Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Hier können Musikvideos eingebettet werden, und alle Nachrichten die mit der Musik zu tun haben.

Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Interessierter » 25. Juni 2020, 09:01

Zur Eröffnung am 13. April 1962 spielten die Beatles, später zahlreiche weitere Stars wie die Small Faces oder Jimi Hendrix: Im Hamburger Star-Club wurde Musikgeschichte geschrieben. Dennoch war schon nach rund siebeneinhalb Jahren Schluss - an Silvester 1969 musste der Star-Club schließen. Zum 55. Jahrestag der Eröffnung sprach NDR.de 2017 mit Fotograf Robert Günther, der die intensive Zeit hautnah miterlebte.

"Besondere Momente im Star-Club? Da gab es ganz viele. Einer war, als mich Jimi Hendrix mit seiner Gitarre weggeschubst hat, als ich neben ihm auf der Bühne stand", erinnert sich Robert Günther. Der 70-Jährige war ab 1966 mehr als drei Jahre lang Stammgast im legendären Livemusik-Club in der Großen Freiheit auf dem Hamburger Kiez und erlebte als Fotograf ein Stück Musikgeschichte mit. "Das war schon außergewöhnlich damals. Ich war mehrmals in der Woche da, es war wie ein paralleles Leben. Meine Mutter hat mich immer gefragt: 'Was machst du dort denn immer die ganze Nacht?' Aber ich würde alles genau so wieder machen", sagt Günther augenzwinkernd im Gespräch mit NDR.de.

https://www.ndr.de/geschichte/Star-Club ... ub162.html

Ein toller Bericht mit vielen Fotos, der wunderbare Erinnerungen als Zeitzeuge in mir weckt.
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Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Werner Thal » 25. Juni 2020, 15:58

In der Tat, die ersten Jahre hätten mich dort damals als Zuschauer und Zuhörer sehr interessiert,

aber - es ging leider nicht. [mad]

Dort trat die creme de la creme auf. Nur Elvis Presley und The Rolling Stones waren nie als act zu sehen.

W. T.
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Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Werner Thal » 16. August 2020, 08:26

Vor 60 Jahren ging alles los: "Ohne Hamburg keine Beatles"

Am 17. August 1960 wird in Hamburg Musik-Geschichte geschrieben. John Lennon, Paul McCartney,
George Harrison, Stuart Sutcliffe und Pete Best haben ihren ersten Auftritt im Indra in
Hamburg-St. Pauli. Es ist ihr erstes offizielles Engagement als The Beatles. Das erste Mal verdienen
sie Geld mit ihrer Musik. Ein Erfolg ist der erste Auftritt allerdings nicht: Die Zahl der Gäste hält sich
in Grenzen. Das Repertoire der Band ist begrenzt. Eigene Lieder haben sie noch nicht. Sie spielen
Rock-´n´-Roll-Songs der [u]1950er-Jahre - dafür sind sie auch gebucht. Dennoch: An diesem Abend
wird der Grundstein für ihre Weltkarriere gelegt, denn in Hamburg reifen die Beatles.
[/u]


"Damals gab es noch keine vernünftigen Rock-´n-Roll-Bands In Hamburg", sagt die Musikerin Stefanie
Hempel, die bereits seit 2005 Beatles-Touren in Hamburg anbietet. "Aber auf St. Pauli gab es
1960 einen wirklichen Bedarf. Das hing zusammen mit dem Hafen, den Seeleuten - es war
international. Viele kamen aus Skandinavien oder aus den USA - und die wollten ihre Musik hören.
Es gab eine große Rocker-Szene in Hamburg, vor allem auf St. Pauli - auch die wollten Rock ´n´ Roll
hören. Jukeboxes gab es schon - zum Beispiel im Kaiserkeller. Deshalb sind die Leute da hingegangen."
Und dann hatte Bruno Koschmider, Inhaber vom Kaiserkeller und dem Indra, die Idee, Rock ´n´ Roll
auf den Kiez zu holen.

Alle wollten echten Rock ´n´ Roll - aber woher nehmen?

