Werbung in der DDR

Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon andr.k » 22. Mai 2019, 18:46

Die Exa 1b

Genial einfach - einfach genial!

Im Jahr 1977 brachte die VEB Pentacon als nachfolger der EXA 1a das Modell 1b auf den Markt. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen verfügt die Exa 1b nun über den weit verbreiteten M42 Objektivanschluss mit Steuerung der Automatikblende. Das ermöglicht die Verwendung der vielfältigen M42 Objektivpalette.

Objektive von Meyer Optik Görlitz, Pentacon, Zeiss, oder Zenith und viele mehr finden nun Anschluss.
Am Design der Kamera wurde gegenüber der EXA1a sonst nichts Wesentliches geändert. Ursprüngliches Ziel der Entwicklung der EXA-Baureihe war es, eine robuste aber bezahlbare, vollwertige Spiegelreflexkamera neben der legendären Exakta zu konstruieren, die dem Anwender mit kleinerem Geldbeutel den Einstieg in die Spiegelreflex Fotografie ermöglicht.

Eine enorme Einsparung war möglich durch die Verwendung eines Klapp-Verschlusses, bei dem der Spiegel den ersten Verschlussvorhang ersetzt. Auf eine komplizierte und teure Verschlusszeitensteuerung für lange Belichtungszeiten wurde ebenfalls verzichtet, so dass der Verschluss keine gesteuerten Zeiten oberhalb 1/30 Sekunde bietet. Da diese Zeiten ohnehin freihand nicht sinnvoll einzusetzen sind, ist dies aber kein großer Nachteil. Die kürzeste Verschlusszeit ist mit 1/175 Sekunde in der Regel ebenfalls ausreichend.
Für längere Belichtungszeiten steht "B" zur Verfügung, wobei der Verschluss solange geöffnet bleibt, wie der Auslöser gedrückt oder per Drahtauslöser betätigt wird.


Quelle & weitere Info's ---> http://deprofi.de/exa/exa1b.html

Eine Top Kamera die heute noch perfekt funktioniert. [hallo]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Spartacus » 23. Mai 2019, 17:39

augenzeuge hat geschrieben:
Das Problem mit den (Tief)Kühlschränken ist doch nur ihr Stromverbrauch. So ein DDR Gerät braucht schon mal 100% mehr Strom. [flash]

AZ


Die Ökobilanz so eines DDR Stromfressers sieht trotzdem unterm Strich viel besser aus, als bei heutigen Geräten die nach 3 - 5 Jahren den ( vorprogrammierten) Geist
aufgeben und ersetzt werden müssen.

Sparta


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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Transitfahrer » 23. Mai 2019, 18:32

Zugegeben, ich besitze keine Produkte aus der DDR. Aber ich möchte mal meine Erfahrungen zu den, mit vorprogrammierten Ausfall ausgestatteten , Geräten aus Westproduktion geben.
Zuerst kommt es immer darauf an wie oft so ein Gerät benutzt wird. Ich Liste mal auf.
1. Waschmaschine Marke Whirlpool, ist übrigens eine US Firma die mit Hilfe von Philips auf dem europäischen Markt gekommen ist, hielt nur 4 Jahre. Die Waschtrommel ist gerissen.
2. Waschmaschine Marke Miele. Mittlerweile 16 Jahre alt und täglich in Gebrauch. Keine Fehler bisher.
3. Einbau Kühl/Gefrierkombination Marke Constructa. Seit 20 Jahren ohne Fehler.
4. E-Herd Ceranfeld Marke Constructa. In 20 Jahren eine Platte defekt. Fast täglich in Gebrauch.
5. Küchenmaschine Marke Philips. Keine Fehler. So 15 Jahre alt. Eher selten in Gebrauch.
6. Toaster Marke Bosch. So ca. 25 Jahre alt. Als Sonderangebot für 5DM gekauft. Häufig in Gebrauch.
7. Handrührgerät Marke Krups. Keine Ahnung wie alt, jedenfalls sehr alt. Gerade Gestern benutzt. Hält auch eine halbe Stunde auf höchster Stufe aus.

