Grenzgänger hat geschrieben:1. Haben nicht alle Menschen eine zweite Chance verdient?
2. Darf man Menschen pauschal wegen ihrer Vergangenheit, ohne Nachweis der persönlichen Schuld, derart ausgrenzen?
Merkur hat geschrieben:Einerseits beschützten ehemalige Mitarbeiter des MfS zu dieser Zeit das Leben hoher Repräsentanten der Bundesrepublik und der Länder, was eine absolute Vertrauensstellung darstellt, andererseits durften sie keine Straßenbahn mehr fahren….
augenzeuge hat geschrieben:Merkur hat geschrieben:Einerseits beschützten ehemalige Mitarbeiter des MfS zu dieser Zeit das Leben hoher Repräsentanten der Bundesrepublik und der Länder, was eine absolute Vertrauensstellung darstellt, andererseits durften sie keine Straßenbahn mehr fahren….
Ich denke, wer Repräsentanten beschützte, wollte gar nicht Straßenbahn fahren.
AZ
andr.k hat geschrieben:Grenzgänger hat geschrieben:1. Haben nicht alle Menschen eine zweite Chance verdient?
Zu 1. JA
Kumpel hat geschrieben:Damals gab es doch diese Fragebögen, oder nicht?
Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Merkur hat geschrieben:Einerseits beschützten ehemalige Mitarbeiter des MfS zu dieser Zeit das Leben hoher Repräsentanten der Bundesrepublik und der Länder, was eine absolute Vertrauensstellung darstellt, andererseits durften sie keine Straßenbahn mehr fahren….
Ich denke, wer Repräsentanten beschützte, wollte gar nicht Straßenbahn fahren.
AZ
Das ist nicht das Thema.
Es geht um dem Umgang mit den ehemaligen Mitarbeitern des MfS aufgrund der Zugehörigkeit zu diesem Ministerium.
Kumpel hat geschrieben:Damals gab es doch diese Fragebögen, oder nicht?
Unser Merkürchen und sein Co. können sich bestimmt noch erinnern?
Nostalgiker hat geschrieben:In der Zeit meiner Weiterbildung 1990/91 bei einer großen Firma aus den Altbundesländern saßen im Kurs etliche ehemalige Mitarbeiter vom MfS.
Es waren vorrangig Leute die als technisches Personal im Bereich EDV gearbeitet haben. entweder als Programmierer, Systembetreuer und ähnliches.
Kumpel hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:In der Zeit meiner Weiterbildung 1990/91 bei einer großen Firma aus den Altbundesländern saßen im Kurs etliche ehemalige Mitarbeiter vom MfS.
Es waren vorrangig Leute die als technisches Personal im Bereich EDV gearbeitet haben. entweder als Programmierer, Systembetreuer und ähnliches.
Na die waren ja ungewöhnlich gesprächig , dass die dir auf die Nase gebunden haben aus welchem Stall die kommen.
Kumpel hat geschrieben:Damals gab es doch diese Fragebögen, oder nicht?
Unser Merkürchen und sein Co. können sich bestimmt noch erinnern?
augenzeuge hat geschrieben:Kumpel hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:In der Zeit meiner Weiterbildung 1990/91 bei einer großen Firma aus den Altbundesländern saßen im Kurs etliche ehemalige Mitarbeiter vom MfS.
Es waren vorrangig Leute die als technisches Personal im Bereich EDV gearbeitet haben. entweder als Programmierer, Systembetreuer und ähnliches.
Na die waren ja ungewöhnlich gesprächig , dass die dir auf die Nase gebunden haben aus welchem Stall die kommen.
Mir stellt sich die Frage, wie weit war denn die EDV im MfS?
AZ
Kumpel hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:In der Zeit meiner Weiterbildung 1990/91 bei einer großen Firma aus den Altbundesländern saßen im Kurs etliche ehemalige Mitarbeiter vom MfS.
Es waren vorrangig Leute die als technisches Personal im Bereich EDV gearbeitet haben. entweder als Programmierer, Systembetreuer und ähnliches.
Na die waren ja ungewöhnlich gesprächig , dass die dir auf die Nase gebunden haben aus welchem Stall die kommen.
augenzeuge hat geschrieben:Kumpel hat geschrieben:Damals gab es doch diese Fragebögen, oder nicht?
Jeder, ob aus West oder Ost, der im ö.D. anfing, natürlich auch schon vor 1990, musste diesen Bogen unterschreiben.
AZ
icke46 hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Kumpel hat geschrieben:Damals gab es doch diese Fragebögen, oder nicht?
Jeder, ob aus West oder Ost, der im ö.D. anfing, natürlich auch schon vor 1990, musste diesen Bogen unterschreiben.
AZ
Da muss mir irgendwas entgangen sein. Ich bin nun seit 1986 im öffentlichen Dienst und musste keinen derartigen Bogen unterschreiben, allerdings gab es eine halb feierliche Vereidigung, die mittlerweile, so mein Eindruck, einer einfachen Unterschrift gewichen ist.
Grenzgänger hat geschrieben:Nach 1990 traf das nur auf die neuen Bundesländer zu.
Gruß an alle
Uwe
Die Zahl der ehemaligen hauptamtlichen Mitarbeiter des MfS, die (zunächst) befristete Arbeitsverträge erhielten, belief sich nach gegenwärtigem Kenntnisstand 1991 auf mindestens 72 Personen. Hinzu kamen fünf ehemalige Inoffizielle Mitarbeiter (IM) des MfS
Nr. 62 trat I965 in den Dienst des MfS in der MfS-Bezirksverwaltung Cottbus im Bereich Spionageabwehr. Von 1968 bis 1971 absolvierte er ein „Studium" an der Stasi-Hochschule und firmierte fortan als „Diplom-Jurist". Seine Abschlussarbeit wurde uns nicht vorgelegt. In der Zeit von 1971 bis zum 31. März 1990 arbeitete Nr. 62 als ,,Kontroll-Offizier" in der Zentralen Auswertungs- und lnformationsgruppe (ZAIG), dem „braintrust" des MfS, zuletzt als deren stellvertretender Leiter im Dienstrang eines Obersten. Am Zentralen Runden Tisch der DDR trat er als Vertreter des MfS auf. Vom 1. April bis 2. Oktober 1990 wirkte Nr. 62 bei dem Staatlichen Komitee zur Auflösung des MfSIAfNS.
Von besonderer Brisanz war von Anfang an die Tätigkeit zweier ehemaliger Kontrolloffiziere der ZAlG des MfS (Nr. 2 und 62), die bereits in Kapitel II erwähnt wurden. Diese hatten Sonderrecherchen zu erledigen (u.a. zu den Fällen Lothar de Maiziere, Manfred Stolpe und Gregor Gysi), mit denen sie entweder von ihrem zuständigen Referatsleiter, einem ehemaligen IM der HVA (Nr. 13), oder von der Behördenleitung direkt betraut wurden. Letztere brachte den beiden hohen ehemaligen MfS-Offizieren (Oberst und Oberstleutnant) offenbar uneingeschränktes Vertrauen entgegen, schließlich konnten beide - ausgestattet mit einem Sonderausweis - unbeaufsichtigt in unerschlossenen Archivbeständen recherchieren und hätten hierbei ohne weiteres die Möglichkeit gehabt, Akten zu manipulieren, zu verstellen oder gar verschwinden zu lassen. Einige BStU-Mitarbeiter, die nicht namentlich genannt werden wollten, äußerten uns gegenüber auch einen Verdacht, dass dies tatsächlich geschehen sei, ohne allerdings einen Beweis liefern zu können. Die ehemaligen MfS-Angehörigen hätten es schließlich gelernt, „keine Spuren zu hinterlassen". S51.
Bereits im Juni 1992 wurde ein damaliger BStU-Mitarbeiter, der für Karteirecherchen zuständig war, bei dem Versuch festgenommen, BStU-Materialien an das Landesamt für Verfassungsschutz zu verkaufen. Dabei handelte es sich um Nr. 65, einen ehemaligen Major der MfS-Abteilung X11 (Archiv), dessen Einstellung durch David Gill, einen engen Mitarbeiter des Sonderbeauftragten Gauck, am 9. Januar 1991 nachdrücklich befürwortet worden war.'" Nr. 65 wurde nach seiner Festnahme am 29. Juni 1992 fristlos gekündigt und am 24. November
d.J. vom Schöffengericht Tiergarten wegen . Verwahrungsbruchs zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Dieser Vorgang zeigt eindeutig, dass es diesem Personenkreis zumindest zeitweise möglich war, Akten zu verstellen oder gar zu entwenden und sie aus der Behörde herauszubringen. Gleichzeitig wird sichtbar, dass das Vertrauen, das die Behördenleitung in diese Mitarbeiter setzte, nicht in jedem Fall gerechffertigt war.
augenzeuge hat geschrieben:Grenzgänger hat geschrieben:Nach 1990 traf das nur auf die neuen Bundesländer zu.
Gruß an alle
Uwe
Ich weiß, dass dies in NRW sogar noch nach 2000 erfolgte.
Zumindest bei den Angestellten des Bundes, Länder weiß ich nicht genau.
AZ
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