Tag der Befreiung

Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Gerd Böhmer » 9. Mai 2025, 18:55

aus dem Newsticker von n-tv
+++ 09.05.2025 17:25 Uhr BSW-Politiker bei Empfang in russischer Botschaft +++
An einem Empfang der russischen Botschaft in Berlin zum 80. Jahrestag des Kriegsendes nehmen auch einige bekannte aktive und ehemalige Politiker teil. Zu sehen sind am Eingang der ehemalige DDR-Staatschef Egon Krenz, der BSW-Politiker und frühere Linke-Vorsitzende Klaus Ernst und die BSW-Politikerin und ehemalige Linke-Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen. Vor der Botschaft an der Straße Unter den Linden und am sowjetischen Ehrenmal nahe dem Brandenburger Tor protestieren Unterstützer der Ukraine gegen Russlands Angriffskrieg.

Na gut ...
MfG Gerd Böhmer,
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Ari@D187 » 9. Mai 2025, 19:08

Nu, den Egon mag ich trotzdem.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon augenzeuge » 9. Mai 2025, 21:06

Ari@D187 hat geschrieben:Nu, den Egon mag ich trotzdem.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon pentium » 10. Mai 2025, 09:00

Putin hat ein reichlich verzerrtes Bild vom Zweiten Weltkrieg. Bezeichnend etwa: Nach Kreml-Lesart dauerte der Krieg von 1941 bis 1945. Gerne unterschlägt man in Moskau, dass Sowjetdiktator Stalin 1939 mit Hitler gemeinsame Sache machte und in der Folge Finnland, Polen, das Baltikum und Rumänien überfiel. Kommt dazu, dass bei Weitem nicht nur Russen in der Roten Armee gekämpft haben, sondern auch Millionen Ukrainer, Belarussen, Georgier und andere Völker des sowjetischen Vielvölkerstaats. Der Sieg war also nicht ein rein russischer.
Der Kreml vermischt den Sieg von 1945 mit seinem aktuellen Krieg gegen die Ukraine. Nicht zufällig behauptet die russische Propaganda, in Kiew sei ein «Neonazi-Regime» am Werk. Das ist eine bösartige Lüge. Die ukrainische Regierung ist ungleich demokratischer als die russische; die Ukraine ist ungleich freier als Russland.
Am 9. Mai 1945 gab es die erste Siegesparade in Moskau. Danach aber, mit Ausnahme der Jubiläumsjahre 1965, 1985 und 1990, lange Zeit nicht mehr. Die für den Kalten Krieg so typischen Fernsehbilder der Paraden in der Sowjetunion stammen oft von anderen Tagen: Der 1. Mai und der „Tag der Revolution“ am 7. November waren die typischen Anlässe dafür, wie Khrushcheva erläutert. Martialische Militäraufmärsche gab es vor allem am 7. November.

https://www.srf.ch/news/international/g ... enen-krieg
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Edelknabe » 10. Mai 2025, 09:28

Ein kluger Schachzug vom Putin den Chinesen neben sich auftreten zu lassen. Denn wer hätte es gewagt den ersten Mann aus China mit Rakete oder Drohne mitsamt Putin ins Jenseits zu befördern, nicht Einer. Putin bezog halt seine Lebensversicherung mit ein.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon pentium » 10. Mai 2025, 10:31

Edelknabe hat geschrieben:Ein kluger Schachzug vom Putin den Chinesen neben sich auftreten zu lassen. Denn wer hätte es gewagt den ersten Mann aus China mit Rakete oder Drohne mitsamt Putin ins Jenseits zu befördern, nicht Einer. Putin bezog halt seine Lebensversicherung mit ein.

