Ok, dann mal ganz einfach:
Es gibt keine offiziellen Beweise wie Baupläne oder Dienstanweisungen, die die Existenz von "Wasserzellen" in DDR-Gefängnissen belegen. Es gibt jedoch eine bedeutende Anzahl von glaubwürdigen Zeugenaussagen von Inhaftierten, die von Einrichtungen berichten, die genau dieser Beschreibung entsprechen.
Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen: Die heutige Gedenkstätte, die von ehemaligen Häftlingen mit aufgebaut wurde, thematisiert die Wasserzellen. Obwohl die ursprünglichen Einbauten nach 1990 entfernt wurden, gibt es dort Rekonstruktionen bzw. Nachbauten, die Besuchern die grausamen Haftbedingungen veranschaulichen. Die Gedenkstätte stützt sich dabei auf die übereinstimmenden Aussagen vieler Zeitzeugen.
Aussagen vor Untersuchungsausschüssen: In verschiedenen parlamentarischen und staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen (z.B. des Deutschen Bundestages oder der Landesparlamente) wurden Hunderte Opfer befragt. Viele schilderten sehr detailliert ihre Erlebnisse in solchen Zellen, oft in den Untersuchungshaftanstalten der Stasi, wie z.B. in Berlin-Hohenschönhausen, Bautzen ("Gelbes Elend") oder Rostock.
Die historische Forschung und die deutsche Justiz stützen sich heute stark auf diese Zeugenaussagen. Die Existenz von Wasserzellen wird daher in der Geschichtswissenschaft und in der politischen Bildung als gesichertes Faktum des Haftalltages in DDR-Gefängnissen, insbesondere denen der Stasi, angesehen. Sie waren ein Teil des systematischen Instruments von Repression und Folter, um politische Gegner zu brechen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Während der "smoking gun" in Form eines Dokuments fehlt, ist die Beweiskraft der hundertfachen, übereinstimmenden Zeugenaussagen so erdrückend, dass die Existenz von Wasserzellen als historisch gesichert gilt.
Jetzt reichts aber!
AZ