oetten hat geschrieben:Hallo Manudave,
Schöner Film, leider nicht die Wirklichkeit. Alarm für A-Zug in meiner Zeit ist nie ein Hund mit auf dem LO gewesen oder mit raus gegangen. Natürlich auch kein Hubschrauber so viele hatten wir nicht.
Schön, die Spur von west nach Ost Hi??
In Wahrheit zeigte die Schuhspitze in die andere Richtung .
Der Führende Offizier auf einem B-Turm konnte nur in einer nicht im Dienst stehenden Kompanie einen A-Zug aktivieren. In seiner Führungsstelle hatte er keinen A- Zug.
Aber wie gesagt ein Spass Filmchen.
Gruß Eberhard
oetten hat geschrieben:Hallo Manudave,
Schöner Film, leider nicht die Wirklichkeit. Alarm für A-Zug in meiner Zeit ist nie ein Hund mit auf dem LO gewesen oder mit raus gegangen. Natürlich auch kein Hubschrauber so viele hatten wir nicht.
Schön, die Spur von west nach Ost Hi??
In Wahrheit zeigte die Schuhspitze in die andere Richtung .
Der Führende Offizier auf einem B-Turm konnte nur in einer nicht im Dienst stehenden Kompanie einen A-Zug aktivieren. In seiner Führungsstelle hatte er keinen A- Zug.
Aber wie gesagt ein Spass Filmchen.
Gruß Eberhard
Stabsfähnrich hat geschrieben:...............es gab auch rückwärts getretene Spuren
oetten hat geschrieben:Hast du auf Streife eigentlich mal einen Abdruck gesehen? Wie sah die Handlungsweise in einem solchen Falle aus?
Hallo manudave,
Habe viele Fußabdrücke gesehen, ob nun am K3 (GSZ) oder K6 (Zaun 1). Die Handlungsweise war fast gleich.
Bei erkennen einer Spur, erstmal genau feststellen in welche Richtung. Anzahl der Spuren. Danach hat man sich an das GMN geklemmt und seiner Führungsstelle Spur gemeldet. In der Meldung musste enthalten sein: Spur von wo nach wo, Zwischen welchen Postenpunkten, Schuhgröße, Anzeigen am Zaun und hinter Zaun. Ja, und dann fing die Maschinerie an zu arbeiten.
Gruß Eberhard
Stabsfähnrich hat geschrieben:...............es gab auch rückwärts getretene Spuren
oetten hat geschrieben:Hallo zusammen,
Stabsfähnrich hat geschrieben:
...............es gab auch rückwärts getretene Spuren
Den Grenzverletzer hätte ich gerne sehen wollen, der sich die Zeit nimmt und Rückwertz bis zum Zaun geht und dann sich am Zaun umdreht. Und alles unter Stress durch die Flucht.
Also Stabsfähnrich möchte hier nicht Prahlen, aber habe schon die ein oder andere Festnahme gemacht. Und ausnahmslos waren alle fertig mit den Nerven durch den ganzen Stress.
Mit dem gleichen Problemen hatte ich aber auch zu Kämpfen. Ich weis ja nicht ob Du je mals Nachts auf Steife warst im Wald, stocke Dunkel. Plötzlich ein knacken links neben dir, Taschenlampe raus und die Bäume in Mannshöhe abgeleuchtet und plötzlich siehst Du ein Gesicht und mehr nicht.
Da geht dir durch den Kopf, ist er allein, sind es zwei oder mehr? Sind sie bewaffnet? Wie reagiert er gleich? Und das alles in Bruchteilen von Sekunden.
Und jetzt kommt dein Grenzverletzer Rückwerz zum Zaun.
Gruß Eberhard
oetten hat geschrieben:Hast du auf Streife eigentlich mal einen Abdruck gesehen? Wie sah die Handlungsweise in einem solchen Falle aus?
Hallo manudave,
Habe viele Fußabdrücke gesehen, ob nun am K3 (GSZ) oder K6 (Zaun 1). Die Handlungsweise war fast gleich.
Bei erkennen einer Spur, erstmal genau feststellen in welche Richtung. Anzahl der Spuren. Danach hat man sich an das GMN geklemmt und seiner Führungsstelle Spur gemeldet. In der Meldung musste enthalten sein: Spur von wo nach wo, Zwischen welchen Postenpunkten, Schuhgröße, Anzeigen am Zaun und hinter Zaun. Ja, und dann fing die Maschinerie an zu arbeiten.
Gruß Eberhard
S51 hat geschrieben:1. Einer von den eigenen Leuten war da drauf gelatscht und hatte die Spur nicht weggemacht. Wenn man den Sünder kannte oder sicher zu kennen glaubte flog sicherheitshalber die Alarmgruppe raus um Auslösung durch eigene Kräfte festzustellen und der UvD wurde angerufen. Denn danach musste Kaffee angesetzt werden, viel Kaffee! Nicht grundlos war der Rechen oder hilfsweise der Ast vom Baum eines der wichtigsten Grenzerutensilien.
2. Der Verursacher war unbekannt. Dann flog die Alarmgruppe raus und in der Kompanie wurde Grenzalarm ausgelöst. Das war das absolute Gegenteil von Hauptgewinn und bedeutete stundenlanges warten, warten, warten. Je nach Dauer war die Anzahl der alarmierten Einheiten durchaus bis in das Regiment hinein erweiterungsfähig.
Inzwischen hat ein GAK oder auch der Uffz von der KS die Spur gesucht. Hat auch er etwas gefunden (mitunter durchaus Ansichtssache), dann wurde vom Bataillion der Hundeführer angefordert. Inzwischen hatten so viele wie nur irgend möglich die Spur bereits zertreten. Der Hundeführer hatte nun die undankbare Aufgabe, die Reste zu finden und nach zu verfolgen. Meist dann zwei Hundeführer, einer in Richtung Grenze, der zweite Richtung Hinterland. Verblüffenderweise wurde manchmal wirklich etwas gefunden. Jedoch stoppte dann der Fährtenhund in der Regel vor dem B-Turm der letzten Ablösung oder am Eingang der Kompanie. Auch dann war viel Kaffee fällig.
Sehr selten aber war dann am Schluß eine Festnahme.
Erst, wenn alles geklärt war oder sich alle vom KGSi bis zum Battaillion geeinigt hatten, dass da doch nichts war, wurden die Abriegelungen wieder hereingeholt und der normale Dienst ging weiter. Nach einer Festnahme dauerte es noch bis zur Information, dass entweder alle Beteiligten festgenommen waren oder der Rest drüben war, bis die Leute zurück in die Kompanie konnten. Petrus wußte das zu würdigen und hat solche Lagen in der Regel immer mit der Stimmung angepasstem Mistwetter begleitet.
Berliner hat geschrieben:...Was habt Ihr Grenzer bei einem solchen Grenzalarm meist gedacht ?
Danke,
Berliner
Berliner hat geschrieben:
Was habt Ihr Grenzer bei einem solchen Grenzalarm meist gedacht ?
S51 hat geschrieben:Offiziell? Hurra, auf in den Kampf!!!
Tatsächlich? Ein nicht schreibbares Fäkalwort, sehr braun...
Bushmaster hat geschrieben:Naturgemäß waren von Grenzalarm ja meist die betroffen, die gerade nicht auf Grenzdienst waren, also die, die vielleicht gerade Freizeit hatten oder sogar schlafen wollten, um wenigstens einen kleinen Teil des stetig anwachsenden Schlafmangelkontos wieder abzubauen.
Bushmaster hat geschrieben:Dass selbst die größten Abenteurer keine Lust hatten, gleich wieder auszurücken, wo sie doch vielleicht gerade vom Grenzdienst wiederkamen und schon wussten, wann sie das nächste mal wieder regulär 'raus mussten, versteht sich von selbst.
Ich kann mich auch nicht erinnern, dass sich da jemand die Mühe gemacht hätte, Enthusiasmus und Hurra-Stimmung vorzutäuschen.
Bushmaster hat geschrieben:Ich kann mich allerdings gut erinnern, wie ich einmal in einer 12-h-Schicht erst nach 15 Stunden abgelöst wurde, weil die eigentliche Ablösung bei einem Grenzalarm miteingesetzt wurde. Als es dann endlich soweit war und wir endlich wieder in der Kaserne waren, gab es schon nach kurzer Zeit wieder Grenzalarm und auch ich sollte nochmal ausrücken. Das war dann das erste (und ich glaube auch einzige) Mal, wo ich neben den von S51 beschriebenen Gedanken eine echte Wut auf den GV entwickelt habe.
