
Ari@D187 hat geschrieben:Maischberger / der WDR hat kürzlich eine Doku über Leni Riefenstahl gemacht.
Das dazugehörige Interview ist hier zu sehen:
-> Link
Der Film ist aktuell in der Mediathek zu sehen:
-> Link......
....
Daraufhin habe ich mir den Film angesehen und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Ari



Edelknabe hat geschrieben:War richtig gut gemacht, diese Dokumentation. Und Albert war auch dabei, der über den ich soviel gelesen habe. Das fand ich gut. Am Ende vom Film fährt die alte Dame sogar noch Ski, also Hut ab in dem hohen Alter. Zumal, bei mir reicht das gerade mal noch zum auch schon risikobehafteten Langlauf. Die Frau verstand ihr Handwerk, diese Filmerei ohne Frage. Säße ich heute bei irgend einem Geschworenenprozess über ihr Leben, über ihr Schaffen dann würde ich auf Nichtschuldig plädieren.
Rainer Maria
Edelknabe hat geschrieben:War richtig gut gemacht, diese Dokumentation. Und Albert war auch dabei, der über den ich soviel gelesen habe. Das fand ich gut. Am Ende vom Film fährt die alte Dame sogar noch Ski, also Hut ab in dem hohen Alter. Zumal, bei mir reicht das gerade mal noch zum auch schon risikobehafteten Langlauf. Die Frau verstand ihr Handwerk, diese Filmerei ohne Frage. Säße ich heute bei irgend einem Geschworenenprozess über ihr Leben, über ihr Schaffen dann würde ich auf Nichtschuldig plädieren.
Rainer Maria
pentium hat geschrieben:Leni Riefenstahl wurde, das konnte erst ziemlich spät durch ein Fotoalbum eines Soldaten belegt werden, zumindest mindestens einmal persönlich Zeugin von Judenmassakern im polnischen Ort Konskie. Riefenstahl hatte als Teilnehmerin des Sonderfilmtrupp Riefenstahl den Polenfeldzug begleitet und einen Film darüber gedreht. Sie besuchte, mit einer Phantasieuniform ausgestattet und mit einer Taschenpistole und einem Stiefeldolch bewaffnet, das Hauptquartier von Rundstedt und wurde am 12. September 1939 Zeugin der Ermordung von 20 Juden, die von Wehrmachtsangehörigen verübt wurde. Nach den erhaltenen Fotos erlitt Riefenstahl beim Anblick der Leichen einen Schwächeanfall, eiines der Fotos war mit dem Kommentar versehen:
"Leni Riefenstahl fällt beim Anblick der toten Juden in Ohnmacht".
Riefenstahl selbst behauptete später, sie habe nur aus der Ferne an Schüsse gehört, habe aber ansonsten nichts mitbekommen.


Edelknabe hat geschrieben:
Uns Karnak wäre bestimmt damals ein richtig toller Widerstandskämpfer geworden.
Rainer Maria
Das wirst Du von mir noch nicht gelesen haben. Und schau Dir einfach mal" Triumph des Willens" an. Das ist schon eine Aussage zum Führer,dem Kult und seinem Nationalsozialismus. Ohne entsprechende Distanzierung danach wird es schon schwierig zu behaupten man war maximal neutral und loyal und wollte nur Filmkünstler sein. ![Mannoman [flash]](./images/smilies/flash.gif)
Edelknabe hat geschrieben:Ok, das Mädel war jung, hübsch und hatte es genutzt, was ihr vor 1946 geboten wurde. Das würde bestimmt Jeder machen, ob Damals oder im Heute, der nicht unbedingt sinngemäß auf den Kopf gefallen ist. Dieser Polenfeldzug, man meinte bestimmt Die ist gut, kann unsere Operationen ordentlich mit Film begleiten, diese darstellen nur war das wohl schon brutaler Krieg und eben kein Parteitag mehr, ging demzufolge "nach hinten los." Das man das dann später nicht erwähnt dabei gewesen zu sein, das ist fast verständlich." aber eben nur fast."
Frage zu diesem polnischen Konski? Hatte Mädel den später noch weiter gemacht, mit Filmen über die Wehrmacht? Oder war ihr das eine Lehre?
Mein Vater hat solche Szenen in seinen Erzählungen über seine damaligen Jahre im Fronteinsatz(Ostfront) auch für sich behalten. Etwas was ich heute überhaupt nicht verkehrt finde weil, es reichte eben schon das Vatern selber damit schwer belastet war.
Uns Karnak wäre bestimmt damals ein richtig toller Widerstandskämpfer geworden. Ist Er aber nicht.
Rainer Maria
..habe ich gemacht. Vieles wußte ich noch nicht über die Frau. War auch zu DDR- Zeiten kein Thema. Diese Form der Aufarbeitung wie bei Euch gab es bei uns nicht.Ari@D187 hat geschrieben:Danke Danny. Bitte schaue Dir, falls möglich, erst einmal die Diskussion zu dem Film, mit all den knallharten Vorwürfen an und gleiche das dann anschließend mit dem in dem Film gezeigten ab....Ari
Ihren Nachlas hat sie ja vor ihrem Tode bearbeitet, also Dinge welche ihre mögliche und tiefe Verstrickung sowie auch Kenntnisse über die Untaten der Nazis hätten offenbaren können, hat sie entfernt. Ich glaube auch nicht, dass das eine der Hauptintentionen von Maischbergers Doku waren. Gegenüber dem NDR erklärte sie mal in einem Interview:Ari@D187 hat geschrieben:Mein Eindruck: Entweder wurde in dem Film/der Doku ausgerechnet gerade das nicht gezeigt, was man angeblich als Beweise in den Hinterlassenschaften gefunden haben will, oder es gibt sie nicht.Ari
Zitat: Maischberger: Wir haben ihn (Anmerkung: Gemeint ist die Doku.) ja vorgestellt beim Filmfest in Venedig. Danach war er bei einem Filmfest in Amerika. Ich war gerade in Indien und die Resonanz international ist deshalb interessant, weil der Bezug zur eigenen Geschichte dort fehlt, aber ganz klar Mechanismen faschistischen Denkens erkannt werden, die gegenwärtig sind - in Amerika, in Indien und in Italien sowieso. Das heißt, wenn es uns gelingt, dass dieser Film Grundmuster dieser Ideologie offen legt, und damit Grundmuster der Propaganda, dann haben wir schon viel erreicht. Denn dann ist es nicht ein historischer Film, sondern ein Kommentar zur Gegenwart und eben hoffentlich nicht zur Zukunft. Quelle: NDR


Edelknabe hat geschrieben:
Was denn für eine Distanzierung, von was denn?
![Hallo [hallo]](./images/smilies/hallo.gif)
karnak hat geschrieben:Edelknabe hat geschrieben:
Was denn für eine Distanzierung, von was denn?
Von den falschen Göttern den man gedient hat, die die halbe Welt in den Abgrund gerissen haben. Zu der Erkenntnis hätte man sich schon durchringen müssen und das auch formulieren, wenn man sich schon weiter in die Öffentlichkeit begibt.
Edelknabe hat geschrieben:Wo lebte die Frau gleich nach dem Krieg? Richtig, in dem Teil Deutschlands die den Krieg verloren hatten, Nicht in dem Teil, die befreit wurden.
Und das war schon ein himmelweiter Unterschied wie ich da was und über wen geäußert habe.
Rainer Maria

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