Es gibt/gab auch Westprodukte die Lange halten. Und ja, ich kenne die geplante Obsoleszenz. [grins]
Die Information ist wegen Quellengefährdung nur zur persönlichen Kenntnisnahme bestimmt.
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon augenzeuge » 23. Mai 2019, 18:46

Toaster Marke Bosch. So ca. 25 Jahre alt. Als Sonderangebot für 5DM gekauft. Häufig in Gebrauch.

Das sind auch meine Erfahrungen.

AZ
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon pentium » 23. Mai 2019, 18:49

augenzeuge hat geschrieben:
Toaster Marke Bosch. So ca. 25 Jahre alt. Als Sonderangebot für 5DM gekauft. Häufig in Gebrauch.

Das sind auch meine Erfahrungen.

AZ


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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon augenzeuge » 23. Mai 2019, 18:57

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Toaster Marke Bosch. So ca. 25 Jahre alt. Als Sonderangebot für 5DM gekauft. Häufig in Gebrauch.

Das sind auch meine Erfahrungen.

AZ


DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen


Ist doch logisch, dass dann jene Vergleiche schreiben, die diese Produkte nicht hatten. Also das muss erlaubt sein.
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon pentium » 23. Mai 2019, 19:08

"Privileg". Haartrockner, Kühlschränke, kleinere Haushaltsgeräte, Näh- oder Schreibmaschinen von Privileg gab es in guter Qualität zu niedrigem Preis....
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Spartacus » 28. Mai 2019, 17:58

Wer kennt noch das " unzerbrechliche Glas" aus DDR - Zeiten?

https://www.formost.de/unsere_themen/news.89.superfest/

Huch, wenn die Greta davon erfährt, dann kann sich die Industrie aber warm anziehen. [flash]

Und Spaß beiseite, ich bin da seit einiger Zeit dran. Mal sehen, was daraus wird.

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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon augenzeuge » 28. Mai 2019, 18:38

Spartacus hat geschrieben:Wer kennt noch das " unzerbrechliche Glas" aus DDR - Zeiten?

Sparta


Das haben doch die Russen immer hinter sich geworfen, nachdem sie den Wodka ausgetrunken hatten, oder? [flash]
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Nostalgiker » 28. Mai 2019, 18:52

Nein, daraus waren unter anderem die Biergläser in den Gaststätten ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Grenzwolf62 » 28. Mai 2019, 19:59

Ich habe noch den Zweiplattentoster von AKA-Elektrik bei mir in der Werkstatt zu stehen.
Das Ding ist nun auch 36 Jahre alt und wird immer noch mindestens drei mal in der Woche benutzt.
Karlsbader Schnitten werden auf nichts besser als auf dem Teil.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon augenzeuge » 28. Mai 2019, 21:03

Karlsbader Schnitten

Kenn ich nicht. Oder habe es vergessen.
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Grenzwolf62 » 28. Mai 2019, 21:05

augenzeuge hat geschrieben:
Karlsbader Schnitten

Kenn ich nicht. Oder habe es vergessen.
AZ


Ist auch besser so.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Mai 2019, 21:15

augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Wer kennt noch das " unzerbrechliche Glas" aus DDR - Zeiten?

