Drei Kommunikationstricks der Neuen Rechten – Wie AfD & Co. Diskurse kapernDrei Kommunikationstricks der Neuen RechtenGastbeitrag Lea Richter
Das Internet ist für die rechtsextreme Szene ein wahrer Wunderkasten. In sozialen Medien begegnen uns deshalb immer wieder Versatzstücke ihrer Gedankenwelten: Rassistische Hassrede, antisemitische Memes oder Gewaltaufrufe gegen von der rechtsextremen Szene als Feindbilder markierte Prominente sind an der Tagesordnung. Dass das Internet gerade für die selbst ernannte „Neue Rechte“ so interessant ist, hat mehrere Gründe. Zum einen handelt es sich allen Mehrheitssimulationen zum Trotz um eine „extreme, gut organisierte und laute politische Minderheit“, wie der Soziologe und Rechtsextremismusforscher Matthias Quent klarstellt (Quelle).
Da sie nach Gestaltungsmacht strebt, stellt sie das vor deutliche Herausforderungen. Denn wer will schon offensichtlichen Nazis zu Macht verhelfen?
Metapolitik als Kommunikationsstrategie: Erst die Köpfe, dann die MachtDaher ringt die Neue Rechte mit manipulativen Mitteln darum, den Ton anzugeben und Einfluss zu nehmen. Ihr zentraler Kommunikationsstratege Götz Kubitschek beschreibt das so: „Wer keine Macht hat, (…) studiert die Reflexschemata des Medienzeitalters und erzwingt durch einen Coup öffentliche Wahrnehmung.“.Kubitschek streift dabei das Thema Metapolitik, die Strategie, mit der sich die Neue Rechte im „vorpolitischen Raum“ letztlich Gestaltungsgewalt auf politischer Ebene erkämpfen will. Kurz gefasst geht es dabei um die Annahme, dass sich erst in den Köpfen der Bevölkerung eine neue Weltsicht etablieren muss, bevor politische Tatsachen geschaffen werden können. Die rechtsextreme Weltsicht soll in unserem Alltag an so vielen Stellen auftauchen, dass sie ihr Stigma verliert, wir uns daran gewöhnen und letztlich auch die Hemmung vor der Wahlentscheidung für die AfD fällt.
Mit einer so gewonnenen Mehrheit für die AfD soll diese das Land demokratisch legitimiert nach rechtsextremen Vorstellungen umgestalten – so die Vorstellung in der rechtsextremen Szene, die die AfD als ihren parlamentarischen Arm betrachtet.Sie wollen das Ende der DiskussionBeim Streben nach Einfluss in der gesellschaftlichen Debatte geht es Rechtsextremen also nicht um eine gleichberechtigte Teilnahme. Vielmehr ist der Neuen Rechten der freie Austausch von Meinungen ein lästiger Dorn im Auge, den sie tunlichst entfernen will. Götz Kubitschek macht das sehr deutlich, wenn er schreibt „Unser Ziel ist nicht die Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform, nicht ein Mitreden, sondern eine andere Sprache, nicht der Stehplatz im Salon, sondern die Beendigung der Party.“4 Noch Fragen?Die Neue Rechte versucht sich also Einfluss zu ertricksen, um den freien Meinungsaustausch zu zerstören und Gestaltungsmacht zu sichern. Übrig bleiben soll allein die eigene menschenverachtende Weltsicht, die allen anderen aufgezwungen wird. Dazu werden verschiedenste Tricks genutzt, in denen für uns als Diskursteilnehmende aktive Rollen vorgesehen sind. Hier drei Beispiele:
Diese kann man hier lesen:
https://www.volksverpetzer.de/hintergru ... ue-rechte/