Buscho hat geschrieben:Moin Dieter ,
wir sehen uns in Reinbek .
Grüsse Buscho
Buscho hat geschrieben:Moin ,
ich war gestern in Reinbek , eine ganz tolle Ausstellung mit sehr vielen Exponaten .
Dank Dieter und dem ehem. I/S der GSA III/7 auch eine lebendige Eröffnung mit interessierten und teils selbst betroffenen Gästen , die sich in die Eröffnung mit ihren persönlichen Erlebnissen , auch mit Gartenschläger , einbrachten .
Ich werde mir die Ausstellung in den nächsten Tagen nochmals in Ruhe anschauen .
Grüsse Buscho
Zermatt hat geschrieben:Schade..zu weit für mich
Vielleicht gibts einen kleinen Bericht.
ex-maja64 hat geschrieben:Eine Frage, steht das so nur in dieser Zeitung oder auch in der Ausstellung?
Ich meine das mit dem "SED Sonderkommando".
Mario
Dieter1945 hat geschrieben:ex-maja64 hat geschrieben:Eine Frage, steht das so nur in dieser Zeitung oder auch in der Ausstellung?
Ich meine das mit dem "SED Sonderkommando".
Mario
Hallo Mario,
statt "Sondereinsatzkommandos des DDR-Staatssicherheitministeriums" steht im "Gelben Blatt" fälschlicherweise "SED Sonderkommando"
In der Ausstellung ist dieser Fehler nicht gemacht worden.
"Es war der schwerste Grenzzwischenfall im benachbarten Kreis Herzogtum Lauenburg während der 40-jährigen deutschen Teilung: In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 1976 wird am Grenzpfahl 231 zwischen Fortkrug und Bröthen im Bergholzer Forst der 32-jährige Michael Gartenschläger durch 9 Kugeln eines 4-köpfigen Sondereinsatzkommandos des DDR-Staatssicherheitministeriums erschossen. Was genau in dieser Nacht an der innerdeutschen Grenze geschah, zeigt jetzt in der Eingangshalle des Reinbeker St. Adolf-Stiftes eine Ausstellung der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ergänzt um weitere Exponate aus dem Privatarchiv des Kaufmännischen Direktors Lothar Obst".
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Gruß Dieter
Dieter1945 hat geschrieben:Dieter1945 hat geschrieben:ex-maja64 hat geschrieben:Eine Frage, steht das so nur in dieser Zeitung oder auch in der Ausstellung?
Ich meine das mit dem "SED Sonderkommando".
Mario
Hallo Mario,
statt "Sondereinsatzkommandos des DDR-Staatssicherheitministeriums" steht im "Gelben Blatt" fälschlicherweise "SED Sonderkommando"
In der Ausstellung ist dieser Fehler nicht gemacht worden.
"Es war der schwerste Grenzzwischenfall im benachbarten Kreis Herzogtum Lauenburg während der 40-jährigen deutschen Teilung: In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 1976 wird am Grenzpfahl 231 zwischen Fortkrug und Bröthen im Bergholzer Forst der 32-jährige Michael Gartenschläger durch 9 Kugeln eines 4-köpfigen Sondereinsatzkommandos des DDR-Staatssicherheitministeriums erschossen. Was genau in dieser Nacht an der innerdeutschen Grenze geschah, zeigt jetzt in der Eingangshalle des Reinbeker St. Adolf-Stiftes eine Ausstellung der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ergänzt um weitere Exponate aus dem Privatarchiv des Kaufmännischen Direktors Lothar Obst".
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Gruß Dieter
Hier die Fortsetzung, da es mit dem Link nicht klappt.