Koschmider probierte es zunächst mit deutschen Musikern. "Aber die Leute im Kaiserkeller fanden
Peter Kraus oder Ted Herold damals furchtbar. Sie wollten echten Rock ´n´ Roll", so Hempel. Aber
woher sollte man Bands bekommen? Die USA waren zu weit weg - der kürzeste Weg war England.
Als erstes kamToni Sheridan mit den Jets aus London, ein paar Monate vor den
Beatles. Dann wollte der Club-Besitzer neue Bands. Deshalb fuhr er nach London, um ähnliche
Musiker zu finden.

....und hier geht es weiter:

https://www.ndr.de/geschichte/schauplae ... es488.html

Toni Sheridan And The Beat Brothers (Beatles) waren Anfang der 1960er Jahre auch einmal in der
regionalen NDR-Schaubude live aufgetreten: ihr Song "My Bonnie", Sänger war jedoch Toni Sheridan.

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Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Interessierter » 16. August 2020, 08:52

An diese Anfänge mit Tony Sheridan, der bereits 2013 verstorben ist, kann ich mich noch gut erinnern.

Besonders auch an diesen Song:


The Beatles with Tony Sheridan - Skinnie Minny (Hamburg 1962)

Erinnerungsträchtig auch die Bilder von der Reeperbahn und der großen Freiheit mit dem Colibri, dem Cafe Keese, dem Top Ten usw.
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Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Werner Thal » 16. August 2020, 09:12

Moin Wilfried,

exakt diese Single mit Toni Sheridan And The Beat Brothers bekam meine jetzige Frau 1964
aus Hannover zugeschickt. Der Absender arbeitete damals bei der Plattenfirma Polygram,
die sich in H-Langenhagen befand. "Skinny Minny" - so steht es auf dem Plattenlabel POLYDOR NH 52 324 A.
Die ist noch heute bei uns im Plattenschrank vorhanden.

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Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Werner Thal » 16. August 2020, 09:42

Oh! verflucht: es muss Tony Sheridan heißen. Es ist z. Z. aber auch sowas von warm. [shocked]

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Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Interessierter » 17. August 2020, 09:03

Dazu brachte gestern die DW auch den nachstehenden Bericht mit Fotos und Audios:

Vor 60 Jahren: Wie die Beatles in Hamburg ihren unverwechselbaren Sound fanden

1960 spielen die Beatles auf der Reeperbahn in Hamburg ihr erstes Konzert. Die Band um Paul McCartney und John Lennon wird später zu den magischen Fab Four. Und schreibt Musikgeschichte.

https://www.dw.com/de/vor-60-jahren-wie ... a-54331309
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Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Interessierter » 29. April 2021, 08:30

Dazu auch noch dieser Bericht der Hamburger Mopo:

Hamburger Star-Club - Heute vor 58 Jahren wurde Musikgeschichte geschrieben

Bild

Der Eingang zum ehemaligen Star-Club
Foto: dpa


An einem Freitag, dem 13., wird Musikgeschichte geschrieben. Hauptakteur: ein Hamburger Striplokal-Besitzer, der sich überlegt hat, dass er mit einem Rock-Schuppen vielleicht noch mehr Geld machen kann als mit nackter Haut. Ein altes Kino wird ein bisschen hergerichtet. Fertig. Ein Volltreffer. Der Star-Club wird Legende. Die Größten der Großen spielen dort.

Es ist der 13. April 1962. Ein wunderschöner Frühlingstag. Auf den Alsterwiesen blühen die Tulpen. Kinder planschen im Stadtparksee. Und zwei Männer vom Kiez fiebern dem Abend entgegen: der Eröffnung des Star-Clubs. „Wir waren total aufgeregt“, erinnert sich später Horst Fascher, damals 25 und als Geschäftsführer rechte Hand des Inhabers Manfred Weissleder. Fascher: „Wir wussten ja nicht, wie viele Gäste kommen würden.“

13. April 1962: In Hamburg eröffnet der Star-Club

Doch der Laden brummt. Kurz nach 20 Uhr zählt Fascher 1200 Besucher. Ausverkauft! Ein Riesen-Erfolg. Das Publikum grölt, applaudiert und tanzt begeistert mit. Die Wände wackeln. Auf der Bühne an diesem ersten Abend: Roy Young, Tex Roberg, The Graduates, The Bachelors – und die noch total unbekannten Beatles.

