Geschichtsunterricht

Weltgeschichte, Geschichte Deutschlands und allgemeine geschichtliche Themen, sowie archäologische Beiträge u.s.w...

Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 21. Februar 2024, 20:21

Bernd hat geschrieben:Einen Wink bezüglich Literatur wäre hilfreich.
Ansonsten so meine Meinung war die Beschaffung von Nuklearwaffen der Briten und Franzosen ihrem damaligen Anspruch als noch global agierenden Kolonialmächten geschuldet und ausschließlich auf das jeweils eigene Territorium ausgelegt.
Wie ein Igel mit Stacheln. Man kann sich an ihm die Finger blutig stechen, man kann ihn aber auch mit einem Auto überfahren.


Gerne doch - die Werke vom Ralf Goirdano ("wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte") über Kujak bis hin zu Schultze-Rhonhof. Die ideologisch eingefärbte Literatur aus der DDR vor 1990 will ich an der Stelle einmal bewusst aussen vor lassen. Ich war und bin nun einmal Zeit meines Lebens ein Gegner des West-Ost-Konfliktes. Ansonsten findet sich unter dem Suchbegriff "Geschichte der Nato" auch im Internet so Einiges. Dein Argument bezüglich Briten und Franzosen ist ja richtig, nur ging es eben auch darum, soweit möglich unabhängig von den USA zu bleiben. Aber mal ganz deutlich - ich lese aus Deinen Beiträgen eine ganz gewaltige Angst davor heraus, das sich die USA aus Europa zurückziehen könnten, samt einer gewaltigen Angst vor dem Feind aus dem Osten wie es in der westlichen Welt immer so schön heisst ...

@ pentium - die historischen Gründe ergeben sich aus dem Kampf der Systeme wie es immer so schön hiess. Wie was das eigentlich damals mit der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) ? Die Münchener Sicherheitskonferenz ist ja wohl auch schon etwas älterem Datums. Zählt aktuell aber auch nicht mehr, die Entspannungspolitik ist abgemeldet ...
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon pentium » 25. Februar 2024, 16:02

Am 25. Februar 1856 versammelten sich in Paris die Unterhändler Frankreichs, Englands, Russlands, Österreichs, der Türkei und Piemont-Sardiniens, um über die Beendigung des Krimkriegs zu verhandeln.
Der Krimkrieg beendete die starke Rolle, die Russland nach den Koalitionskriegen in Europa gespielt hatte. Russlands Niederlage legte offen, wie rückständig das Land in der Technik und in seiner ganzen gesellschaftlichen Struktur war. Es war die Niederlage im Ostkrieg, die zu den großen Reformen von Zar Alexander II. führte, in Form weitreichender Reformen in Verwaltung, Bildung und in der zaristischen Armee.
Zum Beispiel hatte es viel in der Industrialisierung aufzuholen, etwa wegen der fortdauernden Leibeigenschaft.
https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/h ... 67756.html
https://www.jstor.org/stable/43212047
https://visitaland.com/de/geschichte-von-aland/
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ru ... n-102.html

Zwei Historiker - Edgars Andersons und Ralph Tuchtenhagen - ein Thema - Krim und Baltikum.
Ausschlaggebender Vorfall des Krimkriegs war 1847 die Entfernung des silbernen Sterns in der Geburtskirche in Bethlehem. Die Hohe Pforte unter Sultan Abdülmecid I. ersetzte zwar 1852 den Stern, konnte jedoch nicht verhindern, dass der russische Zar Nikolaus I. zum Schutz der orthodoxen Christen im Osmanischen Reich aus diesem Anlass das Protektorat über alle Christen im Heiligen Land - der Region Palästina verlangte - also die alleinige Schirmherrschaft.
Ende Juni 1853 befahl Zar Nikolaus I. seinen beiden Armeen in Bessarabien, in das benachbarte Fürstentum Moldau und das Fürstentum Walachei einzumarschieren. Dies hatte das Osmanische Reich am 4. Oktober 1853 zur Kriegserklärung veranlasst, und Großbritannien und Frankreich beschlossen, die Osmanen zu unterstützen.
Ziel des Åland-Krieges in der Ostsee war es Russland von seinen Handelswegen und seinem Außenhandel abzuschneiden und es zu Friedensverhandlungen zu zwingen.


https://portal.vifanord.de/blog/die-ukr ... e-chronik/
https://www.naval-military-press.com/pr ... -c-napier/
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 25. Februar 2024, 16:40

Thema Krimkrieg 1853 bis 1856

Nur hatte auch dieser Krieg seine Ursachen in den Ereignissen der 1780-er Jahre und den napoleonischen Kriegen Anfang des 19-ten Jahrhunderts. Dieser Krieg wurde in den 1850-er und 1860-er Jahren international, speziell in Militärkreisen bis hin zur Militärakademie Westpoint in den USA sehr beachtet und bezüglich sich daraus ergebender Strategie und Taktik diskutiert. War doch dieser Krieg prägend für die Ereignisse in Russland bis zu den Ereignissen des Oktober 1917, weiter bis zur Gegenwart.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon pentium » 29. Februar 2024, 21:11

Die Hanse spielt eine zentrale Rolle in dieser Geschichte – ein Netzwerk, das nicht nur den Handel revolutionierte, sondern auch kulturellen und technologischen Fortschritt brachte. Von den robusten Koggen bis zu den blühenden Handelszentren - die Hanse lehrte die Welt, was wahre Vernetzung bedeutet.
https://www.wissenschaftswelle.de/post/ ... -der-hanse

Die Hanse, ein Netzwerk mächtiger Handelsstädte, prägte das mittelalterliche Europa wie kaum ein anderes wirtschaftliches Phänomen. Mit Wurzeln, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen, entwickelte sich die Hanse von einer losen Vereinigung von Kaufleuten zu einem beeindruckenden Städtebund, dessen Einfluss sich über Nord- und Ostsee bis weit in das europäische Hinterland erstreckte. Die Geschichte der Hanse ist eine Geschichte von wirtschaftlichem Erfolg, technologischer Innovation und politischem Geschick, die nicht nur die Handelswege und -beziehungen ihrer Zeit formte, sondern auch tiefgreifende kulturelle und soziale Veränderungen in den Hansestädten und darüber hinaus bewirkte. In diesem Beitrag erkunden wir die Entstehung, den Aufstieg und das Vermächtnis der Hanse, um ein tieferes Verständnis für ihre zentrale Rolle in der europäischen Geschichte zu gewinnen und die Faktoren zu beleuchten, die ihren lang anhaltenden Einfluss sicherten.

Im Wintersemester 2009/10 hat sich Prof. Stuart Jenks an der Uni Erlangen mit der Hanse in einer Vorlesung beschäftigt. Schon etwas älter, aber dennoch sehr sehenswert.

https://www.fau.tv/course/id/12.html
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 29. Februar 2024, 21:27

pentium hat geschrieben:Die Hanse spielt eine zentrale Rolle in dieser Geschichte ...

Aja, Klaus Störtebeker, die literarische Umsetzung des Themas im Buch "die Vitalienbrüder" von Willy Bredel gehörte in meiner Kindheit zu meinen Lieblingsbüchern.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon augenzeuge » 29. Februar 2024, 21:50

Die Hanse wird meist nur mit norddeutschen Städten am Meer in Verbindung gebracht. Dabei ist das falsch.

AZ
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 1. März 2024, 11:10

augenzeuge hat geschrieben:Die Hanse wird meist nur mit norddeutschen Städten am Meer in Verbindung gebracht. Dabei ist das falsch.

AZ

Korrekt, das wird auch in dem von mir erwähnten Buch so gesehen. Die HANSE, auch die Vitalienbrüder waren ja europaweit aktiv und im Rahmen der damaligen Möglichkeiten auch darüber hinaus. Da waren doch die Vitalienbrüder oder auch Piraten um Klaus Störtebeker nur eben die Bekanntesten.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon pentium » 2. März 2024, 13:43

Nachdem er seine Gäste Chruschtschow, Malenkow, Bulganin und den Geheimdienstchef Berija nach einem Gastmahl am 1. März 1953 verabschiedet hatte, erlitt Stalin unbemerkt einen Hirnschlag. Gegen Mittag des folgenden Tages bemerkten Wachen, dass er entgegen seiner Gewohnheit noch nicht aufgestanden war, doch bis spät in den Abend sah niemand nach ihm - aus Angst vor einem seiner berüchtigten Wutanfälle, sollte er aus Versehen aufgeweckt werden. Doch auch nachdem er in einem Esszimmer auf dem Boden liegend gefunden worden war, blieb er mehrere Stunden ohne ärztliche Versorgung, weil man davon ausging, dass er nur zu viel getrunken habe.
Erst am 2. März schaute die Haushälterin nach ihm und stellte fest, dass sein Schlaf nicht normal war. Mehrere Tage hielten seine engsten Mitarbeiter Wache an Stalins Bett, bis er starb.
Obwohl es sich um einen natürlichen Tod handelte, ranken sich teilweise bis heute noch Gerüchte um Stalins Ende. So wird von einigen etwa ein Mord aus Angst vor einer weiteren Liquidierungswelle, die sich diesmal gegen seine engsten Mitarbeiter richten sollte, vermutet; dieser wollten sie angeblich zuvorkommen. Berija soll später sogar damit geprahlt haben, Stalin vergiftet zu haben.
https://www.diepresse.com/1351636/nicht ... e-schlaeft
https://www.labirint.ru/books/730795/
https://versia.ru/vozhdya-narodov-umert ... j-soratnik
https://www.smithsonianmag.com/history/ ... 180965119/
https://www.deutschlandfunk.de/das-grau ... n-100.html
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 2. März 2024, 15:56

aus aktuellem Anlass einmal wieder einer kleiner Hinweis
"Augen am Himmel" – Eine Piratenchronik von Wolfgang Schreyer
Nach jahrelangem Materialstudium schrieb Wolfgang Schreyer dieses Tatsachenbuch — die fesselnde Geschichte der Luftaufklärung und Luftspionage. Sein Thema reicht von Alaska bis Israel, von Nicaragua bis Sibirien, vom ersten Späh-Ballon im Jahre 1794 bis zum modernen Foto-Satelliten. Was der Welt lange Zeit verborgen gehalten wurde, wird hier im einzelnen berichtet: Illegale Flüge von Sportfliegern, Abenteurern und Göring-Piloten, der Radarkrieg am Ärmelkanal, die britische Luftaufklärung des V-Waffen-Zentrums Peenemünde, antisowjetische Geheimaktionen der fünfziger Jahre wie U-2-Flüge, B-52-Vorstöße und die Operation „Moby Dick", Spähunternehmen der 1960er Jahre — die „Voodoo"-Flüge über Frankreich und Cuba und der Einsatz von Robotern über der Demokratischen Republik Vietnam. In dokumentarisch belegten Szenen nimmt der Leser teil an Stabsbesprechungen am Tirpitzufer, an der Themse und am Potomac River; an internationalen Pressekonferenzen, Gerichtsverhandlungen und der Einweisung von Spionagefliegern. Es begegnen ihm namhafte Wissenschaftler, Diplomaten, Konzernvertreter, Juristen, Politiker und Generale. Er erlebt Luftkämpfe über der Ostsee und dem Eismeer, eine Notlandung in Japan sowie Beginn und Verlauf der USA-Aggression gegen Vietnam. Der Autor schildert den Entwicklungsgang strategischer Erfindungen (Höhenflug, Luftbild, Radar, Infrarot, Satelliten-Erkundung) und entwirrt das daran geknüpfte Netz technischer Tricks. Gestützt auf Expertengutachten erläutert er die Details so anschaulich, dass auch Leser ohne Fachkenntnisse seiner Darstellung gespannt folgen. Dieses spannend geschriebene und ausgezeichnet recherchierte Buch ist ein Stück Zeitgeschichte. Es erschien in verkürzter Fassung erstmals 1962 unter dem Titel "Piratenchronik". Das eBook enthält die 4. neu bearbeitete und erweiterte Auflage, die 1968 im Deutschen Militärverlag, Berlin erschienen ist.
Siehe auch unter https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=Augen+am+Himmel+Buch.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon augenzeuge » 2. März 2024, 17:15

pentium hat geschrieben:Berija soll später sogar damit geprahlt haben, Stalin vergiftet zu haben.


Der Massenmörder bzw. "russische Himmler" mal wieder. [angst]
Aber er wurde ja auch wenig später im Juni 53 erschossen, wenn es richtig ist, was sein Sohn damals sagte.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon pentium » 2. März 2024, 17:45

Gerd Böhmer hat geschrieben:aus aktuellem Anlass einmal wieder einer kleiner Hinweis
"Augen am Himmel" – Eine Piratenchronik von Wolfgang Schreyer
Nach jahrelangem Materialstudium schrieb Wolfgang Schreyer dieses Tatsachenbuch — die fesselnde Geschichte der Luftaufklärung und Luftspionage. Sein Thema reicht von Alaska bis Israel, von Nicaragua bis Sibirien, vom ersten Späh-Ballon im Jahre 1794 bis zum modernen Foto-Satelliten. Was der Welt lange Zeit verborgen gehalten wurde, wird hier im einzelnen berichtet: Illegale Flüge von Sportfliegern, Abenteurern und Göring-Piloten, der Radarkrieg am Ärmelkanal, die britische Luftaufklärung des V-Waffen-Zentrums Peenemünde, antisowjetische Geheimaktionen der fünfziger Jahre wie U-2-Flüge, B-52-Vorstöße und die Operation „Moby Dick", Spähunternehmen der 1960er Jahre — die „Voodoo"-Flüge über Frankreich und Cuba und der Einsatz von Robotern über der Demokratischen Republik Vietnam. In dokumentarisch belegten Szenen nimmt der Leser teil an Stabsbesprechungen am Tirpitzufer, an der Themse und am Potomac River; an internationalen Pressekonferenzen, Gerichtsverhandlungen und der Einweisung von Spionagefliegern. Es begegnen ihm namhafte Wissenschaftler, Diplomaten, Konzernvertreter, Juristen, Politiker und Generale. Er erlebt Luftkämpfe über der Ostsee und dem Eismeer, eine Notlandung in Japan sowie Beginn und Verlauf der USA-Aggression gegen Vietnam. Der Autor schildert den Entwicklungsgang strategischer Erfindungen (Höhenflug, Luftbild, Radar, Infrarot, Satelliten-Erkundung) und entwirrt das daran geknüpfte Netz technischer Tricks. Gestützt auf Expertengutachten erläutert er die Details so anschaulich, dass auch Leser ohne Fachkenntnisse seiner Darstellung gespannt folgen. Dieses spannend geschriebene und ausgezeichnet recherchierte Buch ist ein Stück Zeitgeschichte. Es erschien in verkürzter Fassung erstmals 1962 unter dem Titel "Piratenchronik". Das eBook enthält die 4. neu bearbeitete und erweiterte Auflage, die 1968 im Deutschen Militärverlag, Berlin erschienen ist.
Siehe auch unter https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=Augen+am+Himmel+Buch.


