vs1400 hat geschrieben:danke aber für deine mühe, nur sind keulen eben keulen und nicht wie von Thoth verklärte stielhandgranaten.
Bevor Du mir hier dumm kommst, informiere dich bitte über die sprachliche und optische Unterscheidung von 'Stielhandgranaten' , 'Wurfkeulen' und (Gymnastik)keulen.
Im Umgangssprachlichen Bereich wurde im Rahmen des Schulssportes in der Zeit von der ich rede mit Wurfkeulen Keulenweitwurf im Sportunterricht gemacht. Ob diese Dinger, in den 50ger Jahren noch "Restbestände" aus dem Reich waren sei dahingestellt. Selbst in dieser Zeit hieß diese Disziplin auch Keulenweitwurf.
Übrigens genauso ähnlich wie zu meiner Zeit ein Neger Neger hieß und ein Zigeuner Zigeuner. Aber gegen sowas hat die heutige politisch korrekte Sprachpolizei etwas, aber das ist ein anderes Thema.
Vielleicht ist es Dir und ebenso einem gewissen @AZ in Euer Borniertheit entgangen das ich a) nie den Fakt angezweifelt habe das ich selbst im Sportunterricht mit solch einem Ding geworfen habe und b) das ich die schleichende und unterschwellige Unterwanderung bestimmter Schulfächer im Sinne der Forcierung von "Wehrsport" ebenfalls nie abgestritten habe.
Nur wurde der Prozess erst in ab Mitte/Ende der sechziger Jahre stärker vorangetrieben, in den 50jahren war erstens die Erinnerung an den Krieg in der Bevölkerung viel zu frisch und zweitens war damals, zumindest offizielle Politik, die vorherrschende Meinung "Nie wieder Krieg". Das spielen der Kinder mit "Kriegswaffen", sprich imitierten Schwertern u. a. Hieb- und Stichwaffen, Revolvern, Gewähren u. ä. war gesellschaftlich verpönt......
Anfang der 90ger Jahre gab es im Kino zum Thema Militarisierung der DDR-Gesellschaft einen sehr beeindruckenden Dokumentarfilm.
In ihm wurde sehr gut und vor allem nachvollziehbar der Prozess dargestellt wie sich die Einstellung der Führung der DDR von einer offiziellen ? pazifistischen unmittelbar nach dem Krieg, sukzessive im Laufe der Jahre zu einer vollständigen Militarisierung der Gesellschaft hin entwickelte und wandelte.
Wurde es in den 50ger Jahren noch streng geahndet wenn Kinder mit Zündplättchen-Revolvern Cowboy spielten (ich lass den zusätzlichen Effekt der "imperialistischen" Beeinflussung weg) war es ab den Siebzigern legitim das die lieben Kleinen mit Panzermodellen im Sandkasten spielen durften und sollten .......
Leider ist mir der Titel dieses wirklich guten Dok-Filmes entfallen, ich weiß auch nicht mehr von wem er gemacht wurde, glaube aber das da Konrad Weiß federführend war .....
Übrigens AZ, mich belastet höchstens Deine Impertinenz aber nicht die Wahrheit.
Lies einfach im dem von @icke 46 verlinkten Dokument den Abschnitt "Probleme und Ergebnisse bei der sozialistischen Wehrerziehung" ; ab Seite 35 im Dokument. Da kannst an einem Beispiel von Schulen im Kreis Torgau nachlesen wie das in den sechziger/siebziger/achtziger Jahren an Schulen der DDR ablief.
In meiner Schulzeit, fünfziger Jahre war das eben nicht so der Fall ob es Dir nun in Dein Weltbild passt oder nicht.
Selbst das von @vs1400 eingestellte Dokument beschreibt die Situation ab der offiziellen Einführung des Wehrunterrichtes als Schulfach ab 1978.
Mal selber die Links lesen die hier eingestellt werden statt altklug daherzureden ....
Eine ganz interessante Seite ist diese:
hier klicken welche unter anderem die in den siebziger Jahren immer verstärkter Hinwendung und ideologischer Durchsetzung des allgemeinen Schulstoffes mit dem Thema militärische Schutz des Vaterlandes als ein notwendiges Instrument der Friedenssicherung und des Schutzes gegen den kapitalistischen Klassenfeind aufgezeigt wird.
Diese massive, propagandistische Beeinflussung der Schüler gab es in den fünfziger Jahren noch nicht.
In unserer Schule war im Eingangsbereich neben einem schönen Wandbild der komplette Text der DDR Nationalhymne verewigt, jedenfalls bis zur "Renovierung" welche Ende der Sechziger stattfand und zufälligerweise mit der Aufgabe der Anstrengung zur deutschen Einheit als Staatsziel der DDR zusammen fiel ......
@AZ, @vs, ihr wollt Zeitzeugen? Dann gewöhnt Euch an den Gedanken das Zeitzeugen nicht erst ab dem Zeitpunkt der sechziger Jahre berichten können , sondern auch von der Zeit vor Euch .......
Hier der optische Unterschied zwischen der 'Wurfkeule' (eine F1 ist auch mit auf dem Bild, allerdings kam sowas in unserem Sportunterricht nicht zum Einsatz, die Keule schon) und Gymnastikeulen.
wurfkeule und F1.jpg
gymnastikkeule-aus-holz-large-2.jpg
Stielhandgranten.jpg
Thoth
PS.: ich bin immer wieder beeindruckt wie es gelingt bei fast jedem Thema die "Stasi" ins Spiel zu bringen ...... Das ist fast zwanghaft habe ich den Eindruck
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Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin
Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin
Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund