Die Zulieferer hatten unter dem Mangel genauso zu leiden, bekamen viel zu geringe Kapazitäten für Investitionen etc..Interessierter hat geschrieben:In der DDR war der Zulieferer von Material und Halbfabrikaten der " König " der Wirtschaft. Die Enderzeuger mußten lange Wartezeiten in Kauf nehmen, ehe sie die benötigten Güter erhielten.
Die Enderzeuger standen beim Zulieferer gewissermaßen " Schlange ".
Ursache war die Planwirtschaft selbst. Und die Kommandostruktur ("feudale Strukturen" - Rudolf Bahro), die z. B. dazu führte, daß moderne Pkw-Entwicklungen in der Schublade verschwanden. Daß es z. B. nur schwer Ersatzteile für Pkw gab, lag u. a. daran, daß jeder zu Hause welche auf Vorrat hortete und daß schrottreife Autos wieder aufgebaut wurden, weil es neue nur mit langen Wartezeiten gab. Die überlangen Wartezeiten resultierten wieder daraus, daß jedes Familienmitglied eine Anmeldung hatte.Interessierter hat geschrieben:Ursache dieser Mangelwirtschaft waren oft die fehlende Ehrlichkeit und das Augenmaß bei Erstellung der Pläne.
Daß das System nicht funktionierte, konnte jeder sehen. Es gibt unzählige Literatur zu dem Thema. Von Dir leider nichts Erhellendes.Thoth hat geschrieben: Gut um das zu Erkennen mußte man schon in wirtschaftsplanerische Prozesse der DDR involviert gewesen sein ......
zonenhasser hat geschrieben:Daß das System nicht funktionierte, konnte jeder sehen. Es gibt unzählige Literatur zu dem Thema. Von Dir leider nichts Erhellendes.Thoth hat geschrieben: Gut um das zu Erkennen mußte man schon in wirtschaftsplanerische Prozesse der DDR involviert gewesen sein ......
zonenhasser hat geschrieben:Daß das System nicht funktionierte, konnte jeder sehen. Es gibt unzählige Literatur zu dem Thema. Von Dir leider nichts Erhellendes.Thoth hat geschrieben: Gut um das zu Erkennen mußte man schon in wirtschaftsplanerische Prozesse der DDR involviert gewesen sein ......
augenzeuge hat geschrieben:zonenhasser hat geschrieben:Daß das System nicht funktionierte, konnte jeder sehen. Es gibt unzählige Literatur zu dem Thema. Von Dir leider nichts Erhellendes.Thoth hat geschrieben: Gut um das zu Erkennen mußte man schon in wirtschaftsplanerische Prozesse der DDR involviert gewesen sein ......
Kann es sein, dass man den realen Blick verlor, wenn man wirklich in wirtschaftsplanerischen Prozessen verstrickt war?
AZ
Soll ich jetzt seitenlang des Istzustand 1989 der DDR-Wirtschaft referieren? Das ist alles altbekannt.Neun hat geschrieben:Von Dir als Fachmann kommt aber leider außer Plattitüden auch nichts substanzielles zum Thema, dabei solltest gerade Du es besser können.
Thoth hat geschrieben:Die knapp 75 Seiten lesen sich vor allem witzig. Wahrscheinlich aus sehr gutem Grund verschweigt der schriftstellernde Wirtschaftshistoriker seine Primärquellen, wahrscheinlich hat er überhaupt keine und hat versucht durch "hörengesagtes" irgendwas zusammenzuschustern. Selbst Sekundärquellen gibt es so gut wie keine, wenn ich mal von der dürftigen und einseitigen Auswahl der "weiterführenden" Literatur absehe.
Nach dem ersten Überfliegen sind mir ein paar gravierende Fehler aufgefallen, er versucht das Pferd von der falschen Seite her aufzuzäumen und scheitert damit. Gut um das zu Erkennen mußte man schon in wirtschaftsplanerische Prozesse der DDR involviert gewesen sein ......
Erscheinungen können zum Teil auf bestimmte Ursachen und Fehlentwicklungen hinweisen aber Erscheinungen sind nie die Ursache und das genau versucht er mit dieser Schrift zu verkaufen.
