sachlichen und fachlichen Festellungen am Unglücksort war.

Die Todesursache eines Flüchtlings im Minenfeld, der sogar zwei Minen mit seinem Körper ausgelöst hatte, sollten wohl unschwer nicht nur Ärzte erkennen können.

Das Thema sind hier Fluchtgeschichten und nicht der Zustand der medizinischen Versorgung. Ich wäre dankbar, wenn man das Thema nicht zerschießt.

Da Du meinen Beitrag zitierst: Kann es sein, dass Du diesen komplett missverstanden hast?
Das was ich schrieb, soll genau das ausdrücken, was Du dann ergänzt hast.

Ari
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon Interessierter » 12. Januar 2019, 20:47

Ich habe deiner Aussage widersprochen, dass den indirekt Beteiligten nicht mehr blieb als zu vermuten.

Um zu erkennen, dass der Flüchtling durch eine Mine getötet wurde, mussten die beiden Ärzte sicherlich keine Vermutungen anstellen. Daher ist davon auszugehen, dass es einfach das Ergebnis ihrer sachlichen und fachlichen Festellungen am Unglücksort war.
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon andr.k » 12. Januar 2019, 21:53

Volker Zottmann hat geschrieben: Wenn das Dir als Uniformierten nicht gegeben war, ....


Gruß Volker


Dass du von Uniformen und deren Träger keine Ahnung hast, ist hier im Forum bekannt. Also unterlasse deine üblichen Spekulationen und halte diesbezüglich deine [mundzu] . Danke
Und nein, die Uniformstücke und ein paar auf hochglanzpolierte Stiefel habe ich auch nicht zum Antritt meines Studiums in der "Alma Mater" getragen.
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon Volker Zottmann » 12. Januar 2019, 22:05

Edelknabe hat geschrieben:Entschuldige Volker aber bist du jetzt auch der Seher ins Damals, eben für das von dir getextete?:

"Wie viele Rentner fuhren denn zu Behandlungen in den Westen? Wie viel Medizin wurde in die DDR geschickt...."
textauszug ende

Rainer-Maria....wäre nett mal den Ball ganz flach zu halten


Weder brauche ich den Ball flach halten, noch musste ich INS "Damals" sehen.
Ich war aber schon "Seher" IM "Damals". Meine Oma war bitterarme Siebententagsadventistin. Immer freitags bekam sie von ihren Brüdern und Schwestern dieser Glaubensgemeinschaft Besuch und auch Zuwendungen, die ich bereits als Kind selbst sah. Lebensmittel ebenso wie Medikamente.
Meine "Fast"-Tante aus Düsseldorf hat regelmäßig in die DDR Pakete geschickt, wie ich erfuhr. Wie ich sah, auch zu Bekannten in Quedlinburg. Wahrscheinlich hatte ich doch etwas mehr Einblick als Du.
Selbst die gemopsten "Stasibonbons" Anfang der 1960er sollten wir Kinder wegen eventuell dazwischen geschummelter Tabletten immer aufmerksam vor dem Essen ansehen.

Und genauso wie Ostrentner gen Westen zur Behandlung fuhren, wurde eine Tante meiner Frau (Polin) in der DDR in den späten 1970ern von ihrer kranken Galle befreit. War im Grunde genau der gleiche Arzt-Tourismus. Immer gings in besser gestellte Länder.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon augenzeuge » 12. Januar 2019, 22:51

Edelknabe hat geschrieben:Entschuldige Volker aber bist du jetzt auch der Seher ins Damals, eben für das von dir getextete?:

"Wie viele Rentner fuhren denn zu Behandlungen in den Westen? Wie viel Medizin wurde in die DDR geschickt...."
textauszug ende

Rainer-Maria....wäre nett mal den Ball ganz flach zu halten


Nee, er sagt es wie es war. Allein aus dem Bekanntenkreis meiner Großeltern fuhren 5-7 Leute zur Behandlung in den Westen, mein Großvater mit 85 auch noch.
Die Behandlung von orthopädischen Problemen mittels minimal invasion, Augenerkrankungen wie der Star erfolgte im Westen besser und kostenlos.

Die technischen Ausstattungen wie Ultraschall-Gerät, Computertomograph, selbst der Bohrer beim Zahnarzt war besser, waren viel stärker verbreitet als in der DDR. Wusstest du, dass die Versorgung mit Insulin nur mittels Westware sichergestellt werden konnte?

AZ

P.S.
Die hohe Belastung der Umwelt, Mängel in der ärztlichen Versorgung und eine ungesündere Lebensweise führten insgesamt dazu, dass die Lebenswartung in der DDR in den 1980er Jahren bei Frauen mit 75,7 Jahren um drei Jahre und bei Männern mit 69,7 Jahren um 2,5 Jahre unter dem bundesdeutschen Durchschnitt lag. Knapp zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung liegt die Lebenserwartung Ost dagegen nahezu wieder auf westdeutschem Niveau.
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon SkinnyTrucky » 14. Januar 2019, 12:05

andr.k hat geschrieben:Das fett markierte sind Vermutungen?
Interessierter hat geschrieben:Vermutlich sei Gerhard
Interessierter hat geschrieben:sein jüngerer Bruder, vermutet, daß Gerhard Beil sich vom westdeutschen Gesundheitssystem eine bessere Behandlung seines Leidens versprochen habe.

Interessierter hat geschrieben:Vermutlich sei Gerhard Beil auf eine Mine getreten und dann bäuchlings auf eine zweite gestürzt. Der Tod trat „infolge Herzstillstandes” ein, „hervorgerufen durch das Schockgeschehen auf Grund der doch erheblichen Verletzungen und des sicherlich starken Blutverlustes”.

Bleiben doch Zweifel, oder?


Also laut dir hätte auch alles ganz anders sein können....er den Schritt garnicht aus Verzweiflung über seines Gesundheitszustandes getan hat sondern ein Agent der Bonner Ultras war und er garnicht durch Minen ums Leben gekommen ist sondern einen Sprengstoffgürtel getragen hat, der aus sich selbst explodierte.... [denken]

Oder was willst du mit deiner Reaktion andeuten.... [ich auch]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Mine tötet 19 - jährigen Gerhard Beil

Beitragvon augenzeuge » 14. Januar 2019, 17:42

Man hätte auch andere Wörter nehmen können. Er war sich aufgrund seiner Informationen sicher, dass......

Wenn eine Miene hochgeht, muss er sie durch Körperkontakt ausgelöst haben.

Trifft eher zu.

AZ
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