Michael Gartenschläger wuchs in Straußberg bei Berlin auf und begann nach dem Schulabschluß eine Lehre als KFZ-Schlosser. Ende der 50-er Jahre begeisterte er sich für die Rock`n Roll-Musik und gründete mit 4 anderen Jugendlichen einen Ted-Herold-Fan-Club, der von der Volkspolizei verboten und aufgelöst wurde. Beim Bau der Berliner Mauer 1961 protestierten die Jugendlichen, zündeten eine Feldscheune außerhalb der Stadt an und malten politische Parolen auf Häuserwände und Garagentore in Straußberg. Die DDR-Führung war alarmiert, war doch Straußberg damals Sitz des DDR-Verteidigungsministeriums mit einer der größten NVA-Garnisonen. Das Regime statuierte an den Jugendlichen ein Exempel: Gerade einmal 17-jährig, wurde Michael Gartenschläger wegen konterrevolutionärer Umtriebe zu einer lebenslangen Zuchthausstrafe verurteilt. Nach 10-jähriger politischer Haft in der DDR kaufte ihn die Bundesregierung im Sommer 1971 frei.
Nach einem ersten Aufenthalt in Hamburg kam Gartenschläger im Oktober 1971 zunächst in das Haus Billetal nach Reinbek und nahm sich später eine 1-Zimmer-Wohnung in Lohbrügge.
Ab 1974 pachtete er eine Tankstelle in der Kamp-Chaussee in Bergedorf. Gartenschläger ließ sich im Herbst 1975 im Barsbütteler Ortsteil Willinghusen nieder. Als Fluchthelfer bahnte er 30 Freunden in der DDR den Weg in die westliche Freiheit. Der Unrechtscharakter der SED-Diktatur ließ Gartenschläger nicht mehr los. Die DDR perfektionierte Anfang der 70-er Jahre die Grenzsicherungsanlagen an der innerdeutschen Demarkationslinie. Die Installation neuer Selbstschussanlagen, der sogenannten Splittermine SM 70 belastete das Verhältnis der beiden Staaten in Deutschland und schadete erheblich dem internationalen Ansehen der DDR, die 1972/73 weitestgehend weltweit diplomatisch anerkannt und seit September 1973 neben der Bundesrepublik auch Mitglied der UNO war. Die DDR leugnete schlichtweg die Existenz der trichterförmigen Selbstschussautomaten und der Bundesgrenzschutz hatte keine Vorstellung von der Funktionalität der Todesautomaten.
So kommt Gartenschläger auf die Idee, am 30. März 1976 am Grenzpfahl 231 zwischen dem westdeutschen Bröthen und dem ostdeutschen Wendisch Lieps die Splittermine abzubauen und das Gerät dem SPIEGEL zu übergeben, der weltweit erstmals über die Selbstschussgeräte an der innerdeutschen Grenze berichtet. Damit stand vor der Weltöffentlichkeit fest, dass die DDR eine Konstruktion zur Grenzsicherheit verwandte, die einst von einem SS-Offizier entwickelt worden war, um Konzentrationslager ausbruchssicherer zu machen (andere sahen in der SM 70 eine CSSR-Entwicklung).
Das offizielle SED-Regime gerät in helle Aufregung, zumal geplant ist, den erbeuteten Selbstschussautomaten auch der UNO vorzuführen, was die DDR-Regierung in letzter Sekunde abwenden kann. Im Westen werden gegen Gartenschläger Vorermittlungen „wegen Diebstahls“ eingeleitet; das Amtsgericht Reinbek erlässt einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des „Beschuldigten Gartenschläger“ Bei den Tannen 19 a in Willinghusen.
Am 23./24. April 1976 baut Gartenschläger nur 200m vom ersten Tatort entfernt die zweite SM 70 ab. Gedacht ist sie für die „Arbeitsgemeinschaft 13. August“, die am Checkpoint Charlie in Berlin ein Mauermuseum betreibt.
