S51 hat geschrieben:Das Pendant auf der anderen Seite hieß unter anderem "Gladio". Siehe bitte auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gladio
Aber es gab über den CIA auch andere Truppenteile.
Vielleicht kann man sich so einigen: Es hätte hüben und drüben gescheppert und gekracht. Die Gegner wären wegen der voraussichtlich furchtbaren Folgen für Dritte, auch Zivilisten, sicher Verbrecher gewesen, die eigenen Leute Freiheitskämpfer. Ansonsten wäre es wohl Jacke wie Hose gewesen oder geworden.
"Daniele Ganser’s Nato’s Secret Armies is regrettably typical of books written about intelligence by people who have no real understanding of intelligence. While not quite as bad as a philologist trying to discourse on quantum theory, such narratives are always marred by imagined conspiracies, exaggerated notions of the scale and impact of covert activities, misunderstandings of the management and coordination of operations within and between national governments, and usually an almost complete failure to place the actions and decisions in question in the appropriate historical context.
S51 hat geschrieben:An die entsprechenden Unterlagen von CIA, MI6 oder BND für den Bereich Warschauer Vertrag kommt man ja momentan nicht so recht heran. Ich denke, dass es da einige Überraschungen geben könnte.
Hans-Peter hat geschrieben:Lieber S51, nehme es mir bitte nicht übel, aber um das zu begreifen, was im damals geteilten Deutschland ablief, sind mir Konflikte in Asien, Mittelamerika oder sonst wo egal. ....wenn die Machthaber eines Landes wie das SED-Politbüro der DDR in einem anderen souveränen Staat eine paramilitärische Truppe in feindseeliger Absicht im Untergrund stationiert, um im Spannungsfall oder einer drohenden militärischen Auseinandersetzung in diesem souveränen Staat Bundesrepublik Deutschland Sabotageanschläge und Mordanschläge zu verüben, Terror und Unfrieden zu stiften. ... Grüß Dich und schönen Sonntag. Hp
CaptnDelta hat geschrieben:...Ich moechte hier net unken, aber der WP Artikel beruht zum groesstenteil auf der Arbeit von Daniele Ganser (NATO's Secret Armies: Operation GLADIO and Terrorism in Western Europe), welcher ein eher umstrittener Konspirations-Theoretiker ist. Die Texte und Vortraege kann man sich auf dem PHP server der ETH ansehen. Deswegen auch der Hinweis am Anfang des Wiki-Textes.
....
Das das MfS schon ziemlich frueh von Gladio in der Bundesrepublik gewusst hat (z.B. durch Heidrun Hofer) ist allerdings durch verschiedene andere Quellen belegt, von daher halte ich dies fuer authentisch.
-Th
S51 hat geschrieben:Mir ging es weniger um diese mitunter sehr konstruierten Querverbindungen als um den Fakt "Gladio" an sich. Und ich denke, dass diese Schiene nicht am "Eisernen Vorhang" geendet hat.
CaptnDelta hat geschrieben:[....Naja, da biste jetzt aber auf sehr duennem Eis, das Gladio hinter den "Eisernen Vorhang" ausgedehnt wurde behauptet nicht mal Ganser. ...
PS: Kann es sein das einige der Folgen vom "Unsichtbaren Visier" von Gladio gepraegt sind (die Folgen die in Italien handeln)?
Hans-Peter hat geschrieben: Tatsächlich sind bisher keine durchgeführten Aktionen der Gruppe bekannt geworden. Für die Ausbildung von DKP-Genossen in der DDR wurden gesonderte Lehrpläne erstellt. Aus ihnen wird ersichtlich, dass der Umgang mit Handfeuerwaffen, Handgranaten und Panzerfäusten, der Umgang und der Einsatz von Brand- und Sprengmitteln sowie das lautlose Beseitigen von Gegnern geübt wurden.
