Ein Nachdenk-Buch

Bücher, die nicht in den Bereich politische Systeme oder Grenze gehören.

Ein Nachdenk-Buch

Beitragvon Bogenschütze77 » 29. September 2020, 14:57

„Der Moloch am Pranger, Kleine weiße Friedenstaube, komm recht bald zurück!“ - Harry Popow

EIN NACH-DENKE-BUCH

Ein Buchtipp von Lotti Andrae

Das Buch vom Moloch habe ich mit großem Vergnügen gelesen, dem Vergnügen, das bereitet wird, wenn der Leser zu neuen Weltsichten, wenn auch aus individuellen Spektren, kommt. Somit Dank für das Buch. Als Vorwort aktuelles Zeitgeschehen voran zu stellen, ist ein Einstieg, der das Buch interessant macht und dem Leser eröffnet, dass es um die Gegenwart geht, wenn sich in dem Buch die verschiedensten Zeitgenossen mit ihren Ansichten und Bedenkenswertem zu Wort melden.

Der Hinweis darauf, dass nur eine neue Weltordnung die Menschen aus der gegenwärtigen Misere führen kann, die Einigkeit der User in diesem Willen muss die Grundlage für die Ausführungen sowohl in kritischer Sicht als auch in der notwendigen Darstellung der konkret zu ändernden, zukünftigen Entwicklung sein. Um allen leichtfertigen Schmähungen der Gedanken des Buches a priori die Stirn zu bieten, steht das Buch unter dem Symbol der Picasso – Friedenstaube. Das sei jedem, der sich mit dem Buch beschäftigt, im Voraus gesagt, es geht um die Befriedung der Menschenleben.

Kaleidoskop linken Gedankengutes

Der Buchautor Thomas Maritsch bringt das Anliegen und damit nicht weniger Menschen unserer Zeit zum Ausdruck, indem er schreibt: „Ich finde es immer wieder ermutigend, wenn Menschen, die etwas zu sagen haben, diesen Schritt(ein Buch zu schreiben) unternehmen.“ So sehe ich Sinn und Notwendigkeit des Buches, als ein Kaleidoskop fortschrittlichen und damit linken Gedankengutes. Es wird gespeist von menschlichen Erfahrungen, einem lebenslang erarbeiteten Standpunkt und viel Wissen und Sachlichkeit, die viele der Diskutierenden dank der Bildungsmöglichkeiten, die die DDR ihnen gab, im Buch einbringen können. Es würde u.a. auch dem ND sehr gut tun, diesen Ansichten eine Plattform zu bieten statt einerseits einer ausschließlich elitären Linken und andererseits einer sich anbiedernden Pseudolinken den Weg in die Gedankenwelt der gegenwärtigen Gesellschaft zu bereiten.

Schon die Struktur der beteiligten User entspricht einem breiten Spektrum der DDR – Gesellschaft und auch damit einem Teil der heutigen „Erniedrigten und Beleidigten“. Die Anlage des Buches wäre aber zu eng gefasst, wenn nicht auch eine gewichtige Anzahl Nachdenklicher aus der Mitte der heutigen Gesellschaft ( W. Bittner u.a.) zu Wort käme, viele Ansichten mit einbände.

Das Besondere an dem Buch ist die Darstellung der Zeitereignisse in sachlicher, progressiver und linker Sicht. In ihm haben nicht die „greinenden Alten“, die „ewig Gestrigen“ das Wort, sondern die Darstellung der Zeitereignisse. Das Establishment versteckt und interpretiert diese Zeitereignisse gern hinter Nebeln von „Wichtigkeiten“ wie den Leiden der Konzerne und Vereinigungen, den durchkapitalisierten Sportkonzernen (Fußball) in der Corona Krise oder auch hinter den Bademoden verschiedenster Sternchen aller Couleur, Alkohol – und Drogenproblemen
“bedeutender“ Künstler und weiterer „menschheitsbewegender“ Erscheinungen dieses vorgegebenen Niveaus unserer Zeit.