Thoth
Transitfahrer hat geschrieben:
Ich überzeugt das dieser Mann mehr Ahnung von der Materie hat als Du.
Thoth hat geschrieben:Transitfahrer hat geschrieben:
Ich überzeugt das dieser Mann mehr Ahnung von der Materie hat als Du.
@Transitfahrer, Dir ist doch bestimmt noch bekannt wie das mit der "Überzeugung" war und wie es damit endete.......
Thoth
Rupert Hübelbauer hat geschrieben:Eigentlich dachte ich, das Thema Mangelwirtschaft ist abgehakt. Daher will ich jetzt auch nicht die ganze Arbeit von Herrn Rösler durchlesen. Hier im Forum, so mein Eindruck, sind sich ohnehin im Großen und Ganzen Freund und Feind einig, dass es Mangelwirtschaft gab. Mangelwirtschaft, die zwar niemanden nicht wirklich elendig verhungern ließ, aber es gab sie mehr oder weniger - örtlich und zeitlich verschieden. Meinst Du nicht auch Thoth?
MfG
rupert
Transitfahrer hat geschrieben:
Übrigens kommen mir die Kommentare und Beiträge von einigen Miigliedern hier vor als säßen Sie immer noch im Vernehmungszimmer.
Thoth hat geschrieben:Transitfahrer hat geschrieben:
Übrigens kommen mir die Kommentare und Beiträge von einigen Miigliedern hier vor als säßen Sie immer noch im Vernehmungszimmer.
Köstlich dieser Fauxpas, freud'sche Verhaspler oder einfach diese Konkretheit einer unkonkreten, offen gelassene Aussage........
Thoth
PS.: @Transitfahrer, damit Du verstehst was ich meine in einem Vernehmungszimmer sitzen in der Regel immer zwei Personen .......
Thoth hat geschrieben:PS.: Planung plant weder noch weckt sie Bedürfnisse, geplant werden Bedarfe ......
Transitfahrer hat geschrieben:Thoth hat geschrieben:Die knapp 75 Seiten lesen sich vor allem witzig. Wahrscheinlich aus sehr gutem Grund verschweigt der schriftstellernde Wirtschaftshistoriker seine Primärquellen, wahrscheinlich hat er überhaupt keine und hat versucht durch "hörengesagtes" irgendwas zusammenzuschustern. Selbst Sekundärquellen gibt es so gut wie keine, wenn ich mal von der dürftigen und einseitigen Auswahl der "weiterführenden" Literatur absehe.
Nach dem ersten Überfliegen sind mir ein paar gravierende Fehler aufgefallen, er versucht das Pferd von der falschen Seite her aufzuzäumen und scheitert damit. Gut um das zu Erkennen mußte man schon in wirtschaftsplanerische Prozesse der DDR involviert gewesen sein ......
Erscheinungen können zum Teil auf bestimmte Ursachen und Fehlentwicklungen hinweisen aber Erscheinungen sind nie die Ursache und das genau versucht er mit dieser Schrift zu verkaufen.
Thoth
Ach so, der Autor hat keine Ahnung von DDR-Wirtschaft?
Zitat:
Roesler, Jörg (geb. 25.11.1940) - Prof. Dr. sc. oec., 1959 bis 1964 Studium der Wirtschaftsgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin, Assistent bzw. Oberassistent am Institut für Wirtschaftsgeschichte der Humboldt-Universität, 1968 Promotion, 1975 Habilitation, 1983 Professur. 1974 bis 1991 Bereichs- bzw. Abteilungsleiter am Institut für Wirtschaftsgeschichte der Akademie der Wissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik. 1992 Gastprofessur an der McGill-University in Montreal, 1994/95 in Toronto, Kanada. Bis 1995 wiss. Mitarbeiter des Zentrums für Zeithistorische Studien, Potsdam. Danach arbeitslos. Ab 1999 selbständig. Vorlesungen im Fach Volkswirtschaft an der Universität der Künste, Berlin-Charlottenburg. 2006 Gastprofessur an der Portland State University/USA (Sommersemester). Mitglied der Leibniz-Sozietät.
Zitat ende.
Ich überzeugt das dieser Mann mehr Ahnung von der Materie hat als Du.