Glücklicherweise wurde der Alarm dieses Mal ziemlich schnell wieder aufgehoben, so dass es zu keinem wirklichen Einsatz kam. Wut ist ja naturgemäß kein guter Berater, wenn man eigentlich kühl und überlegt handeln sollte...
Berliner hat geschrieben:...War diese Wut ein "in Frage Stellen des Systems" oder nur eine allgemeine Wut, ohne genaues Ziel ?
Danke, Bushmaster. Hier ein Bild fuer Dich:
Berliner
S51 hat geschrieben:Ich antworte mal ausnahmsweise gewissermaßen stellvertretend.
S51 hat geschrieben:Nein, diese Wut bekam dann oft der GV ab, so er erwischt wurde.
S51 hat geschrieben: So erklären sich manche Exzesse. Gerade dann, wenn Festnahmen sehr selten waren, keine Routine bestand und vorher die eingesetzten Einheiten oft sinnlos alarmiert wurden.
Das konnte böse enden. Wer noch halbwegs klar handeln konnte, fand sich dann nicht selten zwischen allen Stühlen wieder.
Berliner hat geschrieben:...Was meinst Du mit diesem Satz ?
...
Berliner
Bushmaster hat geschrieben:Schlafmangel? In meiner Einheit ein ständiger Begleiter. Über andere EInheiten kann ich nichts sagen - wüsste aber nicht, warum es denen besser ergangen sein sollte.
S51 hat geschrieben:Beispiel:
Im Frühjahr 1984 hat ein GAK im Bereich Schierke zwei GV festgenommen. Zwischen der Festnahme und dem Eintreffen der Eskorte am Festnahmeort vergingen fast 1,5 Stunden, in denen in der Kompanie und im Battaillion alles "rausgeschmissen" wurde, was zwei Beine hatte und eine MPi tragen konnte. Ohne Rücksicht auf vorherige Dienste.
Die beiden GV (Grenzverletzer) hatten unmittelbar vor der Festnahme, als sie ihre Aussichtslosigkeit erkannten, Gift (flüssiges Chloroform) genommen, waren beim Abtransport also schon nicht mehr "ganz da". Damit meine ich, die Reaktionsfähigkeit war eingeschränkt. Da hatten wir die Ursache hierfür noch nicht erkannt.
Beim Absetzen vor der Kompanie hat ein Soldat vom Battaillion einen der GV grob von der Pritsche des LO gescheucht, so dass dieser sich nicht mehr halten konnte. Weil es dem Soldaten zu langsam ging und er sauer war. Der GAK merkte, dass es krachen würde, ging nicht beiseite, sondern nahm den GV gewissermaßen "ab". Er hatte damals ca. 50 kg gegen geschätzte 80 kg, die der GV auf die Waage brachte. Trotz Fallübungen und co., es tat ordentlich weh.
Dafür hat der GAK gleich anschließend dem Soldaten die MPi entrissen und sie dem Soldaten mit Schmacke in´s Kreuz gehauen. Mit etwa den Worten "Meine Gefangenen rührt keiner an...!"
Alles stand irgendwie starr...
Es gab keine Bestrafungen hierfür. Weder der Soldat, noch der GAK wurden belangt. Die Beiden haben sich einige Tage später beim Ausgang und ausreichend blauem Würger (Curasao) wieder versöhnt.
Die Sache hatte den Vorteil, dass der GAK eigentlich gegen alle Regeln "seine" Gefangenen weiter bewacht hat und so die Veränderungen bemerken und einen Arzt rufen konnte. Danach bei der Rücksuche auch das Fläschchen gefunden hat. So war gerade noch rechtzeitig Hilfe möglich.
Doch auch andere Sachen, wie zu große Härte bei Durchsuchungen mit Protesten des Festnehmenden dagegen sind passiert.
oetten hat geschrieben:Hallo Manudave,
Schöner Film, leider nicht die Wirklichkeit. Alarm für A-Zug in meiner Zeit ist nie ein Hund mit auf dem LO gewesen oder mit raus gegangen. Natürlich auch kein Hubschrauber so viele hatten wir nicht.