Daran anknüpfend möchte ich auf den Beitrag vom 9.11.2018 – „Aufstehen zum Aufbruch“, S.31-33, ganz besonders auf den grau unterlegten Abschnitt “Zur Erinnerung“ hinweisen. Hier werden ökonomische Fakten zu tatsächlichen ökonomischen Vorgängen im ökonomischen Kampf gegen die DDR- Wirtschaft und Finanzen und was der „Westen“ alles geschluckt hat, dargestellt. Eine seltene Darstellung in einem allgemeinverständlichem Sachbuch, mit solchen Darstellung hält sich die „Volksaufklärung“ sehr zurück. Im Gegenteil, sie hütet sich, das Volk in diese Richtung auch nur denken zu lassen, indem die Geschichte von der überaus maroden Wirtschaft und Vermögenslage der DDR ins Unermessliche gesteigert wird.

Schlaglichter auf Lebensverschiebungen

Es sind die kleinen tatsächlichen Begebenheiten, die ein Schlaglicht auf die Verhältnisse werfen und im Buch als Beispiel für gesellschaftliche Lebensverschiebungen aufmerksam dargestellt werden. “Der Mensch vor dem Supermarkt“, zeigt Schicksalswendungen, die ein DDR – Bürger nicht kannte. Zum hintersinnigen Schmunzeln kann der Leser kommen, wenn ein User berichtet, dankbar zu sein, dass er in der DDR zur Schule gehen konnte, allerdings nicht studieren durfte, was allerdings wohl eher an seinen schlechten Zensuren als an der Ideologie gelegen hat, und nicht, wie es heute landläufig ausgeschlachtet wird, am fehlenden Pionierhalstuch oder Blauhemd. Man trifft u.a. in dem Buch die Auseinandersetzung darüber, „Warum in den sozialen Medien so viele Unwahrheiten über die DDR verbreitet werden“ ebenso scharf gesehen, wie die Auseinandersetzung einer Userin mit dem Auftreten Gysis, eine hochinteressante Beschäftigung mit dem Erscheinen des Buches „Mein Kampf“, besonders aktuell mit dem Auftreten der AfD, die „Reichsbürger“ etc.

Es wird sich auseinandergesetzt mit dem „Maidan“, besonders interessant im Blick auf Belarus in diesen Tagen. Der 70. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus wird sachlich beleuchtet im Gegensatz zu der vorherrschenden Darstellung des “Kriegsendes“. Der hier besonders hervorgehobene Gedanke „Nie wieder Krieg und Faschismus“ durchzieht das ganze Buch. Wer will leugnen, dass diese Gedanken gegenwärtig angesichts der radikalen Auseinandersetzungen auf der Straße brisant sind, unbedingt Eingang finden müssen in das gesellschaftliche Sein – sonst kann es dem, der den Krieg und Faschismus erlebt hat, genau so wie dem Bundesbürger, der von diesen Erlebnissen nie berührt war, Angst werden. (Siehe Heinrich Heine: “Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht…“)

Es wäre soviel bedenkenswertes aus dem Buch anzuführen, zum Beispiel die “Totenfeier“ bei Anne Will/das Bemühen, Karl Marx für das Bürgertum gesellschaftsfähig zu machen, auf ein “erträgliches Maß“ zurecht zu schneidern. Denn an Karl Marx´ Denken, kommt auch die bürgerliche Gesellschaft nicht vorbei. Gott sei Dank – Karl Marx sei Dank! Die Ereignisse „Hanau“ werden ebenso beleuchtet wie die Vorkommnisse bei der AfD in Brandenburg - deutlich, klar lesbar und somit eine wichtige Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist. Der Anhang interessanter Rezensionen und Einlassungen in verschiedensten Publikationen runden das Bild zu einer Vollsicht auf die Zeitereignisse ab. Jedem am politisch und menschlich Interessierten ist es ein NACH-DENKE-BUCH. Dem Autor sei Dank.