Thoth hat geschrieben:Aber wie bereits geschrieben, ich finde es müßig detaillierter auf das Thema einzugehen.
Noch ein paar Jahre weiter und die DDR Wirtschaft war; so ist es gewollt; im kollektiven Bewußtsein ein einziger Trümmerhaufen, die Landschaft komplett verrottet, die Menschen abgehärmt und nicht nur vom Mangel, nein auch von Mangelkrankheiten gezeichnet .......
Natürlich war die DDR selber schuld, sie schloss sich selbst vom Welthandel aus, setzte sich auf Embargolisten etc. ..... das habense nun davon, warum waren sie auch darauf erpicht autark zu sein und alles selber zu schnitzen ......
Edelknabe hat geschrieben: Wusst ichs doch, des Rainer Textcreme hilft immer, die musst du dir nur richtig dick draufschmieren auf die Lenden, dann klappt das auch mit der Linderung deiner ideologischen Kolonialherrenschmerzen.
Edelknabe hat geschrieben:...das die kleine DDR ja uns Brüder und Schwestern West konsumistisch mit durchgeschleppt hatte mit dem vielen Export an hochwertigen Konsumgütern...
Edelknabe hat geschrieben:Na mal ernsthaft jetzt, der Spässchen ist mittlerweile genug getextet worden. Ich denke mir so, habe ja die DDR erlebt(auch zur Leipziger Messe, war da Stammbesucher)die Wirtschaft der DDR in ganz speziellen Zweigen war schon ...ja, war auch Weltmarktführend. Was spezielles fällt mir auf die Schnelle nicht ein...halt, vielleicht doch, der größte Eimerkettenbagger der Welt, " Es 3150" aus dem VEB Schwermaschinenbau Georgi Dimitrof, Magdeburg, den hatte Keiner besser formuliert, den stellte nur diese kleine DDR her.
Und da gab es noch viel, viel mehr, was da in dem kleinen Land produziert wurde, auch die Damastbettwäsche im Schichtbetrieb durch weibliche Strafgefangene, die dann in den Export gen unserer Brüdern und Schwestern West ging. Warum hatte ich nun die Leipziger Messe erwähnt? Ja richtig, weil ich da immer so das dumme Gefühl hatte, da war die Deutsche Einheit schon vollzogen, zumindest in den Messeständen Ost zu West und umgekehrt.
Es war doch eine wahre Freude, wie unsere adrett gekleideten Genossen der X-Außenhandelsfirmen aber auch Alles, was da so in dieser kleinen DDR hergestellt wurde für gute Valuta per Vertrag gen kapitalistisches Ausland feilboten und ihre Wirtschaftsfreunde Ausland mit Freude in die dargebotene Hand per Handschlag und kleiner Verköstigungsrunde mit dem süffigen Bols einschlugen.
Sirius hat geschrieben:Edelknabe hat geschrieben:Na mal ernsthaft jetzt, der Spässchen ist mittlerweile genug getextet worden. Ich denke mir so, habe ja die DDR erlebt(auch zur Leipziger Messe, war da Stammbesucher)die Wirtschaft der DDR in ganz speziellen Zweigen war schon ...ja, war auch Weltmarktführend. Was spezielles fällt mir auf die Schnelle nicht ein...halt, vielleicht doch, der größte Eimerkettenbagger der Welt, " Es 3150" aus dem VEB Schwermaschinenbau Georgi Dimitrof, Magdeburg, den hatte Keiner besser formuliert, den stellte nur diese kleine DDR her.
Und da gab es noch viel, viel mehr, was da in dem kleinen Land produziert wurde, auch die Damastbettwäsche im Schichtbetrieb durch weibliche Strafgefangene, die dann in den Export gen unserer Brüdern und Schwestern West ging. Warum hatte ich nun die Leipziger Messe erwähnt? Ja richtig, weil ich da immer so das dumme Gefühl hatte, da war die Deutsche Einheit schon vollzogen, zumindest in den Messeständen Ost zu West und umgekehrt.