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Neues war nix. Eher altes. Die Panzer waren modifizierte T 72 und T 80. T 90 war das modernste.Nicht mal die neuen Armata waren da. Technik war nichts was nicht schon bekannt war. Nur das Chinesen,Laoten und Ägypter mitmarschieren war neu. Myanmar war auch dabei. Gibt wohl nicht mehr genügend russische Soldaten.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Edelknabe » 10. Mai 2025, 11:55

Irgend wo in der Menge oder war es gar auf der Tribüne sah ich Männer, die müssen unmittelbar aus dem Schützengraben im Donez gekommen sein. Unrasiert zwar aber deren Uniformblusen passten schon ihrer muskulösen Erscheinung wegen und sie erinnerten mich so an Fotos aus Zeiten der 17zehner Revolution. Aber vielleicht auch an Standbilder vom Arno Breker, dem Lieblingsbildhauer des Führers. Also irgendwo haben die Diktaturen und bestimmt nicht nur diese dasselbe Laster, so eben dieser Helden bzw. Männlichkeitswahn.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Danny_1000 » 10. Mai 2025, 13:05

pentium hat geschrieben:Neues war nix.

..doch doch, zwar nicht auf Putins Waffenspektakel. Aber Neues gibt's vom neuen Kanzler. Der hat, auch wenn er ständig von Raketen faselt genauso wenig Ahnung wie ich davon. Ich gebe es aber wenigstens zu.

Und: Mit den Westalliierten wollte er noch telefonieren und sich bei denen für die Befreiung Deutschlands von der Nazibarberei bedanken. Also kein wirklicher Grund sich über den Geschichtsrevisionismus das Kremlzaren aufzuregen.
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Icke46 » 10. Mai 2025, 15:03

Hat zwar nur indirekt was mit dem Tag der Befreiung, aber doch mit dem Kriegsende zu tun:

Ich bin im Internet auf eine Seite der Zeitschrift Gala gestossen, die sich bekanntlich mit den edelsten Menschen auf dieser Erde befasst. Darin ging es um eine Kunstgala der Baronin Thyssen-Bornemisza. Der Name war mir paradoxerweise als Karl-May-Fan ein Begriff, hatte doch der Baron Heinrich "Heini" Thyssen-Bornemisza die Witwe von Lex Barker aka Old Shatterhand geehelicht. Das weckte mein Interesse, wie die zusammenhängen. Die im Artikel erwähnte Dame ist die Tochter des Heinis, der 2001 gestorben ist. Aber das ist eigentlich nur der Auslöser, weshalb ich auf das Massaker von Rechnitz gestossen bin (war mir bisher unbekannt), bei dem die Schwester des besagten Heini eine tragende Rolle spielte:

In der Umgebung von Rechnitz wurden in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs mit der Bahn etwa 600 Zwangsarbeiter, vor allem ungarische Juden, von Kőszeg nach Burg transportiert, um bei der Errichtung des so genannten Südostwalls Hitlers eingesetzt zu werden. Etwa 200 von ihnen, die erschöpfungs- und krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten konnten, wurden jedoch bis nach Rechnitz zurücktransportiert.

In der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945, dem Palmsonntag, wurden 180 von ihnen von Teilnehmern eines von Margit von Batthyány, Tochter Heinrich Thyssens, und ihrem Mann Graf Ivan von Batthyány, Sohn von Ladislaus Batthyány-Strattmann, abgehaltenen Schlossfestes erschossen. Das Massaker ereignete sich nur zehn Tage, bevor die Rote Armee Rechnitz erreichte. Die Toten mussten von 16 Zwangsarbeitern vergraben werden, die eigens zu diesem Zweck zunächst verschont worden waren, danach aber ebenfalls erschossen wurden. In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Wien im Jahre 1947 hieß es:

„Die Opfer mussten zuerst – […] – ihre Überkleider ausziehen und sich an den Rand einer auf freiem Feld in der Nähe des Schlachthauses bereits ausgehobenen Grube setzen; […]; dann wurden sie erschossen, ein Teil von ihnen vielleicht auch erschlagen […]“

Hauptverantwortlich für das Massaker sollen der örtliche Gestapoführer Franz Podezin sein, der sich durch Flucht der Justiz entzog – er wurde zuletzt 1963 in Südafrika lebend gesehen –, sowie der Gutsverwalter Hans Joachim Oldenburg, mit dem die Gräfin Batthyány ein Verhältnis gehabt haben soll. Insgesamt sollen zehn Personen an der Ermordung beteiligt gewesen sein.