Sparta


Das haben doch die Russen immer hinter sich geworfen, nachdem sie den Wodka ausgetrunken hatten, oder? [flash]
AZ

Hab ich live in Bad Tennstedt zur Kur im Sommer 1989 so erlebt. Alle Gläser in der Kneipe hinterrücks auf den Steinfußboden geworfen. Wer wars? Keine Russen. Aber die Berliner! Die Gläser waren von hervorragender Qualität. Unkaputtbar.
Die Badewannen dort waren auch gut, auch die Badeschwestern. [flash] Nur Wasser gab es in diesem Sommer im Staatskurbad auf Zuteilung. (Halbvolle Badewannen) Und weils keine originalen Schröpfgläser gab, wurden uns leere Bautzener Meerrettichgläser auf den Rücken gepfropft. Oft leicht blutig war diese Angelegenheit.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Interessierter » 29. Januar 2020, 11:54

DDR-Werbung - König Kunde kauft im Konsum

Fetthering in Südweinmarinade oder "Eg-Gü"-Schuhcreme: Sex-Appeal versprühten DDR-Produkte nur selten, unters Volk mussten sie trotzdem - der einzige Grund, warum es im Realsozialismus überhaupt Reklame gab. Die war dafür schön bunt, wie ein Streifzug durch die Werbewelt der Ex-DDR zeigt.

Wer raus aus der DDR wollte, kam an ihnen nicht vorbei: Tourina und Tourino waren zwei freundliche Holzmännchen. Eines in Orange mit Turmfrisur und gelbem Bleistiftrock, das andere in Blau mit Pfeife im Mund und Koffer in der Hand. Das putzige Pärchen zierte einst die Schaufenster der DDR-Reisebüros und warb für Auslandsreisen - grotesk in einem Land, dessen Bürger, wenn überhaupt, nur in die Ostblockländer reisen durften.

Und weshalb wirbelten in den fünfziger Jahren die drolligen Mux-Männer mit ihren riesigen Augen über die Fernsehbildschirme im Osten, um für das Insektenvernichtungsmittel Mux zu werben - wenn es doch nur das eine gab? Und warum gab es Reklame für den Trabi, wenn angeblich ohnehin alle nach dem Gefährt lechzten und trotzdem jahrzehntelang darauf warten mussten?

Warum also gab es überhaupt Werbung im real existierenden Sozialismus? Gehört es doch zu der genuinen Aufgabe von Reklame, Überfluss zu vermarkten und Bedarf zu wecken. Wie soll Werbung - in der Definition des Konsumkritikers Vance Packard die "Kunst, auf den Kopf zu zielen und die Brieftasche zu treffen" - in einer Planwirtschaft funktionieren, wo die Portemonnaies leer sind, der Mangel den Alltag prägt und alle Güter gerecht aufgeteilt werden sollen?

"Hühnerfleiß zum Sommerpreis"

Und doch hat es Werbung in der DDR gegeben - und das sogar nicht zu knapp, wie eine Ausstellung des Dokumentationszentrums Alltagskultur in der DDR zeigt, die derzeit im Westsächsischen Textilmuseum Crimmitschau zu sehen ist. Reklame verfolgte den DDR-Bürger auf Schritt und Tritt, prangte auf Zeitungsseiten und Litfasssäulen, lief im Radio und im Deutschen Fernsehfunk. Zwar war sie nicht so glamourös und grell wie im Westen und fast völlig frei von Erotik und Exotik - aber dennoch erfinderisch genug, um ein wenig Farbe in das sozialistische Grau zu tupfen.

Allerdings hatte Werbung in der DDR eine völlig andere Aufgabe als beim Klassenfeind: Im Osten ging es nicht darum, die Konkurrenz mit immer tolleren Ideen auszustechen - das Ziel bestand vor allem darin, Ladenhüter loszuwerden, also das Kaufverhalten der Menschen zu steuern und pädagogisch auf sie einzuwirken.

1958 etwa, als es nach Jahren der Entbehrung plötzlich Eier im Überfluss gab, forderte der Staat "Hühnerfleiß zum Sommerpreis - nimm eins mehr" und versuchte, die Konsumenten mit dem originellen Slogan "Ei und Ei ist vielerlei" zum Cholesteringenuss zu bewegen. Der Grund war schlicht: Die großen Kombinate für industrielle Mast hatten einfach zu viele Käfige gebaut; Überkapazitäten abbauen, lautete deshalb in diesem Fall die Weisung an die Werbemacher.