Es war doch eine wahre Freude, wie unsere adrett gekleideten Genossen der X-Außenhandelsfirmen aber auch Alles, was da so in dieser kleinen DDR hergestellt wurde für gute Valuta per Vertrag gen kapitalistisches Ausland feilboten und ihre Wirtschaftsfreunde Ausland mit Freude in die dargebotene Hand per Handschlag und kleiner Verköstigungsrunde mit dem süffigen Bols einschlugen.
Wie oft stand auf dieser Exportware "Made in GDR"?
Thoth hat geschrieben:Aber wie bereits geschrieben, ich finde es müßig detaillierter auf das Thema einzugehen.
Noch ein paar Jahre weiter und die DDR Wirtschaft war; so ist es gewollt; im kollektiven Bewußtsein ein einziger Trümmerhaufen, die Landschaft komplett verrottet, die Menschen abgehärmt und nicht nur vom Mangel, nein auch von Mangelkrankheiten gezeichnet .......
Natürlich war die DDR selber schuld, sie schloss sich selbst vom Welthandel aus, setzte sich auf Embargolisten etc. ..... das habense nun davon, warum waren sie auch darauf erpicht autark zu sein und alles selber zu schnitzen ......
Verfasser hat geschrieben:Das Bildungssystem in der ehemaligen DDR
war vom Ansatz her nicht schlecht, aber ineffizient, kostete dem Staat im Verhältnis zum Nutzen zu viel Geld. Das Wissen der Ausgebildeten wurde zu wenig genutzt, weil die Wirtschaft zu bürokratisch war, weil die Besetzung von leitenden Stellen nicht vom Können, sondern vom Parteibuch abhängig war. Elitenförderung war ebenfalls vom Parteibuch abhängig. Das Prinzip der Leistung wurde nicht genügend berücksichtigt. Wer als Katholik die Jugendweihe (Schwur auf den Staat), oder Kriegsspielzeug in Kindergärten, vormilitärische Ausbildung und Wehrkundeunterricht in der Schule ablehne, hatte Schwierigkeiten, später einen Studienplatz zu bekommen, auch wenn er beste schulische Leistungen zeigte. Niemand konnte seines Postens enthoben werden, wenn er seinen Job schlecht machte, außer aus politischen Gründen. Die Bildung wirkte sich nicht gewinnbringend für die Gesellschaft aus. Viele studierten und weigerten sich, Leitungsfunktionen zu übernehmen, weil sie sich den Stress mit der Partei nicht antun wollten. Alles lief nach Plan. Neue Ideen von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Wirtschaftlern konnten nicht schnell genug bzw. gar nicht umgesetzt werden. Es herrschte zu wenig Freiheit durch die Planwirtschaft und die Vorgaben der Partei. Das fing schon mit der Beschaffung des Materials an, das fehlte. Der Zugang zur internationalen Wissenschaft war versperrt. Internationale Fachbücher fehlten. Experten durften nicht Tagungen im westlichen Ausland besuchen, es durfte nur ein linientreuer Parteigenosse fahren, der gewöhnlich weniger Ahnung von der Materie hatte. "Von der Sowjetunion lernen, heißt Siegen lernen", war die Parole. Von ihr kam aber nicht der wissenschaftlich-technische Fortschritt, weil das System genauso bürokratisch war. Der Begriff "Lyssenkoismus" gilt als Schlagwort für die Unterordnung wissenschaftlicher Erkenntnis unter die Wunschvorstellungen der Politik. Als Videomessingenieur weiß ich, dass wir bei der Einführung des Farbfernsehens gezwungen waren, SECAM-Coder von der SU zu kaufen. Sie hatten die Größe eines Kleiderschrankes und waren technisch unbrauchbar. Die Westgeräte waren ein Zoll hoch und mussten dann später nachbestellt werden. Im eigenen Versuchslabor haben wir den SED-Funktionären vorgeführt, dass das PAL-System besser ist, wir durften es aus politischen Gründen aber nicht einführen, weil der Westen für uns tabu war. Das führte zur Unzufriedenheit. Die Menschen erwarteten mehr, wollten sich von der Partei nicht für dumm verkaufen lassen. So war es überall. Was dann auch zum wirtschaftlichen und moralischen Untergang der DDR führte.
aus: Stellungnahme zu den Äußerungen von Sahra Wagenknecht
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