Sirius hat geschrieben:Hallo Verbindungsoffizier,
willkommen im Forum!
Interessant finde ich die Sichtweise von Menschen aus dem Ausland, die die DDR durch Ihren Aufenthalt selbst erlebt haben. Du schreibst, das das Leben und die Gesellschaft viel differenzierter war, als das einfache Bild einer erbarmungslosen Unterdrückung. Und das es abseits der Mauer noch ein normales Leben gab. Dieser Punkt führt hier im Forum regelmäßig zu kontroversen Diskussionen zwischen (vermeintlichen) DDR-Kritikern und DDR-Anhängern.
Das habe ich schon im Mitgliedbereich bemerkt. Meine Meinung nach, wenn ich als Auslaender und Gast darf, ist, dass alles darauf die eigenen persoenlichen Erfahrungen und Werten ankommt. Ich wollte oben einfach Englaendern erklaeren, dass die DDR nicht schwarz/weiss war.
Ich sah einen Unterschied zwischen Staat und Volk.
Natuerlich waren wir in der Mission in einer eigenartiger besonderer Lage. Fuer uns hatten die Sowjets die gesetzliche Macht und nicht die DDR-Staat, deshalb meine Erfahrungen der MfS und VoPo neutral und korrekt waren. Ich war in der DDR als Gast der GSSD.
Aber menschlich war ich dort als Gast des deutschen Volkes und deshalb versuchte ich (wo meine Aufgabe mir es erlaubt) mich anstaendig zu benehmen. Auf dieser Ebene habe ich vieles Gut in der DDR-Gesellschaft gesehen.
Ich nehme an, die Kontroverse geht um Recht und Unrecht. Ich weiss nicht die Antwort and muss sagen, dass ich auch weiss nicht, wie ich selbst mich in solchen Umstaenden benehmen wuerde. Das bedeutet, dass ich 'on the fence' sitzen soll. Meine ethischen Werten, aber, mir sagen, dass tief im Herze des Regimes Unrecht lag, und das betrachte ich als direktes Ergebnis des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges.
In dieser Weltsicht daher ist der Krieg erst in 1989 zu Ende gekommen. Wenn ich mich gut erklaert habe, werden Sie sehen, dass ich erhebliches Mitleid fuer die Deutschen hatte.
Es ist schon fast vor 30 Jahren, seitdem ich Deutsch studierte und fast vor 20, seitdem ich Deutsch regelmaessig sprach. Falls Sie keine Ahnung, worueber ich rede, dann versuche ich es anders zu erklaeren.