Spezitex-Detektiv, Robby Soemtron, Korbine Früchtchen

Um andersherum die Warenknappheit in den Griff zu bekommen, wurde für das reichlich vorhandene, aber in der Regel unbeliebte Surrogat geworben: etwa für Margarine, wenn es zu wenig Butter gab, oder für Fisch, wenn das Fleisch ausverkauft war. Mit dem Ziel, endlich mehr von dem wenig populären Fisch in die Fleischtöpfe der Bürger zu bekommen, wurde 1960 gar eine eigene TV-Sendung lanciert. Ihr Titel: "Fisch auf den Tisch".

Mit Rezepten wie "Fetthering in Südweinmarinade" versuchten die Werbeprofis die ostdeutschen Gaumen zu kitzeln - ohne großen Erfolg: Die Bürger pfiffen auf Slogans wie "Jede Woche zweimal Fisch, hält gesund, macht schlank und frisch" und zogen trotz aller staatlichen Lenkungsversuchen weiterhin Schweinebraten vor.

https://www.spiegel.de/geschichte/ddr-w ... 48573.html

Schon sehr merkwürdige " Werbung ", oder?
Interessierter
 

Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon augenzeuge » 29. Januar 2020, 13:02

Die Bürger pfiffen auf Slogans wie "Jede Woche zweimal Fisch, hält gesund, macht schlank und frisch" und zogen trotz aller staatlichen Lenkungsversuchen weiterhin Schweinebraten vor.


Ist wie heute. Viele brauchen ihren Schweinebraten. [grins]

AZ
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon HPA » 29. Januar 2020, 13:15

Und wundern sich dann wenn es mit der Gesundheit rapide bergab geht.
HPA
 

Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Januar 2020, 16:55

augenzeuge hat geschrieben:
Die Bürger pfiffen auf Slogans wie "Jede Woche zweimal Fisch, hält gesund, macht schlank und frisch" und zogen trotz aller staatlichen Lenkungsversuchen weiterhin Schweinebraten vor.


Ist wie heute. Viele brauchen ihren Schweinebraten. [grins]

AZ


Heute gibt es so ein Zwischending:
Gerade die Woche als Angebot im Kaufland: Kapitänssülze.
Da war der Fischfang wohl zu gering? Oder haben die den Silbereisen schon wieder abmustern lassen?
Kapitäne also in Aspik. Das ist doch mal was. Bis sich wieder einer aufregt. Zigeunerschnitzel sind ja auch verfehmt.

Gruß Volker
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Werner Thal » 29. Januar 2020, 18:51

Bis 1969 war das mit frischen Hühnereien auch so eine Sache: bis dahin, zumindest in größeren Städten,
gab es überwiegend sog. Kühlhauseier; Faustformel: auf jedes 100. Hühnerei folgt ein faules Ei!
Aber ab 1969/70 entstanden die sog. KIM (Kooperation Industrielle Mast)-Hühnerfarmen. Dadurch verschwanden
dann die Kühlhauseier vom Markt. Gern wurde dann auf solchen Hühnerfarmen in den 1980er Jahren dem Futter
z. B. Paprika (schönes kräftiges Eigelb) oder auch schon Mal Fischmehl beigemengt. „Wohl bekomms!“

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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon Werner Thal » 29. Januar 2020, 19:49

Geschichte des VEB KIM

Fragt man alteingesessene Bürger Niederlehmes nach Wiesenhof, so wird von diesem noch heute
gerne vom KIM gesprochen, obwohl man Wiesenhof meint. Dieses irritiert den ortsfremden Besucher
zunächst, daher möchte ich (d. Autor) auf die Geschichte des VEB KIM (Kombinat für industrielle Mast)
in Niederlehme etwas näher eingehen:

http://www.kw-stinkts.de/geschichte-des-veb-kim/

W. T.
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Re: DDR-Produkte - langlebig & gut? Werbung im DDR-Fernsehen

Beitragvon zonenhasser » 29. Januar 2020, 23:35

Volker Zottmann hat geschrieben:Gerade die Woche als Angebot im Kaufland: Kapitänssülze.
Da war der Fischfang wohl zu gering? Oder haben die den Silbereisen schon wieder abmustern lassen?
Kapitäne also in Aspik. Das ist doch mal was. Bis sich wieder einer aufregt. Zigeunerschnitzel sind ja auch verfehmt.