Welcher aktuelle Anlass?

Die Piratenchronik

1961, Kongress Verlag

Dieses Sachbuch zum Thema Luftspionage erschien 1967 in überarbeiteter und aktualisierter Form unter dem Titel „Augen am Himmel“ im Militärverlag. Die Gesamtauflage betrug 120.000 Exemplare.

Übersetzungen ins Polnische, Ungarische, Slowakische und Bulgarische

Anmerkung Wolfgang Schreyer: Ursprünglich eine Serie, die in der „Neuen Berliner Illustrierten“ erschien, mit Fotos aus dem Bildarchiv und bereichert um Erinnerungen des deutschen Fernaufklärungs-Piloten Leutnant Diedrich Willms, mir von ihm selbst erzählt.

Aus dem Werkverzeichnis von W. Schreyer

1967? Da gab es noch die sozialistische Staatengemeinschaft und man wir im kalten Krieg der Systeme und die Warschauer Staaten haben sicher auch Spionage getrieben oder nannte sich da Aufklären.....?
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 2. März 2024, 20:23

@ pentium,

der aktuelle Anlass war an der Stelle die Diskussion zum Thema Drohnen und Luftaufklärung in einem anderen Thema. Ansonsten auch hier noch einmal der Hinweis, das 2012 eine Neufassung des Buches "Augen am Himmel", auch als eBook erschienen war.
Es amüsiert mich auch, wenn aktuell immer so getan wird als ob viele Dinge gerade neu erfunden wurden, die aber eigentlich schon uralt sind ...
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon pentium » 2. März 2024, 20:59

Gerd Böhmer hat geschrieben:@ pentium,

der aktuelle Anlass war an der Stelle die Diskussion zum Thema Drohnen und Luftaufklärung in einem anderen Thema. Ansonsten auch hier noch einmal der Hinweis, das 2012 eine Neufassung des Buches "Augen am Himmel", auch als eBook erschienen war.
Es amüsiert mich auch, wenn aktuell immer so getan wird als ob viele Dinge gerade neu erfunden wurden, die aber eigentlich schon uralt sind ...


Na ja, man muss das aber differenziert sehen, sicher gab es damals keine Drohne, die von einem Mann am Laptop aus hunderte von Kilometern entfernt gesteuert wurde, es gab damals die Technik dazu einfach nicht. Neufassung. Ich muss gestehen, ich habe mit solchen Büchern aus DDR Zeiten meine persönlichen Probleme, ich weiß nicht was es ist, aber ich kann sie nicht mehr lesen...Ich wollte Frieden im Osten fertig lesen, es ging nicht.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 2. März 2024, 21:02

pentium hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:@ pentium,

der aktuelle Anlass war an der Stelle die Diskussion zum Thema Drohnen und Luftaufklärung in einem anderen Thema. Ansonsten auch hier noch einmal der Hinweis, das 2012 eine Neufassung des Buches "Augen am Himmel", auch als eBook erschienen war.
Es amüsiert mich auch, wenn aktuell immer so getan wird als ob viele Dinge gerade neu erfunden wurden, die aber eigentlich schon uralt sind ...


Na ja, man muss das aber differenziert sehen, sicher gab es damals keine Drohne, die von einem Mann am Laptop aus hunderte von Kilometern entfernt gesteuert wurde, es gab damals die Technik dazu einfach nicht. Neufassung. Ich muss gestehen, ich habe mit solchen Büchern aus DDR Zeiten meine persönlichen Probleme, ich weiß nicht was es ist, aber ich kann sie nicht mehr lesen...Ich wollte Frieden im Osten fertig lesen, es ging nicht.