Die DDR-Machthaber machen den „Fall Gartenschläger“ zur Chefsache. Stasi-Chef Mielke befiehlt die „Festnahme oder Liquidierung der Täter“ im späteren Sprachgebrauch, die „Festnahme oder Vernichtung“. Die offiziellen NVA-Grenzsoldaten werden im Abschnitt Bröthen/Langenlehsten abgezogen und durch paarweise zusammengestellte Sondereinsatzkommandos des Ministeriums für Staatssicherheit ersetzt, die zwar noch immer auf DDR-Gebiet aber vor dem eigentlichen Metallgitter-Zaun im Unterholz agieren.
Im Dickicht vor dem Metallgitter-Zaun verborgen, lauert am 30. April 1976 um Mitternacht ein 4-köpfiges Stasi-Einsatzkommando dem 32-jährigen Michael Gartenschläger und seinem Freund Lothar Lienicke an der Grenzsäule 231 auf – eine perfide Stasi-Falle. Zwei Feuersalven aus den 3 Kalaschnikows und einem leichten Maschinengewehr zerreißen die Stille der Nacht zwischen Bröthen und Langenlehsten. Von mindestens 9 Kugeln getroffen, bricht Michael Gartenschläger tot zusammen. Lothar Lienicke rennt um sein Leben, zurück zur Straße, als schon längst auf westdeutschem Gebiet rechts und links von ihm die Projektile in die Baumstämme einschlagen. Lienicke erreicht die BGS-Dienststelle Schwarzenbek und gibt den Vorfall zu Protokoll. Michael Gartenschläger wird - nach Beschlagnahmung des Sektionsprotokolls sowie des ursprünglichen Totenscheins und der Ausstellung, eines zweiten, gefälschten Totenscheins – als „unbekannte Wasserleiche“ aus der Elbe unter strengster Geheimhaltung auf dem Gräberfeld 1/023 des Schweriner Waldfriedhofes vom MfS-Schergen verscharrt. Seine Schwester erfährt erst 14 Jahre später – 1990 nach Maueröffnung, Sturz des SED-Regimes und Deutscher Wiedervereinigung - von dem Grab ihres Bruders in Schwerin.
Die Ausstellung zeigt einen umfangreichen Dokumentarteil der Gedenkstätte Deutsche Teilung über das Leben und die Todesumstände von Michael Gartenschläger am 30. April 1976 an der innerdeutschen Grenze bei Bröthen, weitere Exponate von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur („Die Mauer“), aus der Priesterkarte Büchen und wird ergänzt um zeitgeschichtliche Schrift- und Fotodokumente aus dem Privatarchiv des Kaufmännischen Direktors des Krankenhauses, Lothar Obst.
Ausstellung
Michael Gartenschläger
Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland
24. März bis 28. Mai 2012
Eingangshalle des Krankenhauses Reinbek St. Adolf-Stift
Edelknabe hat geschrieben:Das Dumme war nur, der Michael war ein Ossi und Ossis müssen immer selber machen.
Rainer-Maria
Edelknabe hat geschrieben:dein 1945 da steht nichts von Grenzern, da steht "Stasi-Eingreiftruppe oder Sonderkommando". Die Ex-Grenzer sind somit nicht gemeint, fallen hier in dem speziellen Fall aus der Bewertung heraus.
Rainer-Maria
ex-maja64 hat geschrieben:Edelknabe hat geschrieben:dein 1945 da steht nichts von Grenzern, da steht "Stasi-Eingreiftruppe oder Sonderkommando". Die Ex-Grenzer sind somit nicht gemeint, fallen hier in dem speziellen Fall aus der Bewertung heraus.
Rainer-Maria
Richtig erklärt Rainer
Aber vielen unserer Forumsfreunde die westlich von Werra und Elbe, beziehungsweise des Brandenburger Tores, heute ihr Rentnerleben geniessen interessiert es nicht, ob es nun ein SED-, MfS- oder Grenzersonderkommando war.
Hauptsache die Jungs waren aus dem Osten.
Mario
P.S. @Achim alter Frontstadtkämpfer, welcher Grenzer sollte den auf deine Frage hier noch was schreiben?? Hier schreibt doch kaum noch einer.
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