Ein Kommandant der russischen Armee hat aber nun öffentlich harsche Kritik an der eigenen Militärführung geübt, wie das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek berichtet. Sein Bataillon sei aus dem Dorf Urozhaine in der Region Donezk verdrängt worden. Unterstützung, die er wiederholt angefordert habe, sei nicht eingetroffen.
Alexander Chodakowski ist Kommandant des Bataillons „Wostok“. Auf Telegram berichtet er vom Angriff ukrainischer Streitkräfte, der seine Soldaten zur Flucht getrieben habe. Ukrainische Kämpfer hätten ihnen dabei schwere Verluste zugefügt. Niemand sei ihnen zur Hilfe geilt, beklagt Chodakowski. „Die Kämpfe werden mit den zur Verfügung stehenden Kräften ausgetragen. Sagen wir einfach – mit schlechten Kräften.“
Da wird er wohl nicht der einzige Kommandant sein, der das so erlebt.
In einigen Regionen Russlands sollen Rekrutierungsbüros Bürger zu sich gerufen haben, um angeblich deren Daten zu überprüfen. Sie seien zwar nicht direkt in den Dienst berufen worden, man habe ihnen aber angeboten, in die Armee aufgenommen zu werden. Nach russischem Recht seien solche Überprüfungen der Daten möglich.
Auf Telegram-Kanälen sei die Befürchtung ausgesprochen worden, dass eine neue Welle von Rekrutierungen bevorstehe, heißt es bei der "Moscow Times". Spätestens im Herbst soll es digitale Einberufungsbescheide geben. Wer einen solchen bekommen hat, darf das Land nicht mehr verlassen. Der Kreml hat bislang eine neue Welle von Einberufungen verneint – trotz hoher Verluste an Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Einberufungen finden dennoch in vielen Regionen weiter statt.
Die Angst geht schon wieder um.
Ein bedeutender russischer Ex-Kommandeur, der nach militärischen Rückschlägen in der Ukraine versetzt wurde, ist tot. Das berichtet der Gouverneur der Region Chabarowsk. Generaloberst Gennadi Schidko war Kommandeur der östlichen russischen Militärregion und war damit auch für die Truppen der Ukraine zuständig gewesen. Putin hatte ihn 2021 zum stellvertretenden Verteidigungsminister gemacht.
In einem Telegram-Beitrag von Michail Degtjarew, Gouverneur der Region Chabarowsk, hieß es, Schidko sei nach einer längeren, nicht näher benannten, Krankheit in Moskau gestorben. "Es sind Kommandeure wie er, die auch Kommandeure genannt werden können", lobte der Regionalverwalter den General. Der hochrangige Militär, der unter anderem Chef des Generalstabs der russischen Truppen in Syrien gewesen war, hatte die Führung in der Ukraine von Alexander Dwornikow übernommen.
Er war gerade mal 57 Jahre alt. Nicht das er "gestorben" wurde.
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Sparta