Bild

Manfred Weissleder, der Betreiber des legendären Star-Clubs in Hamburg. Das Bild entstand in den 1960er Jahren.
Foto: dpa

„Die Not hat ein Ende! Die Zeit der Dorfmusik ist vorbei!“ So heißt es auf dem Plakat, das auf die Eröffnung des Star-Clubs aufmerksam macht. Der neue Schuppen ist tatsächlich genau das, wonach sich die Jugend so lange gesehnt hat. Die spießigen 50er und frühen 60er Jahre – eine harte Zeit für musikbegeisterte junge Menschen.
Als einziger Weltstar ist 1958 Bill Haley nach Deutschland gekommen. Ansonsten musste sich das Publikum lange mit Freddy Quinn, Fred Bertelmann und Peter Kraus begnügen. Na ja.

Bild

Doch das ist seit diesem 13. April 1962 Geschichte. Star-Club-Inhaber Manfred Weissleder, von Beruf eigentlich Flugzeug-Elektromechaniker und Besitzer von einem Dutzend Striplokalen auf dem Kiez, schafft es, den größten Rockclub auf die Beine zu stellen, den Deutschland je gesehen hat. Weissleder reist nach England, veranstaltet Nachwuchs- und Bandwettbewerbe, und die Besten engagiert er. Es dauert nicht lange, und sein Laden genießt einen so guten Ruf, dass jede Band schriftlich haben will, im Star-Club aufgetreten zu sein. Denn dies ist beinahe eine Garantie auf eine große Karriere.

Außer Elvis Presley und den Rolling Stones tritt jeder Weltstar der 60er Jahre im Star-Club auf: Zwei Monate nach Eröffnung ist der US-Rocker Gene Vincent der erste Prominente, den Weissleder unter Vertrag nimmt. Und von da geben sie sich die Klinke in die Hand: Bill Haley, Jimi Hendrix, Gerry and the Pacemakers, Ray Charles, Fats Domino und schließlich Little Richard.

Er – ein Homosexueller – ist einmal zeitgleich mit den Beatles engagiert und ist total verliebt in Schlagzeuger Ringo Starr. Geschäftsführer Horst Fascher erinnert sich an eine Anekdote: „Eines Nachts hörte ich aus Ringos Hotelzimmer Hilferufe. Ich ging hinein, da wollte Richard den Ringo küssen. Ich trennte die beiden. Ringo ist mir bis heute dankbar.“

Ende Dezember 1969 wird der Star-Club geschlossen. Auf den Beat folgt der Bums: Das „Salambo“, ein Sex-Etablissement, zieht in das Gebäude Große Freiheit 39 ein. 1983 bricht Feuer aus. Die Ruine liegt lange brach, wird schließlich 1987 abgerissen.

Der Star-Club ist tot. Die Legende lebt weiter.

https://www.mopo.de/hamburg/historisch/ ... n-13342630
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Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Olaf Sch. » 29. April 2021, 10:03

1962 waren die Beatles in Hamburg keine unbekannte Truppe mehr.
Olaf Sch.
 

Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon augenzeuge » 10. Februar 2022, 17:31

Spricht McCartney deutsch?



AZ
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Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Olaf Sch. » 10. Februar 2022, 19:21

Ja, es gibt sogar ne deutsche Version von Get Back. Klaus Voormann war ein sehr guter Freund von den Vieren.
Olaf Sch.
 

Re: Star-Club: Von Rock 'n' Roll und Rebellion

Beitragvon Werner Thal » 10. Februar 2022, 19:47

Ja, in Hamburg hatte sich Paul einige Redewendungen angeeignet/anwenden müssen.
Er und die anderen Engländer mussten sich ja schließlich durch den Alltag schlagen,
um sich zurechtzufinden.

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