Heißt woander Kaisersülze - schmeckt ausgezeichnet.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Werbung in der DDR

Beitragvon pentium » 7. August 2020, 18:06


"Eine Schiffsreise ist immer ein Erlebnis - sie macht die Menschen aufgeschlossen für alles Schöne, für alles was Freude bringt" - natürlich auch für unser Radeberger, wie dieser Spot aus den 50ern zeigt
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Werbung in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 7. August 2020, 21:41

Wer bitte, machte denn in den 1950ern eine Schiffsreise?
Allenfalls mal mit der Fähre nach Gedser, ohne das Schiff verlassen zu dürfen.
Die Völkerfreundschaft wurde erst 1960 gekauft und fuhr bis 1985.

Mal kurz zum Werdegang dieses Schiffes.
1946-1960: "Stockholm" (Schweden)
1960-1985 "Völkerfreundschaft" (DDR)
1985-1986 "Volker"
1986-1989 "Fridtjof Nansen"

Hatte denn die DDR in den 1950ern Passagierschiffe auf den Weltmeeren, wo man mitfahren konnte, wie es die Werbung vollmundig suggeriert?

Gruß Volker
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Re: Werbung in der DDR

Beitragvon OaZ » 7. August 2020, 21:44

Volker Zottmann hat geschrieben: ...
Die Völkerfreundschaft wurde erst 1960 gekauft und fuhr bis 1985.

Mal kurz zum Werdegang dieses Schiffes.
...
1985-1986 "Volker"
...

Gruß Volker


Deshalb weißt du es? [ich auch]
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Re: Werbung in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 8. August 2020, 09:56

Nein, OaZ, das habe ich gestern auch erstmals gelesen.
Wir sind aber bei Käptn` Braass`es Hafenrundfahrt mal dicht an dem 10000Tonner vorbeigeschippert.

Gruß Volker
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Re: Werbung in der DDR

Beitragvon pentium » 8. August 2020, 11:07


Radeberger Exportbierbrauerei - TV Werbespot Flugzeug
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Re: Werbung in der DDR

Beitragvon Interessierter » 9. August 2020, 09:26

Werbung der DDR 1958-1970

Interessierter
 

Re: Werbung in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 9. August 2020, 11:35

Oh Wilfried....
Da machte man Werbung für Trabant und Wartburg. Vergaß aber auf die 10 bis 16 Jahren Anmeldefrist zu verweisen.
Der Wartburg war einfach zu groß!
Wer hat schon 57 Bälle im Kofferraum spazieren gefahren? [laugh]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Werbung in der DDR

Beitragvon Interessierter » 15. Oktober 2020, 08:56

Realsozialistisches Werbeland

Trotz allgemeinen Warenmangels versuchte die DDR ihren Bürgern Waren aufzuschwatzen - vom Intimpflegemittel Yvette bis hin zum Trabant.

Dazu die folgnden 30 Bilder mit Kommentaren:
https://www.spiegel.de/fotostrecke/werb ... 27143.html
Interessierter
 

Re: Werbung in der DDR

Beitragvon Kumpel » 15. Oktober 2020, 09:01

Was ist der Unterschied zwischen Intimspray und der Initiativschicht?
Ganz einfach. Intimspray war für die Voxxe und die Initiativschicht vorn Arsch.
Kumpel
 

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