Lecks bei Nord Stream 1 und 2: Unfall oder Sabotage?

Diskussionen über die Schlagzeilen in den Medien

Re: Lecks bei Nord Stream 1 und 2: Unfall oder Sabotage?

Beitragvon karnak » 31. Oktober 2025, 17:05

pentium hat geschrieben:Ich verstehe die ganze Diskussion hier nicht.
Mit der Sprengung hat jemand Fakten geschaffen, die uns (vielleicht) betreffen.
Es kann doch nicht sein, dass Irgendjemand für Deutschland entscheidet, wie wir unsere Energieversorgung organisieren. Und dabei ist es zunächst einmal völlig egal, ob wir NS2 benutzen wollten oder nicht. Jetzt ist das Ding kaputt und das Thema hat sich erledigt.
Jemand könnte fragen hier "cui bono?" . Darüber lässt sich ziemlich gut spekulieren, ändert aber nichts daran, dass uns die Entscheidung abgenommen wurde.

Die Hauptverdächtigen sind Russland oder Ukraine.

Die Wahrheit wird bestimmt irgendwann ans Licht kommen, ist in diesem Krieg aber nur ein kleines Detail.

[flash] ist jetzt nicht Dein Ernst ,dass Du immer noch 2 Verdächtige für möglich hältst, zu denen es immer noch abschließenden Aufklärungsbedarf gibt,was den schwerwiegenden Sabotageakt gegen fremdes Eigentum angeht, um es mal beim Namen zu nennen. [grin]
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Re: Lecks bei Nord Stream 1 und 2: Unfall oder Sabotage?

Beitragvon augenzeuge » 31. Oktober 2025, 17:14

pentium hat geschrieben:Wie schaut das ganze eigentlich aus russischer Perspektive aus?


Russ. Medien:

Es wird betont, dass Russland kein Interesse daran gehabt habe, die eigenen Pipelines (als bedeutendes Infrastruktur-Element) zu zerstören, und dass vielmehr ein Szenario denkbar sei, bei dem westliche Staaten oder geheimdienstlich operierende Akteure eigenes Interesse gehabt hätten, die russische Gas-Lieferung nach Europa politisch zu schwächen. (Zitat: Putin sprach vom US-Interesse, russisches Gas zu stoppen und stattdessen teureres Flüssiggas zu verkaufen.


Der russische Gesetzgeber und Experten wie Leonid Sluzki (Duma-Mitglied) kritisierten die Version, dass eine „Gruppe ukrainischer Taucher“ das Werk durchgeführt habe, als nicht plausibel: „Wer lässt gut ausgerüstete Taucher mit Sprengstoff hunderte Meter vor einer NATO-Basis operieren?“


In russischen Medien wird die Handlung als „Terroranschlag“ oder als „Sabotage auf staatlicher Ebene“ dargestellt.


Die russische Debatte fokussiert sich stark darauf, nicht als Schuldiger dargestellt zu werden, sondern stattdessen eine stärkere Rolle bei der Aufklärung einzufordern.

Gleichzeitig wird in Russland die Möglichkeit offen gelassen bzw. propagiert, dass westliche Staaten oder Geheimdienste (z. B. der USA/UK) hinter der Tat stecken könnten – das ist Teil des offiziellen Narrativs.




Zur möglichen Reparatur

Technisch ist eine Reparatur möglich
Laut der russischen Seite ließ sich sagen, „die Nord Stream-Pipelines könnten repariert werden, aber im beschädigten Zustand würden sie mit der Zeit verschlechtern“.
TASS

Es gibt Lagerbestände von Rohrsegmenten in Deutschland, die zur Reparatur genutzt werden könnten.

Die dänische Behörden haben eine Erlaubnis erteilt, Erhaltungs-/Sicherungsarbeiten an Nord Stream 2 durchzuführen („preservation work“) im Jahr 2025.

Kostenrahmen ist bekannt und vergleichsweise moderat
In einer Einschätzung wurde von Kosten für die Wiederherstellung einer Leitung von etwa €633 Mio ausgegangen.
Aus technischer Sicht wird gesagt, dass der Aufwand nicht „unmöglich“, sondern machbar ist.

Aber: „Die Kombination aus physischen Schäden, regulatorischen Hürden und geopolitischer Realität macht eine Reaktivierung praktisch unmöglich im aktuellen Klima.“

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Re: Lecks bei Nord Stream 1 und 2: Unfall oder Sabotage?

Beitragvon pentium » 31. Oktober 2025, 17:34

Man fragt sich, weshalb die USA, Polen und die Ukraine überhaupt etwas gegen diese völlig unbedeutende Pipeline hatten. Warum wurde sich überhaupt die Mühe gemacht, diese noch zu sprengen? Und wieso wurde überhaupt begonnen, diese Nichtigkeit zu untersuchen?
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Re: Lecks bei Nord Stream 1 und 2: Unfall oder Sabotage?

Beitragvon augenzeuge » 31. Oktober 2025, 17:47

pentium hat geschrieben:Man fragt sich, weshalb die USA, Polen und die Ukraine überhaupt etwas gegen diese völlig unbedeutende Pipeline hatten. Warum wurde sich überhaupt die Mühe gemacht, diese noch zu sprengen? Und wieso wurde überhaupt begonnen, diese Nichtigkeit zu untersuchen?


Unbedeutende Pipeline? Ich begreife nicht, wieso man heute, nach den vielen Informationen, diese Frage noch stellen kann. [flash]

Möchtest du wirklich, dass ich dir diese Punkte nochmals nenne? [blush]

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Re: Lecks bei Nord Stream 1 und 2: Unfall oder Sabotage?

Beitragvon pentium » 31. Oktober 2025, 18:13

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Man fragt sich, weshalb die USA, Polen und die Ukraine überhaupt etwas gegen diese völlig unbedeutende Pipeline hatten. Warum wurde sich überhaupt die Mühe gemacht, diese noch zu sprengen? Und wieso wurde überhaupt begonnen, diese Nichtigkeit zu untersuchen?


Unbedeutende Pipeline? Ich begreife nicht, wieso man heute, nach den vielen Informationen, diese Frage noch stellen kann. [flash]

Möchtest du wirklich, dass ich dir diese Punkte nochmals nenne? [blush]

AZ


Es gab im Grunde gar keine wirklichen Lieferverträge mehr, weil Russland sich nicht mehr an sie gehalten hat. Früher, als wir noch über die Hälfte unseres Gases von Russland bezogen, gehörte die Pipeline sicherlich noch zur kritischen Infrastruktur, aber Russland hat ab 2021 selbst dafür gesorgt, dass wir uns aus ihrer einseitigen Abhängigkeit lösten und Nordstream somit nicht mehr notwendig war.
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Re: Lecks bei Nord Stream 1 und 2: Unfall oder Sabotage?

Beitragvon Bernd » 31. Oktober 2025, 19:19

karnak hat geschrieben:
..........was den schwerwiegenden Sabotageakt gegen fremdes Eigentum angeht, um es mal beim Namen zu nennen.


Um es beim Namen zu nennen wäre allerdings noch zu erwähnen , dass dieses ''fremde Eigentum'' maßgeblich dem russischen Staat gehört.
Einer Kriegspartei im Angriffmodus , die mit dem Erlös dieses Eigentums die Kriegskasse füllte und in einem Krieg geht das Eigentum der Kriegsgegner eben auch mal kaputt.
Damit muss man rechnen und beginnt am besten erst gar keinen Krieg. [grin]
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