Harry Popow: „DER MOLOCH AM PRANGER“, epubli-Verlag, 323 Seiten, Preis: 24,99 Euro

https://www.epubli.de//shop/buch/MOLOCH ... ccessfully

Die Rezensentin Lotti Andrae, geboren 1939 in der DDR, war Bibliothekarin, studierte an der Uni Leipzig Kulturwissenschaften und ist Diplomkulturwissenschaftlerin.
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Re: EIN NACH-DENK-BUCH

Beitragvon Olaf Sch. » 29. September 2020, 17:17

Die kommunistische Propaganda in Papierform kann man zumindest zum Arschabwischen nutzen. Solange sich die Linke nicht vom Leninismus/Stalinismus distanziert, alles nur Geschwafel. Pseudowissenschaftlich aufgehübscht.
Olaf Sch.
 

Re: EIN NACH-DENK-BUCH

Beitragvon Nostalgiker » 29. September 2020, 17:21

Du befleißigst dich einer etwas prolligen und ordinären Sprache über ein Thema von dem du nicht viel Ahnung hast.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: EIN NACH-DENK-BUCH

Beitragvon Kumpel » 29. September 2020, 17:32

Ein Minimum an Selbstreflexion zur Selbstkritik scheint dem Genossen Popov allerdings vollständig ab zu gehen.
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Re: Ein Nachdenk-Buch

Beitragvon augenzeuge » 29. September 2020, 17:36

Bogenschütze, bitte schreib die Überschrift nicht nur in Großbuchstaben.

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Re: Ein Nachdenk-Buch

Beitragvon pentium » 29. September 2020, 17:36

Kumpel hat geschrieben:Ein Minimum an Selbstreflexion zur Selbstkritik scheint dem Genossen Popov allerdings vollständig ab zu gehen.


Bei der Vita des Genossen Popov eigentlich kein Wunder...
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Re: Ein Nachdenk-Buch

Beitragvon augenzeuge » 29. September 2020, 18:00

Karl Marx für das Bürgertum gesellschaftsfähig zu machen, auf ein “erträgliches Maß“ zurecht zu schneidern.


Oh, das sind ja kühne Ideen. Vielleicht gabs das schon mal.

Aber was ist damit gemeint? Darfst du gern praxisnah erklären, Bogenschütze.

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Re: EIN NACH-DENK-BUCH

Beitragvon Olaf Sch. » 29. September 2020, 19:57

Nostalgiker hat geschrieben:Du befleißigst dich einer etwas prolligen und ordinären Sprache über ein Thema von dem du nicht viel Ahnung hast.


Marinieren Sie sich nur weiter mein Herr. Wovon ich Ahnung habe, haben Sie keine Ahnung. Wieder mal am provozieren und dann waren es wieder die Anderen.
Olaf Sch.
 

Re: Ein Nachdenk-Buch

Beitragvon Nostalgiker » 29. September 2020, 20:42

Deine prollige "Meinungsäußerung" war die Provokation, aber wahrscheinlich ist das dein alltäglicher Umgangston.
Wovon du Ahnung hast interessiert mich nicht sonderlich und wovon ich Ahnung habe weißt du nicht.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Ein Nachdenk-Buch

Beitragvon Olaf Sch. » 29. September 2020, 21:27

Ich habe dich nicht provoziert, wenn du dich als Leninist/Stalinist betrachtest, mein Beileid.
Olaf Sch.
 

Re: Ein Nachdenk-Buch

Beitragvon HPA » 29. September 2020, 21:43

Akku Du feindlich-negativer Provokateur Du ! [grin]
HPA
 

Re: Ein Nachdenk-Buch

Beitragvon Olaf Sch. » 29. September 2020, 22:22

Prollich vor allem...vielleicht prallich?
Olaf Sch.
 


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