In dem von Dir hier gebrachten Sinne sind wir uns dann an der Stelle sogar, wenn auch meinerseits nicht vorbehaltlos einig ...
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 2. Mai 2024, 19:35

von Dille » 2. Mai 2024, 17:04 Uhr
Oder die heute so heroisierten Intenationalen Brigaden im Spanienkrieg -- eine eindeutige einseitige Einmischung von "befreundeten Staaten" bzw. Gruppierungen. Wenn "man" auf der "richtigen Seite" steht, darf man das, aber sonst ist das ganz "pfui" ??

hmmm, was war den mit der Unterstützung der Nationalspanier unter Franco durch Hitler und Mussolini - Stichwort schwarze Brigaden oder Legion Condor - ? Nur einmal zur Erinnerung, oder war das keine Einmischung ...
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon pentium » 20. Mai 2024, 15:33

Vor 350 Jahren wurde Jan Sobieski zum polnischen König gewählt.

Johann (Jan) Sobieski III., * 27. August 1629 Schloss Olesko bei Lemberg (Lwów, Ukraine), † 17. Juni 1696 Warschau, polnischer Feldherr und König, Spross einer seit 1480 nachweisbaren polnischen Adelsfamilie, Gemahlin (6. Juli 1665) Maria Kasimira ("Marysienka") d'Arquien, französische Hofdame der polnischen Königin, Sohn des Jakub Sobieski (zuletzt Burggraf in Krakau) und dessen Gemahlin Theophila Danilowicz.

Absolvierte das Gymnasium und die Universitätsstudien in Krakau (1641-1616) und begab sich 1646-1648 auf Kavalierstour durch Frankreich, England und die Niederlande. Er nahm danach in der polnischen Armee einen raschen Aufstieg (1656 Kronfahnenträger, 1665 Kronmarschall, 1667 Oberbefehlshaber der Armee). 1673 errang er bei Chocim einen Sieg über die Türken. Am 21. Mai1674 wurde er vom Sejm (polnischen Reichstag) zum König gewählt. Er schloss Bündnisse mit Frankreich (1675) und Schweden (1677; gegen Brandenburg gerichtet, jedoch durch dessen Bündnis mit Frankreich und den Sieg über Schweden im Krieg 1675-1678 entwertet) sowie 1676 mit der Türkei einen Waffenstillstand. Am 31. März 1683 schloss Sobieski ein Bündnis mit Leopold I. gegen die Türken. Während der Belagerung Wiens durch die Türken marschierte das polnische Kontingent (14.000 Reiter, 7.000 Fußsoldaten, 28 Geschütze) zwischen 11. und 15. August 1683 von Krakau ab, hielt sich von 25. bis 31. August in Nikolsburg auf (erste Begegnung Sobieskis mit Karl V. Leopold von Lothringen). Am 4. September hielten die Verbündeten in Schloss Stetteldorf (Bezirk Tulln) Kriegsrat, am 5.-9. September erfolgte der Aufmarsch des Entsatzheers im Tullner Feld und am 10./11.September der Aufstieg auf die Höhen des Wienerwalds. Während der Schlacht bildeten die Polen den rechten Flügel (Vorstoß über Neuwaldegg und Pötzleinsdorf). Nach dem Sieg besuchte Sobieski das Zelt Kara Mustafas auf der Schmelz und übernachtete südlich des Lagers, am 13. September hielt er einen triumphalen Einzug in Wien (ohne das Eintreffen des aus Passau anreisenden Kaisers [14. September] abzuwarten) und nahm an einer Dankmesse in der Augustinerkirche teil (Gedenktafel an der Außenseite). Am 15. September trafen Sobieski und Leopold I. bei Schwechat zusammen (wobei der Kaiser Sobieskis Sohn Jakub ignorierte). Am 19. September marschierten die Verbündeten in Ungarn ein; die Polen erlitten am 7. Oktober bei Pärkäny eine Niederlage und kehrten im Dezember nach Polen zurück. Am 27. März 1684 wurde zwischen Sobieski, Leopold I., Papst Innozenz XI. und der Republik Venedig die "Heilige Liga" geschlossen. 1686 unternahmen die Polen einen erfolglosen Feldzug in der Moldau. Fortan lavierte Sobieski politisch zwischen Österreich und Frankreich. Sobieskis Sohn Jakub heiratete am 25. März 1691 Hedwig von Pfalz-Neuburg, seine Tochter Kunigunde am 15. August 1694 den nun mit Frankreich verbündeten Kurfürsten Max Emanuel von Bayern.