Hans-Peter hat geschrieben: Oder zweifelst Du die Schilderung des ehemaligen DKP- und Ralf-Forster-Gruppe-Mitglieds Lothar Örtelt in der MDR-Reihe Fakt an? Wenn, dann wüsste ich gerne Deine Gründe und, was Du zum Beweis für Deine nach meiner Ansicht suggestiv gestellte Frage für Informationen bereit hast. Warum leisteten sich SED, ihr Kind DKP und die NVA (vielleicht noch das MfS - aber das weiß ich nicht) solch hohen Aufwand um eine Truppe mit "geringem Kampfwert"? Die sollten doch nicht nur Räuber und Gendarm im Sandkasten spielen? Bin gespannt auf Deinen Beitrag dazu. hp
Hans-Peter hat geschrieben: Und ich bin auch zu der Erkenntnis gelangt, dass diese Einsatzkompanie damals zwar Sonderaufgaben hatte, aber keine hochgradige und mit heutigen Maßstäben gemessene "Einzelkämpfqualität" hatte. gruß hp
Hans-Peter hat geschrieben: Zurück zur Gruppe Forster: Mir ist nicht bekannt, dass die Bundesrepublik eine ähnliche paramilitärische Truppe mit ähnlichem feindseeligen Auftrag in der DDR unterhielt. Und das ist Fakt.
Merkur hat geschrieben:Hans-Peter hat geschrieben: Zurück zur Gruppe Forster: Mir ist nicht bekannt, dass die Bundesrepublik eine ähnliche paramilitärische Truppe mit ähnlichem feindseeligen Auftrag in der DDR unterhielt. Und das ist Fakt.
Hans-Peter, ich gebe Dir mal einen Denkanstoß. Natürlich gab es Organisationen, die mit westlicher Unterstützung Sabotage und Terror in der DDR geplant/verübt haben.
Ich zitiere mal aus dem Lexikon der Geheimdienste S. 236 von Roewer, Schäfer und Uhl. Roewer ist übrigens ehemaliger Schützer der Verfassung. Dort heißt es zur KgU:
KgU (= Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit) Organisation mit Sitz in West-Berlin, die nach dem Zweiten Weltkrieg Verbindungen in die SBZ und spätere DDR unterhält; sie ist die militanteste der von West-Berlin aus agierenden Organisationen. Die KgU verfolgt in den frühen 1950er Jahren die Strategie der Destabilisierung der DDR. Sie wird im Oktober 1948 gegründet und von Rainer Hildebrand geleitet; sein Stellvertreter ist Ernst Tillich (...) Auf Veranlassung amerikanischer Nachrichtendienste (CIC, OPC der CIA) wird die KgU mit Kriminalpolizisten professionalisiert" (...).
Und nun zu einigen Aktionen der KgU in der DDR:
- Inbrandsetzung der Autobahnbrücke mit Phosphor bei Finowfurt im Jahre 1951,
- Inbrandsetzung der neuen Sendesäle der DDR-Rundfunks am 16.02.1955 in Berlin-Oberschöneweide
Andere Aktionen wie:
- die Sprengung der Paretzer Schleuse des Oder-Havel-Kanals bei Hohenneuendorf,
- die Sprengung einer Eisenbahnbrücke bei Erkner,
- die Zerstörung der Sechsbogenbrücke bei Weimar,
- die Zerstörung der Bleiloch-Saaletalsperre im Kreis Schleiz
waren vorbereitet und wurden durch die Sicherheitsorgane der DDR verhindert.
Heimie hat geschrieben:Dann gab es in Berlin (West) noch die SEW Zeitung Wahrheit und deren Werkschutz.
Als irgend so ein SEW Häuptling gestorben ist haben die Leute Werkschutz und auch Leute vom Wasserstraßen Hauptamt Berlin (West) dort in einer Art uniform die ehren wache gehalten und was war eigentlich mit der Reichsbahn Bahnpolizei in Berlin (West) ?
Hans-Peter hat geschrieben: Die DDR-Transportpolizei führte bis zum Mauerbau 1961auch die Kontrollen des S-Bahn-Verkehrs im Westteil der Stadt durch. gruß hp
HPA hat geschrieben:Unter den Fittichen der Stasi und mithilfe der NVA wurden westdeutsche Terroristen auf den Gebiet der DDR militärisch ausgebildet.
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