Sperrgebiet-Die Untersuchungshaftanstalt des MfS

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Sperrgebiet-Die Untersuchungshaftanstalt des MfS

Beitragvon Interessierter » 5. September 2020, 09:12

Die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Hohenschönhausen befand sich in einem großen militärischen Sperrbezirk. Für unbefugte Personen waren von außerhalb nur geschlossene Blechtore, Wachtürme, Überwachungskameras und bewaffnete Sicherungskräfte zu sehen. In den Stadtplänen von Ost-Berlin war das Gelände als Leerfläche eingezeichnet.

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Plan des Sperrgebiets mit handschriftlichen Markierungen der einzelnen Stasi-Abteilungen; schwarz das ehemalige Untersuchungsgefängnis
© BStU


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Altbau und Haftkrankenhaus mit angrenzender Lichtenauer Straße, November 1990
© Landesarchiv Berlin


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Eingangstor zum Gefängnis, November 1990
© Landesarchiv Berlin

1951 übernahm der Staatssicherheitsdienst der DDR das Sperrgebiet. Neben dem zentralen Untersuchungsgefängnis, dem Arbeitslager “X” und den beiden Abteilungen, die für den Vollzug der Untersuchungshaft bzw. die Vernehmungen zuständig waren, hatten hier noch eine Reihe weiterer MfS-Einrichtungen ihren Sitz:

der Operativ-Technische Sektor (OTS), der unter anderem für die Herstellung von Abhöranlagen, versteckten Kameras und falschen Pässen verantwortlich war:

die Abteilung Bewaffnung / Chemischer Dienst (BCD), die die Waffen der MfS-Mitarbeiter wartete und die Vorbereitungen für den Kriegsfall organisierte

Teile der Verwaltung Rückwärtige Dienste (VRD), die die Bauvorhaben, Kraftfahrzeuge und Gästehäuser des MfS betreute

schließlich eine Kantine und ein Objekt der Hauptverwaltung A (HVA), von dem aus elektronische Spionage im Westen betrieben wurde

bis 1984 die Abteilung XII mit dem Zentralarchiv und den Auskunftskarteien des MfS.


Nach dem Komplex in der Normannenstraße, dem Sitz des Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke, war das Sperrgebiet in Hohenschönhausen der größte MfS-Standort in Berlin.

https://www.stiftung-hsh.de/geschichte/sperrgebiet/
Interessierter
 

Re: Sperrgebiet-Die Untersuchungshaftanstalt des MfS

Beitragvon Werner Thal » 5. September 2020, 12:28

B 1988.jpg
Falk-Stadtplan Berlin - Ausgabe 1988!
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Re: Sperrgebiet-Die Untersuchungshaftanstalt des MfS

Beitragvon Werner Thal » 5. September 2020, 15:22

Hohenschönhausen / Falk-Stadtplan Ausgabe 1988!

Ho.jpg


W. T.
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Re: Sperrgebiet-Die Untersuchungshaftanstalt des MfS

Beitragvon Nostalgiker » 5. September 2020, 15:33

Nun ist ein Falk Stadtplan nicht unbedingt der Beweis das die DDR in ihren Karten das Gebiet der Untersuchungshaftanstalt in HSH als graue Fläche darstellte .....

Übrigens waren in DDR Karten alle Standorte von Haftanstalten entweder 'grau' oder nicht weiter dargestellt.
Also keine Sensation.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Sperrgebiet-Die Untersuchungshaftanstalt des MfS

Beitragvon andr.k » 5. September 2020, 22:25

Interessierter hat geschrieben:hatten hier noch eine Reihe weiterer MfS-Einrichtungen ihren Sitz:

... der Operativ-Technische Sektor (OTS), der unter anderem für die Herstellung von Abhöranlagen, versteckten Kameras und falschen Pässen verantwortlich war ...


Das Objekt der Abteilung 35 des OTS, die u. a. für die Herstellung des (West) fälschungssicheren Perso verantwortlich war, befand sich in der Roedernstraße. Der Eingang war Friedhofsstraße/Roedernstraße. Das Objekt existiert nicht mehr. Jetzt befindet sich dort eine Wohnanlage.
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Re: Sperrgebiet-Die Untersuchungshaftanstalt des MfS

Beitragvon Olaf Sch. » 6. September 2020, 07:06

die Karten selbst waren doch auch nicht der Realität entsprechend. Verzerrte Darstellung.
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