Nach Sobieskis Tod wurde Friedrich August, Kurfürst von Sachsen (August der Starke) 1696 zum König von Polen gewählt. Die Beurteilung von Sobieskis Rolle beim Entsatz von Wien (1683) ist in der österreichischen Geschichtsschreibung teilweise zurückhaltend: er sei zwar Oberbefehlshaber des Entsatzheers gewesen, den Schlachtplan habe aber Karl von Lothringen entworfen; er habe sich den größten und wertvollsten Teil der Türkenbeute gesichert (heute auf dem Wawel in Krakau); der Einzug in Wien vor dem Eintreffen des Kaisers sei eine Taktlosigkeit gewesen und so weiter. Fest steht, dass die Mitwirkung polnischer Truppen entscheidend zum Sieg beigetragen hat.

Statue Sobieskis auf dem Türkenbefreiungsdenkmal im Stephansdom (1945 zerstört); Gedenkräume in den Kirchen auf dem Kahlen- und dem Leopoldsberg. Ein anlässlich der 300-Jahr-Feier der Zweiten Türkenbelagerung 1983 ventilierter Plan Polens, der Stadt Wien ein Sobieskidenkmal als Geschenk zu überlassen, scheiterte zunächst an der Standortfrage (der vorgesehene Stock-im-Eisen-Platz wurde von Wien, der angebotene Franz-Josefs-Kai unterhalb der Ruprechtskirche von Polen abgelehnt), letztlich aber an der finanziellen Bedeckung seitens des polnischen Staats.

Siehe auch: Sobieskigasse, Sobieskikapelle, Sobieskiplatz
Literatur

Otto Forst de Battaglia: Jan Sobieski. König von Polen. Einsiedeln [u.a.]: Benziger 1946
Gerda Hagenau: Jan Sobieski, der Retter Wiens. Wien [u.a.]: Amalthea 1983
Tino Erben [Hg.]: Die Türken vor Wien. Europa und die Entscheidung an der Donau 1683. Wien: Eigenverlag 1983 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 82)
Zbigniew Wojcik: Johann III. Sobieski - ein polnischer Staatsmann. In: Robert Waissenberger (Hg.): Die Türken vor Wien 1683. Salzburg [u.a.]: Residenz-Verlag 1982, S. 179 ff.
Joachim Zeller [Hg.]: Jan Sobieski - Briefe an die Königin. Feldzug und Entsatz von Wien 1683. Berlin: Buchverlag "Der Morgen" 1983
Zdzisław Żygulski [Hg.]: Sigismund III., Sobieski, Stanislaus. Goldene Freiheit - die Zeit der polnischen Wahlkönige. Schlosshof im Marchfeld, 6. April - 28. Oktober 1990. Schlosshof: Eigenverlag 1990

Weblinks

Wikipedia: Johann III. Sobieski
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 16. Juni 2024, 10:29

Mahlzeit,

laut einer Meldung auf n-tv wurde in der Ostsee ein 1940 von den Sowjets abgeschossenes Flugzeug mit diplomatischen Kurieren an Bord gefunden
- https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Von-Sowjets-abgeschossen-Flieger-in-Ostsee-entdeckt-article25017853.html -
Taucher machen in der Ostsee einen aufregenden Fund. In 70 Metern Tiefe entdecken sie ein seit 84 Jahren verschollenes Flugzeug. Die mit Propellern ausgestattete Ju 52 wird im Zweiten Weltkrieg von sowjetischen Jagdbombern abgeschossen. An Bord: Diplomatische Kuriere aus Frankreich und der USA.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Nostalgiker » 16. Juni 2024, 10:48

Welch eine Sensation hat doch n-tv da zu vermelden.
Eine Ju52 mit Propellern! wer hätte das gedacht das dieses Flugzeug Propeller hatte ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 16. Juni 2024, 15:24

Nostalgiker hat geschrieben:Welch eine Sensation hat doch n-tv da zu vermelden.
Eine Ju52 mit Propellern! wer hätte das gedacht das dieses Flugzeug Propeller hatte ...

... noch zumal ja regelmässig Relikte aus der Vergangenheit gefunden werden, ist also wirklich nichts Besonderes. Über den Text habe ich mich auch ein wenig amüsiert.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon pentium » 28. Juni 2024, 16:50

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Am 28. Juni 1914 - heute vor 110 Jahren - wird das österreichisch-ungarische Thronfolgerpaar, Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie, in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo von jugendlichen Attentätern ermordet.

Das Attentat hat schwere Folgen und bringt das gesamte wackelige Machtgefüge in Europa in eine gefährliche Schieflage.