Schön, die Spur von west nach Ost Hi??
In Wahrheit zeigte die Schuhspitze in die andere Richtung .
Der Führende Offizier auf einem B-Turm konnte nur in einer nicht im Dienst stehenden Kompanie einen A-Zug aktivieren. In seiner Führungsstelle hatte er keinen A- Zug.
Aber wie gesagt ein Spass Filmchen.
Gruß Eberhard
S51 hat geschrieben:oetten hat geschrieben:Hast du auf Streife eigentlich mal einen Abdruck gesehen? Wie sah die Handlungsweise in einem solchen Falle aus?
Hallo manudave,
Habe viele Fußabdrücke gesehen, ob nun am K3 (GSZ) oder K6 (Zaun 1). Die Handlungsweise war fast gleich.
Bei erkennen einer Spur, erstmal genau feststellen in welche Richtung. Anzahl der Spuren. Danach hat man sich an das GMN geklemmt und seiner Führungsstelle Spur gemeldet. In der Meldung musste enthalten sein: Spur von wo nach wo, Zwischen welchen Postenpunkten, Schuhgröße, Anzeigen am Zaun und hinter Zaun. Ja, und dann fing die Maschinerie an zu arbeiten.
Gruß Eberhard
Jo, und da gab es zwei Vorgehensarten.
1. Einer von den eigenen Leuten war da drauf gelatscht und hatte die Spur nicht weggemacht. Wenn man den Sünder kannte oder sicher zu kennen glaubte flog sicherheitshalber die Alarmgruppe raus um Auslösung durch eigene Kräfte festzustellen und der UvD wurde angerufen. Denn danach musste Kaffee angesetzt werden, viel Kaffee! Nicht grundlos war der Rechen oder hilfsweise der Ast vom Baum eines der wichtigsten Grenzerutensilien.
2. Der Verursacher war unbekannt. Dann flog die Alarmgruppe raus und in der Kompanie wurde Grenzalarm ausgelöst. Das war das absolute Gegenteil von Hauptgewinn und bedeutete stundenlanges warten, warten, warten. Je nach Dauer war die Anzahl der alarmierten Einheiten durchaus bis in das Regiment hinein erweiterungsfähig.
Inzwischen hat ein GAK oder auch der Uffz von der KS die Spur gesucht. Hat auch er etwas gefunden (mitunter durchaus Ansichtssache), dann wurde vom Bataillion der Hundeführer angefordert. Inzwischen hatten so viele wie nur irgend möglich die Spur bereits zertreten. Der Hundeführer hatte nun die undankbare Aufgabe, die Reste zu finden und nach zu verfolgen. Meist dann zwei Hundeführer, einer in Richtung Grenze, der zweite Richtung Hinterland. Verblüffenderweise wurde manchmal wirklich etwas gefunden. Jedoch stoppte dann der Fährtenhund in der Regel vor dem B-Turm der letzten Ablösung oder am Eingang der Kompanie. Auch dann war viel Kaffee fällig.
Sehr selten aber war dann am Schluß eine Festnahme.
Erst, wenn alles geklärt war oder sich alle vom KGSi bis zum Battaillion geeinigt hatten, dass da doch nichts war, wurden die Abriegelungen wieder hereingeholt und der normale Dienst ging weiter. Nach einer Festnahme dauerte es noch bis zur Information, dass entweder alle Beteiligten festgenommen waren oder der Rest drüben war, bis die Leute zurück in die Kompanie konnten. Petrus wußte das zu würdigen und hat solche Lagen in der Regel immer mit der Stimmung angepasstem Mistwetter begleitet.
exgakl hat geschrieben:A-Gruppe war die Alarmgruppe, die sich ständig im Grenzabschnitt befand.
Edelknabe hat geschrieben:Sagt mal "Kantenlatscher" von die Kompanien, wie nannte sich das damals eigentlich korrekt im Grenzerdeutsch, wenn Einer, Eine unbefugte Person im Abschnitt war und es dann zu deren Verhaftung, Verletzung, gar Tod kam? Ich brauche das mal für ein anderes Thema, habe nur noch mit der Überschrift etwas Schwierigkeiten.
Rainer-Maria
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