In der aktuellen Studie wurde die Entwicklung zwischen den Jahren 2000 und 2017 untersucht. Die ausgewerteten Daten stammen aus der Gesundheitsberichterstattung des Bundes, einer jährlichen Erhebung von stationären Routinedaten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die absolute Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herzinsuffizienz in ganz Deutschland von 2000 bis 2017 dramatisch zunahm, nämlich um 93,9 Prozent (von 239 694 Fällen pro Jahr auf 464 724 Fälle pro Jahr). Dieser Anstieg war in Ostdeutschland (+118,5 Prozent) deutlich stärker als in Westdeutschland (+88,3 Prozent).
2017 war die Herzinsuffizienz mit einem Anteil von 8,2 Prozent an den Todesfällen im Krankenhaus dort mit Abstand die häufigste Todesursache. Im Osten gab es 64 beziehungsweise 65 Todesfälle je 100 000 Einwohner in den Jahren 2000 und 2017, im Westen in denselben Jahren 39 beziehungsweise 43 Todesfälle je 100 000 Einwohner.
Dörr zufolge lässt sich der Unterschied nicht mit dem vier Jahre höheren Durchschnittsalter im Osten erklären. „Eine mögliche Erklärung für unsere Befunde könnte in der unterschiedlichen Prävalenz (Häufigkeit) von Risikofaktoren liegen, welche die Entstehung sowie das Fortschreiten und damit die Notwendigkeit für eine Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz beeinflussen”, sagte er.
Auch Adipositas, Bluthochdruck und Diabetes mellitus häufiger im Osten
So kämen Bluthochdruck, Diabetes und Adipositas in Ostdeutschland häufiger vor als in Westdeutschland. Verschiedene Strukturen der Patientenversorgung könnten die Unterschiede zumindest teilweise erklären, sagte Dörr. Noch seien die Gesundheitssysteme nicht vollständig angeglichen.
Professor Andreas Stang vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung sagte, die Studie sei so neu, dass er sie noch nicht kenne. Im Durchschnitt sei aber die Bevölkerung im Osten aber kränker als im Westen. So seien Adipositas, Bluthochdruck und Diabetes mellitus wesentlich häufiger als in westdeutschen Bundesländern. „Dies löst mehr und schwere Herzkrankheiten aus”, sagte er.
Dörr erklärte, weitere Forschung sei nötig. Zudem sei herauszufinden, ob solche regionalen Unterschiede auch in anderen europäischen Ländern bestehen.
Laut letzterer Aussage also eine typisch deutsche Studie und solange wie man solche vergleiche Ost und West anstellt wird es wohl nichts mit der Einheit. Man darf gespannt sein ob es solche Studien bald in den europäischen Ländern geben wird. Böhmen wird mit Mähren verglichen? Das Burgenland mit Tirol....Lothringen mit Paris....