Aus der Bestürzung in Wien entwickelt sich eine bedrohliche Kriegsdiplomatie, die zur "Rutschbahn in den Abgrund" wird und direkt von der Julikrise 1914 zum 1. Weltkrieg führt.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon augenzeuge » 12. Juli 2024, 08:14

Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck muss für insgesamt ein Jahr ins Gefängnis. Ende Juni hatte das Oberlandesgericht Hamburg sie wegen Volksverhetzung zu einer Haftstrafe verurteilt. Doch die Verteidigung der 95 Jahre alten Frau hat nun Revision eingelegt. "Das heißt also, dass das Verfahren nicht rechtskräftig ist und zur revisionsgerichtlichen Überprüfung an das hanseatische Oberlandesgericht geht", teilt eine Gerichtssprecherin mit. Bei dem Urteil handelt es sich um eine Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten - enthalten ist laut Hamburger Landgericht ein Berliner Urteil von 2022 in einem anderen Prozess wegen Volksverhetzung. Vier Monate werden vom Gericht aufgrund jahrelanger Verfahrensverzögerungen als bereits vollstreckt angesehen.

Um diese Vorfälle geht es in den beiden Prozessen: Die in Nordrhein-Westfalen wohnende Haverbeck hatte am 21. April 2015 am Rande des Lüneburger Prozesses gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning vor Journalisten gesagt, Auschwitz sei kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen. In einem Fernsehinterview des NDR-Magazins "Panorama" verneinte sie zudem, dass es dort eine Massenvernichtung von Menschen gab. Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.


Warum bringt man sie nicht nach Birkenau und zwingt sie, sich mit den Wahrheiten vor Ort auseinanderzusetzen?

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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Icke46 » 12. Juli 2024, 08:28

augenzeuge hat geschrieben:
Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck muss für insgesamt ein Jahr ins Gefängnis. Ende Juni hatte das Oberlandesgericht Hamburg sie wegen Volksverhetzung zu einer Haftstrafe verurteilt. Doch die Verteidigung der 95 Jahre alten Frau hat nun Revision eingelegt. "Das heißt also, dass das Verfahren nicht rechtskräftig ist und zur revisionsgerichtlichen Überprüfung an das hanseatische Oberlandesgericht geht", teilt eine Gerichtssprecherin mit. Bei dem Urteil handelt es sich um eine Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten - enthalten ist laut Hamburger Landgericht ein Berliner Urteil von 2022 in einem anderen Prozess wegen Volksverhetzung. Vier Monate werden vom Gericht aufgrund jahrelanger Verfahrensverzögerungen als bereits vollstreckt angesehen.

Um diese Vorfälle geht es in den beiden Prozessen: Die in Nordrhein-Westfalen wohnende Haverbeck hatte am 21. April 2015 am Rande des Lüneburger Prozesses gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning vor Journalisten gesagt, Auschwitz sei kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen. In einem Fernsehinterview des NDR-Magazins "Panorama" verneinte sie zudem, dass es dort eine Massenvernichtung von Menschen gab. Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.


Warum bringt man sie nicht nach Birkenau und zwingt sie, sich mit den Wahrheiten vor Ort auseinanderzusetzen?

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Was sollte das konkret bringen? Es gibt genug Holocaust-Leugner, die behaupten, dass es sich bei Auschwitz um eine Art Disneyland handelt, von den Siegern des zweiten Weltkriegs eingerichtet, um die Deutschen zu verblöden. Die Wirkung ist sicher gleich null.

Übrigens fiel mir in dem Zusammenhang der Name Fred Leuchter ein, der es auch zu einem Wikipedia-Eintrag gebracht hat:

Frederick Arthur Leuchter (* 7. Februar 1943 in Malden, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Holocaustleugner. Er verfasste 1988 den sogenannten Leuchter-Report. Darin versuchte er zu beweisen, dass in den Gaskammern der nationalsozialistischen Vernichtungslager keine Vergasungen stattgefunden haben könnten.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon augenzeuge » 12. Juli 2024, 08:45

Ich dachte nur daran, wie die US Army 1945 die deutsche Bevölkerung zwang sich Buchenwald anzusehen.

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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 12. Juli 2024, 11:40

augenzeuge hat geschrieben:Ich dachte nur daran, wie die US Army 1945 die deutsche Bevölkerung in Weimar zwang sich Buchenwald anzusehen.
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wobei die deutsche Bevölkerung durchaus über die Existenz von KZ informiert war, nur nicht über das was dort im Detail ablief, da hatte die Nazi-Entourage durchaus ein Interesse dran, um die Bevölkerung abzuschrecken. Wie hatte es Goebbels oder Göring formuliert "man muss nur ein wenig mit dem KZ-Schlüssel rappeln und schon kuschen die Leute".
Auch an anderen KZ-Standorten wurde die Bevölkerung von den Siegermächten zur Besichtigung, oder sogar Aufräumarbeiten herangezogen.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Edelknabe » 12. Juli 2024, 14:27

Es ist kein Vergleich OK nur wenn ich heute in einem Heimatmuseum(Bsp. Bautzen) die Abteilung mit der DDR sehe, dann bekomme ich als gelernter DDR-Bürger so richtig schön verstaubte Eindrücke. Buchenwald zum Bsp. war kein Vernichtungslager nur wurden dessen Bedingungen darin zum Ende so katastrophal, das im Mai 1945 zu hunderten Leichen herumlagen. Schon dieses unschöne Bild prägte, prägte enorm. Diese Ursula Haverbeck müsste das Baujahr meiner Mutter sein, um 1929 herum? Was verlangt oder besser erwartet man da eigentlich, zumal noch bei der Ihrer damals blutjungen Vita?