In der Nachkriegszeit wurde ein Verfahren eröffnet, das nur wenige Ergebnisse brachte. Während des Verfahrens wurden zwei Zeugen ermordet; diese Fälle konnten aber nie aufgeklärt werden. Deshalb ist nicht zu beweisen, ob die Morde im Zusammenhang mit dem Massaker standen oder andere Streitigkeiten vorlagen. Die Akten der Volksgerichtsverfahren „Rechnitz I“, „Rechnitz II“ und „Rechnitz III“ werden heute im Wiener Stadt- und Landesarchiv aufbewahrt.


Ehrlich gesagt, hat mich das etwas fassungslos zurückgelassen.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon augenzeuge » 10. Mai 2025, 15:27

Wahnsinn, habe ich noch nie von gehört. [shocked]
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Edelknabe » 10. Mai 2025, 16:37

Wieso denn fassungslos icke weil, da sind Jahrzehnte später so viele Täter mit richtig Blut an ihren Händen friedlich in ihren Bettchen entschlafen, also deren Zahl lässt sich wohl kaum auflisten? Ach, und dazu sind diese noch hornalt geworden, Stichwort Priebke.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Icke46 » 10. Mai 2025, 17:12

Nun, das mit den Tätern macht nicht fassungslos, das ist ja allgemein bekannt. Das perverse an dieser Geschichte ist für mich, dass der edle Adel 10 Tage, bevor die Rote Armee in dem Ort ankam, noch ein Schlossfest gefeiert hat und dann sozusagen zur Belustigung 200 Häftlinge umgebracht hat.

Etwas ähnlich perverses war zum Beispiel die Ermordung der Kinder vom Bullenhuser Damm in Hamburg, die zur Vertuschung der Menschenexperimente getötet wurden, als die Engländer noch zwei Kilometer von dem Gebäude entfernt waren. Immerhin, die Tötung haben die Täter bestimmt human gefunden, haben sie die Kinder doch mit Schlafmitteln betäubt, bevor sie in die Schlinge gehängt wurden und der Chefhumanist sich an die Körper gehängt hat, weil der Keller für eine „normale“ Tötung durch erhängen zu niedrig war.

Übrigens gab es vor einigen Tagen im TV eine Sendung, in der die Enkelin dieses Oberhumanisten die Gedenkstätte besuchte. War äußerst interessant, auch, weil ich ja auch im vergangenen Jahr dort war. Der Opa bekam seinerzeit auch eine Art Adelstitel, man nannte ihn den Henker von Neuengamme…..
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Edelknabe » 10. Mai 2025, 18:01

Was hatte Enkelin denn nach dem Besuch dort gemeint, eben über den Großvater, den Oberhumanisten? Das wäre doch mal interessant?

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Icke46 » 10. Mai 2025, 18:18

Muß mich in einer Hinsicht korrigieren: Es war nicht ihr Großvater, sondern ihr Urgroßvater. Wie die Frau damit umgeht, kann man in der ZDF- Mediathek ansehen es ist gleich die erste Geschichte im Film, die anderen sind nicht weniger interessant:

https://www.zdf.de/play/dokus/zdf-info- ... ortung-100

Bloß war der erste Fall für mich besonders interessant, eben, weil ich im letzten Jahr selber in diesem Keller war.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Edelknabe » 10. Mai 2025, 18:59

Werde da mal reinschauen und Danke icke. War vor Jahren einmal in Neuengamme, also ich fragte einen alten Herren nach dem Weg dorthin und der hielt sich gerade so auf den Beinen, vom geschätzten Alter(um die 90) her. Im Abfahren sehe ich doch im Rückspiegel, wie sich uralter Mann in einen richtig großen und fetten SUV schwingt. Das gab mir echt zu denken.

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