Um 1945 gerade einmal 16 Jahre jung, sinngemäß strohdumm und null Lebenserfahrung und behauptet heute solche Dinge? Wie sieht eigentlich die Familie der Frau aus? Etwa alles alte Nazis oder Kommunisten oder? Sollte man sich nicht eher damit beschäftigen, nach den Gründen für ihre Ansichten über die damalige Zeit zu forschen?

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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 31. Juli 2024, 10:15

Mahlzeit,

einmal auf Grund der Diskussion zum Thema "Kriegswirtschaft" im Thema "die Lage in der Ukraine, Teil 5" wieder einmal ein Blick in die Geschichte
https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegswirtschaft_im_Zweiten_Weltkrieg, ergänzend dazu unter https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegswirtschaft.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon augenzeuge » 31. Juli 2024, 12:04

. Buchenwald zum Bsp. war kein Vernichtungslager nur wurden dessen Bedingungen darin zum Ende so katastrophal,


Das ist sogar korrekt, wenn man es auf Gaskammern bezieht.
Die gab es in Buchenwald nicht.

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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 1. August 2024, 10:37

Heute vor 80 Jahren begann der grosse bewaffnete Aufstand in Warschau gegen die deutsche Besetzung https://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Aufstand. Die Aufständigen hofften auf ein Eingreifen durch die Rote Armee, was aber nicht erfolgte, der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen und Warschau dem Erdboden gleich gemacht.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon Gerd Böhmer » 2. August 2024, 14:21

Mal in Bezug auf die Ereignisse des Austausches von Personen zwischen Ost und West in den letzten Tagen an der Stelle einmal ein Blick zurück, wie war das mit der "Powers Story" 1960 ?
Francis Gary Powers wurde mit seiner U2 am 01. Mai 1960 über der UdSSR abgeschossen und 1962 gegen den Topspion Rudolf Abel ausgetauscht und seine Auftraggeber bei der CIA nahmen es ihm mehr als übel, das er vor seiner Inhaftierung die ihm mitgegebene Giftkapsel nicht geschluckt hatte. Aber er überlebte und kam 1977 bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben. Rudolf Abel überlebte in der UdSSR, lebte dort unter guten Verhältnissen und verstarb 1971.
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Re: Geschichtsunterricht

Beitragvon augenzeuge » 2. August 2024, 14:36

Abel enttarnte sich selbst...
Rudolf Iwanowitsch Abel: Er war der Top-Agent der Sowjetunion in den fünfziger Jahren - und wurde später von seiner Heimat als Volksheld verehrt. Rudolf Iwanowitsch Abel hatte unter der Tarnidentität des kurzsichtigen, grauhaarigen Fotografen Emil Goldfus neun Jahre für die UdSSR spioniert und einen ganzen Ring an Agenten geleitet. Dabei war der wahre Emil Goldfus schon als Säugling gestorben. Letztlich entlarvte sich der Meisterspion selbst: Ein Silberdollar, den er einem Zeitungsjungen zerstreut in die Hand drückte, brachte den FBI auf seine Spur. Die Münze besaß einen Hohlraum, groß genug, um dort ein Stück Mikrofilm zu verbergen. 1957 wurde der KGB-Oberst zu 30 Jahren Zuchthaus verurteilt - doch schon 1962 wurde Abel in Potsdam gegen den US-Spion Gary Powers ausgetauscht.



Der erste Spion des kalten Krieges war aber:


Am 5. September 1945 lief Igor Gusenko (links), der als Chiffrierexperte für die sowjetische Botschaft in Kanada arbeitete, zum Westen über - mit 109 gestohlenen Geheimdokumenten, die den USA erstmals offenbarten, dass sie von zahlreichen sowjetischen "Schläfer"-Agenten infiltriert worden seien. Mit Hilfe dieser Agenten wollte Stalin unter anderem versuchen, das Atomwaffenmonopol der USA zu brechen. Gusenkos brisante Enthüllungen gelten als einer der Initialfunken des Kalten Krieges. Den Überläufer selbst machten sie für den Rest seiner Tage zum Verfolgten: Jährlich musste er Wohnort und Identität wechseln, Interviews gab er - wie hier am 29. April 1954 mit dem Journalisten Saul Pett - nur noch mit einer Kapuze vermummt.

https://www.spiegel.de/fotostrecke/spio ... 06396.html

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